15% mehr Steuern für mehr Bildung?



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Nur wie will man das sortieren? Dier Punkte von Prof84 scheinen mir das nicht sehr zielführend, da sich das meiste nicht messen lässt.

    chrische

    Gib mir noch ein paar Jahre ...

    Die Jugendrevolution bahnt sich nicht scheinbar nicht nur in Griechenland und Frankreich an. Schau hier mal auf die U25 -Arbeitslosenzahlen in der EU:
    http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-31072009-BP/DE/3-31072009-BP-DE.PDF
    Spanien 36.5% !!! 😮

    Was machen wir uns in 10 Jahren Gedanken. Es knallt wohl schon nächstes Jahr:
    http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/eurostat/home/



  • Hallo

    Was willst du damit sagen? Wie hilft dir das Lehrer auszusortieren?

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Hallo

    Was willst du damit sagen? Wie hilft dir das Lehrer auszusortieren?

    chrische

    Der Arbeitslosenteil betraff jetzt nicht Dein Statement, sondern war allgemein gerichtet.



  • Daniel E. schrieb:

    BTW, es gibt eine recht interessante Studie über die Performance von Schulsystemen weltweit:

    The experiences of these top school systems suggests that three things matter most: 1) getting the right people to become teachers, 2) developing them into effective instructors and, 3) ensuring that the system is able to deliver the best possible instruction for every child.

    Mehr hier.

    Ja, diese Punbkte sind Ideale, die aber real kaum zu erreichen sind. Eigentlich ziemlich nichtssagend d.h. das hätte sich auch jeder selbst denken können. Überhaupt, war Mckinsey nicht für die Pleite von Swissair verantwortlich? 😕


  • Mod

    Auf alle Fälle hat sich doch nach 9 Seiten Diskussion wohl ergeben, daß man für bessere Bildung vielerlei Dinge benötigt, aber "mehr Geld" taucht in keinem Lösungsvorschlag auf, oder?

    Es ist immer die gleiche Sache - mehr Eigenverantwortung, mehr Anreiz, mehr Gestaltungseinfluß, mehr Selektion nach Fähigkeiten.

    Diese Dinge sind aber per Definition in einem sozialdemokratischen Umfeld nicht erreichbar, da das System sein Optimum dort definiert, wo alle Gestaltung vom (und nur vom) Staat ausgeht.



  • "sozialdemokratisch" scheint ja ein weitläufiges Attribut zu sein, gibts auch Steaks in der Geschmacksrichtung?


  • Mod

    Naja, ich bezeichne mit "Sozialdemokratie" die drei Deutschland seit Jahren gestaltenden Parteien SPD, CDU, CSU.



  • general bacardi schrieb:

    Daniel E. schrieb:

    BTW, es gibt eine recht interessante Studie über die Performance von Schulsystemen weltweit:

    The experiences of these top school systems suggests that three things matter most: 1) getting the right people to become teachers, 2) developing them into effective instructors and, 3) ensuring that the system is able to deliver the best possible instruction for every child.

    Mehr hier.

    Ja, diese Punbkte sind Ideale, die aber real kaum zu erreichen sind. Eigentlich ziemlich nichtssagend d.h. das hätte sich auch jeder selbst denken können.

    Hast Du methodische Mängel oder nur den Abstract gelesen?

    Die aktuelle Schuldebatte in England befasst sich ziemlich detailiert mit dem Problem, daß nur die Klassenschlechtesten Lehrer werden.



  • Marc++us schrieb:

    Naja, ich bezeichne mit "Sozialdemokratie" die drei Deutschland seit Jahren gestaltenden Parteien SPD, CDU, CSU.

    Ich dachte immer, du meinst SPD, Union und Grüne.



  • Hallo

    Marc++us schrieb:

    Auf alle Fälle hat sich doch nach 9 Seiten Diskussion wohl ergeben, daß man für bessere Bildung vielerlei Dinge benötigt, aber "mehr Geld" taucht in keinem Lösungsvorschlag auf, oder?

