Apple? Es reicht... ab auf die Stille-Treppe!



  • /rant/ schrieb:

    Sowas würde niemand verteidigen; bei Apple und seinen Jüngern hingegen findet man in jedem Fall ein Heer von kopf- und eierlosen Fanbois, welche lauthals ihre unendliche und bedingungslose Unterstützung für jeden Schwachsinn, auf dem ein angebissenes Äpfelchen auf der Rückseite platziert ist, bekunden.

    Was soll den der Blödsinn? Wo siehst Du hier irgendjemanden, der Apple verteidigt? Ich sehe viele Leute, die sich darüber beschweren. Ich persönlich versuche zu beleuchten, warum Apple die Entscheidung für sinnvoll hält, schreibe aber in jedem zweiten Post, dass ich die Entscheidung für politisch äußerst fragwürdig halte.

    Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, manche Leute brauchen die "alles dumme Fanboys außer mir"-Einstellung für ihr Selbstwertgefühl, anders kann ich mir das nicht erklären. Schön wieder so schnell zu sehen, warum die NADRW Zeitverschwendung sind. 👎



  • Mr. N schrieb:

    inzwischen ist der Review-Prozess ja auch größtenteils automatisiert - er dauert meistens wohl etwa 2 Tage.

    Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht.

    Ich glaube nicht an Geschlossenheit als Garanten für Qualität, dafür ist mir das Wettbewerbsprinzip viel zu sehr im Kopf. Google hat das im Web verstanden: Suche beinhält Ranking. Leider haben sie das Modell (noch?) nicht gescheit auf Android übersetzt, aber am Ende des Tages ist ein offenes Suchmodell einem Review-Prozess haushoch überlegen.

    Sehe ich ähnlich. Apple nicht. Apple glaubt an eine einheitliche Plattform aus einem Guss, damit sich das hinreichend gut mit dem Suchprinzip vereinen lässt, müssten sie einen Weg finden, schlechte Anwendungen viel besser auszuschließen als sie das aktuell mit dem Suchmodell könnten.

    Sicher, das ist nicht die absolut einzige Überlegung, aber es ist die absolut überwiegende. "Apple will doch nur die beste Qualität" ist einfach der falsche Ansatz: Ja, Apple will beste Qualität, aber vor allem - viel wichtiger als jede Qualitätsüberlegung - will Apple einen Lock-In.

    Habe ich irgendwo was anderes behauptet?

    Natürlich passt es bestens zu Apple. Apple will seinen eigenen Applikationen einen Wettbewerbsvorteil erschaffen, wobei mir die zwingende Logik dahinter ehrlich gesagt nicht ganz klar ist.

    Das verstehst Du meines Erachtens völlig falsch. Apple hat es gar nicht nötig, den eigenen Anwendungen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Am iPhoneOS gibt es keinen Wettbewerb mit Apple, weil Anwendungen, die Standardzeugs duplizieren einfach nicht zugelassen werden.

    Es passt aber nicht zu zwutz' Argumentation, dass Apple wolle, dass alle Applikationen immer alle Features nutzen würden. Denn dann würden sie ja auch alle Features, die sie einbauen, freigeben...

    Die Umgebungslichtsensoren zB. werden ja von allen iPhoneOS-Anwendungen genutzt, ob sie wollen oder nicht. Aber niemand darf die Sensordaten anders nützen als Apple das beabsichtigt. Genauso, wie niemand die Funktion des "Home"-Buttons umbelegen darf oä.

    Dass das für Entwickler unintuitiv und beschränkend ist, ist natürlich richtig. Aber es geht hierbei um eine reine Designentscheidung, die auch ohne geschäftspolitische Motivation nachvollziehbar ist. Anders als beim de-facto-Crossplatform-Verbot.

    Die Frage ist, waren die Qualitätsüberlegungen wirklich ausschlaggebend für die Entscheidung, portablen Plattformen ans Bein zu pissen?

    Nein. Aber sie sind keineswegs nur ein billiger Vorwand, wie vielfach postuliert.

