OpenOffice Suit im Unternehmen?



  • Hallo Community,

    das Unternehmen in dem ich gerade angestellt bin wird über einen Wechsel vom MS Office (2000+) zum OpenOffice.org Projekt nachgedacht - Hauptgrund dafür, selbstverständlich, die Lizenzkosten.

    Aus dem Grund wollte ich hier mal nachfragen, ob ihr vielleicht in einem Unternehmen arbeitet, welches ebenfalls das OOo einsetzt, ob es dabei gravierende Nachteile gibt? Gab es Probleme bei der Migration? (etc.)

    Ich persönlich denke, dass die OOo Suit eine durchaus sinnvolle Alternative zum Standard-MS Office ist. Es gibt ja bereits einige "namenhafte" Institutionen, welche auf OOo umgestiegen sind, wenn man sich mal die Referenzliste anschaut (z.B. "Landeshauptstadt München", "Bundestagsverwaltung", Quelle: openoffice.org)

    Wie steht ihr dem geschäftlichen Einsatz von Open Source Software in dem Bereich?

    Vielen Dank für eure Meinung im Voraus 🙂



  • nur wenn eure IT es schafft, das auch aktuell zu halten.

    Wir gurken hier mit OOo 2.4 rum und das ist die reinste Zumutung. Zum Glück nur auf den Linux-Maschinen

    Bedenke übrigens, dass auch OOo nicht vollkommen kostenlos sein wird. Auch Mitarbeiterschulungen und evtl. erhöhter Supportaufwand kosten Geld.



  • zwutz schrieb:

    Bedenke übrigens, dass auch OOo nicht vollkommen kostenlos sein wird. Auch Mitarbeiterschulungen und evtl. erhöhter Supportaufwand kosten Geld.

    Deshalb habe ich hier explizit von "Lizenzkosten" gesprochen 🙂 Schulungen usw. werden voraussichtlich zum Großteil inhouse durch eigenes IT-Personal gehalten.



  • hando schrieb:

    Schulungen usw. werden voraussichtlich zum Großteil inhouse durch eigenes IT-Personal gehalten.

    und die kosten kein Geld? Bei euch will ich nicht arbeiten, wenn die ITler nichts bekommen 😃

    Wie gesagt: denk einfach dran. Nicht, dass ihr am Ende draufzahlt



  • zwutz schrieb:

    Wie gesagt: denk einfach dran. Nicht, dass ihr am Ende draufzahlt

    Selbst wenn sie am Anfang draufzahlen, sparen sie Langfristig viel Geld ein.

    @TS
    Eventuelle VB Makros für MS Office müßten AFAIK neu geschrieben werden, da OO kein VB nutzt, dafür aber Java.



  • Das was man berücksichtigen sollte, ist der Kundenstamm. Nutzt ihr eure Dokumente nur Intern, ist das kein Problem. Arbeitet ihr mit größeren Firmen zusammen, kanns schon zu Problemen kommen. Die Fordern meist das man sich an deren Richtlinien hält, und nicht umgekehrt.

    Zusätzlich ist die Frage, ob ihr mit Plugins oder Software arbeitet welche auf MS-Office basiert (also Makros oder sebst Geschriebene VBA applicationen habt). Denn dort sind die beiden nicht wirklich kompatibel. Da muss alles von Hand portiert werden.

    Ansonsten spricht nicht wirklich viel dagegen. Die meisten Produkte bieten sehr gleiche Features. Selbst die Formelnamen für Excel sind annähernd gleich, nur das Open-Office kein DBSystem wie Access mitbringt. Bzw das mitgebrachte sehr eingeschränkt schein (subjektive Meinung von mir).



  • Eine fehlende mit MS Office vergleichbare Suite ist imo. der Grund, warum Linux im Unternehmensdesktop keine Rolle spielt und spielen wird.
    Der Grund ist dabei eine Mischung aus der ungewohnten Bedienung, der langen Ladezeit und hauptsächlich natürlich die mangelhafte Schreibfähigkeit von Docs & Xls-Files. Unternehmensintern (wenn alle OOo nutzen) ist das kein Thema, aber im Kundenaustausch ist eine von OOo generierte Officedatei unzumutbar.
    </imo>



  • Headhunter schrieb:

    Unternehmensintern (wenn alle OOo nutzen) ist das kein Thema, aber im Kundenaustausch ist eine von OOo generierte Officedatei unzumutbar.
    </imo>

    Signed
    leider 😞



  • Erstmal vielen Dank für die weiteren Meinungen.

