Dr.-Arbeit ohne Studium



  • Hi

    Also folgendes. Ich habe zwar nicht studiert, würde aber gerne eine Arbeit die nahezu fertig ist als Dr.-Arbeit abgeben. Hab jetzt schon hin und her gelesen. Die einen sagen ja, die anderen nein. Hat hier vllt jemand Ahnung, oder weiß eine Anlaufstelle?
    Thema ist Medizinisch/Pharmazeutisch, ca 500 Seiten lang und analysiert Wirkweisen von Gruppen an Langzeit-therapierten Menschen, in Abhängigkeit von der Erkrankung und vom Zustand des Patienten, spezifische Nebenwirkungen (z.B. bei Ausländern (soll nicht rassistisch klingen, aber die gibt es!)). Sowas halt...
    Wie gesagt, die Arbeit ist umfassend, wissenschaftlich gestützt und hat einen klaren zielführenden Faden in einem gebiet mit nahezu keiner Erfahung.

    Ist das möglich? Wenn ihrs nicht wisst, wisst ihr vllt wo ich es erfahren kann? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, waren hier doch user aktiv die an einer Uni arbeiten.


  • Mod

    Das ist im Allgemeinen nicht möglich, alle Hochschulen die ich kenne haben die Sonderklausel bei der ganz besonders gute Arbeiten nach besonders strenger Prüfung auch ohne Uni-Abschluss zur Promotion zugelassen werden vor langer Zeit abgeschafft. Vermutlich stammen deine positiven Antworten noch aus Erfahrungen (oder eher Gerüchten) aus dieser Zeit.

    Es ist jedoch möglich, dass du versuchst, deine Arbeit (in Absprache mit dem betreuenden Professor) sowohl für einen Master/Diplomabschluss einsetzt und dann auch gleich danach noch zur Promotion. Du wirst dazu natürlich noch die normalen Prüfungen bestehen müssen und eventuell, je nach Universität, noch andere Leistungen erbringen müssen, zum Beispiel Lehrveranstaltungen geben.

    Der erste Schritt wäre jedenfalls, einen Professor auf dem Fachgebiet zu suchen und das mal mit diesem zu besprechen, was der dazu sagt.

    Und es könnte sein, dass dies im Ausland anders, möglicherweise zu deinem Vorteil, gehandhabt wird. Darüber kann ich dir nichts konkretes sagen.



  • Im Prinzip geht es, aber es ist schwierig, jemanden zu finden, der deine Arbeit beurteilt.

    Ansonsten erzähl mal ein paar Details zu der Arbeit. 🙂



  • deletet schrieb:

    Ist das möglich? Wenn ihrs nicht wisst, wisst ihr vllt wo ich es erfahren kann? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, waren hier doch user aktiv die an einer Uni arbeiten.

    In den meisten Promotionsordnungen steht, daß ein abgeschlossenes Studium unabdingbare Voraussetzung ist. Dazu kommen aber weitere Voraussetzungen (z.B. wissenschaftliche Tätigkeit o.ä. z.B.). Siehe z.B. die Promotionsordnung der Universität Frankfurt: http://www.med.uni-frankfurt.de/dekanat/promotion/download/promo_ord_1997.pdf
    Ich würde sagen, ohne Studium kannst du das vergessen. Aber es hindert dich ja niemand, die Arbeit trotzdem zu veröffentlichen.



  • earli schrieb:

    Im Prinzip geht es, aber es ist schwierig, jemanden zu finden, der deine Arbeit beurteilt.

    Wenn das realistisch wäre, würden Außenminister für 110 Millionen solche Direkt-Doktorarbeiten machen lassen und sich nicht durchs Studium quälen, oder?



  • Ja, das würde ich auch vorschlagen: Arbeit veröffentlich auf eine Weise, dass deine Urheberschaft bekannt ist. Vielleicht interessiert sich dann jemand dafür, und vielleicht nimmt dann auch eine Uni gern deine Arbeit auf.



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Im Prinzip geht es, aber es ist schwierig, jemanden zu finden, der deine Arbeit beurteilt.

    Wenn das realistisch wäre, würden Außenminister für 110 Millionen solche Direkt-Doktorarbeiten machen lassen und sich nicht durchs Studium quälen, oder?

    Ich hab ja nicht gesagt, dass das realistisch ist. Aber wenn die Arbeit außergewöhnlich ist, könnte sie schon weit herumkommen.



  • earli schrieb:

    volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Im Prinzip geht es, aber es ist schwierig, jemanden zu finden, der deine Arbeit beurteilt.

    Wenn das realistisch wäre, würden Außenminister für 110 Millionen solche Direkt-Doktorarbeiten machen lassen und sich nicht durchs Studium quälen, oder?

    Ich hab ja nicht gesagt, dass das realistisch ist. Aber wenn die Arbeit außergewöhnlich ist, könnte sie schon weit herumkommen.

    Wenn die Beurteiler zu 100% gekauft sind und es nicht klappt, wird es auch nicht klappen, wenn die Arbeit nur zu 100% gut ist.



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Im Prinzip geht es, aber es ist schwierig, jemanden zu finden, der deine Arbeit beurteilt.

    Wenn das realistisch wäre, würden Außenminister für 110 Millionen solche Direkt-Doktorarbeiten machen lassen und sich nicht durchs Studium quälen, oder?

    Ich hab ja nicht gesagt, dass das realistisch ist. Aber wenn die Arbeit außergewöhnlich ist, könnte sie schon weit herumkommen.

    Wenn die Beurteiler zu 100% gekauft sind und es nicht klappt, wird es auch nicht klappen, wenn die Arbeit nur zu 100% gut ist.

    Man kann keine Beurteiler zu 100 % kaufen, denn am Ende sehen die Arbeit auch andere.



