Quelle des Selbstwertgefühls



  • Also was daraus hervorgeht ist dann für mich:
    - wer anderen nichts nützt, der ist nichts wert
    - Selbstbewusstsein resultiert daraus, was andere von dem halten, was man getan hat

    Also eine sehr wirtschaftliche Ansicht der Dinge.



  • Eisflamme schrieb:

    Also was daraus hervorgeht ist dann für mich:
    - wer anderen nichts nützt, der ist nichts wert

    Umwelt != Personen.
    Manche setzen sich für den Artenschutz. manche für die Wissenschaft und manche für die Kunst ein.

    Eisflamme schrieb:

    - Selbstbewusstsein resultiert daraus, was andere von dem halten, was man getan hat

    Eigentlich habe ich genau das Gegenteil geschrieben.



  • Na ja, ich finde, so Begriffe wie Umwelt, Metaphysik, Diskurs und auch "Stehen zum Ergebnis" sind total schwammig, daher verstehe ich nicht so recht die Details.

    Also wenn Du sagst, Du prüfst, ob Du der Umwelt einen Nutzen gebracht hast, hängt das Selbstwertgefühl doch von Zweck/Nutzen ab, wobei Du neben irgendwelchen Personen auch abstrakte "Forschungsfelder" wie Kunst, Wissenschaft etc. akzeptierst. Jemand, der den ganzen Tag nichts treibt und keinem was nützt, ist also wertlos?

    Bzgl. Selbstbewusstsein hatte ich deinen zweiten Satz falsch gelesen. Du schaust Dir also das Ergebnis an und vergleichst das womit? Oder gibt es da keinen Vergleich? Aber Du leitest aus dem wie auch immer abgeleiteten "Wert" des Ergebnisses das Selbstbewusstsein ab?



  • Eisflamme schrieb:

    Mittlerweile bin ich ja dazu gekommen, dass ich auch einfach ohne was zu leisten zufrieden sein kann, wenn ich es möchte.

    Wer zufrieden sein kann, ohne etwas zu leisten, der stellt an sich selbst keine Ansprüche.

    Denn hat man Ansprüche, dann kann man auch nur dann zufrieden sein, wenn man diese Ansprüche auch erfüllen kann, kann man sie nicht erfüllen, so führt dies zu Unzufriedenheit.

    Man muß also schon auf nem Buddhatripp sein und an die komplette Auflösung des eigenen Ichs glauben, wenn man nichts leisten müssen mit zufrieden sein vereinbaren können möchte.

    Aber dabei ist das Problem, dass ich auch gleichzeitig weniger Antrieb habe etwas zu tun.

    Ich finde, wenn man etwa geleistet hat, dann führt das zu innerer Zufriedenheit und die ist meist besser, als sich z.B. Zufriedenheit zu kaufen, in dem man z.B. Konsumgüter kauft.

    Die eigene Faulheit strebt dem Ziel zufrieden zu werden allerdings entgegen, das ist wohl wahr. Dagegen muß man ankämpfen und wenn das Ziel erreicht ist, dann ist die Zufriedenheit umso größer.

    Wird man nicht erst durch Unzufriedenheit unruhig genug, dass man etwas an sich ändern, sprich: besser werden möchte?

    Das kann so sein, allerdings kann auch die Faulheit stärker sein.

    Wie seht ihr das bei euch oder habt ihr allgemein keinen Drang immer besser zu werden, sondern seid mit eurem Leben zufrieden und findet es auch ok, wenn ihr auf eurem Stand seid?

    Nö, mein verlangen nach Wissen wächst jeden Tag weiter, je mehr ich erfahre, desto mehr will ich auch wissen.

    Oder habt ihr trotz der Zufriedenheit einen starken Antrieb alles zu geben und besser zu werden? Woher nehmt ihr den? Oder ist es so einfach sich zu verbessern, dass ihr das nicht braucht?

    Nun, die Frage ist ja auch, worin verbessern?

    Man kann sich in vielerlei Dinge verbessern, nur wenn es nicht das ist, was bspw. der Chef will, dann wird die Lücke der Unzufriedenheit trotzdem nicht gefüllt, weil man eben mit Nebenschauplatzthemen im Beruf eben nicht vorankommt.



