Paketlieferanten und deren Arbeitsmoral
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@Schneewittchen: Warum sollte es nicht einen neuen Lieferservice oder meinetwegen "DHL-KOMMTAN"-Option geben, der das doppelte kostet, wenn es Leute gibt, die einen solche Service haben wollen?
inflames2k schrieb:
Wieso? Bei 14 € Versandkosten und 3 € fürn Hermeslieferanten is das denk ich mehr als genug bezahlt oder?
Das ist nicht der Punkt.
Warum sollte irgend ein Paketlieferant eine bessere Leistung bieten, wenn diese niemand ernsthaft von ihm fordert und es sich alle letztendlich an die Packstation bringen lassen u.ae.? Das Problem scheint offensichtlich zu sein, das Kunden kaum realistische Chancen haben irgendwas an ihrer Situation zu aendern, da sie damit nur noch mehr Aerger haben, also sich einfach damit abzufinden. Eine moegliche Loesung koennte sein, das zwischen Empfaenger und Lieferant ein Vertrag geschlossen wird, bei welchem dem Empfaenger eine Entschaedigung, z.b. 10fache Versandkosten zustehen, solange der Lieferant ihm nicht nachweisen kann, das ordnungsgemaess geliefert wurde. So etwas koennte sich evtl. durchsetzen, falls dadurch die Kundenzufriedenheit deutlich steigt (d.h. momentan tatsaechlich viele Kunden Aerger haben und spaeter weniger, die dann auch noch dafuer entschaedigt werden) und der Lieferant ein gutes System hat, das niemand oder wenige die Entschaedigung ausnutzen koennen.
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TGGC schrieb:
Wuerdest du denn mehr fuer den Versand bezahlen, wenn es dann sicherer ankommt?
Die Argumentation würde funktionieren, wenn der Empfänger das Transportunternehmen beauftragen würde. Das tut aber der Absender, und damit gibt es keinen direkten Anreiz für das Transportunternehmen, den Service gegenüber dem Empfänger zu verbessern. Der indirekte Mechanismus funktioniert offensichtlich nicht so gut, schon weil die Auswahl des Transportunternehmens nur ein untergeordneter Punkt bei der Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Verkäufer ist.
Eine moegliche Loesung koennte sein, das zwischen Empfaenger und Lieferant ein Vertrag geschlossen wird
Jep. (Rest des Satzes absichtlich gesnippt)
</laienökonomie>
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SeppJ schrieb:
Dieser Thread kommt hier etwa alle 1,5 Monate. Ich glaube es ist bereits alles gesagt, was es zu sagen gibt. Meine Meinung: Packstation.
Das dürfte wohl genau das sein, was die Paketlieferanten wollen.
Damit sparen sie viel Geld und erhöhen ihren Gewinn.
Der Kunde gewinnt dadurch NICHTS!Zuverlässigkeit muß auf andere weiße gefordert werden.
Der TS könnte hier juristisch vorgehen, weil es nunmal nicht sein kann, daß ein anderer eine Willenserklärung für den Kunden macht und behauptet, daß der Kunde das Paket verweigern würde.
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sdf schrieb:
Der TS könnte hier juristisch vorgehen, weil es nunmal nicht sein kann, daß ein anderer eine Willenserklärung für den Kunden macht und behauptet, daß der Kunde das Paket verweigern würde.
Warum soll das nicht sein können? Wenn du juristisch vorgehen willst, musst du den Absender verklagen. Der kann sich dann mit seinem beauftragen Transportunternehmer rumschlagen, das geht dich dann nichts mehr an.
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sdf schrieb:
Das dürfte wohl genau das sein, was die Paketlieferanten wollen.
Damit sparen sie viel Geld und erhöhen ihren Gewinn.Aber nur wenn du Paketlieferanten mit den Lieferfirmen, nicht mit den konkreten Lieferanten gleichsetzt. Diese bekommen in der Regel nur sehr wenig geld pro Paket, und je nach Firma werden sie nicht nach Arbeitszeit sondern ausgelieferten Paketen bezahlt (Sprich: Es geht um Akkordarbeit, man versucht möglichst Umwege zu vermeiden, sich nicht lange aufhalten lassen...).
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Bashar schrieb:
TGGC schrieb:
Wuerdest du denn mehr fuer den Versand bezahlen, wenn es dann sicherer ankommt?
Die Argumentation würde funktionieren, wenn der Empfänger das Transportunternehmen beauftragen würde. Das tut aber der Absender, und damit gibt es keinen direkten Anreiz für das Transportunternehmen, den Service gegenüber dem Empfänger zu verbessern.