    Das Unternehmen agiert zum Großteil mit ausländischen Firmen / Händler im Export, aber auch in Deutschland gibt es einige. Selbstgeschriebene Makros / VB Scripts gibt es nur an (wenigen) vereinzelten APs - von daher sollte der Aufwand überschaubar bleiben.
    Unternehmensintern sind weitestgehend PDFs im Umlauf. Da bietet die OOo Suite ja von Haus aus schon ein sehr schönes Feature, ohne Installation von irgendwelcher Zusatzsoftware / -software.

    Headhunter schrieb:

    Der Grund ist dabei eine Mischung aus der ungewohnten Bedienung, der langen Ladezeit[...]

    Ich habe mir die aktuelle Version 3.2.1 (Linux & Windows) angeschaut und war auf den ersten Blick ziemlich überrascht, wie "ähnlich" sich die OOo Suite und das MS Office doch sind - wenn man nicht das 2007er MS Office installiert hat 😉 Bei den Ladezeiten kann ich dir (leider) nur zustimmen. Selbst auf einem relativ modernen Rechner sind diese verhältnismäßig hoch.

    Fedaykin schrieb:

    nur das Open-Office kein DBSystem wie Access mitbringt. Bzw das mitgebrachte sehr eingeschränkt schein (subjektive Meinung von mir).

    Soweit ich das überschauen kann, scheint das OOo Base durchaus brauchbar zu sein. Allerdings empfinde ich DB-Systeme wie MS Access, oder halt auch das OOo Base, eher als störend 🙂

    summa summarum muss ich allerdings sagen, dass die OOo Suite (imo) eine denkbare Alternative ist, wenn man Aufwand / Nutzen abschätzen kann (die erwähnten Schulungen -> Lizenzkosten -> Migrationsaufwand bei Makros etc.).



  • hando schrieb:

    Soweit ich das überschauen kann, scheint das OOo Base durchaus brauchbar zu sein. Allerdings empfinde ich DB-Systeme wie MS Access, oder halt auch das OOo Base, eher als störend 🙂

    Ich hatte mir mal ganz kurz das Base angeschaut, um zu sehen ob es für ein kleineres Projekt in Frage käme. Musste aber damals feststellen das es sehr viel Leistungsschwächer ist als Access (ggf kenne ich mich dafür auch zu wenig in Base aus). Und eine Wertung über Access/Base im allgemeinen gebe ich nur dahingehend ab das es sinnlos ist darüber zu diskutieren, denn das wäre wieder so als würde man sagen Java ist besser als C++. Access/Base hat andere Anwendungsfälle.



  • Wenn es um VBA-Makros geht, dann hat Novel eine eigene kommerzielle Variante von OOo im Angebot: http://www.novell.com/de-de/products/desktop/features/ooo.html

    Wie gut das wirklich ist, kann ich leider nicht beurteilen.

    Ein Wort noch zu Base: Dieses Teil war , nach meiner Einschätzung, leider das unbrauchbarste des ganzen Officepaketes. KOffice hat eine bessere Alternative, Filemaker/Pagemaker klingt auch nicht schlecht- aber OOo-Base: Nein Danke 😉



  • Die community-Variante von Novells OpenOffice Branch dürfte diese hier sein, wenn mich nicht alles täuscht.



  • Headhunter schrieb:

    Unternehmensintern (wenn alle OOo nutzen) ist das kein Thema, aber im Kundenaustausch ist eine von OOo generierte Officedatei unzumutbar.
    </imo>

    und warum? Man kann in OO.org ja auch als PDF speichern. Kann man die unter Windows denn lesen?



  • DrGreenthumb schrieb:

    und warum? Man kann in OO.org ja auch als PDF speichern. Kann man die unter Windows denn lesen?

    Immer diese realitaetsfernen Aussagen...

