Gefaelschte Produkte aus dem Ausland als Andenken mitbringen



  • Seltsames Andenken. Fotos schon wieder out? Die sind wenigstens nicht illegal



  • Aufpassen, dass man nicht selbst gefakt wird! 🙄 Für so einen Europäer kriegt man locker einige Kamele, Ziegen, oder was auch immer!!! 😃



  • was macht man mit einer 5000-€-Uhr? Den interstellaren Weltraumflug koordinieren? Ich hole mir meine Uhren aus den Grabbelkisten vom Flohmarkt (gehe leider ziemlich barsch mit den Dingern um und brauche deshalb regelmäßig billigen Nachschub, bin kein Krösus) - kaufst Du zehn Uhren für je 1 - 2 €, dann gehen in der Regel so 5 - 7 davon (brauchen meist nur neue Batterie). Mehr als die aktuelle Tageszeit anzeigen und vielleicht ein zusätzlicher Alarm, um das Aufstehen in der Frühe nicht zu verpassen (Wecker wird nämlich großzügig überhört...) braucht eine Uhr imho als Funktionen nicht haben.

    A propos, zum ursprünglichen Thema: Bei "original verpackten" Fakes, die sich zum Weiterverkauf eignen, könnte man beim deutschen Zoll tatsächlich Probleme bekommen. Trägt man sie am eigenen Leib, dann nicht (die können einem kaum das gefälschte T-Shirt vom Leib reißen...)
    Was anderes ist das allerdings in anderen Ländern. In einigen (weiß nicht mehr wo, Singapur, Saudi-Arabien?) sind sie so streng, daß sie einem in der Tat das gefälschte Shirt vom Leib reißen würden. Und eine gefälschte Rolex wird einem gnadenlos vom Handgelenk gepflückt (und anschließend filzen sie Dein Gepäck, könnte ja noch mehr zu finden sein). Deshalb sollte man sich bei Auslandsreisen lieber vorher erkundigen, was in dem Land geht und was nicht.



  • Rao schrieb:

    was macht man mit einer 5000-€-Uhr?

    Was macht man überhaupt mit einer Uhr? Seit es Handys gibt, trage ich keine Uhren mehr. Das ist für mich nur noch unnützer Ballast.


  • Mod

    hustbaer schrieb:

    Das Problem ist aber, dass die bösen Uhrenfälscher eben organisierte Kriminelle sind, und als solche nicht gerade nett mit ihren Mitmenschen umgehen.

    Wie kommst Du denn darauf?

    Das sind ganz normale Firmen, mit einem Chef, Angestellten, Ingenieuren - glaubst Du Raubkopien werden von Sklavenarbeitern gefertigt, nur weil es Raubkopien sind? Da besteht kein Zusammenhang. Die haben sogar Prospekte, Marketing, Vertrieb - wie eine normale Firma.

    [Ich habe schon ein paar solcher Firmen von Innen gesehen. Würdest Du nicht merken, daß es keine legalen Produkte sind.]



  • @Marc++us:
    Und wie schaffen es diese Firmen dann dass sie nicht zugesperrt werden?
    Dass es in China legal ist Produkte zu fälschen kann ich mir grad nicht vorstellen.

    Also müssen die ja wohl eine ganze Schar von Beamten bestechen. Und die die nicht mitspielen wollen, haben vermutlich wohl Pech gehabt. Zumindest kann ich es mir anders nicht vorstellen.

    Was die Arbeiter in den Fabriken angeht, mag aber stimmen, dass die ganz normal behandelt werden.



  • Welche Schar von Beamten? Nur weil es verboten ist, heißt das noch lange nicht, daß der Staat auch Beamte einstellt, die die Verbrecher bestrafen. Es bringt doch lecker Devisen.
    http://www.foerderland.de/1535.0.html
    Und machen kann man daran auch nichts. Wäre es erlaubt, könnten wir gehörigen Druck ausüben. Aber es ist ja nicht erlaubt. Wir können keinen Druck ausüben mit dem Ziel, daß die Gesetze eindeutiger werden, die Richter neutraler und die anderen Beamten unbestechlicher. Schon gar nicht, wo diese Menschenrechtsgeschichte immer ist und alles andere verdeckt. Allein dafür würde ich an Chinas Stelle jedes Jahr ein paar Kritiker ermorden; nur damit die internationale Gemeinschaft was zum Plaudern hat und ich mir nicht in alles hereinreden lassen müßte.



