Determinismus und freier Wille
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Irgendwie vergesst ihr die Qualia. Das macht auch bei der starken KI das Problem.
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Vielleicht gibt es einfach viele Paralleluniversen, die sich voneinander unterscheiden. Jedes Mal, wenn ein Quant mehrere "Entscheidungsmöglichkeiten" hat, entsteht für jede ein neues Universum.
Das verstehe ich nicht. Kannst Du das an einem konkreten theoretischen Beispiel erläutern?
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Erhard Henkes schrieb:
Vielleicht gibt es einfach viele Paralleluniversen, die sich voneinander unterscheiden. Jedes Mal, wenn ein Quant mehrere "Entscheidungsmöglichkeiten" hat, entsteht für jede ein neues Universum.
Das verstehe ich nicht. Kannst Du das an einem konkreten theoretischen Beispiel erläutern?
Damit meint er wohl die "Viele Welten"-Interpretation der Quantenmechanik. Ein volldeterministisches Modell eines Multiversums, in dem die Bewohner eines jeden Subuniversums den Eindruck eines nicht-deterministischen Universums haben.
Habe ich auch irgendwo vor ein paar Seiten schon einmal erläutert, dass die Kopenhagener Interpretation der QM als grundlegend nicht-deterministisches Weltbild nur eine mögliche Interpretation ist, dass es durchaus auch andere Ansichten gibt, die alle ebenso Kompatibel zu den Experimenten sind. Die Kopenhagener Interpretation kommt aber ohne Zusatzannahmen aus und ist deshalb nach Occams razor nicht zu unrecht die verbreitetste Ansicht.
Aber das will ich nicht noch einmal aufwärmen, da sich der Thread offensichtlich im Kreis dreht. Gerade eben ist ja auch das Stichwort wieder gefallen, dass der freie Wille ein Qualia des Gehirns ist, womit wir auch wieder irgendwo am Anfang wären.
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Okay, Alpha und Omega, immer im Kreis, alles schwingt. So wird's schon irgendwie sein. ;):D
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Das sich dieser Thread dreht ist klar.
Jeder hat seine Meinung und Auffassung und da es niemand beweisen kann, da das schier unmöglich ist, enden wir bei der Metakommunikation.
Ich habe das bereits angedeutet.
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BTW:
earli schrieb:
TGGC versucht Freiheit so zu definieren, dass man frei ist, wenn man die Zukunft verändern kann.
Wie kommst du da drauf? Aus welchen meiner Aussagen folgt das? Ich habe bisher nicht viel mehr getan als nach einer Definition zu fragen.
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SeppJ schrieb:
"Viele Welten"-Interpretation der Quantenmechanik.
Ich frage mich bei der ja irgendwie immer, wer dann bestimmt was in welcher Welt passiert
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cooky451 schrieb:
SeppJ schrieb:
"Viele Welten"-Interpretation der Quantenmechanik.
Ich frage mich bei der ja irgendwie immer, wer dann bestimmt was in welcher Welt passiert
Ich bin jetzt nicht gerade der Experte für obskure Interpretationen der QM, aber ich glaube diese Frage macht innerhalb der Theorie keinen Sinn.
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@earli (AFAIR): Dan Dennet ausführlichst @ Harvard - http://www.youtube.com/watch?v=s_RvjOJPSc8
Sind mehrere Teile und mehrere Tage, also nicht von den Video-Titeln in Verwirrung bringen. Ich kenne viele Videos von D. Dennett, hab mir aber das von dir verlinkte zunächst nicht angesehen, weil ich letzte Woche mit 128Kbps unterwegs war. Da ist das ganze etwas mühsam ^^
Wenn ich mich richtig erinnere, geht Dennett auch auf die gerade erst aufgekommene Frage der Qualia ein (Tag 2 oder so).Diese Vorlesungen sind auf jeden Fall das Ausführlichste und Klarste zum Thema, das ich von Dennett kenne - einzig die Ausführungen darüber, die das Gehirn als Computer verstanden werden kann, sind ab einem gewissen Zeitpunkt noch etwas unausgearbeitet.
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Erhard Henkes schrieb:
Die Physik soll erstmal ihre bisherigen Grundlagen-Theorien beweisen oder widerlegen.
Das ist nicht deren Aufgabe.
Schau mehr Lesch!
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volkard schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Die Physik soll erstmal ihre bisherigen Grundlagen-Theorien beweisen oder widerlegen.
Das ist nicht deren Aufgabe.
Schau mehr Lesch!Lesch hat eine Professur an einer Jesuiten-Hochschule, philosophisch kann er nicht als neutral gelten.
