Das geht (mal wieder) zu weit!



  • Wer nicht trifft, wird selbst bestraft. Ob man absichtlich danebenschießt oder nicht, ist eher zweitrangig. [Zumindest hätte ich das als ideologisch gefestigter Abschnittsobermotz so gehandhabt, damit da gar nicht erst jemand auf die Idee kommt, plötzlich nicht zu treffen.]



  • scrub schrieb:

    Wer nicht trifft, wird selbst bestraft. Ob man absichtlich danebenschießt oder nicht, ist eher zweitrangig. [Zumindest hätte ich das als ideologisch gefestigter Abschnittsobermotz so gehandhabt, damit da gar nicht erst jemand auf die Idee kommt, plötzlich nicht zu treffen.]

    OK, aber was ist so eine Strafe, im Vergleich dazu, einen Menschen auf dem Gewissen zu haben? Den eigenen Kopf hätte es schon nicht gekostet.



  • Hallo

    Ich schreibe es gerne noch einmal: Es gab in der DDR die Möglichkeit den Dienst an der Waffe zu verweigern.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Ich schreibe es gerne noch einmal: Es gab in der DDR die Möglichkeit den Dienst an der Waffe zu verweigern.

    Ja, das sagtest Du bereits. Aber wenn man sich erstmal dafür entschieden hat, war es sicherlich nicht leicht, die Entscheidung zu revidieren, in dem Augenblick, in dem einem der erste Flüchtling vor die Flinte läuft.



  • Hallo

    Das stimmt. Es war auch eher für muemmel. Klar, wenn man dort steht, muss man eine Entscheidung treffen. Trotzdem finde ich den Schluss, dass der Flüchtling sich dann schuldig macht, etwas eigentümlich.

    chrische



  • Naja in China wird man wegen Steuerhinterziehung hingerichtet....



  • Man stelle sich das mal in Deutschland vor... keine Kneipe, kein Taxi, keine Regierung... 😃



  • Bitsy schrieb:

    Man stelle sich das mal in Deutschland vor... keine Kneipe, kein Taxi, keine Regierung... 😃

    Einige Anarchisten waeren gluecklich darueber... aber das sind ja auch Hohlkoepfe.



  • Hi Chrische5,

    schon bitter, wenn man so vom Hass zerfressen ist, daß man nicht mehr klar denken kann. Hast Du denn überhaupt keine eigene Leistungen vorzuweisen, daß Du dich nur über Deinen DDR-Hass definieren kannst?

    Wenn heute jeder überall ales sagen kann, warum stehen denn dann in so einem Forum nicht ale mit ihrem Klarnamen und ihrer Anschrift drin?
    Auch Du hast ja nur Deinen Nicknamen angegeben.

    Auch kann ich mich noch an den Aufschrei der Empörung erinnern, der durchs ganze Land ging, als im Sächsischen Landtag einer (war glaube ich von der NPD) dne Bombenangriff auf Dresden als Bombenholocoust bezeichnete. Geht natürlich gar nicht. Warum eigentlich nicht. Weil es eine Stadt des Kriegsbeginners war, oder weil es keine Juden waren? Ich will hier keine Schützenhilfe für braune Ideologie machen, aber dieser allgemeine Aufschrei der Entrüstung ist aus meiner Sicht eindeutig eine Verhöhnung der dresdener Bombenopfer.

    Ich stehe nach wie vor unveränderlich zu meiner Überzeugung, daß der Tod für jeden gleich schlimm ist, und daß es da keine guten oder schlechten Toten geben kann. Diejenigen, die in Dresden umgekommen sind, waren überwiegend (bis auf ein paar Fronturlauber) reine Zivilisten, und Dresden wurde nicht wie die anderen Städte einfach so bombardiert, sondern es war auch in diesem Fall eine systematische gezielte Ausrottung und Vernichtung einer ganzen Stadt (zumindest des Zentrums). Es wurde extra Dresden ausgewählt (anstelle Berlin, was ürsprünglich geplant war) weil nur dort die geeigneten Bedingungen für einen derartigen Feuersturm gegeben waren, und es wurde vorher extra bei anderen Bombardierungen experimentiert, mit welchen Mittlen und Methoden man das optimal hinbekommt (wieviele Brandbomben zum Zünden, wieviele Sprengbomben um den Brandbomben den Weg zu behnen, welche Bombendichte). Will hier irgend einer behaupten, daß die Mütter, die mit ihren Kleinkindern in den sich immer mehr aufheizenden Gluthöllen der Luftschutzkeller gesessen haben und mit ansehen wie ihre kleinen Kinder mit ihrer geringeren Widerstandskraft als erste langsam und qualvoll zu Tode kamen, daß die wengier gelitten haben.