    Mr. N schrieb:

    Ich denke nicht, dass sie ausschlaggebend waren. Ich könnte aber zugegebenermaßen auch unterschätzen, wie stark Apple daran glaubt, dass portable Plattformen und alles außer Objective-C (Common Lisp z.B. wird ja von der Klausel auch verboten) die Qualität ruinieren würden.

    Gute Nachrichten: C und C++ sind auch erlaubt. 😉 (Aber wie gesagt: Schade, dass zB. Gambit-Scheme und Co. tot sind, ich mag die Entscheidung auch nicht.)



  • Jetzt wo Google wohl VP8 opensourcen will, könnte der Streit zwischen Apple und Adobe recht interessant werden. Google und Adobe scheinen sich ja gut zu verstehen. Immerhin will Google ja Flash fest in Chrome einbauen und ein gemeinsamer Gegner verbindet. Wenn Adobe nun VP8 Support in Flash einbaut und Google Youtube Videos nur noch als VP8 anbietet, dann wäre das eine dumme Situation für Apple. Entweder kein Youtube mehr für iPhones oder Apple lässt doch Flash zu oder baut support für einen Codec ein, der von Google kontrolliert wird.



  • nman schrieb:

    Mr. N schrieb:

    inzwischen ist der Review-Prozess ja auch größtenteils automatisiert - er dauert meistens wohl etwa 2 Tage.

    Ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht.

    Gut, ich habe keine persönlichen Erfahrungen, aber das mit den 2 Tagen ist wohl erst seit kurzem so. Und ich habe natürlich vergessen, wo ich das her habe... 😞

    Das verstehst Du meines Erachtens völlig falsch. Apple hat es gar nicht nötig, den eigenen Anwendungen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Am iPhoneOS gibt es keinen Wettbewerb mit Apple, weil Anwendungen, die Standardzeugs duplizieren einfach nicht zugelassen werden.

    Dann ist das Ablehnen einer Anwendung die "Pinch to Zoom" verwendet, ja noch absurder. 😕

    http://forums.appleinsider.com/showthread.php?threadid=108499



  • Zwei Kollegen von mir arbeiten gerade an einer iPhone-Anwendung. Updates gehen jetzt schneller durch, aber frische Approvals sind immer noch eine Qual. Zumindest bei kostenpflichtiger Software, bei Gratis-Apps gehts _deutlich_ schneller.

    Mr. N schrieb:

    Dann ist das Ablehnen einer Anwendung die "Pinch to Zoom" verwendet, ja noch absurder. 😕

    Es gab schon massig absurde Einzelfällen bei Ablehnungsgründen, wo dann die große Panik ausbrach, dass jetzt massenhaft Apps nicht mehr durchmoderiert werden würden und beim nächsten Reviewer war alles wieder anders. Meines Erachtens hat Apple da einfach ein Kompetenzproblem bzw. Reviewer lehnen irgendwelches Zeugs aus ganz anderen Gründen ab, als sie angeben oä. Der Approval-Prozess ist definitiv ein Thema für sich.



  • nman schrieb:

    Gute Nachrichten: C und C++ sind auch erlaubt. 😉 (Aber wie gesagt: Schade, dass zB. Gambit-Scheme und Co. tot sind, ich mag die Entscheidung auch nicht.)

    Genau das habe ich mich gefragt: sind jetzt allen ernstes Skript-Sprachen verboten? Bei genauer Auslegung der Bedingungen ja, aber ich frage mich, ob das wirklich so von Apple gedacht ist. Ich kann ja durchaus nachvollziehen, dass man keine Flash-Konverter o.ä. will, aber hier wirds doch schon verdammt schwammig. Nichtmal nen Lua-Interpreter? Aber ein XML Parser ist noch erlaubt? Was, wenn ich meinen eigenen kleinen Interpreter schreibe? Wer will das prüfen, wo wird da die Grenze gezogen?



  • maximAL schrieb:

    nman schrieb:

    Gute Nachrichten: C und C++ sind auch erlaubt. 😉 (Aber wie gesagt: Schade, dass zB. Gambit-Scheme und Co. tot sind, ich mag die Entscheidung auch nicht.)

