Mit dem Einkommensnachweis zur Lottoannahmestelle
-
Ich find's prinzipiell gut, dass man unterbinden will, dass mit der Unterstützung anderer Leute solch ein Unsinn gemacht wird. Es ist allerdings, wenn es überhaupt so bestehen bleibt, eine wahnsinnig schlechte Umsetzung zu befürchten.
Guybrush
schrieb:
Nur weil jemand arbeitslos ist, hat er ja nicht gleich alle Persönlichkeitsrechte verloren. Natürlich ist das Lottospielen kein Persönlichkeitsrecht, aber wo soll die Grenze gezogen werden? Dürfen Arbeitslose Rauchen? Dürfen sie Alkohol trinken? Dürfen sie ein Haustier haben?
Das mit dem nicht rauchen und saufen wäre für einen nicht gerade verschwindend geringen Teil zumindest ein Schritt in die richtige Richtung... Aber das ist alles auch wieder nicht vernünftig umsetzbar. Man kann den Leuten zwar theoretisch alles mögliche vorschreiben, aber die dauerbreiten Schmarotzer erwischt man mit derlei Maßnahmen nicht. Wenn man ihnen den Kauf von Bier auf Sozialhilfe verbietet, dann finden die leicht einen anderen Weg an welches zu kommen.
-
Jeder muss selbst wissen was er mit seinem Satz macht.
Und dieses Verbot ist dermaßen diskriminierend, das kann man kaum in Worte fassen. Der Richter der diese einstweilige Verfügung durchgewunken hat gehört sofort entlassen.
Wieder mal wird ein Streit auf dem Rücken der schwachen ausgetragen. ALG II Bezieher sind mittlerweile der Sandsack der Nation. Kein Wunder, dass die Leute sich in Alkohol und Süchte flüchten, bei so viel Geringschätzung durch unsere Gesellschaft.
-
lol. Ohne den Thread gelesen zu haben (die ersten paar Antworten haben mir gereicht):
Wie definiert ihr eigentlich "Entmündigung"?
Alles was einen selber betrifft und einschränkt ist Entmündigung.
Alles was andere einschränkt ist okay und demnach keine Entmündigung.Der "Sozialhilfesatz" wurde berechnet um davon leben zu können (kein luxus..). Wie jemand dann das Geld einteilt geht keinen was an. Manche Leute haben halt andere Prioritäten.
Wenn jemand meint, anderen vorschreiben zu müssen wie die das Geld auszugeben haben (auch wenns hartz4 is), muss ich klar sagen: Es geht euch einen feuchten Dreck an wie andere ihr Leben führen. Ihr habt darüber nicht zu entscheiden. Nur weil die Leute Geld empfangen (und ein paar davon Schmarotzer sind), habt ihr kein Recht über die zu Entscheiden.Wer meint sein Geld für Sportwetten ausgeben zu müssen, solls tun, dann fehlt das Geld eben an einer anderen Stelle. Andere Leute geben die Summe halt für Zigaretten, andere für sportliche aktivitäten aus. Läuft doch auf das selbe hinaus.
-
Scorcher24 schrieb:
Jeder muss selbst wissen was er mit seinem Satz macht.
Klar, so lange man mit dem Geld über die Runden kommt und sein (hoffentlich) angestrebtes Primärziel (wieder selbst für sich sorgen zu können) nicht aus den Augen verliert, ist dagegen nichts einzuwenden. Spätestens aber, wenn sich jeder, der die Unterstützung erhält, neben den nötigen Alltagssachen noch zu viele Annehmlichkeiten gönnen kann, dann sollte darüber nachgedacht werden, ob die Unterstützung nicht zu hoch ausfällt. Schließlich arbeitet man für die Annehmlichkeiten im Leben, während die soziale Unterstützung eigentlich nur dafür gedacht sein sollte, ein menschenwürdiges Überleben zu sichern.
-
Da die Gesellschaft zu dem Entschluss gekommen ist, ihnen das Geld zu geben, sollte sich doch auch ein gesellschaftlicher Konsens finden können, welche Sachen Persönlichkeitsrecht sind und welche Sachen das Ausnutzen von Wohltätigkeit sind.
Glaube ich nicht dran. Wenn die Gesellschaft sich schon uneinig war, was mit einem Betrüger im Amt des Verteidigungsminister geschehen soll, wird es auch nicht gelingen einen Konsens bezüglich der Rechte von Arbeitslosen zu finden.
Es wird immer solche wie this->that geben, die am liebsten wollen, dass Arbeitslose höchstens Wasser und Brot bekommen - wobei das wahrscheinlich immer noch zu viel für solche Schmarotzer ist.Das mit dem nicht rauchen und saufen wäre für einen nicht gerade verschwindend geringen Teil zumindest ein Schritt in die richtige Richtung...