    Oder das andere Beispiel Hiroshima und Nagasaki, wo ohne jede militärische Notwendigikeit die bis dahin schlimmsten aller Bomben die Atombomben auf Städte voller ziviliisten geworfen wurden, und zum einen Zichtausende verbrannt wurden, zum anderen unmengen von Menschen verstrahlt wurden, so daß sie danach langsam und qualvoll zu Tode kamen bzw. heute ncoh an den schlimmen Folgen dieser Bomben zu leiden haben und ihre genetischen Schäden davon in unbegrenzte weitere Generationen weiter vererben. Und das nur, weil man die Bomben fertig hatte und sie noch vor Kriegsende einsetzen wollte und um der Sowjetunion direkt vor ihren Toren die eigene militärische Überlegenheit zu zeigen.

    Oder die Pläne nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, alle Deutschen zu sterilisieren, um das deutsche Volk aussterben zu lassen (bekamen zum Glück keine Mehrheit)?

    Oder die ganzen Sinti und Roma, die von den Faschisten genau so unnachgiebig verfolgt bekämpft und vernichtet wurden. Oder die Homosexuellen, die unter den Nnazis das gleiche Schicksal zu erleiden hatten.

    Warum verhöhnt man diese Opfer, indem man sie als Opfer zweiter Güte einstuft? Weil es keine Juden waren, oder weil es nicht die Millionengrenze erreicht hat, oder weil es im Falle der Homosexuellen kein Volk war?

    Gruß Mümmel



  • Hi Chrische5,

    natürlich konnte sich jeder auch gegen den Dienst an der Waffe entscheiden und versuchen Bausoldat zu werden, aber wenn Du auch mal entsprechende Berichte im Fernsehen ansehen würdest, dann wüstest Du, daß das absolut kein Zuckerschlecken war und keine Entscheidung wie heute zum Zivieldienst zu gehen. Schon dieses durchzukriegen war ein Problem für sich, und anschließend war damit die eigene Zukunft in der DDR ziemlich verbaut.

    Warum sollte das einer tun, der einfach nur die anderthalb Jahre hinter sich bringen wollte und danch sein restliches Leben normal weiterleben wollte? Held sein rentiert sich auf der direkten Habenseite fast nie, da erfolgen die Ehrungen fast immer postum.

    Und es hat ja auch niemand wirklich damit gerechnet, daß gerade er derjenige sein würde, den es trifft. Außerdem, mal daran denken, daß in den Wehrkreiskommandos keine Deppen saßen, sondern 1A-Überzeugungsspezialisten, die entsprechend psychologisch geschult waren und den ganzen Tag nichts anderes gemacht haben als Leute zu überzeugen.

    Und dann kommt da so ein Würstchen mit gerade mal 18 Jahren rein, sitzt mehreren hochdekorierten Offizieren gegenüber und alle schwärmen davon, wie toll das doch alles ist. der will erst mal die Sache nur hinter sich haben. Oder warum, wenn es so einfach ist, geben unschuldige selbst Morde zu die sie nie begangen haben, nur um endlich ihre Ruhe zu haben.

    Letztlich, einfach gewaltig in die Höhe schießen war auch nicht, denn an der Grenze war kein Posten allein, sondern jeder Posten war mit seinem Postenführer unterwegs. der hätte schon berichtet, daß dann doch Schwedt dran gewesen wäre. Und warum sollte einer Schwedt riskieren, für einen unter Umständen bewaffneten Verbrecher, bei dem man aufpassen musste daß man nicht selber von dem erschossen wurde (so wurde es zumindest n den Belehrungen immer erzählt, und bewaffnete Grenzübertritte gab es auch wirklich, wenn auch nicht in der Menge wie damals verbreitet). Versucht mal einen der damals in Schwedt war zu finden und fragt den mal darüber aus. Die meisten von denen erzählen heute noch nicht darüber. Die werden ihre Gründe haben.

    Wenn man von der letzten Zeit der DDR mal absieht (wo die Unzufriedenheit dann wirklich extrem anstieg und dadurch letztlich auch zum Ende der DDR geführt hat), dann war die Zahl der Unzufriedenen in der DDR wesentlich kleiner als heute in den 5 neuen Ländern. Fast jeder hatte sich irgendwie in seiner Nische eingerichtet und eine klare Perspektive und Zielsetzung für sein eigenes Leben und auch klare Vorstellungen davon wie er die Ziele erreichen konnte. Für die Mehrheit damals war nämlich nicht die Rede- und Reisefreiheit das entscheidende im Leben, sondern eine eigene Wohnung, ein eigenes Auto mit dem man ein bisschen rumfahren kann, einen kelinenen Garten mit ner Laube drauf wo man die Wochenenden verbringen konnte und wenn man im sommer an die Ostsee konnte, oder gar an den Ballaton dann war für die Meisten schon das Glück recht vollkommen. Wesentlich entscheidender als die Frage ob man seine Meinung sagen könne war die Frage wo bekomme ich Fliesen fürs Bad, Reifen für den Trabbi und Baustoffe für die Laube her.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Oder die Pläne nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, alle Deutschen zu sterilisieren, um das deutsche Volk aussterben zu lassen...

    Das muß einer gefordert haben, der sich vom Rassenwahn der Nazis hat inspirieren lassen. Das Deutsche Volk ist doch keine biologische Unterart der Menschheit, die man aussterben lassen kann, indem man ihre Reproduktion verhindert. Wie kommt jemand auf solch einen Blödsinn?