  • Ich gehe nicht davon aus, dass das kopieren westlich geschützter Waren im fernen Osten verboten ist.

    Wenn ich mir allein durch den Kopf gehen lasse wie viele Apple-Stores in der letzten zeit in China eröffnet wurden mit denen Apple ganz sicher nichts zu tun hat...

    Es wird dort keinen Interessieren ob der I-Pod rechtlich durch westliche Gesetze geschützt ist. Schließlich ist man ja nicht dort.

    Allgemein muss ich sagen: Hersteller deren Waren gefälscht werden sind zu einem sehr hohen Prozentanteil doch selbst schuld. Mit niedrigeren Preisen gäbe es weniger Gründe billige Fälschungen zu kaufen.

    Aber wenn ich mir überlege, dass eine Handy, nur weil es von einer bestimmten Firma ist das gleiche kostet wie ein Handy einer anderen Firma, deren Gerät um einiges mehr kann, muss ich mir halt an den Kopf greifen und allen die Fälschungen kaufen Recht geben.

    Ich würde allerdings keine Fälschung einer Uhr kaufen... Dann lieber eine Uhr in Deutschland kaufen. Gibt ja hier auch genug Uhren die für die man sogar mit Mindestlohn das Geld aufbringen kann.

    Eine Uhr als Andenken halte ich für eine gewagte Idee. - In 'nem Jahr ist die Uhr im Müll und das Andenken dahin. -> Ach halt nein! Man kann die Uhr ja vorm entsorgen auch noch fotographieren. 🙄



  • @hustbaer
    Natürlich gibt es in China auch Geschmacksmuster, Patente und Urheberrechte. So etwas boxen die USA ja mit allen mitteln durch. Nur in China hat die Regierung eben wenig Interesse das durchzusetzen. Also müsste Rolex hingehen und die Fabriken ermitteln. Das würde vielleicht noch gehen. Aber dann müssten sie sich durch den Dschungel des chinesischen Rechtssystem quälen und das kann auch böse ausgehen. Gab es nicht mal eine deutsche Firma die das versucht hat und am Ende hat das Gericht gesagt, dass die deutsche Firma in Wirklichkeit der Fälscher sei? (Hab irgend so was im Hinterkopf.)

    Als ich 2006 in China war, hat die Regierung neue Urheberrechtsgesetze erlassen, um der steigenden US/EU-Kritik entgegen zu wirken. Für einen oder zwei Tage waren die ganzen DVD-Händler verschwunden und danach ging es weiter wie vorher. Man hört ja auch immer wieder von Auftraggebern, die chinesische Fabriken beauftragen X Teile herzustellen, dass die Fabrik 2*X Teile herstellt und den Rest selbst verkauft. Die chinesische Regierung hat da einfach kein Interesse hart durchzugreifen. Und wenn sie es irgend wann doch mal machen, dann gehen die Fabrikanten eben nach Vietnam.



  • inflames2k schrieb:

    Aber wenn ich mir überlege, dass eine Handy, nur weil es von einer bestimmten Firma ist das gleiche kostet wie ein Handy einer anderen Firma, deren Gerät um einiges mehr kann, muss ich mir halt an den Kopf greifen und allen die Fälschungen kaufen Recht geben.

    Unsinn. Warum nicht das von der anderen Firma kaufen, welches mehr kann? Weil es nicht von der bestimmten Firma ist? Ja, ist schon schlimm, wenn man posen will und kein Geld hat.



  • inflames2k schrieb:

    Allgemein muss ich sagen: Hersteller deren Waren gefälscht werden sind zu einem sehr hohen Prozentanteil doch selbst schuld. Mit niedrigeren Preisen gäbe es weniger Gründe billige Fälschungen zu kaufen.

    Wahnsinns Argumentation, Respekt. Ein Hersteller kann verlangen was er will, es ist sein Recht das zu tun. Es ist sein Produkt. Und nur weil er meint er müsste sich seine Produkte teuer bezahlen lassen (völlig egal warum), gibt das niemandem das Recht, das Produkt dann zu fälschen und billig unter die Leute zu bringen.
    Kleine Anregung: Selbst Produkte die _hier_ billig sind, können in anderen Ländern noch viel zu teuer sein.



