Warum sind Bytes 8bit gross?



  • Warum nicht kleiner oder groesser?

    ist es vielleicht so dass es in der vergangenheit, als das eingefuehrt wurde die richtige entscheidung war, aber heutzutage sollten sie vielleicht groesser sein?

    was sind die vor und nachteile von groesseren oder kleineren bytes?



  • Warum hat eine Minute 60 Sekunden? Wäre es heute vielleicht besser wenn eine Minute 42 Sekunden hätte?
    Was sind die Vor- und Nachteile von längeren und kürzeren Minuten?

    Warum ist ein Meter genau 1/299792458 der Strecke die das Licht im Vakuum in einer Sekunde zurücklegt und nicht länger? Warum umfasst ein Dutzend immer 12 Dinge und nicht 11? Warum zählen wir bis 10 und nicht bis 20? ...

    😉



  • nichtkenner des speichers schrieb:

    Warum nicht kleiner oder groesser?

    ist es vielleicht so dass es in der vergangenheit, als das eingefuehrt wurde die richtige entscheidung war, aber heutzutage sollten sie vielleicht groesser sein?

    was sind die vor und nachteile von groesseren oder kleineren bytes?

    Es gab früher bei alten Computern (Mainframes und so) in der Tat andere Wortbreite, aber 8 Bit hat sich durchgesetzt.

    Warum habe ich vergessen.

    Die gesamte Geschichte kannst du aber im 1. Kapitel des Buches "Computerarchitektur" von Andrew Tanenbaum nachlesen.
    http://www.pearson-studium.de/main/main.asp?page=bookdetails&ProductID=7394

    Das 1. Kapitel ist super geschrieben und sehr unterhaltsam, es zeigt sehr viel von der COmputergeschichte! 🔝 (natürich ist der Rest des Buches auch klasse, aber das ist dann mehr Tehnik als Geschichte)



  • dot schrieb:

    Warum zählen wir bis 10 und nicht bis 20?

    Weil wir keine Affen sind, und uns daher so schwer tun mit den Zehen zu zählen 🙂

    @nichtkenner des speichers:
    Vermutlich weil es sich als praktisch erwiesen hat.
    Einige frühe Computer haben 7 Bit Bytes verwendet, und entsprechend auch nur einen 7 Bit Zeichensatz.
    Vermutlich hat sich das als unpraktisch herausgestellt, weil 128 Zeichen einfach zu wenig waren. Also hat man ein Bit dazugemacht. Und vermutlich war 256 dann "genug", also ist man dabei geblieben.


  • Mod

    dot schrieb:

    Warum hat eine Minute 60 Sekunden?

    Weil 60 viele Teiler hat.

    Wäre es heute vielleicht besser wenn eine Minute 42 Sekunden hätte?

    Vermutlich nicht.

    Was sind die Vor- und Nachteile von längeren und kürzeren Minuten?

    Man kann mit einigen Zahlen leichter rechnen als mit anderen.

    Warum ist ein Meter genau 1/299792458 der Strecke die das Licht im Vakuum in einer Sekunde zurücklegt und nicht länger?

    Historisch ist das ein Zehntausendstel Virtelmeridian. Ja, das ist eine Zahl die man im Alltag nie braucht.

    Warum umfasst ein Dutzend immer 12 Dinge und nicht 11?

    Weil man früher 12er Systeme hatte. Diese waren praktischer als andere System, wegen der vielen Teiler. Siehe Minuten (und auch Grad)

    Warum zählen wir bis 10 und nicht bis 20? ...

    Weil die europäischen Bauern zu dumm waren, um an einer Hand bis 12 (zähl mal mit dem Daumen deine Fingerglieder) oder an zwei Händen bis 60 (noch 4 Finger als Dutzendzähler dazu) zu zählen und ohne Rechenhilfe gar nicht zurecht kamen.

    Und obwohl dein Beitrag wohl ironisch gemeint war 😉 , gilt die gleiche Antwort auch für das Byte: Weil es in Digitalelektronik recht einfach ist mit, mit dieser Basis zu rechnen.



