und los gehts - die armen sollen aermer werden
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eines fällt mir auf: Es gibt eigentlich außer den Managern die nach einer Fehlleistung ihre Boni noch gerichtlich einklagen (leider ist die schöne alte Tradition des Lynchens außer Mode gekommen
)
wie Du siehst, bin auch ich nicht unbedingt ein Fan dieser obskuren Banker, aber ich kann ja nun nicht zum organisierten Mob aufrufen. Obwohl ich der festen Überzeugung bin, daß das das wirklich einzige Mittel wäre, um solchen Exzessen in Zukunft sicher vorzubeugen. Die in den USA an der Pleite von Lehman Brothers schuld waren haben abertausende in den Ruin gerissen und sie um die Absicherung ihres Alters gebracht. Für eine daraus resultierende Lynchbewegung hätte ich durchaus Verständnis (und zugegebernermaßen auch Sympathien), und das ist auch das einzige, wovor man sich nicht mit Anwälten und Versicherungen schützen kann.
Was die andere Seite betrifft, ich kenne genug Leute, die nur knapp über der Untergrenze leben und dafür jeden Tag bis zum umfallen den Buckel krum machen müssen und sich dann von anderen noch auslachen lassen müssen, daß sie selbst schuld seien... Für die ist es wirklich bitter, zu schuften und dann noch verhöhnt zu werden.
Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Was die andere Seite betrifft, ich kenne genug Leute, die nur knapp über der Untergrenze leben und dafür jeden Tag bis zum umfallen den Buckel krum machen müssen und sich dann von anderen noch auslachen lassen müssen, daß sie selbst schuld seien... Für die ist es wirklich bitter, zu schuften und dann noch verhöhnt zu werden.
Wieso verhöhnen? Weil ich Fakten enthülle?
Dies Problem habe ich besonders als Manager und Berater. Die Leute haben Angst vor mir, weil sie schnell realisieren das ich so gut bin und sie voll durchschaue. Sie haben Angst ich könnte ihnen den Damm einreißen und sie ertrinken in den Fluten. Statt sich jetzt auf Veränderung einzustellen, werden die letzten Kräfte aufgebracht, um weitere Stützbalken einzuziehen. Die Wasser steig aber immer weiter, der Verstärkungsbedarf für den Damm wird immer größer und die Chance auf Veränderung immer kleiner. Bei solchen Leuten bin ich dann immer der "arrogante Arsch" der sie "verhöhnt". Dabei will ich sie nur aus ihren Loch holen (20m unter dem Meeresspiegel), statt sie für ihre Deichbaukunst zu loben. Um meine Erkenntnismodelle zu verkaufen muss ich allerdings durch den Damm brechen, der dann mit Todespanik verteidigt wird. Wenn eine Firma dann viele solcher Löcher hat ... *gluckgluck*". Das ist mir besonders krass bei der HRE begegnet.
Diese Denkweise hast Du bei Hartz-IV-Empfängern, BU-Rentern , ältere Arbeitnehmern, Quereinsteigern, Managern ...
Und wieder ein Erkenntnismodell ...
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Prof84 schrieb:
Gerade wir Mittelständler oder die Oberschicht neigen dazu dann für mehr Peitschenhiebe zu plädieren.
Eigentlich ist es umgekehrt: je reicher Leute werden, desto weniger korrellieren "Klasseninteresse" und Sozialverhalten (oder Wahlverhalten oder Spendenverhalten ...).
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Daniel E. schrieb:
Prof84 schrieb:
Gerade wir Mittelständler oder die Oberschicht neigen dazu dann für mehr Peitschenhiebe zu plädieren.
Eigentlich ist es umgekehrt: je reicher Leute werden, desto weniger korrellieren "Klasseninteresse" und Sozialverhalten (oder Wahlverhalten oder Spendenverhalten ...).
Diese negative Korrelation gilt aber erst ab einem gewissen Einkommen.
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@muemmel
bzgl deiner langen antwort
kann dir im jden punkt recht geben und finde das wir da n gemeinsamen nenner haben {o;btw. ich hab auch ein fernstudium nebenher gemacht als ich fuer leihfirmen arbeitete - und es dann in der arbeitslosenzeit vertieft
_nur_ durch diese weiterbildung hatte ich ein beruf bekommen den ich jetzt immernoch sehr gern ausuebe -> mein traumberuf
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Prof84 schrieb:
muemmel schrieb:
Was die andere Seite betrifft, ich kenne genug Leute, die nur knapp über der Untergrenze leben und dafür jeden Tag bis zum umfallen den Buckel krum machen müssen und sich dann von anderen noch auslachen lassen müssen, daß sie selbst schuld seien... Für die ist es wirklich bitter, zu schuften und dann noch verhöhnt zu werden.
