M- Theorie und Gott



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Aber um zur Physik zurück zu kommen: Ich glaube, du hast ein grundsätzlich falsches Verständnis davon, was Zeit und Raum sind, deshalb siehst du am Anfang des Urknalls Probleme, die es gar nicht gibt.

    Ungültig.

    Zunächst mal muß man festhalten, daß grundsätzlich nicht beweisbar ist, was Raum und Zeit sind. Oder wie ich es ausdrücken würde, was die Raumzeit ist.
    Wir alle könnten in der Matrix spielen. Keiner weiß es.
    Der Glaube an die derzeizige Standardtheorie der Physik geschieht nur durch

    Ich stimme Dir zu, dass der "Urknall" die zur Zeit favorisierte Theorie der Physiker für die Entstehung des uns bekannten Universums ist. Da man sehr weit zurück gelangt mit praktischen Berechnungen/Messungen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Theorie des Anfangs passt.

    Er ist aber qualitativ kein anderer Glaube als der an Gott oder das fliegende Spaghettimonster.

    Das stimmt nicht, der Glaube an selbst unvorstellbare Theorien der Physik bringt uns, dass wir mit unserer Welt zurecht kommen. Als Einstein die Relativitätstheorie ins Leben gerufen hat, hielt er die meisten seiner Vorhersagen für unbeobachtbar (zum Beispiel Gravitationslinsen). Viele Wissenschaftler haben im Nachhinein seine Theorien zu verschönern versucht, am Ende hat sich aber immer Einsteins Urform bestätigt.

    Heute sind sie sehr praxisrelevant in der alltäglichen Technologie. Wenn wir die Relativitätstheorie nicht hätten, könnten wir uns zum Beispiel GPS in die Haare schmieren, so stark fallen die relativistischen Effekte der Zeitverlangsamung und Längenverkürzung ins Gewicht.

    Es wird niemals funktionieren, einen Gottgläubigen durch physikalische Experimente von der Nichtexistesz Gottes zu überzeugen.

    Das versuche ich auch gar nicht. Aber das ist gerade das Problem des religiösen Glaubens, er lässt sich selbst durch Widerlegung nicht mehr stoppen. Deshalb ist er so gefährlich.

    Insbesondere bei Erhard wird sowas nicht klappen. Der ist nämlich viel zu schlau und bestimmt hat er schon hundert Leute, die ihn unaufgefordert bekehren wollten, an die Wand diskutiert. Reine Notwehr.

    Ich stimme Erhard zu, dass Religion nichts im Revier der Wissenschaft verloren hat.

    Dann bleiben aber zwei Fragen:

    1. Warum soll Wissenschaft nichts im Revier der Religion zu suchen haben? Aus reiner Fairness und Höflichkeit?

    2. Was soll Religion bitte dann, wenn nicht Erkenntnisse bringen?

    Ich hätte gern Antworten von Erhard, aber gern auch von anderen. Ansonsten mache ich selbst mal ein paar Anmerkungen:

    zu 1.:
    Entweder ist Gott jenseits unserer Erfahrung, oder nicht. Wenn Gott jenseits unserer Erfahrung ist, dann ist Religion ein einziger Betrug.
    Wenn Gott nicht jenseits unserer Erfahrung ist, dann kann man ihn auch untersuchen.
    Wenn wir mal beim Christentum bleiben, dann hat Gott am Entstehen der Bibel mitgewirkt, ist auf die Erde gekommen und hat sich Kreuzigen lassen, hat währenddessen und davor diverse Wunder getan, ja ganze Städte zerstört. Wie kann man bei so einem Gott behaupten, dass er jenseits unserer Erfahrungswelt ist?
    Da sind die anderen Gläubigen, die behaupten, dass Wirbelstürme und Erdbeben von Gott kämen, weit konsequenter!

    zu 2.:
    Die deutschen Kirchenvertreter predigen immer noch das weltweit längst verworfene: "Wissenschaft macht die Fakten, Religion macht die Werte." Das nimmt doch kein Mensch ernst. Ethik und Moral sind das Revier der Religion? Natürlich nicht, und das war es auch nie.
    Ein Ethiker, der seine Theorien aus der Bibel schöpfen würde, würde wahrscheinlich selbst von Kirchenleuten nicht mehr ernst genommen.
    Vielleicht taugt die Bibel als Gute-Nacht-Geschichten für Kinder? Nein, dazu sind die Charaktere der Bibel viel zu grausam.

    Naja, zur Aufheiterung sei noch gesagt:
    - Die Priester im Vatikan sind scheinbar eher meiner als Erhards Meinung
    - Wenn es Gott gibt, dann hat er Humor: Brennender Busch fackelt Kirche ab



  • Erhard Henkes schrieb:

    In keiner Naturwissenschaft ist auch nur irgendetwas beweisbar.

