Neulinge haben keine Chance mehr.



  • Früher hat es schon ausgereicht, wenn man einen Tetris oder Pong Clone programmiert hat. Heute muss jeder Anfänger mindestens ein Multithreading MMORPG mit 3D Grafik programmieren. So wird das nix mehr mit neuen Programmierern.



  • Bist wohl einer derjenigen, die bei Bewerbungsgesprächen sowas sagt wie "Nein, ich kann kein c++, aber C#, das ist die Zukunft, wann stellen Sie die Firma darauf um?". Dann weiss ich, dass sojemand am ende Flash/Silverlight-Spiele als unbezahlter 'intern' bei einem free2play- oder Handyspieleanbieter programmiert.



  • Moin,

    1. Der Aufwand, vor 30 Jahren Pong zu programmieren und heute ein kleines 3D-Spiel, ist durchaus vergleichbar.

    2. Man muss keine weltbewegenden Dinge vollbringen, um einen Job zu bekommen. Der Großteil der Jobs liegt unterhalb des medialen Horizonts.

    3. Entspannen und Tee trinken. 🙂

    MfG



  • Wie sieht das denn mit Minecraft aus? das war doch soweit ich weiss auch ein Ein-Mann-Projekt mit großem Erfolg. Ideen muss man haben. Dann braucht es gar keine gute Grafik mehr.



  • Spiele- und Software-Entwicklung ist insgesamt einfacher geworden. Damals musste man sich noch (z.B. auf dem C64) mit Assembler, Speicheradressen, dem Grafikchip, dem Soundchip usw. beschäftigen.

    "Wie stelle ich ein Sprite auf dem Bildschirm?"
    Schau in die VIC-Dokumentation rein und du wirst die Speicheradressen raussuchen müssen. 😃
    Aber schau mal hier: http://www.c64-wiki.com/index.php/Sprite

    Ja, da will ich einen heutigen Programmierer sehen, der nur mit SDL, DirectX und OpenGL aufgewachsen ist, ob er das auf Anhieb versteht.

    Und selbst wenn man es verstanden hat, muß man das erstmal in den Assembler kloppen. Und sich einen Sprite-Editor programmieren.

    Klar, der VIC des C64 ist simpler als ein heutiger 3D-Chip. Aber heute benutze ich zum Glück nur Hi-Level-APIs. 😋

    Das was allerdings stimmt, ist das die Spiele vom Content heute umfangreicher geworden sind. 😮 Ich brauche viel mehr Personen dafür.



  • Dieser Thread wurde von Moderator/in rüdiger aus dem Forum Rund um die Programmierung in das Forum Neuigkeiten aus der realen Welt verschoben.

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    C/C++ Forum :: FAQ - Sonstiges :: Wohin mit meiner Frage?

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  • Ich sehe das nicht so wie Artchi. Es hat sich einfach nur der Fokus geändert.
    Klar, damals musste man sich mit Assembler, Taktzyklen und anderem Low Level Zeugs rumschlagen, das man heute nicht mehr muss. Dafür waren damals Multithreading und Multiplayer ein Fremdwort. Wir alle wissen, wie ekelhaft diese Themen sein können; vor allem in Kombination.

    Auch waren die Algorithmen damals viel simpler - im Grunde war es meistens "nur" ein Rumgeschiebe von Sprites. Heute muss es 3D mit Tonnen von Shadern und Effekten sein.

    Ich versteh nicht, was der Punkt mit dem "auf Anhieb" aussagen soll. Ist doch völlig irrelevant, ob man total veraltete Technologien heute noch sofort versteht. Ich plag mich ja heute auch nicht mehr mit MSDOS, Assembler oder Disketten rum. Und wer versteht schon OGL, DX und Shader auf Anhieb?

    Klar, wenn ich zum heutigen Zeitpunkt 1:1 ein Spiel aus damaliger Zeit nachprogrammieren will, ist das um ein vielfaches einfacher. Aber da sich eben die Technik weiterentwickelt hat, sind auch die Ansprüche gestiegen. Das heutige Pong-Pendant wäre wohl ein kleiner 3D Shooter und das ist dann wieder mindestens genauso komplex.