Wieso verhöhnen? Weil ich Fakten enthülle?
ich meine nicht Dich, sondern die HartzVierlinge, die sich noch über die Blöden die jeden Tag den Buckel krum machen lustig machen.
Wie damals bei den Montagsdemos gegen Hartz IV als ein Kumpel von mir, der gar nicht betroffen war und auch nie betroffen sein wird jeden Montag da hin ist und sich auf dem Weg dahin von den HartzVierlingen an der Saufbude noch auslachen lassen muste obwohl er es auch wegen denen gemacht hat.Gruß Mümmel
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volkard schrieb:
Gregor schrieb:
1% kommt sowieso durch die natürliche Fluktuation zustande. Mit anderen Worten: Für Akademiker gibt es in Deutschland nahezu Vollbeschäftigung.
Dann wäre sowas http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2009_10/praktikanten_demo.html ja gar nicht möglich.
ich glaube praktikanten zaehlen nicht zu arbeitslosen, selbst wenn sie nicht bezahlt werden. die demo ist ja nicht um praktika zu bekommen, sondern um fuer die beschaeftigung die es gibt auch bezahlt zu werden.
von daher sehe ich nicht wie eine demo fuer die bezahlung von beschaeftigung gregor's aussage von vollbeschaeftigung wiederlegt.
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muemmel schrieb:
Wie damals bei den Montagsdemos gegen Hartz IV als ein Kumpel von mir, der gar nicht betroffen war und auch nie betroffen sein wird jeden Montag da hin ist und sich auf dem Weg dahin von den HartzVierlingen an der Saufbude noch auslachen lassen muste obwohl er es auch wegen denen gemacht hat.
Ich bezweifle den Wahrheitsgehalt dieses Märchens.
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Schneewittchen schrieb:
muemmel schrieb:
Wie damals bei den Montagsdemos gegen Hartz IV als ein Kumpel von mir, der gar nicht betroffen war und auch nie betroffen sein wird jeden Montag da hin ist und sich auf dem Weg dahin von den HartzVierlingen an der Saufbude noch auslachen lassen muste obwohl er es auch wegen denen gemacht hat.
Ich bezweifle den Wahrheitsgehalt dieses Märchens.
Bestimmt waren das in Wirklichkeit Guidos Schergen.
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Hi
Schneewittchen schrieb:
muemmel schrieb:
Wie damals bei den Montagsdemos gegen Hartz IV als ein Kumpel von mir, der gar nicht betroffen war und auch nie betroffen sein wird jeden Montag da hin ist und sich auf dem Weg dahin von den HartzVierlingen an der Saufbude noch auslachen lassen muste obwohl er es auch wegen denen gemacht hat.
Ich bezweifle den Wahrheitsgehalt dieses Märchens.
Was bezweifelst?
Daß es noch Idealisten gibt, die auch dann dahin gehen wenn sie nicht selbst betroffen sind? Doch die gibt es schon noch.Oder daß die anderen sich darüber lustig gemacht haben als er sie zum mitkommen aufforderte? Traumtänzer, wach endlich auf! Versuch doch mal nen Assi der grade mit men Bier in der Hand bei seinen Kumpels an der Saufbude steht zu ner vernünftigen Tätigkeit zu bewegen. Danach wirste nicht mehr zweifeln.
Gruß Mümmel
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Schwieriges Thema finde ich. Ich hab mal von jemandem folgende Aussage zum Thema HartzIV etc. gehört, und ich glaube das stimmt im Großen und Ganzen auch so:
- 1/3 möchte arbeiten aber kann nicht
- 1/3 könnte arbeiten, will aber nicht
- 1/3 will nicht arbeiten und könnte es auch gar nicht
Aber mal zurück zum Thema: Ich denke egal wie man es nun sieht ("HartzIV sind alles Schmarotzer" <=> "HartzIV ist zu wenig zum Leben"), es sollte klar sein, dass das so auf Dauer auch nicht weitergeht. Es ist niemandem geholfen wenn man mehr HartzIV-Gelder raushaut, denn auch das muss ja wie schon mal erwähnt irgendwo herkommen. Und wo kommt das her? Von denen die Steuern zahlen (Arbeitnehmer und Arbeitgeber), und wenn das immer mehr wird, wird es immer schwieriger Arbeit zu finden und auch zu behalten => Ein Teuzfelskreis...