    Also ich habe implizit schon mehr Geld gefordert: mindenstens 2 Lehrer pro Klasse und dort weniger Schüler bedeutet automatisch mehr Geld für Personal...

    chrische



  • Marc++us schrieb:

    Wobei man auch ganz klar einer Tatsache ins Auge sehen muß:

    Es wird immer auch schlechte Lehrer geben. Es kommt in diesen Diskussionen immer ein bißchen der Tenor durch, daß es nur gute Lehrer geben sollte. Allerdings sind Lehrer ebenso wie andere Leute einer Verteilungskurve unterworfen, und weiterhin differenziert sich "gut" immer als "gut > Durchschnitt" heraus, was natürlich auch bedingt, daß es schlechte Lehrer gibt.

    Statt also zu fordern, daß es nur gute Lehrer gibt sollte man sich eher überlegen unter welchen Rahmenbedingungen auch schlechte Lehrer akzeptable Ergebnisse erzielen können. Denn die Rahmenbedingungen sind leichter veränderbar (da statischer Natur) als der Mensch Lehrer.

    Das ist wieder eine typische Marc++us-Sichtweise: Es existiert wieder nur ein Beurteilungskonzept nach dem sich alle Lehrer in einer Standardnormalverteilung einordnen lassen.

    Selbst der Lehrer, der seine Schüler nur doof Tabellen und Tafelbilder abschreiben lässt, auf stupides fehlerfreies Auswendiglernen besteht und knallharte Disziplin durchzieht, kann ein guter Lehrer sein, wenn es darum geht aus seiner Klasse einen möglichst hohen Marktanteil an zukünftigen Polizisten, Zeitsoldaten und Finanzbeamten zu erhalten. Die brauchen wir ja auch ... 😉

    <semi-ot>Erinnert mich an einen Beitrag im Auslandsjournal vor 25 Jahren: Dort wurden in Rußland Weisen in einer Klasse gepackt und mit militärischer Härte gedrillt , um so totsicher unbestechliche Steuerbeamte und -fahnder heranzuzüchten. Motto: Willst Du keine faulen Äpfel, dann pflücke sie dir direkt vom Baum.</semi-ot>

    Das der Rest kein Kunde wird ist dann Kollateralschaden.
    Du hast eine didaktische Methode, eine philosophische Haltung des Lehrers, einen Lehrplan, ein Beurteilungskonzept und einen Unterrichtsstoff. Das alles soll für bis zu 30 Schülern mit stellenweise völlig differenten Hintergrund gelten und immer funktionieren, damit aus den Kids "was wird".
    http://de.wikipedia.org/wiki/Hochbegabung => Konsequenzen

    Meine goldene Regel: Konformität fociert Durchschnittlichkeit!


  • Mod

    Prof84 schrieb:

    Das ist wieder eine typische Marc++us-Sichtweise: Es existiert wieder nur ein Beurteilungskonzept nach dem sich alle Lehrer in einer Standardnormalverteilung einordnen lassen.

    Systemtheorie kann man ignorieren, aber sie holt einen immer ein.

    So ähnlich wie "gravity ever wins".

    Robustes Systemdesign ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, daß die Fähigkeit der Systeme zu der Verteilung der Eingangsgrößen passt. Es ist ja schön eine Idee für den individualistischen Ansatz zu haben, aber beim Redesign der Schule ist man dem Problem ausgesetzt, daß man das System nicht für 20 Schüler entwirft, sondern für Millionen.



  • Marc++us schrieb:

    Prof84 schrieb:

    Das ist wieder eine typische Marc++us-Sichtweise: Es existiert wieder nur ein Beurteilungskonzept nach dem sich alle Lehrer in einer Standardnormalverteilung einordnen lassen.

    Systemtheorie kann man ignorieren, aber sie holt einen immer ein.

    So ähnlich wie "gravity ever wins".

    Robustes Systemdesign ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, daß die Fähigkeit der Systeme zu der Verteilung der Eingangsgrößen passt. Es ist ja schön eine Idee für den individualistischen Ansatz zu haben, aber beim Redesign der Schule ist man dem Problem ausgesetzt, daß man das System nicht für 20 Schüler entwirft, sondern für Millionen.

    Dazu gibt es einen schönen Film:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Freedom_Writers

    Dort führte die Fachbereichsleiterin zur Bildungsministerin gegen Mrs G. genau die selbe Augumentation an, um bloß keine progressiven Ansätze zuzulassen.

