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  • Erhard Henkes schrieb:

    Es ist wirklich ein Jammer, aber die Angst vor teurem Strom und Abwanderung der Industrie hemmt den Prozess schon wieder.

    der größte brocken sind die lohnkosten, deswegen wandern die meisten firmen ab. die schwerindustrie (heißt das so?) müsste erstmal ihre infrastruktur und industrieanlagen verschieben. die überlegen sich das zweimal 🙄

    das durchsetzungsvermögen der spender beeindruckt mich aber immer wieder...



  • _-- schrieb:

    ... der größte brocken sind die lohnkosten, deswegen wandern die meisten firmen ab. die schwerindustrie (heißt das so?) müsste erstmal ihre infrastruktur und industrieanlagen verschieben. die überlegen sich das zweimal 🙄

    Nein, dürfte eher energieintensive Industrie gemeint sein, z.B. auch die Chemieindustrie. Das ist allerdings ein wichtiger Treiber für unseren Wohlstand. Teurer Strom geht von dem ab, was es hinterher an Lohn/Gehalt, Dividende, Steuern usw. zu verteilen gibt. Es muss daher ein Konsens her. Den sehe ich bei der Industrie noch nicht in ausreichendem Umfange. Die Menschen sind aber weitgehend bereit dazu. Gerade Gutverdiener sollten kein Problem mit der Energiewende haben. Irgendwann muss man damit anfangen. Das größere Probleme ist die CO2-Emission bei Gas und Kohle.

    Wenn ich die Wassersprenger auf den Feldern, wohl noch mit Dieselöl betrieben, sehe, frage ich mich, zu wieviel Prozent regenerative Energie wirklich kurzfristig (Öl/Kohle/Gas ist ja auch Biomasse) regenerativ ist.

    Übrigens sind die Lohnkosten nicht überall der Treiber, sondern auch die Rohstoffkosten!

    Ein schwieriges Thema, das die "Grünen" (auch nur Polit-Schwätzer, die gerne schicke Autos fahren und warm duschen) nicht lösen können. Dafür benötigt man intelligente und kreative Ingenieure, Chemiker, Physiker, Biologen.

    das durchsetzungsvermögen der spender beeindruckt mich aber immer wieder...

    Duchsetzungsvermögen von wem?



  • Hat jemand Zahlen zum Vergleich vom Subventionen die in (1) Forschung zum Verbesserung des Wirkungsgrades von Solarzellen gehen und (2) Ausbau auf Dächern von Privatpersonen.

    Mich würde mal interessieren ob der Staat eher die Verbesserung von Solarzellen fördert oder lieber das Geld in den Ausbau (sichtbarer) aber kaum effizienter Solarzellen steckt.
    (letzteres kann man immerhin verwenden in Diskussionen ala "guck mal wie viele Dächer wir damit zugepflastert haben")

    http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle#Wirkungsgrad
    Laut der Tabelle haben die bezahlbaren Solarzellen einen Wirkungsgrad von 15%-20%.

    (wenn ich die Tabelle nicht misverstanden habe)



  • ich steige hier aus der diskussion aus. das ziel ist verschwommen, der erfolg ungewiss und wie immer wird für meinen geschmack zu viel geredet - ich will köpfe rollen sehen 😋



  • Hier redet doch gar keiner. 😃

    Welche Köpfe sollen womit abgetrennt und wohin gerollt werden? 😕
    Die des Tepco-Vorstandes?



  • Erhard Henkes schrieb:

    Welche Köpfe sollen womit abgetrennt und wohin gerollt werden? 😕

    aufgrund der großen anzahl bevorzuge ich eine guillotine, die rollen dann automatisch in die kiste 😉



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  • Schneewittchen schrieb:

    Hat jemand Zahlen zum Vergleich vom Subventionen die in (1) Forschung zum Verbesserung des Wirkungsgrades von Solarzellen gehen und (2) Ausbau auf Dächern von Privatpersonen.

    Mich würde mal interessieren ob der Staat eher die Verbesserung von Solarzellen fördert oder lieber das Geld in den Ausbau (sichtbarer) aber kaum effizienter Solarzellen steckt.
    (letzteres kann man immerhin verwenden in Diskussionen ala "guck mal wie viele Dächer wir damit zugepflastert haben")

    http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle#Wirkungsgrad
    Laut der Tabelle haben die bezahlbaren Solarzellen einen Wirkungsgrad von 15%-20%.