Von demher bin ich froh, dass wir jetzt Schwarz/Gelb haben und nicht irgendeine Links-Koalition. Ziel muss es sein, dass es wieder weniger HartzIV-Empfänger gibt, nicht, dass man diese Leistungen immer weiter erhöht (mittel- bis langfristig schadet dass nämlich auch denjenigen die diese Leistungen beziehen müssen).
Und von wegen "die armen sollen ärmer werden": Vor kurzem wurden ja ein paar Reformen von dieser achso unsozialen Koalition beschlossen die manchen HartzIV-Empfängern ja eher entegegen kommen (z.B. dass eigenverantwortliche Altersvorsorgen nicht mehr angefasst werden). Was ich persönlich auch als sinnvoll erachte.
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nep schrieb:
Von demher bin ich froh, dass wir jetzt Schwarz/Gelb haben [...]
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Ich bin gegen jegliche staatliche Tätigkeit aller Art. Ich bin besonders gegen Steuern. Wir haben in Deutschland eine Steuerlast von über 77% des Einkommens( http://www.libertaere-liste.de/konstanz/abgaben.htm)!
Hartz 4 empfinde ich als besonders Ungerecht/Asozial. Wieso werde ich gezwungen Menschen zu unterstützen, die ich gar nicht unterstützen will? Das heißt nicht, dass man anderen Menschen nicht helfen will. Man möchte sich aber selbst aussuchen, wer es verdient geholfen zu werden. Es gibt kein Recht auf Hilfe. Die allermeisten Menschen sind aber sehr hilfsbereit.
Das Problem, das wir alle immer ärmer werden, liegt beim Staat.
Die Schere zwischen Arm und reich wird größer wegen Papiergeld, das durch nichts gedeckt ist(Stichwort: Inflation). Die Reichen erhalten das Geld sehr oft zuerst, bevor es wertlos wird.
Die Leute finden sehr schwer Arbeit da es Kündigunsschutz, Mindestlohn gibt.
Überall wo der Staat seine Finger im Spiel hat, herrscht enorme Ineffizienz. Z.B Bildung, Finanz, Strassen, Baugewerbe, Sicherheit, Gerichte usw....Viele haben also meiner Meinung nach nicht erkannt, wo das Problem wirklich liegt. Für alle, die sich für ein Leben in Freiheit interessieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Libertarismus
Der Staat selbst hat nichts. Er kann nur stehlen und dann umverteilen. Dadurch wird aber kein Wohlstand geschaffen oder Gerechtigkeit erzeugt.
*
Aus "Economics in one lesson": ( http://jim.com/econ/ )
Ein junger Ganove, schmeißt einen Ziegelstein durch die Scheibe einer Bäckerei. Der Geschäftsbesitzer kommt wütend raus, aber der Junge ist weg. Eine
Menschenmenge sammelt sich und betrachtet den angerichteten Schaden. Nach einer Weile sagen einige aus der Menge, dass dieses Unglück auch etwas Gutes hat.