Ist das so? Ich würde gerne Statistiken dazu sehen. Ich denke, solche Arbeitslose sind deutlich in der Unterzahl.
Ich war nie arbeitslos (bin Student), aber ich glaube das ist richtig scheiße. Arbeitslose werden doch häufig wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Was ist denn so schlimm daran, wenn sie einmal im Monat 5€ für ein Lottoschein ausgeben? Wie Schneewittchen richtig gesagt hat, liegt es im Ermessen des Einzelnen was er mit dem Geld anfängt und das soll auch so bleiben.
-
Guybrush
schrieb:
Das mit dem nicht rauchen und saufen wäre für einen nicht gerade verschwindend geringen Teil zumindest ein Schritt in die richtige Richtung...
Ist das so? Ich würde gerne Statistiken dazu sehen. Ich denke, solche Arbeitslose sind deutlich in der Unterzahl.
Ich habe dazu keine Statistik griffbereit. Wie hoch der Anteil jetzt auch sein mag ist eigentlich egal. Um zu erkennen, dass vor dem Arbeitsamt die Aschenbecher immer stark frequentiert und randvoll sind, braucht man nur die Augen aufzumachen. Gut, wenn ein Arbeitsloser für seine Kippen an Lebensmitteln und Kleidung spart, dann soll es mir nur Recht sein. Ich habe keine Ahnung wie gut oder schlecht man mit dem Geld über die Runden kommt. Vielleicht weiß ja jemand mehr? Spart man sich dann die Zigaretten vom Mund ab oder hat man das Geld übrig?
-
Walli schrieb:
Scorcher24 schrieb:
Jeder muss selbst wissen was er mit seinem Satz macht.
Klar, so lange man mit dem Geld über die Runden kommt und sein (hoffentlich) angestrebtes Primärziel (wieder selbst für sich sorgen zu können) nicht aus den Augen verliert, ist dagegen nichts einzuwenden. Spätestens aber, wenn sich jeder, der die Unterstützung erhält, neben den nötigen Alltagssachen noch zu viele Annehmlichkeiten gönnen kann, dann sollte darüber nachgedacht werden, ob die Unterstützung nicht zu hoch ausfällt. Schließlich arbeitet man für die Annehmlichkeiten im Leben, während die soziale Unterstützung eigentlich nur dafür gedacht sein sollte, ein menschenwürdiges Überleben zu sichern.
Definiere "zu viele Annehmlichkeiten"? Differenziere diese von "menschenwürdiges Leben".
-
Davon abgesehen steht Lottospielen mit dem SGB im Einklang, denn man muss alles tun um die Bedürftigkeit zu beenden.
Und maßvolles Lottspielen ist genauso in Ordnung wie maßvoller Alkoholgenuss etc.Ob Überzahl oder nicht: um zu erkennen, dass vor dem Arbeitsamt die Aschenbecher immer stark frequentiert und randvoll sind, braucht man nur die Augen aufzumachen.
Unfassbar solche Vorurteile.
-
Schneewittchen schrieb:
Definiere "zu viele Annehmlichkeiten"? Differenziere diese von "menschenwürdiges Leben".
Denk doch selber mal darüber nach. Ich habe keine Lust hier für Dich alles bis ins letzte Detail auszuführen. Es sollte Dir eigentlich klar sein, was damit gemeint ist, zumal Du die Passage mit den 'nötigen Alltagssachen' ja selber in meinem Beitrag hervorgehoben hast. Kippen und Alk sind für mich keine solchen 'nötigen Alltagssachen'. Wenn davon neben der Grundversorgung zu viel gekauft werden kann, dann ist der Satz zu hoch. Eigentlich logisch, oder? Kein Mensch will hier hoffentlich ein Bierchen zum essen verbieten.
-
Walli schrieb:
[...] Wenn davon neben der Grundversorgung zu viel gekauft werden kann, dann ist der Satz zu hoch. Eigentlich logisch, oder? Kein Mensch will hier hoffentlich ein Bierchen zum essen verbieten.
Evtl. sieht die Person dafür hygienisch nicht einladend aus. Wieso also allen die ihr Geld in Hygiene stecken dieses Geld wegnehmen weil einer von vielen das Geld in Alkohol steckt?
MfG SideWinder
-
Walli schrieb:
Schneewittchen schrieb:
Definiere "zu viele Annehmlichkeiten"? Differenziere diese von "menschenwürdiges Leben".
