Warum sagt man bei Aktien z.B. "eine Adidas"?



  • "Eine Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei, +2%" oder so ähnlich hört man oft von den Börsenreportern. Weiß jemand, warum die das so sagen? Also warum "eine Adidas" und nicht einfach "Adidas"?



  • Na weil es hier um den wert für EINE Aktie von Adidas geht. oO?



  • Hab ich noch nie gehört, Börsenreporter lassen dann den Artikel weg: "Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei".



  • Eine Adidas ist aber gerade bei 0,22% ^^



  • Bashar schrieb:

    Hab ich noch nie gehört, Börsenreporter lassen dann den Artikel weg: "Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei".

    Mach N24 an. Der Glatzkopf sagt das dauernd.
    http://www.n24.de/news/newsitem_6472205.html



  • volkard schrieb:

    Bashar schrieb:

    Hab ich noch nie gehört, Börsenreporter lassen dann den Artikel weg: "Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei".

    Mach N24 an. Der Glatzkopf sagt das dauernd.
    http://www.n24.de/news/newsitem_6472205.html

    Sag doch gleich "die Glatze", det ist kürzer.

    Und was die Ausprache angeht: Süddeutsche sagen ja auch "Kemie" und "Kina" anstatt "Chemie" und "China". Einige sagen auch "Schemie" und "Schina". Sprachen ist Wandlungsfähig - im Englischen gibt es ja auch den "Poltergeist", den "Kindergarten" und den "Doppelganger", nicht zu vergessen die "Schadenfreude" und der halbübersetzte "Waekling".

    Wunder dich also nicht allzu sehr.



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    volkard schrieb:

    Bashar schrieb:

    Hab ich noch nie gehört, Börsenreporter lassen dann den Artikel weg: "Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei".

    Mach N24 an. Der Glatzkopf sagt das dauernd.
    http://www.n24.de/news/newsitem_6472205.html

    Sag doch gleich "die Glatze", det ist kürzer.

    Noch kürzer wäre "die G".

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Und was die Ausprache angeht:

    Das hat nichts mit Aussprache zu tun. Es ist ein Sprachwandel durch "Expertentum". So, wie das behördliche Verhinzufügen unpassender Vorsilben zu umstandweise nominalisierten Verben und Weglassen von Fugungen. Ich benutze es als Indikator für Nichtexpertentum.



  • volkard schrieb:

    Das hat nichts mit Aussprache zu tun. Es ist ein Sprachwandel durch "Expertentum". So, wie das behördliche Verhinzufügen unpassender Vorsilben zu umstandweise nominalisierten Verben und Weglassen von Fugungen. Ich benutze es als Indikator für Nichtexpertentum.

    Du meinst so ähnlich wie der Terminus "soziale Gerechtigkeit"?



  • phalanx-fanboy schrieb:

    "Eine Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei, +2%" oder so ähnlich hört man oft von den Börsenreportern. Weiß jemand, warum die das so sagen? Also warum "eine Adidas" und nicht einfach "Adidas"?

    Gegenvorschlag?

    der Adidas?
    das Adidas?

    Klingt noch viel schlimmer 😃

    Es bezieht sich immer auf eine Aktie oder auf mehrere Aktien. Der Börsenjargon ist da flexibel.

    Zum Beispiel:

    "K+S sind heute wieder vorn mit dabei"

    In dem Fall bezieht man sich auf mehrere Aktien.

    Genauso wie bei:

    "Die Vorzüge" ( Vorzugsaktien )
    "Die Stämme" ( Stammaktien )



  • Wenn man ne Weile in der Branche arbeitet, gewöhnt man sich recht schnell an derartige Formulierungen...



  • It0101 schrieb:

    phalanx-fanboy schrieb:

    "Eine Adidas ist heute wieder ganz oben mit dabei, +2%" oder so ähnlich hört man oft von den Börsenreportern. Weiß jemand, warum die das so sagen? Also warum "eine Adidas" und nicht einfach "Adidas"?

    Gegenvorschlag?

    der Adidas?
    das Adidas?

    Hast du doch selbst mitzitiert? "Adidas", ohne Artikel. Manche müssen ja zwanghaft Namen mit Artikeln bestücken ("Ich bin der Martin, ne"), aber eigentlich ist das unüblich.

    Es bezieht sich immer auf eine Aktie oder auf mehrere Aktien. Der Börsenjargon ist da flexibel.

    Dass Börsenreporter Börsenjargon sprechen, halte ich für ein Gerücht 😉

    "K+S sind heute wieder vorn mit dabei"

    In dem Fall bezieht man sich auf mehrere Aktien.

    Versteh ich als Bezug auf die Firma, nicht auf die Aktie. Das "und" im Namen bringt das Sprachgefühl dazu, hier den Plural zu erwarten.

    "General Motors sind ..."
    "Daimler ist ..."

    Manche Namen fühlen sich auch eher wie Beschreibungen statt wie Namen an:
    "Die Deutsche Bank ist ..."



  • Bashar schrieb:

    "K+S sind heute wieder vorn mit dabei"

    In dem Fall bezieht man sich auf mehrere Aktien.