Es wird Arbeit für den Glaser geben. Sie erklären weiter. Wie teuer ist eine neue Fensterscheibe? 250 Dollars? Das ist eine ziemlich hohe Summe. Wenn nie
Fensterscheiben zu Bruch gingen, was würde dann mit der Glaserei-Branche geschehen? Die Glaserei hat nun 250 Dollars mehr zum ausgeben. Dies kommt anderen
Geschäften zu Gute. Diese wiederum werden das Geld an andere Geschäfte weitergeben, bis ad infinitum. Die zerbrochene Fensterscheibe stellt also Geld und
Arbeit für einen Grossteil der Wirtschaft bereit. Die logische Schlussfolgerung ist also, dass der Ganove der den Ziegelstein durch die Fensterscheibe wurf,
keine Gefahr für die Öffentlichkeit ist, sondern ein öffentlicher Wohltäter ist.Betrachten wir es genauer. Die Menge liegt zumindest in ihrer ersten Folgerung richtig. Dieser kleine Akt des Vandalismus bedeutet mehr Arbeit für den
Glaser. Der Glaser wird über den Vorfall nicht unglücklicher sein, als der Bestatter über den Tod einer Person. Der Ladenbesitzer aber wird 250$ weniger
haben. Geld das er für einen neuen Anzug ausgeben wollte. Weil er eine Fensterscheibe ersetzen musste, muss er nun ohne den Anzug auskommen(oder einen
vergleichbaren Bedarf oder Luxus). Anstatt eine Fensterscheibe und 250$ zu haben, hat er nun nur eine Fensterscheibe. Wenn wir uns den Ladenbesitzer als
Teil der Gemeinschaft vorstellen, hat die Gemeinschaft einen Anzug verloren. Die Gemeinschaft ist also um 250$ ärmer.Der Gewinn des Glasers ist also nur der Verlust des Schneiders. Es wurde keine neue Arbeit geschaffen. Die Menge hat nur über die zwei involvierten
Parteien(Bäcker, Glaser) der Transaktion nachgedacht. Sie hat die dritte Partei, den Schneider vergessen. Sie haben ihn vergessen, weil er nun eben nicht
die Szene betreten wird. Sie werden die neue Fensterscheibe sehen. Sie werden nie den zusätzlichen Anzug sehen, weil er eben nie gemacht werden wird. Die
Menge sieht nur, was dem Auge sofort sichtbar ist.*
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Hallo
Diese List ist ja wohl ein Riesenwitz. Kfz-Steuer, da mit einzurechnen, Benzingeld, ich lache mich tot. Das hat man doch alels freiwillig. Warumwird das mit eingerechnet. Wenn man so rechnet, hat man eine Steuerlast von 100%.
chrische
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Da wird alles mit einberechnet was Zwangsabgaben sind. Kfz-Steuer muss ich bezahlen. Ob das nun Sinn macht keine Kfz-Vericherung zu haben ist eine andere Sache. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst, nicht beim Staat. Zwang ist niemals gut.
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Hallo
Du schreibst Müll. Ich muss keine Kfz-Steuer zahlen.
chrische
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FrSan schrieb:
Aus "Economics in one lesson": ( http://jim.com/econ/ )
Ein junger Ganove, schmeißt einen Ziegelstein durch die Scheibe einer Bäckerei. Der Geschäftsbesitzer kommt wütend raus, aber der Junge ist weg. Eine
Menschenmenge sammelt sich und betrachtet den angerichteten Schaden. Nach einer Weile sagen einige aus der Menge, dass dieses Unglück auch etwas Gutes hat.
Es wird Arbeit für den Glaser geben. Sie erklären weiter. Wie teuer ist eine neue Fensterscheibe? 250 Dollars? Das ist eine ziemlich hohe Summe. Wenn nie
Fensterscheiben zu Bruch gingen, was würde dann mit der Glaserei-Branche geschehen? Die Glaserei hat nun 250 Dollars mehr zum ausgeben. Dies kommt anderen
Geschäften zu Gute. Diese wiederum werden das Geld an andere Geschäfte weitergeben, bis ad infinitum. Die zerbrochene Fensterscheibe stellt also Geld und
Arbeit für einen Grossteil der Wirtschaft bereit. Die logische Schlussfolgerung ist also, dass der Ganove der den Ziegelstein durch die Fensterscheibe wurf,
keine Gefahr für die Öffentlichkeit ist, sondern ein öffentlicher Wohltäter ist.Betrachten wir es genauer. Die Menge liegt zumindest in ihrer ersten Folgerung richtig. Dieser kleine Akt des Vandalismus bedeutet mehr Arbeit für den
Glaser. Der Glaser wird über den Vorfall nicht unglücklicher sein, als der Bestatter über den Tod einer Person. Der Ladenbesitzer aber wird 250$ weniger
haben. Geld das er für einen neuen Anzug ausgeben wollte. Weil er eine Fensterscheibe ersetzen musste, muss er nun ohne den Anzug auskommen(oder einen
vergleichbaren Bedarf oder Luxus). Anstatt eine Fensterscheibe und 250$ zu haben, hat er nun nur eine Fensterscheibe. Wenn wir uns den Ladenbesitzer als
Teil der Gemeinschaft vorstellen, hat die Gemeinschaft einen Anzug verloren. Die Gemeinschaft ist also um 250$ ärmer.Der Gewinn des Glasers ist also nur der Verlust des Schneiders. Es wurde keine neue Arbeit geschaffen. Die Menge hat nur über die zwei involvierten
Parteien(Bäcker, Glaser) der Transaktion nachgedacht. Sie hat die dritte Partei, den Schneider vergessen. Sie haben ihn vergessen, weil er nun eben nicht
die Szene betreten wird. Sie werden die neue Fensterscheibe sehen. Sie werden nie den zusätzlichen Anzug sehen, weil er eben nie gemacht werden wird. Die
Menge sieht nur, was dem Auge sofort sichtbar ist.*Aha, was soll uns das sagen? Das es Idioten gibt? Big News!