Doch, es koennte einen geben. Der Lieferant "X" betritt den Markt, dessen Pakete immer ankommen (oder oft und in den anderen Faellen Kunden entschaedigt, so das auch diese zufrieden sind). Er wird jetzt bei z.b. Amazon als Lieferant zur Auswahl angeboten. Beim naechsten Thread "DHL ist Scheisse", antwortet hier jemand, ich bestelle immer ueber "X". Damit verbreitet sich "X" immer mehr, Leute wuerden anfangen Shops zu meiden, die Lieferant "X" nicht anbieten, damit steigt der Marktanteil von Shops, die mit "X" liefern und damit auch von "X". Wichtig ist letztendlich nicht, wer wen beauftragt, sondern ob der Kunde Wahlfreiheit hat, wie auch immer sie realisiert ist.
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Wo ist der Anreiz für Amazon, X eine Plattform zu bieten? Vielleicht gibt es sogar Exklusivverträge, evtl. in Form von Rabatten, mit den bisherigen Partnern. Ich denke dass die Idee naheliegend ist und einfach nicht funktioniert.
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Bashar schrieb:
Wo ist der Anreiz für Amazon, X eine Plattform zu bieten? Vielleicht gibt es sogar Exklusivverträge, evtl. in Form von Rabatten, mit den bisherigen Partnern. Ich denke dass die Idee naheliegend ist und einfach nicht funktioniert.
Weil X teurer ist und somit Geld an amazon abgeben kann, d.h. auch amazon steigert seinen Gewinn.
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sdf schrieb:
SeppJ schrieb:
Dieser Thread kommt hier etwa alle 1,5 Monate. Ich glaube es ist bereits alles gesagt, was es zu sagen gibt. Meine Meinung: Packstation.
Das dürfte wohl genau das sein, was die Paketlieferanten wollen.
Damit sparen sie viel Geld und erhöhen ihren Gewinn.
Der Kunde gewinnt dadurch NICHTS!Naja, NICHTS ist ein sehr starkes Wort. Für mich ist die Packstation eine tolle Dienstleistung und ich meide Händler die sich weigern mit DHL zu liefern. Wenn der Paketbote nämlich zu mir käme, wäre ich im Normalfall sowieso nicht zu Hause und dann ist es doch toll, wenn ich
a) Das Paket in meiner Nähe abholen kann und nicht in irgendeinem Versandzentrum in der Nachbarstadt oder einen Nachbarn nerven muss
b) Das Paket dann abholen kann, wenn es mir passt und nicht dann wenn das Paketversandzentrum geöffnet hat oder es eine angemessene Zeit ist, bei halbfremden Leuten zu klingeln.
c) außerdem noch Pakete verschicken kann, dann wenn es mir passt und nicht dann wenn irgendein Versandzentrum geöffnet hat.Klar ist das auch für DHL ein großer Vorteil, weil sie mit weniger Aufwand für das gleiche liefern können und einen Kundenkreis an sich binden. Aber für den Kunden durchaus nicht von Nachteil, denn das "alte" System hatte nun einmal prinzipielle Schwächen.
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SeppJ schrieb:
Dieser Thread kommt hier etwa alle 1,5 Monate. Ich glaube es ist bereits alles gesagt, was es zu sagen gibt. Meine Meinung: Packstation.
Mache ich auch seit langer Zeit so. Wobei es eigentlich der falsche Weg ist, ebenso wie z.B. das stillschweigende Akzeptieren der unsagbar bescheuerten Ticketautomaten bei der Bahn. Überall wird massiv zwecks Gewinnoptimierung der Service abgebaut und dem dummen Bürger verkauft man das dann als technische Innovation des 21. Jahrhunderts. Das Packstation-Prinzip ist nur praktisch, wenn die gewünschte Station nicht voll ist. Bei mir ist es so, dass die Post es tatsächlich öfters schafft, wenn die Packstation voll ist, die Pakete 3km weiter in so einem komischen Schreibwarenladen abzuliefern, statt sie einfach in die nur 1km entfernte Postfiliale zu bringen.
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TGGC schrieb:
Das ist nicht der Punkt.
Stimmt, das ist der Anglizismus.
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Der auslieferer hat zu arbeiten. er hat den vertrag geschlossen und fertig. Die arbeit hat er zu erfüllen. Tut er das nicht, oder nur schlecht, wir er entlassen. Ich habe mein Paket bezahlt und erwarte das es ankommt. Der rest ist mir recht egal. Ich kann bei meiner arbeit auch nicht einfach halb arbeiten, weil ich so unzufrieden mit meinem gehalt bin. Das juckt den Kunden garnicht.
Hab mal nen packet auf express bestellt, das nur von mir angenommen werden durfte. Der postbote hat das dann selber unterschrieben, und bei mir in den Postkasten geschmissen. Als das bis 12 nicht da war, hab ich mal online nachgesehen, und da stand das als ausgeliefert. Hab dann mal bei denen angerufen und gesagt, wäre kein packet da. Ich glaub der Postbote vergisst das seinen Lebtag nicht, und ich habe kein schlechtes gewissen, wenn er dafür zur rechenschaft gezogen wird. Einfach meine Annahme bestätigen ist nämlich nicht drin. Und da habe ich wirklich was gegen!!!
