Wie könnte außerirdisches Leben aussehen?



  • SeppJ schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Für die Natur gab es bei uns im Allgemeinen eben keine Notwendigkeit, Wasserstoff, C und Phospor sind auf der Erde eben prima und decken wohl 99.9% der Notwendigkeiten ab.

    Aber Wasserstoff, Kohlenstoff und Phospor sind auch die Elemente, die am geeignetsten sind, eine vielzahl unterschiedlicher, stabiler Verbindungen zu erzeugen. Der Gedanke liegt daher nahe, dass es Leben auf der Erde überhaupt gibt, weil es diese Elemente hier in guter Verfügbarkeit gibt.

    Diese schweren Elemente entstehen ja, weil irgendwelche Sterne mal kollabiert sind.

    Wenn ein Stern der x-ten Generation seine Planeten aus der vorigen schluckt und kollabiert, könnten vielleicht noch viel schwerere Elemente entstehen. Spricht da etwas gegen? Die Periodentafel ist doch nach oben offen. Das dürfte dann auch noch viel komplexere Möglichkeiten geben.

    Der andere Gedankengang, dass das Leben auf der Erde diese Elemente benutzt, weil sie geeignet und verfügbar sind hat jetzt aber Aufwind erhalten. Das Silizium statt Kohlenstoff basierte Leben hat man ja schon weitgehend abgeschrieben, aber der Tausch von Phospor gegen Arsen ist eine tolle neue Erkenntnis mit der so sicherlich wenige gerechnet haben.

    Dabei ist das naheliegend, denn gerade diese Ähnlichkeit zum Phosphor macht ja das Arsen so gefährlich für uns.



  • earli schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Für die Natur gab es bei uns im Allgemeinen eben keine Notwendigkeit, Wasserstoff, C und Phospor sind auf der Erde eben prima und decken wohl 99.9% der Notwendigkeiten ab.

    Aber Wasserstoff, Kohlenstoff und Phospor sind auch die Elemente, die am geeignetsten sind, eine vielzahl unterschiedlicher, stabiler Verbindungen zu erzeugen. Der Gedanke liegt daher nahe, dass es Leben auf der Erde überhaupt gibt, weil es diese Elemente hier in guter Verfügbarkeit gibt.

    Diese schweren Elemente entstehen ja, weil irgendwelche Sterne mal kollabiert sind.

    Wenn ein Stern der x-ten Generation seine Planeten aus der vorigen schluckt und kollabiert, könnten vielleicht noch viel schwerere Elemente entstehen. Spricht da etwas gegen? Die Periodentafel ist doch nach oben offen. Das dürfte dann auch noch viel komplexere Möglichkeiten geben.

    Nicht wirklich, die ganzen Elemente über Blei sind radioaktiv und zerfallen
    mehr oder weniger schnell. Angeblich soll es jenseits von Element 118 irgendwann
    wieder stabile Elemente geben können. Aber das sind alles nur Spekulationen.



  • ... könnten vielleicht noch viel schwerere Elemente entstehen. Spricht da etwas gegen?

    Ja, bei Eisen befindet sich ein Minimum bezüglich der nukleonspezifischen Kernbindungsenergie:
    http://idw-online.de/de/newsimage?id=121308&size=screen
    Die Fusionen laufen also bis dorthin ab, dann erfolgt Fission. 😉



  • Mario Sandler schrieb:

    Nicht wirklich, die ganzen Elemente über Blei sind radioaktiv und zerfallen
    mehr oder weniger schnell. Angeblich soll es jenseits von Element 118 irgendwann
    wieder stabile Elemente geben können. Aber das sind alles nur Spekulationen.

    Von den Elementen bis 82 (Blei) wird doch auch gesagt, dass die Hälfte radioaktiv ist, nur mit so langen Halbwertzeiten (100 Mio. bis 1 Mrd. mal länger als das Alter des Universums), dass es keine Rolle für uns spielt.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    ... könnten vielleicht noch viel schwerere Elemente entstehen. Spricht da etwas gegen?