    Genau das habe ich mich gefragt: sind jetzt allen ernstes Skript-Sprachen verboten? Bei genauer Auslegung der Bedingungen ja, aber ich frage mich, ob das wirklich so von Apple gedacht ist. Ich kann ja durchaus nachvollziehen, dass man keine Flash-Konverter o.ä. will, aber hier wirds doch schon verdammt schwammig. Nichtmal nen Lua-Interpreter? Aber ein XML Parser ist noch erlaubt? Was, wenn ich meinen eigenen kleinen Interpreter schreibe? Wer will das prüfen, wo wird da die Grenze gezogen?

    Ich kann mich irren, aber hat die bisherige Policy nicht sowieso schon verboten, dass eine App eine neue Programmiersprache für den Entwickler direkt auf dem iPhone implementiert und darauf exposed? Also sowas wie eine QuickBasic App war bisher schon verboten? XML wird aber wohl nicht als Programmiersprache angesehen, wobei ich hier meine Hand nicht ins Feuer legen würde 😉



  • /rant/ schrieb:

    Ich kann mich irren, aber hat die bisherige Policy nicht sowieso schon verboten, dass eine App eine neue Programmiersprache für den Entwickler direkt auf dem iPhone implementiert und darauf exposed? Also sowas wie eine QuickBasic App war bisher schon verboten? XML wird aber wohl nicht als Programmiersprache angesehen, wobei ich hier meine Hand nicht ins Feuer legen würde 😉

    Interpreter sind verboten.

    Siehe zB Opera Mini.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Interpreter sind verboten.

    Auweia, da sind Apple also wirklich schlimmere Nazis als die Konsolenhersteller.



  • maximAL schrieb:

    Auweia, da sind Apple also wirklich schlimmere Nazis als die Konsolenhersteller.

    Nintendo und Apple sind ungefähr gleich anstrengend. Was für keinen der beiden ein Kompliment ist.

    rüdiger: Ich habe mich heute Vormittag ein bisschen in VP8 eingelesen. Sieht eigentlich sehr brauchbar aus, an Flash mit VP8 glaube ich nicht so recht. Eher an die Unterstützung von VP8 in HTML5 durch alle Browser, das scheint mir am wahrscheinlichsten.



  • nman schrieb:

    maximAL schrieb:

    Auweia, da sind Apple also wirklich schlimmere Nazis als die Konsolenhersteller.

    Nintendo und Apple sind ungefähr gleich anstrengend. Was für keinen der beiden ein Kompliment ist.

    Nunja, derartige beknackte Vorgaben habe ich bei Nintendo aber nicht gesehen. Natürlich machen alle strenge Vorgaben, was die Integration ins Gesamtsystem, Usability, Fehlerfreiheit etc. angeht. Aber gerade diese Interpretergeschichte ist etwas, was weder die Nutzer noch Apple irgendwie interessieren müsste.
    Und afair hatte auch irgendein Projekt Mono auf der Wii benutzt, von anderen Skriptsprachen ganz zu schweigen 😉



  • Das Interpretieren hat 2 einfache Gruende: Performance und Sicherheit.

    Irgendwie schon verstaendlich dass Apple sagt: es darf kein fremder Code ausgefuehrt werden. Das finde ich persoenlich jetzt nicht wirklich so schlimm - es suckt bei HTML Renderern aber da nimmt man halt Webkit - ist kein Weltuntergang.

    Da gibt es Sachen die viel schlimmer sind. zB die nicht verdopplung von Features ist ziemlich hart. Oder die Zeit die es braucht bis eine Anwendung approved ist...



  • maximAL schrieb:

    Nunja, derartige beknackte Vorgaben habe ich bei Nintendo aber nicht gesehen.

    Hattest Du denn schonmal mit Nintendo zu tun? Ich habe den direkten Vergleich und finde für Entwickler diesbezüglich beide furchtbar, wenngleich ich die jeweiligen Produkte sehr gerne mag.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Interpreter sind verboten.

