Atomkraft, ja bitte!



  • Mal ne andere Sache: Es ist momentan ein neuer Kraftwerkstyp im Gespräch, der sich seinen Brennstoff erbrütet und U-235,U-238 sowie Plutonium ziemlich sicher spaltet. Wenn wir es schaffen würden, einen Kraftwerkstyp zu entwerfen, der sagen wir mal, alles mit Halbwertszeit <50.000 Jahre verwendet, sollten wir doch eigentlich das größte Problem los sein, oder? Ich bin leider kein Physiker, aber gibt es in diesem Bereich überhaupt Stoffe, die sich so nicht verwenden lassen?



  • Dieser Abschnitt des Artikels macht mich doch seeeehr stutzig:

    Ohne die politisch motivierte Unterbrechung der Untersuchung durch den damaligen Bundesumweltminister läge heute ein Ergebnis vor. Es gibt bisher keine geologischen Erkenntnisse, die gegen eine Nutzung als Endlager sprechen.

    😮
    Na gut, der Artikel erschien im September 2008... 💡
    http://www.cicero.de/1839.php?ausgabe=09/2008



  • Wenn alle Atom Nationen zusammen arbeiten wuerden sollte es doch kein Problem sein da eine vernuenftige Mauer mit Dach drum rum zu machen...Problem geloest.



  • Also,

    die wunderbaren Rechnungen über die energetische Rentabilität, den Dreck ins All zu schießen, mögen vielleicht richtig sein. Sie stimmen nicht mehr, wenn man den Aufwand einbezieht, Präzisionstechnik dafür zu verwenden, so Raketen mit einer gescheiten Traglast sind nicht leicht zu fertigen. Ach, könnte man einwenden, nimmt man's halt eine Stufe billiger, quasi das Zeug mit Billigst- Feuerwerkskörpern loswerden. 😉
    Das ging schon mit Tschernobyl (graphitmoderierter Billigblock) im Kraftwerksbereich bekanntermaßen schwer in die Hose. Aber stellt euch mal vor, die Amis schießen ihre Scheiße hoch, das Ding hat einen Fehler im Antrieb, in der Steuerung o.ä. und das gute Stück verglüht beim Wiedereintritt über dem mittleren Osten. Tadaa! 😃

    Statische Endlager sind in geologischen Zeiträumen (>10'000 a) schwer zu finden, um Plutonium wieder zu halbwegs umweltverträglichem Zeug zerfallen zu lassen, wären 241'000 Jahre fällig. Wie schwer man sich dabei vertun kann, zeigt Asse.
    Asse war ein Projekt des Wissenschaftsministeriums und ja "nur" ein Probelager. Also haben sie in den 70ern munter handwarme Fäßchen reingekippt, ein paar hundert jeden Tag und Aushub drübergeschüttet, ein Kessel Buntes angerührt, jetzt ist das Probelager abgesoffen. Den Dreck rausholen will aber keiner, weil ja nur Wissenschaftsministerium zuständig und die wären damit finanziell überfordert. Man munkelt, daß das so teuer werden könnte wie die Rettung der HRE. Also bleibt's erstmal wie's ist, wird wohl bessere Tage geben dafür oder so ... 🕶

    Alle anderen Ideen sind auch würdig und recht und doof. 🤡

    Dabei bräuchten wir den Anreicherungsscheiß gar nicht und ich will auch keinen Atommüll in der Wüste, weil dort das älteste Atomkraftwerk zuverlässig seine Energie ablädt, namentlich die Sonne. Die äquatornahen Wüsten mit Solarthermischen Kraftwerken zugepflastert würden wir energetisch gar nicht plattkriegen. Klingt nicht so HighTech- mäßig wie Kernfusion, bringt aber noch jede Menge Probleme, wie Energiespeicherung- und Transport mit sich - als Job aber immer noch reizvoll. 🙂



  • Ist es technisch überhaupt möglich ein so "großes" Katapult zu bauen mit dem man den Müll von der Erde katapultieren kann?



  • Atommuell ins All schiessen? Nein danke, wenn da was schiefgeht...
    Warum man den Atommuell in Asse einfach nur in Faesser gepackt hat, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Man kann den Atommuell in Bleiglaskugeln einschliessen. Das schirmt zum einen die Strahlung ab, zum anderen kann da nichts rosten und nichts sickern.