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Habe gestern Abend mal beim Lieferanten angerufen. - Erstaunt musste ich feststellen, dass der Mitarbeiter der ausliefern sollte hier doch alles richtig gemacht hat.
Er lehnte das Paket ab, nicht ich. - Dies tat er schon an der Sortierstelle bei der Verladung für den Versand. - Grund dafür waren irgendwelche Fehler in den Empfängerdaten o.ä. somit hat hier dann doch eher der Absender die schuld.
Soetwas sollten sie jedoch auch in ihrer Paketverfolgung besser ausgeben.
Allgemein ändert dies jedoch nichts an der Sachlage.
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Sqwan schrieb:
Der auslieferer hat zu arbeiten. er hat den vertrag geschlossen und fertig. Die arbeit hat er zu erfüllen.
Nein, die Arbeit muss er nur erfuellen, wenn das Nichterfuellen der Arbeit ihm keine Nachteile bringt, die groesser sind, als das Erfuellen der Arbeit. Wenn nix passiert, aus das ab und an einer anruft "ein packet(sic) da", warum ploetzlich besser ausliefern? Hoechstens gebuehrenpflichtige Hotline einrichten...
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TGGC schrieb:
Bashar schrieb:
TGGC schrieb:
Wuerdest du denn mehr fuer den Versand bezahlen, wenn es dann sicherer ankommt?
Die Argumentation würde funktionieren, wenn der Empfänger das Transportunternehmen beauftragen würde. Das tut aber der Absender, und damit gibt es keinen direkten Anreiz für das Transportunternehmen, den Service gegenüber dem Empfänger zu verbessern.
Doch, es koennte einen geben. Der Lieferant "X" betritt den Markt, dessen Pakete immer ankommen (oder oft und in den anderen Faellen Kunden entschaedigt, so das auch diese zufrieden sind). Er wird jetzt bei z.b. Amazon als Lieferant zur Auswahl angeboten. Beim naechsten Thread "DHL ist Scheisse", antwortet hier jemand, ich bestelle immer ueber "X". Damit verbreitet sich "X" immer mehr, Leute wuerden anfangen Shops zu meiden, die Lieferant "X" nicht anbieten, damit steigt der Marktanteil von Shops, die mit "X" liefern und damit auch von "X". Wichtig ist letztendlich nicht, wer wen beauftragt, sondern ob der Kunde Wahlfreiheit hat, wie auch immer sie realisiert ist.
Wenn das funktionieren würde, dann würde Amazon bereits Versand über X (aka. UPS) anbieten. Tun sie aber nicht. Weil UPS einfach zu teuer ist.
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inflames2k schrieb:
Allgemein ändert dies jedoch nichts an der Sachlage.
Finde ich schon. Offensichtlich hat der Lieferant doch sogar super gut gearbeitet. Er hat sich die Mühe gemacht, vorher alles zu checken. Jetzt geht das Paket nicht wegen falschen Daten verloren, sondern zurück zum Absender.
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In dem speziellen Fall hast du natürlich recht. - Aber es gibt tausende andere Fälle in denen das nicht so ist.
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hustbaer schrieb:
Wenn das funktionieren würde, dann würde Amazon bereits Versand über X (aka. UPS) anbieten. Tun sie aber nicht. Weil UPS einfach zu teuer ist.
Das liegt dann aber nicht an UPS oder amazon, sondern an den Kunden die sagen: Hauptsache der Versand ist kostenlos, egal obs ankommt...
Ausserdem
a) versendet amazon mit UPS
b) ist UPS wirklich besser als z.b. DHL?
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Sqwan schrieb:
Der auslieferer hat zu arbeiten. er hat den vertrag geschlossen und fertig. Die arbeit hat er zu erfüllen. Tut er das nicht, oder nur schlecht, wir er entlassen. Ich habe mein Paket bezahlt und erwarte das es ankommt. Der rest ist mir recht egal. Ich kann bei meiner arbeit auch nicht einfach halb arbeiten, weil ich so unzufrieden mit meinem gehalt bin. Das juckt den Kunden garnicht.
Mehr gibt es da nicht hinzuzufügen.
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TGGC schrieb:
Das liegt dann aber nicht an UPS oder amazon, sondern an den Kunden die sagen: Hauptsache der Versand ist kostenlos, egal obs ankommt...
Kein Mensch bezahlt für "das Paket kommt vielleicht an". Wenn ich bezahle, muss es 100% ankommen. Wenn du einen Flug buchst, dann willst du auch am gewünschten Ziel ankommen und nicht "vielleicht am gewünschten Ziel, vielleicht aber im Kongo".