Wie steht ihr zu Stuttgart 21?
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Erhard Henkes schrieb:
Es gab schon mal so einen Zirkus, um die Startbahn West in Frankfurt:...
Daraus kann man vielleicht etwas lernen.
...
Jetzt baut man noch eine Startbahn in Frankfurt.ja, da wird aber der flughafen an seine kapazitäts grenzen gestoßen sein.
in diesem fall ist das ein bischen was anderes... 17 gleise kopf- v.s. 8 gleise durchgangsbahnhof kann mir kaum vorstellen dass sie da viel mehr züge durchschleusen können?
Erhard Henkes schrieb:
Wenn du Beweise über Korruption hast, lege sie den entsprechenden Behörden vor.
solche großen bauvorhaben lassen sich nicht ohne "korruption" abwickeln, wobei "korruption" ein dehnbarer begriff ist.
Erhard Henkes schrieb:
Das ist doch alles ok? Nennt sich Weiterentwicklung.
dies ist ja gerade das problem wir verschwenden für angebliche weiterentwicklung so viel geld welches an anderer stelle viel dringender und nützlicher eingesetzt werden könnte.
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Erhard Henkes schrieb:
und zwar aus Prinzip dagegen
Nicht gut. Du solltest dich fachlich informieren.
Ich hab's mal kurz versucht.
Klar, da ist zur Zeit einer der wenigen Sackbahnhöfe.
Uih, http://de.wikipedia.org/wiki/Kopfbahnhof#Gewichtung verwirrt mich aber.Erhard Henkes schrieb:
Dieses "Stuttgart 21" Projekt wird offenbar von einer eher technikfeindlich eingestellten politischen Seite (z.B. Die Grünen) benutzt, um unerfahrene junge Menschen vor ihren Karren zu spannen.
Unabhängig davon, wer recht hat, was mich ein wenig befremdelt, ist, daß das überhaupt geht.
Hierzulande haben wir viel einfachere Karten, da gibt es eine Bürgerinitiative "Hände weg vom Kinzigtal", die verhindert, daß die hiesige Bahnlinie ausgebaut wird. Wir sind Ex-Zonenrandgebiet.
"In den Gebieten auf westlicher Seite der Grenze konnte die wirtschaftliche Entwicklung nicht mit derjenigen im übrigen Bundesgebiet Schritt halten. Durch Wirtschaftsförderung, die so genannte Zonenrandförderung, z.B. Steuererleichterungen, verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten oder Subventionen wurde strukturpolitisch versucht, den Nachteilen der Grenzlage entgegenzutreten."
Ist ja klar, daß man Fabriken nicht so gerne da aufstellte, wo die Hälfte des Umfeldes wirtschaftlich nicht erreichbares Land war.
Jetzt ist es erreichbar. Aber die Fördeung ist weg. Langsam, langsam geht es bergauf.Was der Ausbau von Verkehrswegen ausmachen kann, sieht man doch toll aum Raum Nürnberg. Nicht vor langer Zeit war es da tot. Mittelalterliches Bayern/Franken halt ohne jedes Wachstum, während in den übrigen Bundesländern das Wirtschaftswunder erledigt wurde. In den 60-er Jahren nach da unten zu fahren, war voll spaßig, ein Ausflug auf Holperwegen in die Geschichte. Wir haben im Rahmen des Länderfinanzausgleichs massig Geld nach unten gepumpt. Dort wurden Verkehrswege der Luxusklasse (aus damaliger Sicht) gebaut. Unternehmen erkannsen natürlich die Standortvorteile. Seit 1989 ist Bayern sogar offiziell reich genug, um im Rahmen des Länderfinanzausgleichs an andere zu zahlen. Spätestens seit 2000 muß man Bayern als reiches Land anerkennen. So soll es ja auch sein. Eine Erfolgsgeschichte. (Mir stößt es oft bitter auf, wenn junge(!) Bayern was herumfaseln, wie toll sie sind, wie viel besser ihre Tagespolitik ist und zum Beweis ihre Wirtschaftskraft zeigen. Das hat in Wirklichkeit Jahrzehnte gedauert und war fremdgesteuert. Und Bayern war der erste Fall, damals hat man einfach gebaut und mußte nicht wie heute in 25km-Stücken basteln und je so viel juristischen Scheiß machen, daß von Idee bis Ausführung 20+ Jahre vergehen.)
Ich sehe die Initiative "Hände weg vom Kinzigtal" und befürchte, daß sie als Wirkung in der Tat als stärksten effenk nur "Arbeitsplätze weg vom Kinzigtal" erreicht. Ich vermute, daß sie nur von folgenden Personengruppen getragen wird:
- Lehrer und Lehrerinnen in unkündbarem Beamtenverhältnis
- Rentnern, die zeitlebens obwohl nicht verbeamtet quasi-unkündbar waren, Post, BASF, Bahn, Stadtverwaltung,...