  • inflames2k schrieb:

    Allgemein muss ich sagen: Hersteller deren Waren gefälscht werden sind zu einem sehr hohen Prozentanteil doch selbst schuld. Mit niedrigeren Preisen gäbe es weniger Gründe billige Fälschungen zu kaufen.

    Wären iPhones damals nicht um 200% überteuert gewesen, hätte man damit nicht so fein posen können, und es hätte gar kein Bedarf bestanden, sowas zu kaufen.
    Und eine Rolex kauft man doch auch nicht, weil einem die Uhr gefällt.



  • @rüdiger & Marc++us:
    Ich habt vermutlich recht.
    Ich ziehe meinen Einwand zurück 🙂



  • volkard schrieb:

    Und eine Rolex kauft man doch auch nicht, weil einem die Uhr gefällt.

    Doch, gerade eben deshalb; als sichere Wertanlage sind zur Zeit sowieso andere Uhrenmarken zu empfehlen (Breguet, Patek Philippe, Audemars Piguet, ...).



  • @Rostfrei[]:
    Ich glaube er hat eher gemeint man kauft sich ne Rolex zum "angeben" 🙂


  • Mod

    Rostfrei[] schrieb:

    Doch, gerade eben deshalb; als sichere Wertanlage sind zur Zeit sowieso andere Uhrenmarken zu empfehlen (Breguet, Patek Philippe, Audemars Piguet, ...).

    Das geht schief.

    Uhren sind keine allgemein akzeptierte Ersatzwährung, und daher nur in einer Gesellschaft von Wert, die diese Uhren als "Zusatzausstattung" finanzieren kann. Wenn Du eine Uhr für 5000 EUR gekauft hast, dann ist es zwar eine schöne Illusion zu glauben daß man 5000 EUR Wert am Arm trägt, aber es ist ein reiner Buchwert, der sich nur sehr begrenzt realisieren lässt - schon gar nicht als Krisenwährung, außer es wäre nur Deine persönliche Krise (will sagen, solange nur 3 oder 4 Leute ihre Uhr ins Pfandhaus bringen, funktioniert das). Den Wertverlust alleine durch den Kauf kann man ja schön sehen, wenn man mal auf die Versteigerungen eines Pfandhauses geht - 30 bis 50% des Kaufpreises sind da eher normal. Wenn Du also die Uhr mit 5000 EUR am Arm hast, hast Du gerade mal 2500 EUR endgültig ausgegeben, und 2500 EUR evtl. realisierbarer Buchwert sind vorhanden.

    Quintessenz: Du hast mit der Uhr gezeigt, daß Du 5000 EUR für eine Uhr ausgeben kannst. Aber Du hast Dir keine Wertanlage erworben.


  • Mod

    rüdiger schrieb:

    Man hört ja auch immer wieder von Auftraggebern, die chinesische Fabriken beauftragen X Teile herzustellen, dass die Fabrik 2*X Teile herstellt und den Rest selbst verkauft. Die chinesische Regierung hat da einfach kein Interesse hart durchzugreifen.

    Die Frage ist auch, ob die chinesische Regierung tatsächlich die Möglichkeit hat, durchzugreifen.

    Wenn man mal durch ein Industriegebiet fährt, wie viele 1000 Firmen reihen sich da aneinander? Wenn nun in irgendeiner Fabrik, die für eine westliche Firma fertigt, Übermengen produziert werden, da müßte man ja 24/7 Aufpasser vor Ort haben, die mitzählen und sicherstellen, daß keine Übermengen verkauft werden. Selbst für die chinesische Regierung kaum zu bewältigen.