Denk doch selber mal darüber nach. Ich habe keine Lust hier für Dich alles bis ins letzte Detail auszuführen. Es sollte Dir eigentlich klar sein, was damit gemeint ist, zumal Du die Passage mit den 'nötigen Alltagssachen' ja selber in meinem Beitrag hervorgehoben hast. Kippen und Alk sind für mich keine solchen 'nötigen Alltagssachen'. Wenn davon neben der Grundversorgung zu viel gekauft werden kann, dann ist der Satz zu hoch. Eigentlich logisch, oder? Kein Mensch will hier hoffentlich ein Bierchen zum essen verbieten.
Was ich eigentlich sagen will: Ihr redet hier dauernd von zu hohen Sätzen mit denen man so toll lebt. Ich wette dass keiner von euch (die so argumentieren) von einem Hartz4-Satz je gelebt hat, dafür werfen hier viele ihr Geld für irgendwelche Spielereien im 3-4 stelligen Bereich zum Fenster raus. Wenn ich schon sowas lese wie Mülleimer für 80 Euro und anderes Zeug....
Es ist euer gutes Recht euer Geld auszugeben wie ihr wollt, das geht keinen was an. Aber lasst andere in Ruhe.
edit: Ist auf keine einzelne Person bezogen. Es handelt sich nur um einen allgemeinen Eindruck.
-
Scorcher24 schrieb:
Ob Überzahl oder nicht: um zu erkennen, dass vor dem Arbeitsamt die Aschenbecher immer stark frequentiert und randvoll sind, braucht man nur die Augen aufzumachen.
Unfassbar solche Vorurteile.
Schlag mal nach, was ein Vorurteil eigentlich ist. Political correctness ist vielleicht ein Fremdwort für mich, aber ein Vorurteil ist das meiner Erfahrung nach sicher nicht. Wenn Du das 'Vor' wegnimmst, dann kannst Du das gerne unfassbar finden.
SideWinder schrieb:
Walli schrieb:
[...] Wenn davon neben der Grundversorgung zu viel gekauft werden kann, dann ist der Satz zu hoch. Eigentlich logisch, oder? Kein Mensch will hier hoffentlich ein Bierchen zum essen verbieten.
Evtl. sieht die Person dafür hygienisch nicht einladend aus. Wieso also allen die ihr Geld in Hygiene stecken dieses Geld wegnehmen weil einer von vielen das Geld in Alkohol steckt?
Hygieneartikel gehören für Dich nicht zur Grundversorgung? Pfui deibel!
-
Schneewittchen schrieb:
Was ich eigentlich sagen will: Ihr redet hier dauernd von zu hohen Sätzen mit denen man so toll lebt.
Lesen ist nicht Deine Stärke, oder? Ich sprach lediglich davon, dass die Beiträge zu hoch sind, falls man davon durch die Bank zuviel Luxus neben der Grundversorgung finanzieren kann. Ob das nun wirklich so ist oder nicht, darüber mag ich mir hier kein Urteil erlauben.
-
Ihr solltet das so sehen, wenn ihr Lotto spielt und ihr im Lotto gewinnt, dann bekommt ihr, wenn die Harz4 Empfänger auch Lotto spielen, die ganzen Steuern die ihr an Harz4 Empfänger bezahlt habt wieder zurück.
-
Ich sprach lediglich davon, dass die Beiträge zu hoch sind, falls man davon durch die Bank zuviel Luxus neben der Grundversorgung finanzieren kann.
"zuviel" ist zwar einfach gesagt, aber schwer definierbar. Erzähl mal Helmut Schmidt, dass Rauchen kein Grundrecht ist.
Neben dieser Tatsache ist es auch einfach nicht sinnvoll durchführbar - außer vielleicht mit einem Naturalien-Konzept* (also Nahrungsausgabe an Arbeitslose). Wenn du wirklich jeden Arbeitslosen kontrollieren willst, brauchst du dafür soviele Arbeitskräfte, dass es am Ende keine Arbeitslosen mehr zum Kontrollieren gibt.* Wobei man hier dann auch Kleidung, etc. ausgeben müsste. Das scheint mir für einen so wohlhabendes Land wie Deutschland irgendwie fragwürdig zu sein...
Wenn ich schon sowas lese wie Mülleimer für 80 Euro und anderes Zeug....
xD
Dass der Thread nichts ernst gemeint ist, ist doch wohl klar.
-
Guybrush
schrieb:
Neben dieser Tatsache ist es auch einfach nicht sinnvoll durchführbar - außer vielleicht mit einem Naturalien-Konzept* (also Nahrungsausgabe an Arbeitslose). Wenn du wirklich jeden Arbeitslosen kontrollieren willst, brauchst du dafür soviele Arbeitskräfte, dass es am Ende keine Arbeitslosen mehr zum Kontrollieren gibt.