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earli schrieb:
Lesch hat eine Professur an einer Jesuiten-Hochschule, philosophisch kann er nicht als neutral gelten.
Wen interessiert schon Philisophie? Vor allem in dieser Hinsicht. Die Welt könnte vollständig vorherbestimmt sein. Na toll, und jetzt?
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cooky451 schrieb:
earli schrieb:
Lesch hat eine Professur an einer Jesuiten-Hochschule, philosophisch kann er nicht als neutral gelten.
Wen interessiert schon Philisophie? Vor allem in dieser Hinsicht. Die Welt könnte vollständig vorherbestimmt sein. Na toll, und jetzt?
Warum ist Herr Lesch Philosophie-Professor? (Das ist er - nicht nur Physiker!)
Ob und wie Handlungen vorherbestimmt sind, ist eine wichtige Frage. Sollen wir Straftäter bestrafen? Wie verhindern wir, dass es überhaupt zu Straftaten kommt?
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earli schrieb:
Ob und wie Handlungen vorherbestimmt sind, ist eine wichtige Frage. Sollen wir Straftäter bestrafen? Wie verhindern wir, dass es überhaupt zu Straftaten kommt?
Aber was hat das mit Vorherbestimmtheit zu tun? Offenbar sind in deren Gehirn ein paar Schaltungen so, dass sie zu Straftaten neigen. Niemand begeht eine Straftat weil die Ströme in seinem Gehirn gerade durch dummen Zufall ungünstig fließen.
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earli schrieb:
Ob und wie Handlungen vorherbestimmt sind, ist eine wichtige Frage. Sollen wir Straftäter bestrafen?
Die Frage ist absolut irrelevant, solange wir die Zukunft nicht vorhersehen können. Und Straftäter sperrt man ein, um die Gesellschaft zu schützen, nicht aus Rache.
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cooky451 schrieb:
earli schrieb:
Ob und wie Handlungen vorherbestimmt sind, ist eine wichtige Frage. Sollen wir Straftäter bestrafen?
Die Frage ist absolut irrelevant, solange wir die Zukunft nicht vorhersehen können. Und Straftäter sperrt man ein, um die Gesellschaft zu schützen, nicht aus Rache.
Natürlich nicht aus Rache. Aber auch nicht zum Schutz, dafür gibt (bzw. gab) es die Sicherheitsverwahrung. Der Zweck von Haftstrafen (heute in Deutschland) ist erzieherischer Natur.
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Es geht nicht um Rache, sondern angeblich um Gerechtigkeit "im Namen des Volkes".
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earli schrieb:
cooky451 schrieb:
earli schrieb:
Ob und wie Handlungen vorherbestimmt sind, ist eine wichtige Frage. Sollen wir Straftäter bestrafen?
Die Frage ist absolut irrelevant, solange wir die Zukunft nicht vorhersehen können. Und Straftäter sperrt man ein, um die Gesellschaft zu schützen, nicht aus Rache.
Natürlich nicht aus Rache. Aber auch nicht zum Schutz, dafür gibt (bzw. gab) es die Sicherheitsverwahrung. Der Zweck von Haftstrafen (heute in Deutschland) ist erzieherischer Natur.
Und natürlich auch als Strafe. Wenn ich wüsste, dass ich eine Bank überfallen könnte, ohne mit Konsequenzen zu rechnen, würde die Hemmschwelle extrem sinken. Ich denke, dass Freiheitsentzug härter als eine Geldstrafe ist.
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earli schrieb:
cooky451 schrieb:
earli schrieb:
Ob und wie Handlungen vorherbestimmt sind, ist eine wichtige Frage. Sollen wir Straftäter bestrafen?
Die Frage ist absolut irrelevant, solange wir die Zukunft nicht vorhersehen können. Und Straftäter sperrt man ein, um die Gesellschaft zu schützen, nicht aus Rache.
Natürlich nicht aus Rache. Aber auch nicht zum Schutz, dafür gibt (bzw. gab) es die Sicherheitsverwahrung. Der Zweck von Haftstrafen (heute in Deutschland) ist erzieherischer Natur.
Wie ich schon erwähnt habe, spielt das keine Rolle. Das Wissen um die Konsequenzen meines Handelns beeinflusst selbiges, selbst wenn alles "Vorherbestimmt" ist. Man kann also dennoch Menschen erziehen, um den allgemeinen Wohlstand anzuheben. Würde man Straftätern nicht mehr bestrafen, würde die Anzahl der Straftaten in die Höhe schießen und die Gesellschaft würde benachteiligt.