Troy Davis



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    Eine studierte Informatikerin (keine Mathematikerin) an meiner alten Schule meinte einmal, dass Operatorenüberladung in C++ reine Spielerei wäre.

    Hat da jemand was gegen dein Lieblingsspielzeug gesagt oder was? Ich kenn mehrere studierte Informatiker, die ähnlicher Meinung sind. Ist natürlich ein Zeichen für inkompetente Informatiker, wenn sie in diesem Aspekt nicht mit dir übereinstimmen.

    Ich wär froh gewesen, wenn mein Lehrer C++ gekannt hätte.



  • Och, ich fand den Text gut, nett zulesen! 😃 👍



  • Michael E. schrieb:

    Hat da jemand was gegen dein Lieblingsspielzeug gesagt oder was? Ich kenn mehrere studierte Informatiker, die ähnlicher Meinung sind. Ist natürlich ein Zeichen für inkompetente Informatiker, wenn sie in diesem Aspekt nicht mit dir übereinstimmen.

    Ich wär froh gewesen, wenn mein Lehrer C++ gekannt hätte.

    Ich erachte die Operatorenüberladung als ein durchaus nützliches Konzept. Wenn man den Standpunkt vertritt, dass man keine Oberatorenüberladung verwenden will, kann man sich künftig auch die Kapselung in Klassen und Funktionen generell sparen - produziert ja nur Overhead. Nicht falsch verstehen, aber wenn, soll man auch bitte konsequent sein.

    Meine Lieblingsspielzeug ist ein alter neuer RUbikwürfel, den ich aus Zeitmangel und Motivationslosigkeit nicht gelößt bekomme.

    Dummerweise (?) war's nicht meine Lehrerin, sondern eine Lehrerin - programmieren habe ich von selbst und mit 16 angefangen, direkt in C++ eingestiegen.



  • Der aus dem Westen ... schrieb:

    weil die Lehrer nicht mal wissen, was eine IP oder ein DHCP-Server ist.

    Wir hatten ein ähnliches Problem mit mangelhaft ausgebildeten Personal, was bei uns aber daran lag, dass wir keine jungen Info-Lehrer hatten, der jüngste hatte '94 sein Studium beendet und hatte auch als einziges Ahnung vom programmieren (war auch an sich Informatiker, hat sich dann aber zum Lehrer "umschulen" lassen).
    Schauspiel "damals" Leistungskurs Informatik 12. Klasse, Vertretung durch eine "Informatiklehrerin": Sie hat uns erklärt wie ein Computer angeht und wozu welche Taste auf der Tastatur da ist, wir haben uns bepisst vor lachen und sie hat nicht mal verstanden als wir sie verarscht haben mit so Fragen wie "Die Taste wo 'ALT' drauf steht war jetzt um dem Computer zu sagen, wie alt man ist, oder?" ^^
    Naja, irgendwann hat sie gefragt, was wir gerade überhaupt machen, und als wir gesagt haben, dass wir grad nen Editor in Java proggen und wir an dem Tag Syntaxhighlighting implementieren wollen, hat sie gefragt auf welcher Seite des Infobuchs das steht und wollte uns aufschreiben, weil wir den JavaEditor offen hatten und sie dachte das wär irgendein Spiel oder schädliche Software .. Also sie hatte keine Ahnung ^^

    Dadurch, dass die eben alle recht alt waren, hatten die nur irgendwann mal einen Officelehrgang besucht und wurden dadurch berechtigt Informatik zu unterrichten. Wobei man dazu sagen muss, dass das auch in erster Linie Mathelehrer waren, also zumindest ein bisschen mitgedacht wurde da ^^

    Wir hatten im Übrigen gar kein Infobuch ^^



  • hallo

    es wird niemand ernsthaft bezweifeln, dass es einen haufen komische und fachlich schlechte lehrer gibt. dass jeder genommen wird, der nicht bei drei auf dem baum ist, lässt sich daraus aber nun wirklich nicht ableiten. ein problem ist das anwachsen des wissens allgemein, aber eben nicht beim lehrer. in der ausbildung, gerade bei gymnasiallehrern, ist die kritik auch eher, dass es zu fachlich ist. fast keine pädagogik und fast keine didaktik.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    es wird niemand ernsthaft bezweifeln, dass es einen haufen komische und fachlich schlechte lehrer gibt. dass jeder genommen wird, der nicht bei drei auf dem baum ist, lässt sich daraus aber nun wirklich nicht ableiten. ein problem ist das anwachsen des wissens allgemein, aber eben nicht beim lehrer. in der ausbildung, gerade bei gymnasiallehrern, ist die kritik auch eher, dass es zu fachlich ist. fast keine pädagogik und fast keine didaktik.