    Man tauscht nunmal Word Dokumente aus. PDFs kann man nicht mehr bearbeiten und wenn dauernd nur Kommentare in PDFs stehen, dann kennt sich bald keiner mehr aus.

    Defakto Standard fuer Dateienaustausch ist doc bzw. docx.

    Ist schwer zu aktzeptieren, ist aber so. Ich kenn Firmen die von OOo wieder auf MS Office zurueck umsteigen...



  • Shade Of Mine schrieb:

    DrGreenthumb schrieb:

    und warum? Man kann in OO.org ja auch als PDF speichern. Kann man die unter Windows denn lesen?

    Immer diese realitaetsfernen Aussagen...

    dann sind unsere realitäten vermutlich entfernt.

    Schickt Ihr euch die ganze Zeit .DOCs hin und her, ändert die und vergleicht dann die Änderungen?



  • DrGreenthumb schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    DrGreenthumb schrieb:

    und warum? Man kann in OO.org ja auch als PDF speichern. Kann man die unter Windows denn lesen?

    Immer diese realitaetsfernen Aussagen...

    dann sind unsere realitäten vermutlich entfernt.

    Schickt Ihr euch die ganze Zeit .DOCs hin und her, ändert die und vergleicht dann die Änderungen?

    Ja, wo ist das Problem? Dank "Änderungen Nachvollziehen" ist das mit DOCs sogar praktikabel, im Gegensatz zu PDFs.



  • glaube als OO-Benutzer hat man kein Problem. Man kann ja als .doc speichern und zurückschicken 😛

    Dazu sei angemerkt: Der andere kann es ja mit OO auf jeden Fall lesen, denn das ist kostenlos. Wollt Ihr das man sich Windows kauft?



  • Hast du dir mal die unterschiede einer doc Datei aus OO und dem Orginal angeschaut? Die sind sehr gravierend solange man nicht mit den Standardformaten arbeitet. Wenn ich das jetzt aber noch von hand wieder korrigieren möchte, ist das meist sogar möglich aber mit aufwand verbunden, der effektiv auch wieder geld kostet. Diese ganze Konvertiererei wird also nicht gern gesehen. GErade bei großen Firmen. Also sagen die ganz einfach "Wir Erwarten das die Dokumente .... Format sind!" Da hat der Zulieferer nicht zu fragen warum, sondern hat es zu machen oder es ist ein riesen Auftrag futsch.



  • DrGreenthumb schrieb:

    Dazu sei angemerkt: Der andere kann es ja mit OO auf jeden Fall lesen, denn das ist kostenlos. Wollt Ihr das man sich Windows kauft?

    Die reale Welt sieht eben so aus.

    Gerade wenn es viele Änderungen gibt bietet Word da super Features. PDFs sind für einmalige Dokumente die fix und fertig sind geeignet. Nicht für das was man täglich zum arbeiten braucht. Wir schauen uns immer wieder OOo an, weil es ja wirklich massig Geld sparen würde, aber es ist bei weitem nicht auf dem Niveau dass man es verwenden kann. Für privatanwender ist es super, aber für Dokumentenaustausch ist es leider nicht zu gebrauchen.

    Mal davon abgesehen dass OOo immer 1-2 Versionen hinter MS Office ist. Weil die nur dumm nachbauen und nicht selber nachdenken. iWork ist zB näher an einem MS Office Ersatz als OOo.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Mal davon abgesehen dass OOo immer 1-2 Versionen hinter MS Office ist. Weil die nur dumm nachbauen und nicht selber nachdenken. iWork ist zB näher an einem MS Office Ersatz als OOo.

    Wobei iWork wohl nur auf Mac läuft. Leider ist dieses OS eher seltener in KMU anzutreffen. Und mal davon abgesehen, dass iWork einen grundlegenden kommerziellen Ansatz hat ... ich weiß, die MS Office Suite auch, aber Topic hier sollte ja ursprünglich OpenSource Software sein 🙂

    Aber prinzipiell stimme ich dir zu, dass das doc(x)-Format bei sich ständig ändernden Files wohl z.Zt. noch das beste ist.

    Leider keine sooo einfache Entscheidung gerade ...


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