Festplatten: Wird nur noch schlechte Qualität geliefert?



  • Hitachi GST wurde von WD gekauft.

    Ich hoffe aber dass die Hitachi-Modelle weitergeführt werden, und nicht bloss "WD RE" unter dem Namen "Hitachi Ultrastar" verkauft werden.

    Auch ist die derzeit einzige in geizhals.at gelistete 4TB Platte eine Hitachi Deskstar. Wäre auch komisch, wenn das in wirklichkeit schon ne WD Platte wäre, denn wieso sollte WD diese dann unter dem Markennamen Hitachi vertreiben.

    Der Knackpunkt ist aber denke ich, dass man Platten aus dem Enterprise-Segment nimmt. Da scheint nämlich doch noch einiges anders zu sein als bloss der Name. Die WD RE z.B. sind angeblich beidseitig gelagert, die "normalen" WD Platten dagegen nicht. Das hilft gegen Vibrationen, und weniger Vibrationen helfen gegen schnelle Ausfälle. Oder so 🙂



  • hustbaer schrieb:

    ... angeblich beidseitig gelagert ...

    Angeblich, darin liegt das Zauberwort, ich brauche halt doch 'ne Stunde die Kiste freizumachen, das böse Teil zu finden und noch mal eine, um den Ersatz einzubinden.
    An blöden FPs herumzutun sehe ich eigentlich nicht als Haupteil meines Jobs an.



  • pointercrash() schrieb:

    hustbaer schrieb:

    ... angeblich beidseitig gelagert ...

    Angeblich, darin liegt das Zauberwort, ich brauche halt doch 'ne Stunde die Kiste freizumachen, das böse Teil zu finden und noch mal eine, um den Ersatz einzubinden.
    An blöden FPs herumzutun sehe ich eigentlich nicht als Haupteil meines Jobs an.

    Und wenn Du doch mal 24/7 HDDs ausprobierst?



  • anonymous© schrieb:

    Und wenn Du doch mal 24/7 HDDs ausprobierst?

    Du bist witzig, davon schicke ich gerade 4 Stück ein (Seagate).

    hustbaer schrieb:

    Hitachi GST wurde von WD gekauft.

    Gut. Meine WDs tun erstmal, was sie sollen.
    Aber echt happy bin ich nicht ...



  • Ja, Seagate hat in den letzten Jahren doch leider recht oft Mist gebaut.

    Hast du mal geguckt ob du vielleicht vom letzten (mir) bekannten Seagate-Fiasko betroffene Platten bekommen hast?

    http://www.computerbase.de/news/2009-02/einige-updates-fuer-seagate-platten-online/



  • Nein, meine sind neuer, produziert Anfang 2010, natürlich "product of china". Feiern da die Asiaten nicht ihr Neujahresfest und sind eine gute Woche rotzebesoffen?
    Nachdem die Rettung geklappt hat, habe ich nochmal alle Platten durchgenudelt, als ich die letzten August reingeschraubt habe, hatten die einen Datendurchsatz von so 135 MB/s, jetzt kommten 4 von 5 nicht mal mehr deutlich über 10 MB/s, die counter von RawReadError und ECC stehen auf irren Werten. Man kann mit Fug und Recht sagen, die Dinger sind hin.
    Die letzte (war das RAID spare-device) hatte bis jetzt nur einige, korrigierbare RawReadErrors, aber ich stresse sie lieber noch ein paar Tage, bevor ich sie verbaue.



  • Kann es sein, dass Du irgendwie einen systematischen Fehler begehst? Will heißen, nicht die Platten sind schuld, sondern unbewußtes "Fehlverhalten"?

    Google hat vor Jahren mal eine Studie rausgebracht, wo sie Statistiken über ihre Serverplatten erstellt hatten. Dabei kam raus, dass man, wenn man die Platten anfänglich zu sehr stresst, sie eher kaputt gehen, also wenn man sie "langsam" an ihre Aufgaben ranführt.



  • F98 schrieb:

    Kann es sein, dass Du irgendwie einen systematischen Fehler begehst? Will heißen, nicht die Platten sind schuld, sondern unbewußtes "Fehlverhalten"?

    Google hat vor Jahren mal eine Studie rausgebracht, wo sie Statistiken über ihre Serverplatten erstellt hatten. Dabei kam raus, dass man, wenn man die Platten anfänglich zu sehr stresst, sie eher kaputt gehen, also wenn man sie "langsam" an ihre Aufgaben ranführt.

    Die Studie will ich mal sehen. So einen Bockmist habe ich ja noch nie gehöhrt. 24/7 heißt 24/7. Hält sie das doch nicht aus, dann kann sie ganz einfach nicht das was der Hersteller verspricht. Ich könnte auch sagen, wenn ich Schulden habe, dass es eine Studie gibt, die besagt das es völlig in Ordnung ist, dass ich ihre Rchnungen nicht begleiche!



  • WTF= schrieb:

    Die Studie will ich mal sehen. So einen Bockmist habe ich ja noch nie gehöhrt.

    Für die Unbedarften/Faulen unter uns: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Studie-zur-Ausfallursache-von-Festplatten-147178.html (war gleich der erste Treffer bei google.de).

    Zitat: "Platten, die relativ wenig im Leerlauf liefen und viele Schreib-/Lesevorgänge durchführen mussten, gingen in den ersten drei Monaten und nach fünf Jahren häufiger kaputt als weniger beanspruchte Laufwerke. Auch die Temperatur des Laufwerks hat einen Einfluss auf die zu erwartende Lebensdauer – anscheinend aber nicht so dramatisch, wie gewöhnlich angenommen."