    Ja, bei Eisen befindet sich ein Minimum bezüglich der nukleonspezifischen Kernbindungsenergie:
    http://idw-online.de/de/newsimage?id=121308&size=screen
    Die Fusionen laufen also bis dorthin ab, dann erfolgt Fission. 😉

    Diese Fissionen sind aber genau das was passiert beim Sternkollaps. Das ist ja auch die Quelle der schweren Elemente im Universum.



  • Hat jemand bisher eine räumliche Analyse einer DNA mit Arsenat als backbone gesehen?



  • Silizium hatte man wirklich in Erwähnung gezogen

    Die gesamte "organische" Chemie basiert auf Kohlenstoff. Von Silizium ist eine derart umfangreiche Verbindungsvielfalt nicht bekannt. Daher kann ich mir ein "Leben" auf Basis Silizium nicht vorstellen.



  • Wie weit ist man eigentlich damit, alleine aufgrund der Ordnungszahl eines Elementes seine Eigenschaften detailliert erklären/bestimmen zu können?


  • Mod

    Bitsy schrieb:

    Wie weit ist man eigentlich damit, alleine aufgrund der Ordnungszahl eines Elementes seine Eigenschaften detailliert erklären/bestimmen zu können?

    Je nachdem was du mit "detailliert" meinst, irgendwo zwischen ganz am Anfang und schon lange fertig.



  • Bitsy schrieb:

    Wie weit ist man eigentlich damit, alleine aufgrund der Ordnungszahl eines Elementes seine Eigenschaften detailliert erklären/bestimmen zu können?

    Die Ordnungszahl ist ja eine wichtige Eigenschaft: Die elektrische Ladung des Atomkerns.



  • SeppJ schrieb:

    Bitsy schrieb:

    Wie weit ist man eigentlich damit, alleine aufgrund der Ordnungszahl eines Elementes seine Eigenschaften detailliert erklären/bestimmen zu können?

    Je nachdem was du mit "detailliert" meinst, irgendwo zwischen ganz am Anfang und schon lange fertig.

    Okay, die Gruppenzuordnung bringt ja einiges mit sich.
    Aber warum glänzt Gold golden - warum sublimiert Brom - wieso ist da mittendrin ein radioaktiver? Sowas eben...
    Wenn alle Parameter erkannt worden wären, müßte doch z.B. alleine aufgrund der Ordnungszahl eine Aussage über die Reaktionsfreudigkeit mit Sauerstoff gemacht werden können. Warum geht das so nicht?



  • Die Veröffentlichung über Arsen-basierte Bakterien ist mittlerweile ziemlich unter Beschuss gekommen. Mal ein Ausgangspunkt, keine Einzelmeinung:
    http://rrresearch.blogspot.com/2010/12/arsenic-associated-bacteria-nasas.html


  • Mod

    Bitsy schrieb:

    Okay, die Gruppenzuordnung bringt ja einiges mit sich.
    Aber warum glänzt Gold golden - warum sublimiert Brom - wieso ist da mittendrin ein radioaktiver? Sowas eben...
    Wenn alle Parameter erkannt worden wären, müßte doch z.B. alleine aufgrund der Ordnungszahl eine Aussage über die Reaktionsfreudigkeit mit Sauerstoff gemacht werden können. Warum geht das so nicht?

    Glanzfarbe, Phaseneigenschaften und Reaktionsfreudigkeit sind soweit ich weiß mittlerweile recht gut berechenbar.

    Radioaktivität ist eine andere Sache, die Kernmodelle die ich in Kernphysik gelernt habe waren eher nicht so gut (aber trotzdem kompliziert genug!), ich weiß nicht, was da der aktuelle Stand der Forschung ist.



  • Bitsy schrieb:

    Wenn alle Parameter erkannt worden wären, müßte doch z.B. alleine aufgrund der Ordnungszahl eine Aussage über die Reaktionsfreudigkeit mit Sauerstoff gemacht werden können. Warum geht das so nicht?