    (wenn ich die Tabelle nicht misverstanden habe)

    Am intensivsten forscht man in China nach der Nutzung regenerativer Energien. Die nächste Modernisierungsoffensive bei Windrädern und Solarpanelen wird zu Kampfpreisen aus Fernost kommen.
    Deswegen spielt es keine große Rolle, was hier noch gefördert wird, der Zug ist abgefahren.
    In Europa werden weiter Papiertiger geritten, da geht so kaum was voran. Ich habe mich jetzt über ein Jahr um eine Betriebsgenehmigung für 'ne KWK- Anlage bemüht - es geht einfach nicht.



  • Ich finde es echt doof (mir fiel kein besseres Wort ein), dass in den Medien das Thema schon wieder versickert.
    Wobei das eventuell besser ist, bei dieser Berichterstattung...



  • Das geht zu langsam in Fukushima für die Medien. Ein mühsamer Kampf gegen die Radioaktivität vor Ort über Monate, das will keiner genau wissen, zu wenig unterhaltsam. Aber gerade der lange Zeitraum ist das Gefährliche wegen möglicher starker Nachbeben.



  • Na wenn das Interesse an Fukushima so schnell abklingt, dann wars das mehr oder weniger für die Grünen.



  • Schneewittchen schrieb:

    Na wenn das Interesse an Fukushima so schnell abklingt, dann wars das mehr oder weniger für die Grünen.

    Das könnte in der Tat passieren. Aber ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns von AKWs abwenden und die neuen Chancen mit voller Kraft ausloten und anpacken. Wir schaffen das, wenn wir es wirklich wollen. Die "Grünen" sind mir hierbei völlig egal, ihr Parteiprogramm gefällt mir nicht. Es geht um moderne Technik. Davon verstehen die nix.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die "Grünen" sind mir hierbei völlig egal, ihr Parteiprogramm gefällt mir nicht. Es geht um moderne Technik. Davon verstehen die nix.

    Davon verstehen die genau so viel oder wenig wie andere Parteien.



  • Schneewittchen schrieb:

    Hat jemand Zahlen zum Vergleich vom Subventionen die in (1) Forschung zum Verbesserung des Wirkungsgrades von Solarzellen gehen und (2) Ausbau auf Dächern von Privatpersonen.

    Mich würde mal interessieren ob der Staat eher die Verbesserung von Solarzellen fördert oder lieber das Geld in den Ausbau (sichtbarer) aber kaum effizienter Solarzellen steckt.
    (letzteres kann man immerhin verwenden in Diskussionen ala "guck mal wie viele Dächer wir damit zugepflastert haben")

    http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle#Wirkungsgrad
    Laut der Tabelle haben die bezahlbaren Solarzellen einen Wirkungsgrad von 15%-20%.

    (wenn ich die Tabelle nicht misverstanden habe)

    Nur mal so nebenbei...

    Man kann sich ja verschiedene Wege überlegen, wie die Photovoltaik wettbewerbsfähiger wird. Zum Beispiel könnte man sich denken, dass man den Wirkungsgrad bei gleichbleibenden Kosten erhöhen sollte. In der Praxis erweist sich dieser Weg aber als recht schwer. Man geht eher den Weg, dass man versucht, die Kosten bei gleichbleibendem Wirkungsgrad zu senken. Zum Beispiel durch Optimierungen im Herstellungsprozess, die durch eine Massenfertigung möglich werden.

    Ich will damit sagen, dass der Wirkungsgrad bei Solarzellen eine untergeordnete Relevanz hat. Was wirklich interessiert sind "Dollar pro Watt". Dort sieht man auch Fortschritte:

    http://www.solarserver.de/service-tools/photovoltaik-preisindex.html

    Wenn man sich zum Beispiel die Großhandelspreise von kristallinen Solarmodulen in Europa ansieht, dann sind die 2009 um 37,9% gefallen, 2010 um 13,8% und 2011 bisher um 5,8%. Innerhalb der letzten 2 Jahre sind die Preise von 2,62€/W auf 1,61€/W gefallen. Ich gehe davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt und die Photovoltaik dadurch in wenigen Jahren nicht mehr auf Subventionen angewiesen sein wird. Ich meine, momentan liegen die Vergütungssätze nach dem EEG (1) bei maximal 28,74 Ct/kWh. Das ist nicht mehr sooo viel über dem Haushaltsstrompreis. Es wird sich schon bald lohnen, Strom eher aus einer eigenen Photovoltaikanlage zu beziehen, als aus dem Netz. Ich denke, das wird in spätestens 3 Jahren der Fall sein.