    Und deshalb meine ich ja auch, dass die alles eingesammelt haben, was bei 'Drei' nicht auf den Bäumen ist. Kann sein, dass da ein Teil guter Lehrer, aber auch zum Teil recht sonderbare Gestalten eingesammelt wurden.

    Habe ich mich übrigens schon über den Reli-Unterricht ausgelassen? 😃 Mein Bruder (wir haben ziemlich ähnliche Ansichten) hat mir letztens, als ich mal wieder da war, erzählt, dass er sich einen Spaß daraus macht, die Meinungen der Leute anzugreifen (kenn ich doch von irgendwoher :D). Im Reli-/Ethikunterricht hat er beispielsweise immer gefragt, warum das so ist, warum man sich an Moral/Ethik halten muss, wenn es doch keinen Grund dafür gibt (und der Lehrer auch nur ein müdes 'Das muss man halt glauben!' über die Lippen brachte), und die einzige Antwort, die er bekam, war ein entsetztes "Aber so kann man doch nicht denken ..." - doch, man kann, meine liebe Lehrerschaft, und es gibt schon zwei Registrierte. Man kann so denken, und zumindest birgt diese Denkweise etwas neues, was die Menschheit nicht registriert oder nicht registrieren will. Wo wären wir denn, wenn jeder gleich dächte (na gut, das ist fies, das ist nur ein umformulierte 'Aber so kann man doch auch nicht denken ...'). Anders: Fortschritt wurde durch Andersdenkende begründet. Wie viele würden vor dem Fortschritt flüchten? Ich gebe zu, hat was romantisches, aber ich vermute, den meisten wird eine Rückkehr in die Dunkele Zeit nicht so passend bekommen.



  • Hallo

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Und deshalb meine ich ja auch, dass die alles eingesammelt haben, was bei 'Drei' nicht auf den Bäumen ist. Kann sein, dass da ein Teil guter Lehrer, aber auch zum Teil recht sonderbare Gestalten eingesammelt wurden.

    entweder habe wir unterschiedliche interpretationen des spruches oder du willst mich nicht verstehen.

    Der aus dem Westen ... schrieb:

    Habe ich mich übrigens schon über den Reli-Unterricht ausgelassen? 😃 Mein Bruder (wir haben ziemlich ähnliche Ansichten) hat mir letztens, als ich mal wieder da war, erzählt, dass er sich einen Spaß daraus macht, die Meinungen der Leute anzugreifen (kenn ich doch von irgendwoher :D). Im Reli-/Ethikunterricht hat er beispielsweise immer gefragt, warum das so ist, warum man sich an Moral/Ethik halten muss, wenn es doch keinen Grund dafür gibt (und der Lehrer auch nur ein müdes 'Das muss man halt glauben!' über die Lippen brachte), und die einzige Antwort, die er bekam, war ein entsetztes "Aber so kann man doch nicht denken ..." - doch, man kann, meine liebe Lehrerschaft, und es gibt schon zwei Registrierte. Man kann so denken, und zumindest birgt diese Denkweise etwas neues, was die Menschheit nicht registriert oder nicht registrieren will. Wo wären wir denn, wenn jeder gleich dächte (na gut, das ist fies, das ist nur ein umformulierte 'Aber so kann man doch auch nicht denken ...'). Anders: Fortschritt wurde durch Andersdenkende begründet. Wie viele würden vor dem Fortschritt flüchten? Ich gebe zu, hat was romantisches, aber ich vermute, den meisten wird eine Rückkehr in die Dunkele Zeit nicht so passend bekommen.

    reli != ethik vor allem bei der ausbildung der lehrer.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    entweder habe wir unterschiedliche interpretationen des spruches oder du willst mich nicht verstehen.

