Neulinge haben keine Chance mehr.



  • icwiener schrieb:

    Moin,

    1. Der Aufwand, vor 30 Jahren Pong zu programmieren und heute ein kleines 3D-Spiel, ist durchaus vergleichbar.

    2. Man muss keine weltbewegenden Dinge vollbringen, um einen Job zu bekommen. Der Großteil der Jobs liegt unterhalb des medialen Horizonts.

    3. Entspannen und Tee trinken. 🙂

    MfG

    Spieleschmieden von heute haben hunderte von Mitarbeitern. Schonmal die Credits von God of War III gelesen? Das war bei Pong garantiert anders, schon ganz einfach deshalb dass der Markt für Spiele heute um ein Vielfaches größer ist, was dann auch für das Budget gilt. Deshalb stecken in einem Spiel von heute auch ein zigfaches an Mannstunden. Schließlich geht es nicht nur ums Programmieren, sondern um filmreife Stories, professionelle Synchronsprecher, Motioncapturing, 3D-Künstler, undundund.



  • Man kann zunächst mit einer fertigen Engine starten. Da kommt man rasch vorwärts.
    http://www.henkessoft.de/Spieleprogrammierung/SpieleprogrammierungIrrlicht.html oder ähnlich

    Die Ideen sind immer noch das Wichtigste. 😉



  • Wie bereits von anderen angesprochen sind es noch immer die Ideen, welche einem zum Durchbruch verhelfen können. Der Typ, der Minecraft programmiert hat, ist inzwischen Millionär geworden und wenn wir ehrlich sind: Technisch gesehen ist das Spiel übertrieben gesagt Schrott 😉

    Auf der anderen Seite: Games wie etwa Call of Duty zeigen den Blockbuster-Trend der vergangenen Jahre auf. Wenn grosse Schmieden einen Blockbuster produzieren wollen, dann können sie das mit genügend Investitionen auch tun, ohne dass neue Ideen gefunden werden müssen. Perfektioniertes Handwerk, viele Arbeitskräfte und ein bewährtes Muster können sich noch viel mehr lohnen.

    Es ist klar, dass du dich als Ego-Programmierer nicht mit den grossen Firmen vergleichen solltest. Schliesslich vergleichst du ein Handy-Video ja auch nicht mit dem neusten Streifen im Kino 😉



  • Der Typ, der Minecraft programmiert hat, ist inzwischen Millionär geworden

    Das ist doch ein klasse Vorbild. Macht es ihm nach oder gleich noch besser. 🙂



  • Jochen S. schrieb:

    Wie sieht das denn mit Minecraft aus? das war doch soweit ich weiss auch ein Ein-Mann-Projekt mit großem Erfolg. Ideen muss man haben. Dann braucht es gar keine gute Grafik mehr.

    Ideen? Du meinst man muss den dummen finden, der in der Früh aufsteht 🙂

    Find das extrem dämlich.



  • Das hat nichts mit Neulingen zu tun. Es gibt mittlerweile viel zu viele richtig gute Programmierer. Sind Firmen wirklich darauf angewiesen, mäßige Programmierer einzustellen? Ich kenne bspw. die Grundlagen von C++, habe schon die ein oder andere Software entwickelt, ein paar Spiele, arbeite gerade an einer 3D-Engine mit Vertex Skinning und Kollisionserkennung etc. Zusätzlich habe ich Java-, ABAP-, VB-, PHP- sehr marginale Delphi- und ASM-Kenntnisse...

    Viele Wörter aneinander geklatscht, aber das ist ganz eindeutig ein Beispiel für etwas, was niemand auf dem Markt braucht. Man muss in allen Dingen überragend sein. Es ist nicht wichtig, zwei Jahrzehnte tiefe Erfahrung zu haben, aber ein paar Jahre muss man so ziemlich alles richtig gemacht haben.

    Alles andere führt zu nichts. Außer man kann sich deutlich besser darstellen als man ist und trifft auf Leute, die dumm genug sind das zu glauben, oder man hat eine kreative Idee und einen Haufen voll Glück, dass diese auch noch in Erfolg ausartet. Da draußen ist nichts zu holen, außer man ist überragend. Man findet Nischen und kommt ein paar Jahre klar, aber eigentlich ist es so: Man braucht viel Glück oder viel Verstand.