    (1) http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Photovoltaik



  • Es wird sich schon bald lohnen, Strom eher aus einer eigenen Photovoltaikanlage zu beziehen, als aus dem Netz. Ich denke, das wird in spätestens 3 Jahren der Fall sein.

    Ja, das ist die richtige Betrachtungsweise. Welche Lebensdauer der Anlage ist da voraus gesetzt? Da werden die Fixkosten ja variabilisiert. Hoffentlich nicht 20 Jahre.



  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Die Ethikkommission hat gebrütet und bereits ein Ergebnis im Entwurf geliefert:
    http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,761799,00.html

    Das Gremium empfiehlt im Entwurf für seinen Abschlussbericht "einen vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie" - und nennt dafür auch ein Datum: 2021 oder sogar schon früher. ... Die sieben ältesten Anlagen, die für eine Sicherheitsüberprüfung Mitte März abgeschaltet wurden, sollten "dauerhaft stillgelegt werden", sie seien "ohne Probleme ersetzt" worden. Die restlichen Anlagen sollten "in der Reihenfolge ihres verbleibenden Risikos und ihrer Bedeutung im Stromnetz" abgeschaltet werden.

    Ein klares Bekenntnis zum vollständigen Ausstieg. Mein Respekt! 👍

    Naja, fraglich ist immer noch, ob das auch klappt. Angenommen, bis 2021 steigt der Energiebedarf extrem an. Beispielsweise durch Elektroautos, verfügbar für die breite Masse.

    Würde mich nicht wundern, wenn es dann in 5 Jahren heißt: "Oh, jetzt ist der Energiebedarf zu groß, das kann nicht alles durch Windräter etc. abgedeckt werden, wir verlegen den Atomausstig 5 Jahre weiter nach hinten."



  • Hi,

    mal ein Video, wie "souverän" bei unseren AKWs mit Störungen umgegangen wird.
    http://www.youtube.com/watch?v=bC0BTjgubAY
    Interessant wirds ab 1 Minute. Da ist ne Einspielung von einem echten Störfall in Brokdorf zu sehen.
    Der Schichtleiter ein früherer 2. Ingenieur von einer Autofähre, sein Kollege ein ehemaliger Elektroinstallateur. Da fühlt man sich doch so richtig geborgen.
    Fukushima ist nicht in Japan, Fukushima ist überall wo AKWs stehen!

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    hier noch mal ein Video über die wahre Geschichte von Tschernobyl.
    http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ieL7R8a15-U
    Aus dem was da raus hervor geht, stand Europa damals am Rande eines Abgrundes und es hätte durchaus zu einem unbewohnbaren Europa kommen können.
    Wenn ich mir dann die ratlosen Gestalten bei dem Störfall in Brokdorf anschaue, dann kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen, das das eine akzeptierbare Gefahr ist. Und ich will gar nicht erst wissen, wie es vergleichsweise in Temelin... aussieht.

    Gruß Mümmel



  • Jochen S. schrieb:

    Würde mich nicht wundern, wenn es dann in 5 Jahren heißt: "Oh, jetzt ist der Energiebedarf zu groß, das kann nicht alles durch Windräter etc. abgedeckt werden, wir verlegen den Atomausstig 5 Jahre weiter nach hinten."

    Das war ja die Debatte letzten Herbst. Die Energieversorger hatten die dräuende Auslaufklausel durch die Rot- Grün- Erbschaft im Hinterschädel, aber bislang nix gemacht außer abzukassieren.
    Dann haben sie der Tigerente die unseligen Laufzeitverlängerungen auflobbyiert, die nun angesichts der Fukushima- Havarie grüner als rot- grün damals werden will.

    Ich hätte mehr Angst vor der Wende von der Wende von der Wende, wenn jetzt auch nur ein Hauch von Rot/Grün in der Regierung säße.

    Im Prinzip technisch machbar ist das meiste, wenn man von dem Pseudo- Öko- Bullshit wie Biosprit und Photovoltaik wegkommt, weil der alles unnötig verteuert. Daß die kWh ein paar Cent mehr kosten kann, darüber besteht ja schon ein gewisser Konsens. Diese müssen aber wirklich in regenerative Energiegewinnung und Netzausbau fließen und nicht mehr weiter das Rad Managerboni - Lobbyistenhonorare - Politikerschmiere antreiben. Das ist das größte Problem.


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