- Jugendlichen und Studenten der nicht harten Wissenschaften, die zugleich Kinder reicher Eltern sind
- Idealisten (vermute weniger als 5%)
- Dummköpfen (vermute weniger als 2%)Wäre doch Stuutgart21 so einfach wie der Fall im Kinzigtal! Das wäre schön, dann wüßte ich, welche Seite ich beziehen sollte.
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Erhard Henkes schrieb:
Hier sollte ein bereits genehmigtes Bauvorhaben blockiert werden. Das ist ebenfalls Gewalt und keine friedliche Demo.
Das eine ist eine Sache, das andere ist ein Mensch. Ich verstehe natürlich völlig, daß du es gern siehst, wenn Leute verprügelt werden, weil vor 15 Jahren irgendwelche Politiker beschlossen haben, dieses Bauprojekt durchführen zu wollen. Wenn die ersten Stuttgarter Häuser plötzlich wegsacken oder vielleicht vorher auch die Polizisten ein bißchen ausrasten und Leute schwer verletzen oder töten, dann reden wir einfach nochmal darüber, ob ein schnödes Bauprojekt das wert ist, in Ordnung?
Hey, und wenn wirklich Polizisten verletzt werden, verweise ich an dieser Stelle auf eine Bemerkung zur "Freiheit statt Angst"-Demo: "Das ist eine Demo, da geht es eben etwas härter zu." Also, liebe Polizisten, nicht mosern- da geht es eben härter zu.
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das problem ist schon bekannt gewesen . meine schwägerin ist vor acht jahren beruflich nach stuttgart gezogen ( ist bei der bahn ) .
ich war selber 10 jahre bei der bereitschaft in leipzig , was man da so erlebt ( 2 tote , 2 schwerbehinderte kollegen ) .
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volkard schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
und zwar aus Prinzip dagegen
Nicht gut. Du solltest dich fachlich informieren.
Ich hab's mal kurz versucht.
Klar, da ist zur Zeit einer der wenigen Sackbahnhöfe.
Uih, http://de.wikipedia.org/wiki/Kopfbahnhof#Gewichtung verwirrt mich aber.Lange Gleise an Kopfbahnhöfen verlängern wohl die Zeitdauer des Passagierwechsels.
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Aber ich geh mal davon aus das die Jungs in grün wieder nen super Job machen .
Und dann ist das Problem auch bald geklärt ne .
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Bahnhof des himmlischen Friedens
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Mr. N schrieb:
Lange Gleise an Kopfbahnhöfen verlängern wohl die Zeitdauer des Passagierwechsels.
Das sehe ich jetzt nicht. Lange Gleise verlängern die Zeit, die ein Passagier für seinen Zugwechsel braucht. Aber Sie verlängern doch nicht die Zeit, die ein Zug braucht, um Fahrgäste rauszulassen und die anderen wartenden Fahrgäste dann reinzulassen.
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Bashar schrieb:
Bahnhof des himmlischen Friedens
Haha, genial!
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Erhard, dir ist schon bekannt, dass es eine gängige Taktik der Polizei ist, Zivilbullen in die Menge zu mischen die dann so tun, als seien sie gewalttätige Demonstranten?
In Berlin wird die Polizei regelmäßig dabei erwischt!
Nachtrag:
In der Tat: Es sind Hundertschaften, die aus der ganzen Republik zusammengezogen wurden. In voller Kampfmontur und mit Reizgassprays bewaffnet, die sie gezielt auf die Demonstranten richten.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720581,00.html
Offenbar ist die Berliner Polizei dabei. Wenn am ersten Mai in Berlin geprügelt wird, waren es immer die bösen Linken. Und jetzt, wo das gleiche mit den gleichen Polizisten in Stuttgart stattfindet, merkt sogar der Spiegel, dass da was faul ist.
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Das Innenministerium in Stuttgart musste zudem die Darstellung zurückziehen, es seien Pflastersteine auf Polizisten geworfen worden. "Da waren wir falsch informiert", sagte eine Sprecherin.
http://www.n-tv.de/politik/Polizei-zerschlaegt-Protest-mit-Gewalt-article1611686.html
Aha. Falsch informiert.
Wer x Aufforderungen der Staatsgewalt keine Folge leistet & sich nicht v. Steinewerfern distanziert, kriegt auch mal auf die Fresse
CDU-Twitter
http://twitter.com/cducsu/status/26008147472#
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Immer diese Aktivisten. Top-Sache dieser Bahnhof, kann als Österreicher nur empfehlen, dass ihr euer Geld da investiert
MfG SideWinder
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Wenn hier im Forum schon so 'hochqualifizierte Experten' für Einsenbahnbau und -betrieb unterwegs sind, dann darf man von den politischen Entscheidungsträgern auch nicht mehr Kompetenz in Fachfragen erwarten.