  • PRIEST schrieb:

    Ideen? Du meinst man muss den dummen finden, der in der Früh aufsteht 🙂

    Find das extrem dämlich.

    Bitte was?
    Ich versuche gerade herauszufinden, was du damit meinst... 😕



  • Es ist schon klar, dass man, um "einzusteigen", viel mehr Kenntnisse anlernen muss, als vor 10 oder 20 Jahren. Nicht nur, weil die einzelnen Gebiete viel komplizierter geworden sind, sondern auch, da es Unmengen an neuer Technologien gibt, in die man sich einarbeiten muss.

    Heutzutage sollte jeder, selbst wenn er nur C++ programmiert, schon wissen was HTML, C#, PHP, CMS, Frameworks oder Java ist. Das führt dazu, dass es einem insgesamt viel schwieriger erscheint, um an sein Ziel (was es auch sein mag) zu gelangen.
    Trotzdem sollte man sich spezialisieren - möchte man beispielsweise ein Software-Enginuer in der Spielebranche werden, und sich explizit mit Game-Engines auseinandersetzen, sollte man sich auf C# oder C++ spezialisieren. Dies ist dann von Berufsfeld zu Berufsfeld unterschiedlich.

    Meiner Meinung nach liegt das größte Problem darin, dass sich die Leute zu spät spezialisieren. Einige haben Glück und lernen mit 10 Jahren ihre erste Programmiersprache und wissen mit 13 Jahren schon meist, was sie in den 40 Jahren Arbeitszeit so alles machen wollen.
    Anders ist das bei Leuten wie mir: ich habe erst vor 3 Jahren angefangen, zu programmieren (und ich werde dieses Jahr 21 Jahre alt!) - das heißt in der Theorie, dass ich ziemlich im Rückstand stehe, da andere, die schon viel eher zu ihrer Berufung "gefunden" haben, sich mehr Wissen aneignen konnten.

    Lange Rede, kurzer Sinn: man sollte nie seinen Kopf verlieren, an seinen Zielen festhalten und einfach umsetzen, was man sich in den Kopf gesetzt hat (egal, wann man es sich in den Kopf gesetzt hat) - dann kann man alles schaffen!



  • Lange Rede, kurzer Sinn: man sollte nie seinen Kopf verlieren, an seinen Zielen festhalten und einfach umsetzen, was man sich in den Kopf gesetzt hat (egal, wann man es sich in den Kopf gesetzt hat) - dann kann man alles schaffen!

    Konsequenz und Zielstrebigkeit ist nie verkehrt, genau wie positives Denken.



  • Und Herbert von Karajan hat mal sinngemäss gesagt:
    "Wer all seine Ziele erreicht, hat sie wahrscheinlich zu niedrig gesetzt."



  • Wayne Ziele, darum geht's nicht. Entweder man ist gut genug oder eben nicht. Wer nicht einen Riesenvorsprung vor anderen hat, kann einpacken. Es gibt die einen und die anderen. Und der Sprung von einer Seite in die andere ist schier unmöglich, wenn einem das Zeug fehlt. Positive Einstellung, Ziele setzen, erreichen und höhere Ziele setzen, an sich arbeiten bla bla bla... das ist irgendein Geschwafel von Leuten, die Geld dafür bekommen so was zu sagen, realitätsfremd ist es dennoch.



  • Es ist nicht realitätsfremd. Man kann viel erreichen, wenn man es wirklich "emotional" untermauert. Man muss es wirklich wollen. Ansonsten sind es nur müde Spielchen mit netten Visionen. Es muss zur Mission werden. Dafür benötigt man Ausdauer über Monate (machbar) oder gar Jahre (sehr schwierig durchzuhalten) hinweg.



  • Das erinnert mich an "Wer arbeiten *will*, der findet auch Arbeit" und "Wenn man sich es *wirklich* wünscht, dann geht der Krebs auch weg". Naja, man muß dafür halt ein religiös veranlagter Mensch sein. Ich kann mir auch sehr viele andere Gründe vorstellen, warum dieses Mem wuchert, als nur daß mit seinen Füßen bis zur Wahrheit reichen würde.



  • Eisflamme schrieb:

    Positive Einstellung, Ziele setzen, erreichen und höhere Ziele setzen, an sich arbeiten bla bla bla... das ist irgendein Geschwafel von Leuten, die Geld dafür bekommen so was zu sagen, realitätsfremd ist es dennoch.