  • earli schrieb:

    Man kann keine Beurteiler zu 100 % kaufen, denn am Ende sehen die Arbeit auch andere.

    Ich nehme an, Du hast die Guttenberg-Arbeit nicht näher angeschaut. Die war einfach minderwertig; nicht für fremde Augen bestimmt. Aber Du erinnerst Dich an die Note.


  • Mod

    @earli: Weißt du das aus erster Hand? Am besten mit verlinkter Promotionsordnung? Ansonsten würde ich dich zu den Personen zählen, die mal davon gehört haben, aber nicht wissen, dass es das seit 20 Jahren nicht mehr gibt.



  • volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Man kann keine Beurteiler zu 100 % kaufen, denn am Ende sehen die Arbeit auch andere.

    Ich nehme an, Du hast die Guttenberg-Arbeit nicht näher angeschaut. Die war einfach minderwertig; nicht für fremde Augen bestimmt. Aber Du erinnerst Dich an die Note.

    Guttenbergs Arbeit war sogar Bestseller. Wieso das niemand gemerkt hat, ist mit auch völlig unklar. Hat niemand den Quatsch gelesen?



  • SeppJ schrieb:

    @earli: Weißt du das aus erster Hand? Am besten mit verlinkter Promotionsordnung? Ansonsten würde ich dich zu den Personen zählen, die mal davon gehört haben, aber nicht wissen, dass es das seit 20 Jahren nicht mehr gibt.

    Jo, ich weiß auch keine konkrete Promotionsordnung. Aber die Unis sind da autonom, sie machen ja ihre Ordnung. Und es gibt ja auch noch Ehrendoktortitel.



  • earli schrieb:

    Und es gibt ja auch noch Ehrendoktortitel.

    Ja, der Ehrendoktortitel wäre da wohl die realistischte Möglichkeit. Aber auch den kriegt man nicht so leicht. Ich denke, den kriegt man vor allem über Beziehungen.



  • 500 Seiten ist aber auch etwas lang, oder? Kann man denselben Inhalt nicht kürzer fassen?

    Bis man 500 Seiten gelesen hat, vergehen ja gut und gerne 10-20 Stunden. Entweder muss dann der Anreiz zum Lesen sehr hoch sein oder jeder wird das nur überfliegen, in welchem Fall man sich auch hätte kürzer fassen können, oder?



  • earli schrieb:

    volkard schrieb:

    earli schrieb:

    Man kann keine Beurteiler zu 100 % kaufen, denn am Ende sehen die Arbeit auch andere.

    Ich nehme an, Du hast die Guttenberg-Arbeit nicht näher angeschaut. Die war einfach minderwertig; nicht für fremde Augen bestimmt. Aber Du erinnerst Dich an die Note.

    Guttenbergs Arbeit war sogar Bestseller. Wieso das niemand gemerkt hat, ist mit auch völlig unklar. Hat niemand den Quatsch gelesen?

    Wer liest schon Doktorarbeiten? Selbst der Doktorvater wird sich kaum durch Hunderte Seiten quälen, zumal die meisten Doktoarbeiten nahezu unlesbar sind (endloses blabla, Zitateorgie etc.). Die haben alle ihre HiWis, und selbst die lesen meistens nicht jede Seite (wurde mir unter vorgehaltener Hand verraten).

    Es dürfte keine Ausnahme sein, dass der einzige Leser einer Doktoarbeit der Autor selber ist (wenn er sie denn geschrieben hat)^^



  • Christoph schrieb:

    500 Seiten ist aber auch etwas lang, oder? Kann man denselben Inhalt nicht kürzer fassen?

    Bis man 500 Seiten gelesen hat, vergehen ja gut und gerne 10-20 Stunden. Entweder muss dann der Anreiz zum Lesen sehr hoch sein oder jeder wird das nur überfliegen, in welchem Fall man sich auch hätte kürzer fassen können, oder?

    nur weil alle etwas überfliegen heißt das doch nicht, dass man es automatisch auch kürzer abfassen kann und damit trotzdem noch inhaltlich vollständig und korrekt bleibt. wie kommt man auf so eine idee?

    ansonsten sehe ich aber nicht wirklich, wie das als doktor-arbeit klappen soll, bei allen mir bekannten unis ist eun hochschulabschluss zwingend voraussetzung. wenn das mit dem dr. was werden soll, solltest du dir so einen besorgen...

    wenn deine arbeit wirklich den ansprüchen an eine dissertation in einem gebiet erfüllt, dann sollte es doch nicht allzu aufwendig sein, in diesem oder einem verwandten gebiet einen abschluß zunerwerben.

    Darf ich fragen woher dein gefühl rührt, dass das deine arbeit den ansprüchen gerecht wird? ich muß nämlch zugeben, dass mir das einschätzen in fächern die ichnnicht studiert habe recht schwer fällt.



  • Jester schrieb:

    ich muß nämlch zugeben, dass mir das einschätzen in fächern die ichnnicht studiert habe recht schwer fällt.

    In der Medizin ist das nochmal was ganz anders. Eigentlich schließt man das normale Medizinstudium mit der Disse ab.



  • Naja, das vorausgesetzt, volkard: Das hieße immer noch, daß man das Medizinstudium absolvieren muß. Ich vermute, daß ein Medizinstudium mit durchaus nicht wenigen Präsenzanteilen verbunden ist. Sowas dürfte im Nachhinein eher schwer zu realisieren sein.

    deletet: Wie kamst du eigentlich dazu, diese Arbeit zu erstellen? Und wieso willst du promovieren?



  • Gib dich doch einfach als Doctor aus, und falls Lauterbach auch so reagiert:
    http://www.youtube.com/watch?v=4Gsj5600g1k&feature=related
    bewirfst du ihn mit einem Schuh.


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