    Interessant. 😉

    Das wusstest du nicht? 😮

    Erhard Henkes schrieb:

    Guter Hinweis, dann betrachten wir das "Modell" Gott mal als existent, solange es nicht eindeutig "falsifiziert" wird. 😃

    Das Modell "Gott" ist eben nicht falsifizierbar, das ist ja genau das Problem, das die Naturwissenschaften damit haben. Wenn man absolut jede Beobachtung mit "Gottes Wille" erklären kann, dann gibt es keine Beobachtung, die Gott widerlegt. Darum ist dieses Modell für die Wissenschaft ungeeignet. Es lässt sich nicht widerlegen und damit auch nicht verbessern. Das Modell beraubt die Naturwissenschaften ihrer Daseinsberechtigung.



  • earli schrieb:

    Aber das ist gerade das Problem des religiösen Glaubens, er lässt sich selbst durch Widerlegung nicht mehr stoppen. Deshalb ist er so gefährlich.

    Diese Gefährlichkeit haftet aber jeder fester Glaube an, und nicht nur der Religiöse.
    Sei es der absolut feste Glaube das die eigene Freundin treu ist.
    Sei es der Glaube das man selbst auf jedenfall recht hat.
    Sei es der Glaube das die eigene Fussballmanschaft einfach die beste ist.



  • DocShoe schrieb:

    In der Physik sind Modelle nur falsifizierbar, und solange man keinen Test gefunden hat, der ein Modell als falsch herausstellt kann man davon ausgehen, dass es richtig ist.

    Nein, Falsifizierbarkeit ist eine Voraussetzung, dass eine Theorie überhaupt angenommen wird.

    Falsifiziert ist sie dann, wenn eine Vorhersage nicht eintrifft.



  • MFK schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    In keiner Naturwissenschaft ist auch nur irgendetwas beweisbar.

    Interessant. 😉

    Das wusstest du nicht? 😮

    Erhard Henkes schrieb:

    Guter Hinweis, dann betrachten wir das "Modell" Gott mal als existent, solange es nicht eindeutig "falsifiziert" wird. 😃

    Das Modell "Gott" ist eben nicht falsifizierbar, das ist ja genau das Problem, das die Naturwissenschaften damit haben. Wenn man absolut jede Beobachtung mit "Gottes Wille" erklären kann, dann gibt es keine Beobachtung, die Gott widerlegt. Darum ist dieses Modell für die Wissenschaft ungeeignet. Es lässt sich nicht widerlegen und damit auch nicht verbessern. Das Modell beraubt die Naturwissenschaften ihrer Daseinsberechtigung.

    Da ist überhaupt kein Problem, die Bibelzitat, die Erhard hier gebracht hat, kann man als Falsifiziert betrachten, da Jesu Ankündigung des Endes der Welt zu Lebzeiten seiner Anhänger nicht eingetroffen sind.



  • earli schrieb:

    DocShoe schrieb:

    In der Physik sind Modelle nur falsifizierbar, und solange man keinen Test gefunden hat, der ein Modell als falsch herausstellt kann man davon ausgehen, dass es richtig ist.

    Nein, Falsifizierbarkeit ist eine Voraussetzung, dass eine Theorie überhaupt angenommen wird.

    Falsifiziert ist sie dann, wenn eine Vorhersage nicht eintrifft.

    Das heißt also, dass Modelle, die keinen Widerspruch bzw. Widerlegbarkeit zulassen, nicht akzeptiert werden? Demnach wäre Gott gar kein Modell, weil es diese Eigenschaft nicht erfüllt?



  • DocShoe schrieb:

    Das heißt also, dass Modelle, die keinen Widerspruch bzw. Widerlegbarkeit zulassen, nicht akzeptiert werden? Demnach wäre Gott gar kein Modell, weil es diese Eigenschaft nicht erfüllt?

    Genau, also keine wissenschaftliche. Eine umgangssprachliche "Theorie" ist es natürlich trotzdem.

    Gott an sich sowieso nicht. Jeder stellt sich was anderes unter Gott vor. Wenn man Gott wirklich als Theorie aufstellen wollte, dann müsste man mindestens sagen "der Gott aus der Bibel" oder "der tibetische Gott Dorje Shugden".

    Man darf aber eine Theorie nicht im Nachhinein uminterpretieren. Man muss genau formulieren, was man erwartet, und alles, was dem widerspricht, gilt als Widerlegung. Man darf die Theorie dann verändern, aber man kann nicht sagen "Adam und Eva waren nur Metaphern." Zum Beispiel ist bei der Evolutionstheorie klar, dass wir keine Menschenknochen erwarten, die 1 Mio. Jahre alt sind, oder wenn wir Dinosaurierknochen, die weniger als 1000 Jahre alt sind. Wenn so etwas gefunden würde, würde man den Teil der Theorie sofort verwerfen, der sagt, wie er Mensch sich entwickelt hat.