  • Natürlich war das ironisch gemeint. Und natürlich gibts für all diese Dinge einen Grund, es gibt immer einen Grund. Was die "Natürlichkeit" der Basis (mit ner dualen Basis kann man an zwei Händen sogar bis 1023 bzw. 1024 zählen :p) angeht könnte man genausogut 16bit Bytes machen. Man hat auch schon Trinärrechner gebaut was von der Basis her noch effizienter wäre als ein Dualsystem (einige prophezeien dass wir sowas in Zukunft vielleicht wieder sehen werden). Das hat sich halt einfach im Laufe der Zeit so herauskristallisiert, streng genommen steht ja nirgendwo wie groß ein Byte genau ist, das hängt von der jeweiligen Architektut ab. Es gibt/gab auch Architekturen mit 9bit Bytes und Gott weiß was noch alles, ich hab sogar schon irgendwo mal von 48bit Bytes gehört. Darum redet man dann ja auch im Speziellen oft von Octets und nicht von Bytes...



  • als die Computer vom Keller des Rechenzentrums und von der Ecke des Arbeitszimmers im Forschungszentrum auf den Schreibtisch des Elektronik-Bastlers wanderten - so um 1975 herum - waren Mikroprozessoren typischerweise 4- und 8-Bit-Architekturen (4004, 8008, 8080, 8085, z80, 6800, 6502 und wie sie alle heißen).

    Damit hat sich das 8-Bit-Byte endgültig etabliert.

    Davor waren auch andere Wortbreiten gängig, vor allem 18-, 24- und 36-bit im Minicomputerbereich. Man setzte auch z.B. 4 integrierte 4-bit-ALUs zu einer 16-Bit ALU zusammen, als es noch keine integrierten 16-Bit-CPUs gab.



  • Bei 1 Byte = 8 Bit kann man sehr gut zu Octets und Hex Zeichen umrechnen, daß geht mit einer anderen Wortlänge nicht so gut.

    Bsp:
    FF ist einfach 1111111

    Mehr siehe Wikipedia.



  • Gabs da nicht auch irgendwelche Rechentricks die mit 8Bits funktionieren?



  • Aus Buch: "Computerarchitektur" von Andrew Tanenbaum:

    Die übliche Zellengröße ist derzeit 8 Bit. In der Vergangenheit wurden aber auch Zellengrößen von 1 bis 60 Bit benutzt. Eine 8 Bit Zelle ist ein Byte.
    Warum 8 Bit-Byte benutzt werden, ist darauf zurückzuführen, daß ASCII-Zeichen 7 Bit groß sind, so daß ein ASCII-Zeichen zuzüglich eines Paritätsbits* in ein Byte paßt. Sollte sich der Unicode in der Industrie durchsetzen, basieren künftige Computer auf 16 Bit großen, durchgehend numerierten Einheiten. Schließlich ist 2^4 gegenüber 2^3 eine nette, gerade Zahl, da 4 eine Potent von 2 ist, nicht aber 3.

    Kapitel 5.1.2 Speichermodelle

    * Wer hätte das gedacht, daß es an einem Paritätsbit und nicht etwa an deutschen und andersprachigen Umlauten mit ihren Codepages lag?

    Und dann gleich noch ne Liste aus dem Buch mit der jeweiligen Wortlänge:

    Burroughs B1700  ->  1 Bits/Zelle
    IBM PC           ->  8 Bits/Zelle
    DEC PDP-8        -> 12 Bits/Zelle
    IBM 1130         -> 16 Bits/Zelle
    DEC PDP-15       -> 18 Bits/Zelle
    XDS 940          -> 24 Bits/Zelle
    Electrologica X8 -> 27 Bits/Zelle
    XDS Sigma 9      -> 32 Bits/Zelle
    Honywell 6180    -> 36 Bits/Zelle
    CDC 3600         -> 48 Bits/Zelle
    CDC Cyber        -> 50 Bits/Zelle
    

    Abb. 2.10 (gleiches Buch wie oben)

    Interessant an dem ganzen ist, daß von den ganzen Rechnern selbst halbwegs alten Hasen nur ganz wenige diesen bekannt sein dürfte. Denn um die anderen Rechner zu kennen, muß man wirklich uralt sein oder ein Faible für uralte Sachen haben.

    Die durchschnittlich alten Hasen dürften sich also gerademal an den IBM PC und DEC PDP-8 erinnern.

    Moderne Jungspunde kennen hier sicher nichtmal den PDP-8, sondern nur den IBM PC.



  • Computermuseum schrieb:

    Moderne Jungspunde kennen hier sicher nichtmal den PDP-8, sondern nur den IBM PC.

    Oder das Apple iPad und das hat nur einen Steve Jobs.





  • 30 € für ein Geschichtsbuch? Ein bischen teuer, findet ihr nicht?