Natürlich gibt es bestimmt auch irgendwo jemanden der tatsächlich glaubt Vandalismus wäre wirtschaftlich sinnvoll, aber um die Handvoll Leute kümmert sich früher oder später die Polizei.Der Staat selbst hat nichts. Er kann nur stehlen und dann umverteilen. Dadurch wird aber kein Wohlstand geschaffen oder Gerechtigkeit erzeugt.
Es gibt einen Haufen Dinge die der Staat für dich mit deinem Geld macht. Das Verkehrsnetz z.b. Es gibt nunmal viele Sachen die tatsächlich besser funktionieren wenn jemand möglichst viel Überblick und Kontrolle hat.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie unser Straßennetz aussehen würde wenn jedes Dorf selbst Straßen bei irgendeiner von 1000 kleinen Unternehmen in Auftrag gibt. Ohne übergordnete Instanz könnte man sich womöglich nicht mal auf einheitliche Fahrbahnmarkirungen verständigen.
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Und das ist böse, denn die Polizei ist der Staat, und der Staat ist böse. Du begreifst aber auch gar nichts!
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Hallo
Wie funktioniert das eigentlich mit der Gerichtsbarkeit in einem Staat ohne Staat? Wie werden die Gesetze gemacht? Und wer setzt die durch?
chrische
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chrische5 schrieb:
Wie funktioniert das eigentlich mit der Gerichtsbarkeit in einem Staat ohne Staat? Wie werden die Gesetze gemacht? Und wer setzt die durch?
Gute Frage, eine komplette Antwort habe ich nicht (und ich würde auch nicht sagen, daß es komplett ohne Staat funktioniert -- Ich mache mehr etwas "thinking at the margin" :)), aber schon allein ein Blick auf Deutschland zeigt, daß sich diese Fragen nicht immer stellen. Die Summen, die jährlich vor privaten Schiedsgerichten oder aussergerichtlich verhandelt werden, sind ziemlich immens und steigend (weil bei staatlichen Gerichten die Bürokratie groß und das spezialisierte Know-How oft überschaubar ist). Das deutet darauf hin, daß man einige Teile der Gerichtsbarkeit ziemlich direkt privatisieren könnte, zB. in dem der Staat einfach sagt: "solche Fälle verhandeln wir hier nicht."
Und zur Frage, "wer die Gesetze macht" würde ich mal einen Blick auf zB. die Evolution div Rechtssysteme werfen (zB. des Common Law). Deren eigentlicher Witz ist, daß sie nicht so sehr "Gesetze machen," sondern Recht als einen Entdeckungsprozess verstehen, in dem Gerichte vor allem die Aufgabe haben, die lokalen Gepflogenheiten zu finden und diese dann durchzusetzen. Die Kodifizierung als papierenes Gesetz findet erst sehr viel später statt. Das machen recht viele Rechtssysteme so. Wenn Gesetze von oben herab aufoktroyiert werden, dann werden sie auch meistens schlecht befolgt, haben wenig Rückhalt in der Bevölkerung und funktionieren darum auch meistens schlecht.
Meines Wissens haben sogar die Chinesen dieses Problem vor kurzem erkannt und führen (auf die typisch chinesische Weise) stückweise evolutionäre und "volksrückkoppelnde" Elemente in ihr Rechtswesen ein.
illuminator schrieb:
Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie unser Straßennetz aussehen würde wenn jedes Dorf selbst Straßen bei irgendeiner von 1000 kleinen Unternehmen in Auftrag gibt. Ohne übergordnete Instanz könnte man sich womöglich nicht mal auf einheitliche Fahrbahnmarkirungen verständigen.
Richtig, genau so wie wenn man von Deutschland über die Grenze nach Österreich fährt und man dann auf einmal auf der anderen Straßenseite fahren muß.