    Und wenn man sich die Gefahren und bisherige Unfaelle ansieht (http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unfällen_in_kerntechnischen_Anlagen - im uebrigen keine Eintraege aus den letzten zehn Jahren und nur zwei Eintraege aus den letzten zwanzig Jahren), dann sollte man auch bedenken, wieviele Kumpel untertage schwere Gesundheitsschaeden davongetragen haben. Kohlestaub erhoeht ebenfalls die Krebsgefahr (abgesehen von dem radioaktiven Radon das in der Erde natuerlich vorkommt), die Auswirkungen an der Umwelt sind viel unmittelbarer (Treibhauseffekt) und der Untertagebau ist der reinste Raubbau an der Natur. Landstriche sacken ab, Erdbebengefahr erhoeht sich, usw. Nachdem etwa 50% unseres Energiebedarfs immernoch durch Kohle gedeckt wird und nur etwa 25% durch Kernkraft, verstehe ich nicht ganz warum man immer mit dem Finger auf die boese Atomkraft zeigt. Hat das Loskommen von der Kohle nicht ganz klar Prioritaet?

    Zudem interessante Lektuere: http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=54002273
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,634844,00.html

    Der letztere Artikel endet mit diesen Worten:

    Das lange Gedächtnis der Deutschen muss man also einbeziehen, wenn man neu über Kernenergie reden will. Das ist mühsam, gewiss. Immerhin gibt es leuchtende Beispiele: In den USA ist eine frühere Anti-Atomkraft-Aktivistin, die Journalistin Gwyneth Cravens, mittlerweile davon überzeugt, es mit der sichersten Energieform der Welt zu tun zu haben. Der Grund? Gespräche mit Wissenschaftlern und Ingenieuren bei Besuchen in Atomkraftwerken.

    Darauf muss man erst mal kommen.



  • Grohool schrieb:

    Ist es technisch überhaupt möglich ein so "großes" Katapult zu bauen mit dem man den Müll von der Erde katapultieren kann?

    Nein, man braucht Raketen. Das ist immens teuer und selbst wenn alles gut geht (was ja nicht sein muss wie Challenger und Columbia zeigten) hat man hinterher den Muell in der Erdumlaufbahn. Ihn weiter weg zu schaffen wird immer teurer und komplizierter.



  • RPD schrieb:

    Wenn alle Atom Nationen zusammen arbeiten wuerden sollte es doch kein Problem sein da eine vernuenftige Mauer mit Dach drum rum zu machen...Problem geloest.

    aber nur, wenn ab jetzt ende mit atom.
    sonst wuchert das.

    irgendwie sollte man doch mal an mögliche kommende generationen denken.

    ich habe meinen eltern damals vorgeworfen, "warum habt ihr das zugelassen".
    die kommenden kinder werden dasselbe zu uns sagen.



  • Blei, Uran, Plutonium, die sind doch schwerer als Stein und Eisen?
    Also in einen Vulkan werfen und sie untergehen lassen.
    Damit die ersten Kilometer auch ordentlich gehen, und keine kleinen Teilchen im zähen Strom schweben, erst in Castorgroße Wolframkugeln einbetten.



  • volkard schrieb:

    Blei, Uran, Plutonium, die sind doch schwerer als Stein und Eisen?
    Also in einen Vulkan werfen und sie untergehen lassen.

    wieso erinnert mich das gerade an "herr der ringe"...



  • elise schrieb:

    irgendwie sollte man doch mal an mögliche kommende generationen denken.

    ich habe meinen eltern damals vorgeworfen, "warum habt ihr das zugelassen".
    die kommenden kinder werden dasselbe zu uns sagen.

    Ich denke, solche Vorwürfe zu machen, ist unfair. Ich habe mehrmals gehört, der Besuch bei einem Kohlekraftwerk die Meinung so ändere, dass man danach voll für Atomkraftwerke sei. Ein Gerücht?


  • Mod

    Bei Wahl zwischen Kohl und AKW in der Nachbarschaft bin ich auch für AKW.



  • Auch wenn Kohle wirklich keine Alternative ist, gibt es durchaus auch durchaus gewaltige unterschiede zwischen den Kohlekraftwerken (und der Kohleart - ich sage nur Braunkohle).