  • Hi,

    war glaub ich der englische Premierminister oder Außenminister. Aber genau weiß ich nicht mehr wer das war, weil damals als wir das gelernt haben spielte die Frage WER für mich nicht die Rolle.

    Gruß Mümmel



  • [quote="Leprechaun"]

    muemmel schrieb:

    Wie kommt jemand auf solch einen Blödsinn?

    Wir haben ja auch schon wieder "Kreationisten" ...



  • Hallo

    Es ist schon lustig anzusehen, wie du darauf regierst, dass man freiwillig zu den Schießsoldaten gegangen ist. Ich wusste, dass dein freiwillig-Gequatsche dann auf einmal nichts mehr wert ist. Wenn man was systemkritisches gesagt hat und Probleme hatte, dann war das freiwillig, wenn man zu den Bausoldaten gegangen ist und Probleme hatte, war es nicht freiwillig. Muemmel-Logik eben.

    Der NPD-Abgeordnete der vom Bombenholocaust gesprochen hat, sitzt in welchem Gefängnis, wurde welches Studium verwehrt, wurden welche Verwandte zum BND vorgeladen? Na das wirst du bestimmt ganz alleine wissen.

    Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet:
    "Lieber 50 Mauertote als 3 Millionen Arbeitslose?"

    Ich bin auch nicht vom Hass zerfressen, sondern stelle mich dem Erbe eines Landes, in dem es Millionen von Spitzeln gab, in dem politische Meinung für den Lebensweg entscheidend war und in dem Menschen erschossen wurden, die dieses Land verlassen haben. Natürlich war nicht jeder DDR-Bürger per Definition ein Unmensch, aber diese Geschichtsfälscherei, die du betreibst, ist typisch für die Generation, die Dreck am Stecken hat. Das lässt man sich halt nicht gerne sagen, dass man Stütze eines Unrechtssystem war.

    chrische

    chrische



  • Nach dem zweiten Weltkrieg, war auch jeder von Anfang an dagegen... Seltsam, das dann kaum noch ein Nazi zu finden war. Dasselbe spielt sich gerade hier ab, alle haben se die DDR gehasst und wollten raus. Wie konnte die DDR denn ueberhaupt so lange bestehen, wenn so viele Buerger gegen den Staat waren, frage ich mich? So viele Gefaengnisse hatte die DDR auch nicht und eine Aktion wie auf dem Platz des himmlischen Friedens, haette sich die DDR nicht leisten koennen.
    Wie manche Leute so reden, muessen mindestens ein Viertel der DDR Buerger Staatsfeinde, Widerstandskaempfer und aehnliche Helden gewesen sein...

    Ivo



  • Hallo

    Wer hat denn geschrieben, dass so viele dagegen waren? Ich nicht. Es gab genug Leute wie muemmel, die Augen Ohren und Mund zugemachte haben. Wie mit der kleinen Gruppe der Menschen umgesprungen wurde, die Arsch in der Hose hatten. Das ist das Problem. Des weiteren wurde die Gefangenen ja gegen Devisen in den Westen verkauft.

    chrische



  • Hier wurde es noch nicht geschrieben, aber in meinen Bekanntenkreis gibt es einige immer dieser Helden. Also meiner Familie ging es gut, Vater hat sein Studium und beide Eltern einen guten Job. Die Grundbeduerfnisse waren versorgt. Ausreisegedanken hatten wir keine, obwohl wir Verwandte in der BRD hatten.
    Also soooo schlimm war alles auch nicht, wie es nun gerne hingestellt wird.

    Ivo



  • Hallo

    Ich schreibe es gerne ein weiteres Mal: es gab genug zu Essen und alle hatten ein Dach über den Kopf (es hat zwar rein geregnet, aber egal) Darum ging es mir ja auch nicht.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    es hat zwar rein geregnet, aber egal

    Ich weiss ja nicht in welcher Datsche in Sachsen Ihr gewohnt habt, aber egal.
    Es ist schon klar, das Du eher auf die Ueberwachung und das Unrecht in der DDR hinauswillst. Aber das hat eh nicht die Mehrheit der Menschen getroffen.
    Und mal ehrlich gesagt, waere ich damal alt genug gewesen um bei der Stasi anzufangen, ich haette es getan. Aber mit Baujahr 77 war da nicht viel zu machen. Jobs beim Staat sind auch heute nicht so schlecht. Das Geld ist recht einfach verdient und man macht sich nicht tot.

    Ivo

    Ps: Ich hoere nun schon wieder den Protest, bei der Stasi anfangen, wie kannst Du nur! Nunja ob nun IM oder V-Mann beim BfV, beides aehnlich...



  • Hallo

    Naja ich wohnte in Leipzig und da bei unserem Mehrfamilienhaus die Dachrinne kaputt und das Wasser lief die Außenwand lang. Naja da schimmelt es halt bald. Dazu hatten wir den obersten Erker, was bedeutet, dass man bei Regen Schüsseln und Eimer im Wohnzimmer aufstellen musste. Da waren wir aber mit Sicherheit nicht alleine.

    chrische


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