    Dann würde ich gerne deine Interpretation kennen. Meine ist: alles wurde eingesammelt. Einiges an guten Lehrern, einiges an schlechten Lehrern, unerheblich davon, ob diese studiert haben.

    chrische5 schrieb:

    reli != ethik vor allem bei der ausbildung der lehrer.

    Ist mir klar, den Lehrern aber nicht.

    Bei mir war das so: in Religion wurde einem gesagt, wie man ein guter Mensch wird, in Ethik wurde einem gesagt, was gut überhaupt ist. Und in diesem Forum wird einem gesagt, dass das Gute nicht existiert und lediglich der Legitimation des eigenen Standpunktes gelten soll.

    Ouh, jetzt verstehe ich. Nun, kannst du nicht wissen, aber bei uns konnte man sich entscheiden, ob man weiter Reli macht oder Philosophie/Ethik belegt (och hoffe, das räumt Missverständnisse aus).



  • hallo

    wo kann man denn lehrer sein, ohne zu studieren? genau das meinte ich. man muss jahrelang dafür studieren und da kann man schlecht von einsammeln reden.

    informiere dich doch mal bitte, wer reli unterrichtet.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    wo kann man denn lehrer sein, ohne zu studieren? genau das meinte ich. man muss jahrelang dafür studieren und da kann man schlecht von einsammeln reden.

    Wir hatten da ein paar 'externe' Lemminge, die versucht haben, uns Informatik beizubringen. Studium hatte (komischerweise) keiner von denen ...

    chrische5 schrieb:

    informiere dich doch mal bitte, wer reli unterrichtet.

    Das glaubst du mir nie, wenn ich das sage. Du wirst mich einen Lügner schimpfen, und dass das gar nicht möglich sei ... 😃



  • Hallo

    also ich kenne nur studierte lehrer und denke, dass das auch so sein sollte. wobei ich nicht sagen will, dass damit qualität garantiert ist...leider.

    chrische



  • An meinem ehemaligen Gymnasium unterrichten z.B. Studenten (kA wieviele Wochenstunden, vielleicht auch nur als Springer). Da es keine staatliche Schule ist scheint das wohl irgendwie zu gehen, dass man dort ohne abgeschlossenem Studium unterrichten darf.



  • DocShoe schrieb:

    Da es keine staatliche Schule ist scheint das wohl irgendwie zu gehen, dass man dort ohne abgeschlossenem Studium unterrichten darf.

    Das geht auch an staatlichen Schulen. Ich kriege im Physik-Verteiler der Uni immer mal wieder Rundmails verschiedener Gymnasien, die unter akutem Lehrermangel leiden, keine neuen Lehrkräfte bewilligt kriegen und sich deshalb an Studenten der höheren Semester wenden, die dann je nachdem 2-4 Stunden Mathe oder Physik in der Sekundarstufe 1 unterrichten sollen.

    Aber die Regel ist es keinesfalls, würde ich meinen.

    Unser Informatiklehrer waren allesamt Autodidakten. Die haben einmal ein Wochenende lang ne Weiterbildung gemacht und das war's. Meiner etwa war eigentlich Englisch- und Erdkundelehrer. Die echten Informatiklehrer an meiner damaligen Schule haben wenn dann Mathe unterrichtet.



  • Wie dem auch sei, mit meiner Textwall habe ich eine Menge Vorurteile provoziert - und das schönste ist, dass das meiste sogar noch stimmt. Rassismus ist kein Vorurteil, es ist ein Teil des Lebens dort, ähnlich eben der Geist der Arbeit in Deutschland. Sich die Vereinigten Staaten von Amerika ohne Rassismus vorzustellen würde Ihnen ein Stück Charakter entnehmen. Die Deutschen wären ja auch keine Deutsche, wenn sie künftig unpünktlich wären, nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage legen würden, Berufliches und Privates strikt trennen und geradezu gezwungen liberal eingestellt sind ... oi, während des Schreibens dieser Zeilen juckt es mir in den Finger, noch einmal eine Textwall zu schreiben, nur über die Deutschen. Jemand Interesse? 😃


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