    Ich bin es gewohnt für gute IT Fachbücher 50 € auszugeben, aber für so Sachen wie die Biografie zu Linux Torvalds will ich nicht mehr als 15 € bezahlen.
    So etwas ist doch nur ein Betthupferl oder Taschenroman, nichts technisch wissenschaftlich tiefes, wo der Kopf raucht.

    Fazit:
    Zu teuer.
    Für 15 € weniger ok, aber für 30 € kriegt man ja schon fast wieder ein hochwertiges IT Fachbuch.



  • Computermuseum schrieb:

    Aus Buch: "Computerarchitektur" von Andrew Tanenbaum:

    Die übliche Zellengröße ist derzeit 8 Bit. In der Vergangenheit wurden aber auch Zellengrößen von 1 bis 60 Bit benutzt. Eine 8 Bit Zelle ist ein Byte.
    Warum 8 Bit-Byte benutzt werden, ist darauf zurückzuführen, daß ASCII-Zeichen 7 Bit groß sind, so daß ein ASCII-Zeichen zuzüglich eines Paritätsbits* in ein Byte paßt. Sollte sich der Unicode in der Industrie durchsetzen, basieren künftige Computer auf 16 Bit großen, durchgehend numerierten Einheiten. Schließlich ist 2^4 gegenüber 2^3 eine nette, gerade Zahl, da 4 eine Potent von 2 ist, nicht aber 3.

    Aber wie würde man diese Erklärung mit dem Protokoll der uralten seriellen Schnittstelle vereinen 😕 Dort werden 8 Bit mit einem Paritätsbit zusammen übertragen. Zusätzlich kommen Start, Stop-Bits usw. Die Parität steckt jedenfalls nicht in den 8 Bits, sondern wird als zusätzliches 9. Bit mitübertragen.
    Die Erklärung von Andrew Tanenbaum würde bedeuten, man habe damals 7 Bit ASCII Zeichen mit einem 8. Paritätsbit versehen und bei der Übertragung noch mal ein 9. drangehängt. Ich denke, für die damalige Zeit, wo jeder im Optimierungswahn programmiert hatte, unerhörte Bandbreiten und Speicherplatzverschwendung! 🙂
    Heute im Prinzip auch nicht anders... IPv6 z.B., warum 6 und nicht 8 😕 Heutzutage hat jeder 64-Bit CPUs (na gut, ich noch nicht), bei denen es in jedem Core tatsächlich 64 Drähtchen (= 8 Bytes) gibt, die man ruhigen Gewissens nutzen darf...


  • Mod

    abc.w schrieb:

    IPv6 z.B., warum 6 und nicht 8 😕 Heutzutage hat jeder 64-Bit CPUs (na gut, ich noch nicht), bei denen es in jedem Core tatsächlich 64 Drähtchen (= 8 Bytes) gibt, die man ruhigen Gewissens nutzen darf...

    Vermutlich geht es da um die Übertragung. Da kostet nämlich jedes Byte Geld. Sehr wenig zwar, aber bei der Menge...



  • Die 6 bei IPv6 steht auch nicht für die Anzahl der Bytes der Adressen sondern für die Version des Protokolls. IPv6 Adressen haben 128bit...



  • dot schrieb:

    Die 6 bei IPv6 steht auch nicht für die Anzahl der Bytes der Adressen sondern für die Version des Protokolls. IPv6 Adressen haben 128bit...

    Ah, danke schön für die Aufklärung! 👍 Wo habe ich das bloss her das mit 6 Bytes 😕 na, egal...



  • abc.w schrieb:

    dot schrieb:

    Die 6 bei IPv6 steht auch nicht für die Anzahl der Bytes der Adressen sondern für die Version des Protokolls. IPv6 Adressen haben 128bit...

    Ah, danke schön für die Aufklärung! 👍 Wo habe ich das bloss her das mit 6 Bytes 😕 na, egal...

    vielleicht von der MAC-adresse?!



  • abc.w schrieb:

    dot schrieb:

    Die 6 bei IPv6 steht auch nicht für die Anzahl der Bytes der Adressen sondern für die Version des Protokolls. IPv6 Adressen haben 128bit...

    Ah, danke schön für die Aufklärung! 👍 Wo habe ich das bloss her das mit 6 Bytes 😕 na, egal...

    Weiss nicht wo du es her hast, aber dieser Irrglaube ist einigermassen weit verbreitet.



  • Ich höre das mit den 48 Bits zum ersten Mal. Wäre irgendwie aber auch eher kurzsichtig, das vergrößert den Adressraum doch nur unwesentlich gegenüber 32 Bit.


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