    Das ist trivial, die Reaktionsfreudigkeit zweischen Stoffen hängt von den Elektronenschalen ab, und die sind direkt von der Ordnungszahl vorgegeben.


  • Mod

    earli schrieb:

    Bitsy schrieb:

    Wenn alle Parameter erkannt worden wären, müßte doch z.B. alleine aufgrund der Ordnungszahl eine Aussage über die Reaktionsfreudigkeit mit Sauerstoff gemacht werden können. Warum geht das so nicht?

    Das ist trivial, die Reaktionsfreudigkeit zweischen Stoffen hängt von den Elektronenschalen ab, und die sind direkt von der Ordnungszahl vorgegeben.

    Aber die exakte Energie der Orbitale zur 455433ten Ordnung zu berechnen ist nicht trivial. Kommt halt drauf an, wie hoch die eigenen Ansprüche sind.



  • SeppJ schrieb:

    earli schrieb:

    Bitsy schrieb:

    Wenn alle Parameter erkannt worden wären, müßte doch z.B. alleine aufgrund der Ordnungszahl eine Aussage über die Reaktionsfreudigkeit mit Sauerstoff gemacht werden können. Warum geht das so nicht?

    Das ist trivial, die Reaktionsfreudigkeit zweischen Stoffen hängt von den Elektronenschalen ab, und die sind direkt von der Ordnungszahl vorgegeben.

    Aber die exakte Energie der Orbitale zur 455433ten Ordnung zu berechnen ist nicht trivial. Kommt halt drauf an, wie hoch die eigenen Ansprüche sind.

    Doch, das hängt alles voneinander ab. Der Radios der Schalen ergibt sich zum Beispiel aus der Wellenlänge. Das ist nur alles keine Chemie mehr, sondern Quantenphysik.



  • warum sublimiert Brom

    war das nicht Jod?


  • Mod

    earli schrieb:

    Doch, das hängt alles voneinander ab. Der Radios der Schalen ergibt sich zum Beispiel aus der Wellenlänge. Das ist nur alles keine Chemie mehr, sondern Quantenphysik.

    Natürlich hängt das alles voneinander ab und ist durch die Ordnungszahl vollständig vorgegeben. Aber berechnen kannst du es trotzdem nicht exakt (außer Wasserstoff und das auch nur solange du die Feinstruktur des Protons vernachlässigst). Es gibt immer einen Punkt wo deine Rechnung nur noch eine Näherung ist. Und wenn Bitsy eine exakte Lösung mit "detailliert" meinen sollte, dann reicht es nicht. Aber für Reaktionsfreudigkeit und Farbe reicht es alle mal.



  • SeppJ schrieb:

    earli schrieb:

    Bitsy schrieb:

    Wenn alle Parameter erkannt worden wären, müßte doch z.B. alleine aufgrund der Ordnungszahl eine Aussage über die Reaktionsfreudigkeit mit Sauerstoff gemacht werden können. Warum geht das so nicht?

    Das ist trivial, die Reaktionsfreudigkeit zweischen Stoffen hängt von den Elektronenschalen ab, und die sind direkt von der Ordnungszahl vorgegeben.

    Aber die exakte Energie der Orbitale zur 455433ten Ordnung zu berechnen ist nicht trivial. Kommt halt drauf an, wie hoch die eigenen Ansprüche sind.

    Bei hohen Ordnungen (>137) wird es eh ziemlich abgefahren: http://en.wikipedia.org/wiki/Untriseptium#The_Dirac_equation


  • Mod

    Mr.Fister schrieb:

    Bei hohen Ordnungen (>137) wird es eh ziemlich abgefahren: http://en.wikipedia.org/wiki/Untriseptium#The_Dirac_equation

    Ich meinte zwar eigentlich Ordnungen in der mathematischen Reihenentwicklung, aber dies ist auch ziemlich cool 🕶


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