    Das schöne damals war, dass man alleine noch echt viel schaffen konnte. Das kannste heute eigentlich knicken - alleine geht nahezu nix mehr außer Minisielen oder Techdemos. An so ziemlich jedem heutigen AAA Titel arbeiten ja über 100 Leute jahrelang. Irgendwie deprimierend;/



  • Vor 40 Jahren war es noch harte Lötarbeit, Pong in Gang zu bekommen.



  • icwiener schrieb:

    Moin,

    1. Der Aufwand, vor 30 Jahren Pong zu programmieren und heute ein kleines 3D-Spiel, ist durchaus vergleichbar.

    2. Man muss keine weltbewegenden Dinge vollbringen, um einen Job zu bekommen. Der Großteil der Jobs liegt unterhalb des medialen Horizonts.

    3. Entspannen und Tee trinken. 🙂

    MfG

    Spieleschmieden von heute haben hunderte von Mitarbeitern. Schonmal die Credits von God of War III gelesen? Das war bei Pong garantiert anders, schon ganz einfach deshalb dass der Markt für Spiele heute um ein Vielfaches größer ist, was dann auch für das Budget gilt. Deshalb stecken in einem Spiel von heute auch ein zigfaches an Mannstunden. Schließlich geht es nicht nur ums Programmieren, sondern um filmreife Stories, professionelle Synchronsprecher, Motioncapturing, 3D-Künstler, undundund.



  • Man kann zunächst mit einer fertigen Engine starten. Da kommt man rasch vorwärts.
    http://www.henkessoft.de/Spieleprogrammierung/SpieleprogrammierungIrrlicht.html oder ähnlich

    Die Ideen sind immer noch das Wichtigste. 😉



  • Wie bereits von anderen angesprochen sind es noch immer die Ideen, welche einem zum Durchbruch verhelfen können. Der Typ, der Minecraft programmiert hat, ist inzwischen Millionär geworden und wenn wir ehrlich sind: Technisch gesehen ist das Spiel übertrieben gesagt Schrott 😉

    Auf der anderen Seite: Games wie etwa Call of Duty zeigen den Blockbuster-Trend der vergangenen Jahre auf. Wenn grosse Schmieden einen Blockbuster produzieren wollen, dann können sie das mit genügend Investitionen auch tun, ohne dass neue Ideen gefunden werden müssen. Perfektioniertes Handwerk, viele Arbeitskräfte und ein bewährtes Muster können sich noch viel mehr lohnen.

    Es ist klar, dass du dich als Ego-Programmierer nicht mit den grossen Firmen vergleichen solltest. Schliesslich vergleichst du ein Handy-Video ja auch nicht mit dem neusten Streifen im Kino 😉



  • Der Typ, der Minecraft programmiert hat, ist inzwischen Millionär geworden

    Das ist doch ein klasse Vorbild. Macht es ihm nach oder gleich noch besser. 🙂



  • Jochen S. schrieb:

    Wie sieht das denn mit Minecraft aus? das war doch soweit ich weiss auch ein Ein-Mann-Projekt mit großem Erfolg. Ideen muss man haben. Dann braucht es gar keine gute Grafik mehr.

    Ideen? Du meinst man muss den dummen finden, der in der Früh aufsteht 🙂

    Find das extrem dämlich.



  • Das hat nichts mit Neulingen zu tun. Es gibt mittlerweile viel zu viele richtig gute Programmierer. Sind Firmen wirklich darauf angewiesen, mäßige Programmierer einzustellen? Ich kenne bspw. die Grundlagen von C++, habe schon die ein oder andere Software entwickelt, ein paar Spiele, arbeite gerade an einer 3D-Engine mit Vertex Skinning und Kollisionserkennung etc. Zusätzlich habe ich Java-, ABAP-, VB-, PHP- sehr marginale Delphi- und ASM-Kenntnisse...

    Viele Wörter aneinander geklatscht, aber das ist ganz eindeutig ein Beispiel für etwas, was niemand auf dem Markt braucht. Man muss in allen Dingen überragend sein. Es ist nicht wichtig, zwei Jahrzehnte tiefe Erfahrung zu haben, aber ein paar Jahre muss man so ziemlich alles richtig gemacht haben.

    Alles andere führt zu nichts. Außer man kann sich deutlich besser darstellen als man ist und trifft auf Leute, die dumm genug sind das zu glauben, oder man hat eine kreative Idee und einen Haufen voll Glück, dass diese auch noch in Erfolg ausartet. Da draußen ist nichts zu holen, außer man ist überragend. Man findet Nischen und kommt ein paar Jahre klar, aber eigentlich ist es so: Man braucht viel Glück oder viel Verstand.