    Nein, nicht nur. Der Erfolgreiche versucht, zu verstehen, weshalb er mehr Erfolg hat als sein Freund. Da keine wesentlichen Unterschiede sichtbar sind, wird sich halt was zusammengereimt. Daß die Wirtschaft chaotisch (sozusagen turbulent) ist und es viele Zufälligkeiten gibt, geht ihm nicht in den Sinn.
    Die Theorie von der Willensstärke und Blahfasel ist deswegen so überlebenskräftig, weil der Erfolglose direkt mal in der Defensive ist, seine Unschuld nicht beweisen kann, wie bei Freud. Und jeder Erfolgreiche *will* daran glauben, daß da wenig Zufall im Spiel war, nur die Noten oder konkrete Leistungen waren es nicht, aber auf eingebildeten stärkeren Willen kann man sich prima was einbilden.



  • @Volkard: Interessanter Beitrag. Es gibt Top Manager, die von "Glück", also Zufall, nichts hören wollen und sogar abwehrend reagieren, wenn man ihnen "Viel Glück" wünscht.

    Ich denke aber, dass jeder eine gewisse Antriebskraft hat, die ein ausdauerndes Aushalten oder Zielstreben gewährleisten. Man muss es aber auch wirklich wollen. Der Grund, warum man es will, kann hartnäckige Neugier aber auch tiefsitzende Wut sein. Hohe Leistungen gehen nur mit starken Emotionen, oder eben mit angeborener Genialität, wenn es so etwas gibt. Das ist mein diesbezügliches Credo.

    Alternativ existiert die Team-Leistung, aber da muss es auch Anführer, Antreiber oder Vorbilder geben.



  • Das ist interessant, also gehst Du davon aus, dass einfach nur Glück der Faktor ist?

    Ich bin eigentlich relativ davon überzeugt, dass Glück natürlich eine Komponente ist, aber Dinge wie Kreativität, Durchhaltevermögen, entsprechendes menschennahes Marketing (und da wird viel Schund getrieben imo) und natürlich Intelligenz, wo sich dann meine Schwarz-weiß-Aufteilung angliedert, maßgeblich beeinflussen.

    Ich denke, mit Glück lässt sich immer kurzfristig was erreichen, mit Leistung langfristig. Wenn man natürlich durch Glück in eine hohe Stellung gerät und dann alles zusammenbricht und man eine dicke Abfindung bekommt, hat man sozusagen längerfristig Glück gehabt. Aber auch nur dann, wenn man viel Geld als Erfolg zählt, was ich definitiv nicht so sehe.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Es gibt Top Manager, die von "Glück", also Zufall, nichts hören wollen und sogar abwehrend reagieren, wenn man ihnen "Viel Glück" wünscht.

    Hmm, jetzt wo Du es sagst...
    Ja, mir scheint, die stärksten "Es lag an meinem ausgesprochen starken Willen"-Redner waren alles BWL-er.



  • Eisflamme schrieb:

    Das ist interessant, also gehst Du davon aus, dass einfach nur Glück der Faktor ist?

    Ich will es als These in den Raum stellen.

    Inwiefern dieser Erfolgswille maßgeblichen Einfluß hat, ist einfach nicht beobachtbar.

    Ich denke, mit Glück lässt sich immer kurzfristig was erreichen, mit Leistung langfristig.

    Ja, das lernt man, wenn man sich mit Zufällen wie Würfeln auseinandersetzt. Dieser Zufall gleicht sich mit der Zeit aus. Zwei Versuche mit je 100-mal würfeln, es ist egal, wir werden als Summe ungefähr 350 herauskriegen.

    Der Zufall nichtlinearer dynamischer Systeme (kurz Chaostheorie) verhält sich zum Teil aber ganz anders. Generell ist Fehlerverstärkung dort zu beobachten, also kleinste Unterschiede in den Anfangsbedingungen führen später zu riesigen Unterschieden, parallele Experimente laufen nicht gleich, sondern entfernen sich immer weiter (Schmetterlingseffekt).



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich weiß garnicht, ob man BWL wirklich als eine Wissenschaft ansehen sollte. 😃

    Wenn Synchronschwimmen eine olympische Disziplin ist, soll BWL auch eine Wissenschaft sein.


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