Aber Wasserwerfer und Tränengas sind schlechte Argumente für die Findung eines Konsens, was das Volk braucht und was Volkeswille ist. Es geht - wie immer - um Interessen. Wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn diese Interessen nicht von anderen bezahlt werden sollen oder andere ernsthafte Interessen dagegen stehen!
Ich weiss wirklich nicht, wo da die Chaoten sind. Auf der Strasse, in den Bäumen, in den gewählten Regierungen in Stuttgart oder jetzt erklärtermassen auch in Berlin?
Arme Demokratie in Deutschland und arme Polizei!
edit: @SideWinder - Dann macht mal eure Bahnhöfe in Wien verkehrstauglich und für Reisende akzeptabel!
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@berniebutt: Wird ja gerade gemacht. Umbau: Wien Westbahnhof, Bahnhof Wien Mitte und Wien Südbahnhof. 2013 soll es einen Wien Hauptbahnhof geben - 1A
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
@berniebutt: Wird ja gerade gemacht. Umbau: Wien Westbahnhof, Bahnhof Wien Mitte und Wien Südbahnhof. 2013 soll es einen Wien Hauptbahnhof geben - 1A
MfG SideWinder
Was kostet der Spaß denn? Weniger als 9 Milliarden Euro?
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Alles zusammen wahrscheinlich so 2,5 bis 3 Mrd Euro. Aber hier muss ja nur ein Gebäude abgerissen werden und ein neues wieder aufgebaut werden. Keine Untertunnelung, kein Verlegen von Durchzugsverkehr in den Untergrund.
Aber sämtlichen Verkehr in den Untergrund zu verbannen wäre doch eine wunderbare Idee, nicht?
MfG SideWinder
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SideWinder schrieb:
[...] Aber sämtlichen Verkehr in den Untergrund zu verbannen wäre doch eine wunderbare Idee, nicht?
MfG SideWinder
Aber auch hundert Mal gefährlicher - bei Brand, Unfällen oder Umweltkatastrophen kann der nette Untergrund schnell zur "Hölle selbst" werden.
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earli schrieb:
Offenbar ist die Berliner Polizei dabei. Wenn am ersten Mai in Berlin geprügelt wird, waren es immer die bösen Linken. Und jetzt, wo das gleiche mit den gleichen Polizisten in Stuttgart stattfindet, merkt sogar der Spiegel, dass da was faul ist.
Ähm. Warum nicht auch Berliner Polizisten einsetzen? Es sind ja auch Berliner Randalemacher dabei, die nur um der Randale Willen durch die ganze Republik fahren.
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SideWinder schrieb:
Aber sämtlichen Verkehr in den Untergrund zu verbannen wäre doch eine wunderbare Idee, nicht?
Ja sicher, kann man alles machen. Nur kostet das sehr viel Geld. Die Frage bei Stuttgart21 ist, ob es sich lohnt und was dafür alles geopfert werden muss. Wien-Westbahnhof für die Fernstrecken bleibt also ein Kopfbahnhof? Wäre schön, wenn man als Zugreisender in Wien-Westbahnhof auf den Bahnsteigen Schilder findet oder eine Ansage erhält, wo man ist. Bei meinem letzten Besuch dort stand das nur an der Aussenfassade zur Strasse dran. Ohne persönlichen Instinkt wäre ich da zuletzt aus Budapest kommend glatt durchgefahren und hätte so nie den Anschluss zum Flughafen gefunden.
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SideWinder schrieb:
Aber sämtlichen Verkehr in den Untergrund zu verbannen wäre doch eine wunderbare Idee, nicht?
Ja, aber denk mal an die Kosten. Als Vergleich mal:
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_world's_most_expensive_single_objects
Das Ding ist hinterher das 5. teuerste Objekt, das die Menschheit jemals gebaut hat. Für das gleiche Geld könnte sich Stuttgart den modernsten Flugzeugträger der Welt kaufen und hätte noch ordentlich Geld für Flugzeuge (15 Eurofighter oder 1 Stealthbomber) übrig. Oder eine eigene Ölpipeline nach Russland, die nur Stuttgarter benutzen dürfen. Oder den ersten Kernfusionsreaktor der Welt. Oder einen Teilchenbeschleuniger der den LHC klein aussehen lässt. Oder gleich mehrere Weltraumstationen. Oder 5 Spaceshuttles.Und die geben das für einen Bahnhof aus.