    Versteh ich als Bezug auf die Firma, nicht auf die Aktie. Das "und" im Namen bringt das Sprachgefühl dazu, hier den Plural zu erwarten.

    Das verstehst du falsch 🙂

    Es ist wirklich so, dass man hier mehrere Aktien meint, bzw die Stämme oder die Vorzüge.
    Man sagt auch "Adidas sind heute wieder stark..."
    Dabei bezieht man sich standardmäßig auf die Stammaktien ( die Stämme ).

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉



  • It0101 schrieb:

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉

    Genaugenommen lautet die Regel: Wenn der Markenname als Bezeichnung für das Produkt benutzt wird, richtet sich der Artikel nach dem grammatischen Geschlecht des Produktes.

    Also: Das Tempo ( == das Taschentuch), die Nutella ( == die Nussnougatcreme), das Selters ( == das Mineralwasser), und im Falle einer Aktie eben "die".



  • It0101 schrieb:

    Das verstehst du falsch 🙂

    Na gut, ich werd mir das mal anhören bei Gelegenheit. N24 meide ich sonst ja normalerweise. Bei den ard-Börsennachrichten ist mir dieser Sprachgebrauch jedenfalls noch nicht aufgefallen.



  • dennis.cpp schrieb:

    It0101 schrieb:

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉

    Genaugenommen lautet die Regel: Wenn der Markenname als Bezeichnung für das Produkt benutzt wird, richtet sich der Artikel nach dem grammatischen Geschlecht des Produktes.

    Also: Das Tempo ( == das Taschentuch), die Nutella ( == die Nussnougatcreme), das Selters ( == das Mineralwasser), und im Falle einer Aktie eben "die".

    lol
    Dagegen. Das Regel ist nicht so allgemeingültig, wie Du ihn hinstellst.
    Das Tempo (die Rotzfahne), die Kawasaki (das Motorrad), der Walkman (das tragbare Stereocasettenabspielgerät),
    Und bei Nutelle liegst Du aber mal ganz falsch. Es heißt natürlich das Nutelle oder der Nutella, aber niemals die Nutella.



  • volkard schrieb:

    Dagegen. Das Regel ist nicht so allgemeingültig, wie Du ihn hinstellst.

    Der Regel ward offensichtbar ausgedenkt.

    Und bei Nutelle liegst Du aber mal ganz falsch. Es heißt natürlich das Nutelle oder der Nutella, aber niemals die Nutella.

    Nutella ist weiblich, sonst würde sie Nutello heißen.
    ~(Hat aber nichts mit dem Thema zu tun.)~



  • It0101 schrieb:

    Bashar schrieb:

    "K+S sind heute wieder vorn mit dabei"

    In dem Fall bezieht man sich auf mehrere Aktien.

    Versteh ich als Bezug auf die Firma, nicht auf die Aktie. Das "und" im Namen bringt das Sprachgefühl dazu, hier den Plural zu erwarten.

    Das verstehst du falsch 🙂

    Es ist wirklich so, dass man hier mehrere Aktien meint, bzw die Stämme oder die Vorzüge.
    Man sagt auch "Adidas sind heute wieder stark..."
    Dabei bezieht man sich standardmäßig auf die Stammaktien ( die Stämme ).

    Hat mit dem Namen des Unternehmens nix zu tun 😉
    Is halt einfach so... muss man hinnehmen, auch wenn es bescheuert klingt 😉

    Muß man genau unterscheiden, ob eine nur der Wert einer einzigen Vorzugsaktie Aktie steigt, oder ob alle Vorzugsaktien steigen.



  • scherzkeks 😃



  • volkard schrieb:

    lol
    Dagegen. Das Regel ist nicht so allgemeingültig, wie Du ihn hinstellst.
    Das Tempo (die Rotzfahne), die Kawasaki (das Motorrad), der Walkman (das tragbare Stereocasettenabspielgerät),
    Und bei Nutelle liegst Du aber mal ganz falsch. Es heißt natürlich das Nutelle oder der Nutella, aber niemals die Nutella.

    Spaßvögele, du. 🤡

    Ist aber tatsächlich offizielle Regel, wurde schon in diversen Sprachforen diskutiert (besonders das Nutella-Beispiel ist beliebter Anlass dafür, und am Ende läuft es *immer* auf diese Regel raus). Entsprechende Links muss ich - da auf der Arbeit - schuldig bleiben.



  • Erklärungsidee:

    Das Ziel eines Aktienunternehmens ist ja ausschließlich, die Aktionäre zu beglücken. Also eine Schraubenfabrik sucht nicht einen hohen Qualitätsstandard oder großen Marktanteil, außer es wären zufällig Zwischenziele auf der Jagd nach Dividende oder Wertsteigerung.
    Mit der neuen Sprache kann man den Sakrkasmus hübsch betonen: Obgleich es sehr schlecht um Würth steht, steht es sehr gut um die Würth. Der Glatzkopf will explizit keine Aussagen über die Unternehmenslage machen, sondern er will allein die Aktienkursveränderungen beschreiben.

    Hoffentlich bleibt der Trick lokal bei den Börsenexperten. Ich will nicht im nächsten Anti-C++-Thread lesen "Obwohl C++ schnell ist, sind die C++ langsam."


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