    Es ist viel mehr verboten. Man darf keine andere Sprache, als "Objective-C, C, C++, or JavaScript" benutzen. Also man darf auch nicht in einer anderen Sprache entwickeln und das Binary benutzen. Selbst wenn man nie ein Stück von dem Code auf das Gerät kopieren würde. Man darf auch keinen Zwischenlayer vor die APIs bauen.

    http://daringfireball.net/2010/04/iphone_agreement_bans_flash_compiler

    Es geht also gar nicht direkt um Interpreter. Performance und Sicherheit können also nicht der direkte Beweggrund sein. Wie bereits gesagt, glaube ich das Apple vorallem das entwickeln von portablen Anwendungen erschweren will. Konkret scheint es wohl um MonoTouch, Unity und Flash CS5 zu gehen.

    Qualitätskontrolle (HIG, Geschwindigkeit) findet ja ohnehin für alle Anwendungen beim Approvalprozess statt. Das ist ja unabhängig davon, womit sie entwickelt wurden. Daher glaube ich nicht, dass dies im Vordergrund steht.



  • rüdiger schrieb:

    Es geht also gar nicht direkt um Interpreter.

    Interpreter sind schon immer verboten. Ich wollte das nur klarstellen.
    Die aktuellen Änderungen sind viel restriktiver aber darüber wurden schon genug Seiten diskutiert 😉



  • Nun nörgelt doch nicht so über Apple. Mein iPod Touch ist ein prima Gerät. Ich muß ihn ja nicht gleich programmieren. 😃

    Btw, Die armen Appelianer mußten in der Vergangenheit schon genug Tiefschläge hinnehmen: http://weirdnews.about.com/od/weirdscience/ss/Apples-Biggest-Flops.htm



  • Shade Of Mine schrieb:

    Das Interpretieren hat 2 einfache Gruende: Performance

    Das ist aber hoffentlich nicht deine Meinung?!

    Shade Of Mine schrieb:

    und Sicherheit.

    Welcher Art? Stabiler wird das Programm durch C-Bitgeschubbse eher nicht.

    nman schrieb:

    Hattest Du denn schonmal mit Nintendo zu tun?

    Naja, LotCheck etc. war nicht mein Problem. Von dem was ich mitbekommen habe, waren da einige Sachen sicher fragwürdig. Aber oft war die Qualitätskontrolle auch gut - zumindest für die Plattform und Spieler, auch wenn die Entwickler das mitunter anders gesehen haben 😉



  • Z schrieb:

    Btw, Die armen Appelianer mußten in der Vergangenheit schon genug Tiefschläge hinnehmen: http://weirdnews.about.com/od/weirdscience/ss/Apples-Biggest-Flops.htm

    Der Newton war nicht schlecht, nur halt ein wenig seiner Zeit voraus und die Handschriftenerkennung steckte noch ein wenig in den Kinderschuhen. Man hat das Konzept dann viele Jahre später halt überarbeitet und als iPhone verkauft. Und das ist sicher nicht gefloppt.



  • Walli schrieb:

    Der Newton war nicht schlecht, nur halt ein wenig seiner Zeit voraus und die Handschriftenerkennung steckte noch ein wenig in den Kinderschuhen. Man hat das Konzept dann viele Jahre später halt überarbeitet und als iPhone verkauft. Und das ist sicher nicht gefloppt.

    Nein natürlich nicht. Die jüngste Vergangenheit bescherte Apple viele Erfolge. Erst das iPad wird wieder floppen. 😃



  • Könnte auf lange Sicht sein, dass die Teile eine Modeerscheinung ohne wirkliche Alltagstauglichkeit sind. Allerdings versuchen die Hersteller schon seit Jahren die Dinger an den Mann zu bringen. Kaum brodelte die Gerüchteküche um das iPad, schon ging ein regelrechter Hype um die Dinger los. Und man darf nicht vergessen, dass >500.000 von den Dingern bereits verkauft sind. Soviel haben die ganzen anderen Pad-Hersteller zusammen genommen vermutlich noch nicht erreicht. So, jetzt aber genug OT von mir 😉 .


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