Ach, das geht schon. Man könnte Arbeitslose verpflichten, an der Kleidung ein gut sichtbares Zeichen zu tragen. Vielleicht ein "fröhliches Blümchen der Unterstützung", natürlich in gelb mit sechs Blütenblättern.
-
Schneewittchen schrieb:
Was ich eigentlich sagen will: Ihr redet hier dauernd von zu hohen Sätzen mit denen man so toll lebt. Ich wette dass keiner von euch (die so argumentieren) von einem Hartz4-Satz je gelebt hat, dafür werfen hier viele ihr Geld für irgendwelche Spielereien im 3-4 stelligen Bereich zum Fenster raus. Wenn ich schon sowas lese wie Mülleimer für 80 Euro und anderes Zeug....
Ich glaube die meisten hier haben studiert und sind dabei mehrere Jahre mit gleich viel oder weniger Geld ausgekommen.
Wenn das Geld selber verdient ist spricht nichts, aber auch gar nichts dagegen dass sich jemand von seinem x Mal versteuerten Geld einen Mülleimer auch für 1000,- kauft wenn ihm das gefällt.
-
Guybrush
schrieb:
Ich sprach lediglich davon, dass die Beiträge zu hoch sind, falls man davon durch die Bank zuviel Luxus neben der Grundversorgung finanzieren kann.
"zuviel" ist zwar einfach gesagt, aber schwer definierbar. Erzähl mal Helmut Schmidt, dass Rauchen kein Grundrecht ist.
Helmut Schmidt hat aber für seine Kippen selber was getan. Das darf man nicht vergessen.
Guybrush
schrieb:
Neben dieser Tatsache ist es auch einfach nicht sinnvoll durchführbar - außer vielleicht mit einem Naturalien-Konzept* (also Nahrungsausgabe an Arbeitslose).
Nein, ist es nicht, habe ich aber auch bereits gesagt. Jedes System kann man aushebeln, deswegen sollte von Zeit zu Zeit geschaut werden, ob der Satz überhaupt ausreicht oder eventuell gar zu hoch ist. Ich sage jedoch nicht dass er zu hoch ist, weil ich von der Höhe des Satzes schlicht keine Ahnung habe.
Guybrush
schrieb:
Wenn du wirklich jeden Arbeitslosen kontrollieren willst, brauchst du dafür soviele Arbeitskräfte, dass es am Ende keine Arbeitslosen mehr zum Kontrollieren gibt.
Problem solved! Ne, ich will nicht jeden kontrollieren. Allerdings ist der Grundgedanken, dass man nicht jeden Blödsinn mit dem Geld anstellen sollte für mich durchaus nachvollziehbar. Wer gerne morgens schon ungewaschen und hungrig die Kippe und das Bier genießt, der soll das so machen, so lange er mich nicht damit belästigt. Wirklich schlimm wird die Sache, wenn Kinder im Spiel sind, die wegen der Laster der Eltern zu leiden haben. Kippen für Mutti statt Schulbücher, Schnaps für Papi statt Müsli. Da wird es kriminell. Ich sage nicht pauschal, dass alle so drauf sind, aber wenn man mal die Augen aufmacht, dann erkennt man, dass es doch erschreckend viele Familien sind, die sich in diesem Sumpf befinden. Wenn es einmal so weit ist, dann ist damit quasi die nächste Generation hausgemacht.
-
Ein Mathematikdiplom sollte man verlangen, damit nur Leute Glückspiele zocken, die verstehen, was sie da tun.
-
Walli schrieb:
während die soziale Unterstützung eigentlich nur dafür gedacht sein sollte, ein menschenwürdiges Überleben zu sichern.
Ist es wirklich menschenwürdig, wenn der Staat einem die Mündigkeit nimmt und vorschreibt, was man mit seinem Geld alles kaufen darf? Ich verstehe das ganze Problem nicht. H4-Empfänger bekommen eben einen bestimmten Betrag. Welcher Missbrauch soll hier also unterbunden werden? Was stört es mich, wenn ein H4-Empfänger lieber monatelang trocken Brot ist und sich dann alle paar Monate eine Dose Kaviar kauft? Ist das nun unfair, weil ich mir keinen Kaviar leisten kann und "er" ja von "meiner" Unterstützung lebt? Und wie will man die H4-Empfänger wieder zurück in ein geregeltes Leben führen, wenn man ihnen nicht einmal zutraut, dass sie mit ihrem Geld umgehen können?