  • Das Selbstwertgefühl setzt jeder wie die Begriffe 'selbst' und 'Gefühl' sagen voll alleine. Wer damit Probleme hat, fragt in der Familie, bei Freunden oder den Partner. Ansonsten gibt es noch Fachleute, bei denen man sich für gutes Geld auf die Couch legen kann. 🙂



  • Das ist nicht so einfach. Ein Psychotherapeut sagt mir, wie ich denken muss, damit ich mich wohlfühle. Aber das kann ich auch selbst. Ich finde es nur immer verlogen, wenn ich mich ohne Leistung wohlfühle, gleichzeitig bringe ich aber keine Leistung, weil ich unmotiviert bin und mich nicht wohlfühle.

    Oder anders gesagt: Die Ziele, die ich mir setzen könnte, sind langweilig. Entweder ich kann etwas erreichen, dann ist es langweilig, oder ich kann es nicht erreichen... dann ist es unerreichbar. Dieses kleinschrittige "Ziele setzen und erreichen, dann höhere Ziele setzen" ist total komisch. Wenn man anfangs noch gar nix kann und sich kleine Ziele setzt, die aber niemandem etwas bringen außer einem selbst, generiert man keinerlei Mehrwert und ist damit "nutzlos". Also muss die ganze Motivation davon kommen, dass man irgendwann Mal etwas bringt. Das ist aber müßig und eine ziemlich schwache Motivation.

    Und diese wirtschaftliche Ansicht, dass man halt irgendeinen Mehrwert generieren muss, finde ich auch zweifelhaft. Dann würde einen ein Urlaub ja weniger wertvoll machen, das finde ich irgendwie krass.



  • @Eisflamme
    Da hast du wohl ein persönliches Problem mit deinem Selbstwert? 😕 Ich kann mich da schwer hineindenken und bin mit dem im Leben erreichten voll zufrieden. Was ich nicht erreichen konnte, soll mir egal bleiben. Lese einmal das plattdeutsche Märchen vom 'Fischer un siene Fru' Ist schön und beantwortet deine Frage besser als wir das hier können! 🕶

    daddeldu!



  • Also für mich macht ein großteil meines Selbstwertgefühls aus, das ich leuten helfe, häufig sogar leben rette und die Dankbarkeit der Leute mit denen man dann arbeitet.

    Meine reguläre arbeit macht mich eher Selbstbewust. Ich kann irgendwohin kommen und sagen: Hey, hier bin ich, das kann ich, da bin ich so gut drin, dafür will ich Geld. Und da steh ich anderen Fachpersonen nicht nach und kann mich einbringen. Bin sehr produktiv.

    Das Märchen vom Fischer und seiner Frau ist zugegebener Maßen sehr gut, aber ich seh nicht wie es die Frage des selbstwertgefühls beantworten soll. Da geht es doch eher um Konsum 😕



  • Ich nehme mein Selbstwertgefühl aus meiner Familie und Freunden.

    Mein Leben ist eigentlich so ausgelegt dass mir wenig Geld zu haben eigentlich nichts ausmacht, da ich darauf nicht wirklich angewiesen bin. Wenn privat was passiert trifft mich das allerdings sehr hart.

    An Besitz brauche ich einen Rechner(ab Netbook aufwärts), meine Fachliteratur und das Internet. Alles andere ist Luxus und schön wenn man es hat, aber um glücklich zu sein brauche ich mehr mein soziales Umfeld als irgendeinen Titel, einen bestimmten Job oder viel Geld.

    Tja, aber da ist jeder anders und das ist ja auch gut so. Ich habe meinen Weg glücklich zu sein gefunden, habe dafür aber fast 40 Jahre gebraucht.

    Kurz, mein Selbstwertgefühl habe ich weil ich fast zu 100% immer das tue was ich möchte und das ohne jemanden zu schaden 😃

    Gruß Chris



  • Sqwan schrieb:

    Das Märchen vom Fischer und seiner Frau ist zugegebener Maßen sehr gut, aber ich seh nicht wie es die Frage des selbstwertgefühls beantworten soll. Da geht es doch eher um Konsum 😕

    Der Butt in der See hat vom Pisspott angefangen alle Wünsche erfüllt. Erst der letzte Wunsch war zu dreist und der Fischer und seine Frau wohnten dann wieder im Pisspott. Da war nix mehr mit Konsumdenken oder so! Mir ist nach mehreren Versuchen zum Thema nichts besseres als dieses Märchen eingefallen. Vielleicht ist die hochdeutsche Fassung weniger präzise?

    Nachgeschoben aus der Hasenserie "Hattu Möhren?": "Hattu Probleme? Muttu lösen!" :p


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