    Und was ist mit der ganzen B- und C-Ware? Die Firmen fertigen ja oft nach Spezifikation. Bekanntlich ist die Qualität in China ja nicht immer so der Hit... ein "A-Grade Yield" von 70% oder weniger ist nicht selten. D.h. für die Bestellung von 100000 Nike-Schuhen werden tatsächlich vielleicht 130000 gefertigt, damit man 100000 in gewünschter Qualität liefern kann. Die Differenzmenge ist ja physisch vorhanden. Es wäre im Grunde sogar schlimm, wenn man die vernichten würde - die unterscheidet sich vom A-Grade ja z.B. durch leicht verrutschte Aufkleber, schräge Schriftzüge, bißchen offenere Spaltabstände, etc. Die sind ja nicht per se unbrauchbar. Der Auftraggeber schreibt natürlich einen Vertrag, daß das nicht sein darf, oder daß die Label in solchen Fällen entfernt werden müssen. Oder überklebt, etc. Aber das wird ja auch wieder nur mit dieser Ausführungsqualität realisiert.

    Also landet das auf dem lokalen Markt. [Ein Kollege hat mir eine Geschichte erzählt aus einer Stadt, wo viel für Nike gefertigt wird. Dort läuft angebliche jede Oma und jedes Kind mit Nike-Schuhen rum.] Und dann gibt es ein paar lokale Schlaumeier die wissen, daß westliche Touristen dieses Zeugs für völlig überteuerte Preise kaufen, und daher landen dann auch Kopien plötzlich wieder im Reisegepäck.

    [Viele Grüße aus China.]



  • volkard schrieb:

    Wären iPhones damals nicht um 200% überteuert gewesen, hätte man damit nicht so fein posen können, und es hätte gar kein Bedarf bestanden, sowas zu kaufen.

    Ich muss jetzt mal nachfragen: Hast Du Dir überhaupt mal eines angeschaut? Dir dürfte doch aufgefallen sein, dass extrem viele Handys, die seit 2007 auf dem Markt gekommen sind, mehr oder weniger iPhones sind. Vorher gab es dieses komische Prada-Handy, was 600 Euro gekostet hat, so ähnlich aussah wie ein iPhone, und ein ziemlicher Ladenhüter war. Das iPhone kam ein paar Wochen danach, kostete ähnlich viel, und verkaufte sich wie geschnitten Brot. Wie erklärst Du Dir das, vor allem vor dem Hintergrund, dass Apple damals noch lange nicht so gehyped wurde wie heute?



  • Walli schrieb:

    Ich muss jetzt mal nachfragen: Hast Du Dir überhaupt mal eines angeschaut?

    Mein Lieblingsspiel damit ist: Bei Google-Earth die Beschriftungen ausmachen und gegenseitig bekannte Orte ansagen, die der andere dann suchen muß.

    Walli schrieb:

    Das iPhone kam ein paar Wochen danach, kostete ähnlich viel, und verkaufte sich wie geschnitten Brot. Wie erklärst Du Dir das, vor allem vor dem Hintergrund, dass Apple damals noch lange nicht so gehyped wurde wie heute?

    Durch den iPod, der ein bekanntlich ein riesiges Poser-Loch füllte, als man nicht mehr mit normalen Handys posen konnte. Aber der wurde schon ein bißchen billig. Es war wirklich an der Zeit, daß man wieder 500$ für was gut erkennbares ausgeben konnte.



  • volkard schrieb:

    Mein Lieblingsspiel damit ist: Bei Google-Earth die Beschriftungen ausmachen und gegenseitig bekannte Orte ansagen, die der andere dann suchen muß.

    Selbst Schuld, wenn Du nicht mehr aus dem Gerät heraus bringst.

    volkard schrieb:

    Durch den iPod, der ein bekanntlich ein riesiges Poser-Loch füllte, als man nicht mehr mit normalen Handys posen konnte. Aber der wurde schon ein bißchen billig. Es war wirklich an der Zeit, daß man wieder 500$ für was gut erkennbares ausgeben konnte.

    Manchmal frage ich mich, in was für einer Welt Du lebst. Mit Geräten in der Preisklasse post man höchstens auf dem Schulhof rum. So ziemlich jeder läuft heutzutage mit einem Handy für 500 Euro rum. Da die Anbieter die Kaufpreise auf 24 Monate verteilen, kauft sich jeder zweite auch ein Gerät, was ihm eigentlich zu teuer ist. Die paar Euro im Monat locker machen kann fast jeder, der ein geregeltes Einkommen hat. Welchem erwachsenen Menschen fällt denn ein damit zu posen?


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