  • PRIEST schrieb:

    Ideen? Du meinst man muss den dummen finden, der in der Früh aufsteht 🙂

    Find das extrem dämlich.

    Bitte was?
    Ich versuche gerade herauszufinden, was du damit meinst... 😕



  • Es ist schon klar, dass man, um "einzusteigen", viel mehr Kenntnisse anlernen muss, als vor 10 oder 20 Jahren. Nicht nur, weil die einzelnen Gebiete viel komplizierter geworden sind, sondern auch, da es Unmengen an neuer Technologien gibt, in die man sich einarbeiten muss.

    Heutzutage sollte jeder, selbst wenn er nur C++ programmiert, schon wissen was HTML, C#, PHP, CMS, Frameworks oder Java ist. Das führt dazu, dass es einem insgesamt viel schwieriger erscheint, um an sein Ziel (was es auch sein mag) zu gelangen.
    Trotzdem sollte man sich spezialisieren - möchte man beispielsweise ein Software-Enginuer in der Spielebranche werden, und sich explizit mit Game-Engines auseinandersetzen, sollte man sich auf C# oder C++ spezialisieren. Dies ist dann von Berufsfeld zu Berufsfeld unterschiedlich.

    Meiner Meinung nach liegt das größte Problem darin, dass sich die Leute zu spät spezialisieren. Einige haben Glück und lernen mit 10 Jahren ihre erste Programmiersprache und wissen mit 13 Jahren schon meist, was sie in den 40 Jahren Arbeitszeit so alles machen wollen.
    Anders ist das bei Leuten wie mir: ich habe erst vor 3 Jahren angefangen, zu programmieren (und ich werde dieses Jahr 21 Jahre alt!) - das heißt in der Theorie, dass ich ziemlich im Rückstand stehe, da andere, die schon viel eher zu ihrer Berufung "gefunden" haben, sich mehr Wissen aneignen konnten.

    Lange Rede, kurzer Sinn: man sollte nie seinen Kopf verlieren, an seinen Zielen festhalten und einfach umsetzen, was man sich in den Kopf gesetzt hat (egal, wann man es sich in den Kopf gesetzt hat) - dann kann man alles schaffen!



  • Lange Rede, kurzer Sinn: man sollte nie seinen Kopf verlieren, an seinen Zielen festhalten und einfach umsetzen, was man sich in den Kopf gesetzt hat (egal, wann man es sich in den Kopf gesetzt hat) - dann kann man alles schaffen!

    Konsequenz und Zielstrebigkeit ist nie verkehrt, genau wie positives Denken.



  • Und Herbert von Karajan hat mal sinngemäss gesagt:
    "Wer all seine Ziele erreicht, hat sie wahrscheinlich zu niedrig gesetzt."



  • Wayne Ziele, darum geht's nicht. Entweder man ist gut genug oder eben nicht. Wer nicht einen Riesenvorsprung vor anderen hat, kann einpacken. Es gibt die einen und die anderen. Und der Sprung von einer Seite in die andere ist schier unmöglich, wenn einem das Zeug fehlt. Positive Einstellung, Ziele setzen, erreichen und höhere Ziele setzen, an sich arbeiten bla bla bla... das ist irgendein Geschwafel von Leuten, die Geld dafür bekommen so was zu sagen, realitätsfremd ist es dennoch.



  • Es ist nicht realitätsfremd. Man kann viel erreichen, wenn man es wirklich "emotional" untermauert. Man muss es wirklich wollen. Ansonsten sind es nur müde Spielchen mit netten Visionen. Es muss zur Mission werden. Dafür benötigt man Ausdauer über Monate (machbar) oder gar Jahre (sehr schwierig durchzuhalten) hinweg.



  • Das erinnert mich an "Wer arbeiten *will*, der findet auch Arbeit" und "Wenn man sich es *wirklich* wünscht, dann geht der Krebs auch weg". Naja, man muß dafür halt ein religiös veranlagter Mensch sein. Ich kann mir auch sehr viele andere Gründe vorstellen, warum dieses Mem wuchert, als nur daß mit seinen Füßen bis zur Wahrheit reichen würde.


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