    Dieser Film passt hier eigentlich verdammt gut: Wie die Lehrerin drei Nebenjobs annimmt, um ihren Schülern Bücher kaufen zu können, womit wir wieder beim Thema Geld wären .... Wie die soziale Herkunft über das Schicksal der Schüler entscheidet, womit wir wieder bei PISA in D wären ... Wie destruktiv die Einstellungen von Lehrern und dem System sein kann ... etc.

    Diesen Film sollte man jedem Politiker zwingen anzusehen! 👍

    BTW: Eigentlich wurde doch bewiesen, dass das Systemdesign NICHT stabil ist.



  • Diesen Film sollte man jedem Politiker zwingen anzusehen! 👍

    Das finde ich auch. Bitte nimm drei Nebenjobs an und kaufe für jeden Politiker eine Kopie.



  • volkard schrieb:

    Diesen Film sollte man jedem Politiker zwingen anzusehen! 👍

    Das finde ich auch. Bitte nimm drei Nebenjobs an und kaufe für jeden Politiker eine Kopie.

    Vielleicht sind gute Lehrer Idealisten. Aber gute Manager?! Ich versuche es ja schon zu verbinden auf Kosten eines Short Exit.


  • Mod

    Prof84 schrieb:

    BTW: Eigentlich wurde doch bewiesen, dass das Systemdesign NICHT stabil ist.

    Nicht stabil? Ich weiß nicht... stabil ist es doch. Es ändert sich nicht. Jede Anregung verpufft. Der Arbeitspunkt ist halt Mist.

    Ich fordere ja auch "robust", nicht nur "stabil". Robust gegenüber der Verteilung der Eingangsgrößen (d.h. schlechte, mittelmäßige und gute Schüler). Heute erzeugt das System mehr und mehr aus allen Schülern schlechte und gelangweilte Schüler, auch aus den guten.

    Apropos progressiver Ansatz: die Schulpolitik der 68er - die ja heute breitbandig in vielen Bundesländern eingezogen ist - wurde ja als progressiver Ansatz gefeiert.



  • Prof84 schrieb:

    Vielleicht sind gute Lehrer Idealisten. Aber gute Manager?!

    Das würde ich vor Dir nie behaupten.



  • Marc++us schrieb:

    ... Apropos progressiver Ansatz: die Schulpolitik der 68er - die ja heute breitbandig in vielen Bundesländern eingezogen ist - wurde ja als progressiver Ansatz gefeiert.

    Aber Du willst mir doch jetzt nicht erzählen das 68-er Ansatz irgendwas mit Systemtheorie zu tunen hatte. Der destruktivste "progressive" Ansatz war die Einführung der Gesamtschule bzw. dem angekoppelten Unterrichtskonzept! 🙄



  • 68er Ansatz? War das nicht, wenn ich kiffend auf der Wiese sitze ist das auch Arbeit? Unter der Jungend hat sich die Null-Bock-Stimmung erst richtig breit gemacht oder? Ich bin leider zu jung dafuer, kenne das nur aus Erzaehlungen. Vllt. ist jemand mit der Erfahrung hier...


  • Mod

    Prof84 schrieb:

    Marc++us schrieb:

    ... Apropos progressiver Ansatz: die Schulpolitik der 68er - die ja heute breitbandig in vielen Bundesländern eingezogen ist - wurde ja als progressiver Ansatz gefeiert.

    Aber Du willst mir doch jetzt nicht erzählen das 68-er Ansatz irgendwas mit Systemtheorie zu tunen hatte.

    Vielleicht nicht dem Namen nach. Aber das Thema "Systemveränderung" war doch eindeutig ein Ziel dieser Anpassungen. Man wollte eine bestimmte Eingangsverteilung der Gesellschaft (da war sie wieder, die Verteilung) durch eine Anpassung des Systems auf eine Wunschverteilung am Ausgang (alle möglichst gleich, Spitzen kappen, etc) abbilden. Letztlich gelang das ja auch. Die Frage ist nur, ob dieser jetzige Arbeitspunkt für eine Leistungsgesellschaft angemessen ist.


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