    Stell dir vor, irgendwo fände man ein schwarzes Loch, das nicht das Licht aus der Umgebung krümmt wie eine Linse. Ein Wissenschaftler würde dann nicht sagen: "Gravitationslinsen nach Einstein waren nur eine Metapher." Sie würden diesem Teil der Theorie kompromisslos streichen.



  • Grundsätlich besteht alles aus Energie, und jede Positve Energie Form mut irgendwo /irgendwie mit einer Negativen Engerie ins Gleichgewicht gesetzt werden.

    Wenn es ein Gott gibt, muss es och auch ein Teufel geben;)

    Und wer nich an einen Teufel glaubt, kann auch demnach nich an Gott glauben 'dürfen' 😉



  • BorisDieKlinge schrieb:

    Grundsätlich besteht alles aus Energie, und jede Positve Energie Form mut irgendwo /irgendwie mit einer Negativen Engerie ins Gleichgewicht gesetzt werden.
    Wenn es ein Gott gibt, muss es och auch ein Teufel geben;)
    Und wer nich an einen Teufel glaubt, kann auch demnach nich an Gott glauben 'dürfen' 😉

    Ganz falsch. Wer an den Teufel glaubt, glaubt auch an Gott. Die Geschichte mit dem christlichen Teufel, also Luzifer==Satan, ist ein wohl ein mittelalterlicher fork des Gott-Jesus-Maria-HlGeist-Theaters, und eigentlich auch nur interessant, wenn man Hexen verbrennen und Kritiker totmachen will.

    Warum muß es zu jedem Begriff ein Gegenteil geben? Was ist das Gegenteil von Gravitation? Was ist das Gegenteil von Dampfmaschine? Was ist das Gegenteil von Syphillis?



  • BorisDieKlinge schrieb:

    ...Positve Energie...

    Stopped reading here



  • Er meint wohl eher Ladung. 😃



  • Das nicht immer alles einen Gegenpol als Ausgleich haben muss sieht man, sobald man die Augen aufmacht. Das ganze Universum ist ein Symmetriebruch, wäre es symmetrisch gäbe kein Universum.



  • Ja, das stimmt. CP-Verletzung (Charge Parity) wurde 2001 im Experiment NA48 in CERN nachgewiesen. Der Kosmos ist "schwach linkshändig". Dies begünstigte Materie vor Antimaterie. Der wirkliche Grund wie immer unbekannt. 😃
    Siehe Seite 10 hier: http://iktp.tu-dresden.de/IKTP/pub/06/0602-dpg.pdf (heftiger gehts kaum noch 😃 )



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ja, das stimmt. CP-Verletzung (Charge Parity) wurde 2001 im Experiment NA48 in CERN nachgewiesen. Der Kosmos ist "schwach linkshändig". Dies begünstigte Materie vor Antimaterie. Der wirkliche Grund wie immer unbekannt. 😃
    Siehe Seite 10 hier: http://iktp.tu-dresden.de/IKTP/pub/06/0602-dpg.pdf (heftiger gehts kaum noch 😃 )

    Alter Schwede! Der Arme Praktikant, der das Tippen musste ...



  • Die entscheidende Frage: Warum ist unser Kosmos "schwach linkshändig"? Wer oder was hat das verursacht? 😉



  • In englisch, sagt jedoch alles aus was hier gesagt werden muss:

    http://www.theonion.com/articles/evangelical-scientists-refute-gravity-with-new-int,1778/

    😉



  • Erhard Henkes schrieb:

    Warum ist unser Kosmos "schwach linkshändig"? Wer oder was hat das verursacht? 😉

    Dein Lückenbüßergott natürlich, wer sonst 🙄



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die entscheidende Frage: Warum ist unser Kosmos "schwach linkshändig"? Wer oder was hat das verursacht? 😉

    Möglicherweise ist diese Eigenschaft des Kosmos für das Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie verantwortlich. Damit greift das anthropische Prinzip - wäre dem nicht so, gäbe es uns nicht, und wir könnten diese Frage garnicht stellen.



  • Möglicherweise ist diese Eigenschaft des Kosmos für das Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie verantwortlich. Damit greift das anthropische Prinzip - wäre dem nicht so, gäbe es uns nicht, und wir könnten diese Frage garnicht stellen.

    Nicht möglicherweise, sondern durch Experiment nachgewiesen. Anthropisches Prinzip? Damit kann ich - nach Lesen der Grundlagenartikel darüber - garnichts Brauchbares anfangen. 😃



  • gott natürlich, wer sonst

    War von Anfang an klar. 🙂


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