    Aber es gibt zum Glück wirklich genügend Alternativen als nur Kohle vs. Atom, und nur ein Teil der Alternativen ist abhängig vom Wetter oder der Sonne. Mit einem guten Mix aus Alternativen Energiequellen auch über Ländergrenzen hinweg, würden wir ohne weiteres die Diskussion um Kohle und AKWs fallen lassen können...


  • Mod

    Man braucht aber immer Großkraftwerke zur Erhöhung der Netzqualität (Frequenzstabilität und Reinheit von Oberwellen). Diese ganzen dezentralen Kleineinspeisungen funktionieren nur, weil es ein großes stabiles Hauptnetz gibt.



  • Marc++us schrieb:

    Man braucht aber immer Großkraftwerke zur Erhöhung der Netzqualität (Frequenzstabilität und Reinheit von Oberwellen).

    Ich bin der festen Überzeugung, dass die Ingenieure das auch anders hinkriegen. 😋 Da muss man halt mal innovativ sein. 😋



  • "geht nicht" gibt es zwar nicht, aber "geht" muß man erstmal herausfinden. Wie willst du denn die Frequenz "stabil" halten? Die darf ja ruhig ein bißchen schwanken, ist ja auch nicht zu vermeiden, aber ich fürchte, bis dahin dauert es noch ein wenig. Die Generatoren großer Kraftwerke sind eben im Moment eine bequeme Referenz.



  • Marc++us schrieb:

    Diese ganzen dezentralen Kleineinspeisungen..

    Neben Biogas-, Solar-, Windkraft- und anderen Anlagen zur Energiegewinnung mit Einspeisung ins Netz
    wird neu dazukommen:

    VW-Motoren als Kraftwerk für Zuhause

    Leider laufen die mit fossilem Brennstoff, es sei, man baut beizeiten seine eigene Biogasanlage.



  • scrub schrieb:

    "geht nicht" gibt es zwar nicht, aber "geht" muß man erstmal herausfinden. Wie willst du denn die Frequenz "stabil" halten? Die darf ja ruhig ein bißchen schwanken, ist ja auch nicht zu vermeiden, aber ich fürchte, bis dahin dauert es noch ein wenig. Die Generatoren großer Kraftwerke sind eben im Moment eine bequeme Referenz.

    Letztlich kann ich als Kleinleiferer mit meinem Hometrainer bei Direkteinspeisung nicht garantieren, die Frequenz nicht zu verziehen, weil ich so unkonstant trete. Aber wenn die wenn man eine kleine Kondesatorbatterie und eine Funkuhr nimmt, müßte es doch möglich sein, dafür zu sorgen, daß ich immer Phasengleich einspeise, wenn auch meine Spannung ein wenig schwankt.


  • Mod

    Das funktioniert bei einem Wechselstomgenerator auch relativ gut, aber bei einem Wechselrichter, der sich aus Gleichspannung versorgt, wird das kniffliger. Schon deswegen, weil es keinen guten Sinus auf der Sekundäreseite gibt.



  • Marc++us schrieb:

    Das funktioniert bei einem Wechselstomgenerator auch relativ gut, aber bei einem Wechselrichter, der sich aus Gleichspannung versorgt, wird das kniffliger. Schon deswegen, weil es keinen guten Sinus auf der Sekundäreseite gibt.

    verstehe ich nicht. aber ich bin auch kein e-technicker. bin aber neugierig.
    ich stelle mir eine kiste vor, die meine spannung volle pulle aufs netz läßt, solange ich phasengleich bin. dabei messe ich nicht die phase am netz, weil das geht ja ungenau, sondern an der atomuhr oder deren sender in braunschweig. wenn ich schiefgehe, muß ich meinen schiefstrom zurückhalten und auf die kondensatoren pumpen, die wiederum, wenn ich wieder darf, mithelfen.

    ich rechne mal damit, daß das rumgepumpe und zurückbehalte saftig an der ausbeute zehrt, aber egal, große anlagen stecken halt viel denk hinein, direkt in phase produzieren zu können, kleine radler und gartenwindrädler rechnen mit 20% verlust, um die frequenz nicht zu stören.


Anmelden zum Antworten