  • F98 schrieb:

    Dabei kam raus, dass man, wenn man die Platten anfänglich zu sehr stresst, sie eher kaputt gehen, also wenn man sie "langsam" an ihre Aufgaben ranführt.

    Das steht aber nicht in dem verlinkten Artikel.



  • volkard schrieb:

    F98 schrieb:

    Dabei kam raus, dass man, wenn man die Platten anfänglich zu sehr stresst, sie eher kaputt gehen, also wenn man sie "langsam" an ihre Aufgaben ranführt.

    Das steht aber nicht in dem verlinkten Artikel.

    Es gab aber neben dem PDF noch eine 2. Version online, wo zum Erstaunen der Fachwelt drin (mit bunten Graphen belegt) stand, dass wenn die Platten anfangs gleich volle Kanne gestresst werden die Ausfallwahrscheinlich keit höher ist, als wenn sie über eine gewisse Zeit eingefahren werden. Ähnlich dem Einfahren eines Motors beim Auto.



  • F98 schrieb:

    Kann es sein, dass Du irgendwie einen systematischen Fehler begehst? Will heißen, nicht die Platten sind schuld, sondern unbewußtes "Fehlverhalten"?

    Google hat vor Jahren mal eine Studie rausgebracht, wo sie Statistiken über ihre Serverplatten erstellt hatten. Dabei kam raus, dass man, wenn man die Platten anfänglich zu sehr stresst, sie eher kaputt gehen, also wenn man sie "langsam" an ihre Aufgaben ranführt.

    Da steht eigentlich drin, daß stärker beanspruchte Platten früher kaputtgehen, SMART nicht viel taugt und die Temperatur weniger große Effekte hat, als angenommen. Welchen Fehler sollte ich begehen, wenn ich Platten vor dem Einbau ordentlich was zu tun gebe?
    Also die Excelstor vom Junior hatte ich z.B. nie angefaßt, der Rechner kam vorinstalliert an, desgleichen mein einer Server bei Strato, der hat alle paar Monate sein Dateisystem geshreddert, da waren nur ein paar remappte Sektoren im SMART- Report. Der zweite Server hatte immer eine fehlerfreie Platte drin und lief nonstop von Ende 2004 bis Mitte 2009 durch. Ich habe auch noch andere Platten, die seit Ewigkeiten einfach tun, die z.B. in meinem Videoüberwachungsrechner.
    Ich sehe keinerlei Anzeichen, daß ein frühes Stressen der Platten mehr Lebenszeit nehmen soll als späteres.



  • F98 schrieb:

    Ähnlich dem Einfahren eines Motors beim Auto.

    Genauso ein Schwachsinn. Anno 2011 muß man Autos nicht mehr einfahren. Da sehe ich ein Religionsloch. Es wird aufgefüllt mit Technikmystizismus.



  • @volkard

    Dann schau mal in die Begleithefte der gelieferten Autos. Ich schätze, da steht immer noch die Empfehlung drin, die ersten 5000km den Motor schonend einzufahren. Und dass nicht ohne Grund.

    Wäre gut , wenn Einige hier mal aus Ihrem Elfenbeinturm rauskämen und die verlinkten Docs auch zu lesen, anstatt nur zu überfliegen.

    Zitat:

    "Ähnlich wie bei einem Motor, steigt die Ausfallrate der Festplatten sehr stark, wenn man sie direkt nach der Installation übermäßig beansprucht. Der Wert ist dann mit der Ausfallrate nach fünf Jahren Dauereinsatz zu vergleichen. Wird eine Festplatte, die bereits drei Jahre im Betrieb war, schlagartig weniger genutzt, so steigt auch hier überraschenderweise die Ausfallrate."

    Zitat2:

    "Das Ergebnis: Die Ausfallrate bei sehr jungen (drei Monate) und sehr alten Festplatten (fünf Jahre) ist dann besonders hoch, wenn diese auch stark beansprucht werden."



  • So ein Schwachsinn ⚠ 👎
    Entweder die Festplatte läuft oder sie läuft nicht.
    Natürlich sind 25° auf Dauer besser als 40°. Dennoch ist ein Schaden innerhalb von 6 Monaten ab Zustelltag/Inbetriebnahme, wenn die Festplatte nicht bei über 40° betrieben wurde, eher ein Defekt, der schon so beim Gefahrenübergang war. Sprich man müsste nicht mal die Garantie in Anspruch nehmen, sondern könnte auch schon so das Geld zurückverlangen.



  • anonymous© schrieb:

    So ein Schwachsinn ⚠ 👎
    Entweder die Festplatte läuft oder sie läuft nicht.

    Anscheinend entgegen allen Vermutungen eben nicht ...



  • F98 schrieb:

    anonymous© schrieb:

    So ein Schwachsinn ⚠ 👎
    Entweder die Festplatte läuft oder sie läuft nicht.

    Anscheinend entgegen allen Vermutungen eben nicht ...

    Wenn sie spinnt, ist sie als nicht funktionierend (laufend) anzusehen und somit folglich faktisch defekt.



  • Bei uns sind vor kurzem drei Platten innerhalb einer Woche verreckt. Die erste "einfach so", die zweite beim recovern des Raid. Beim Rücksichern vom Band kam dann die dritte. Das ganze Raid lief bis dahin weniger als ein Jahr. Wir haben dann die komplette Kiste ersetzen lassen. Weiß aber nicht, welcher Hersteller.



  • Morris Szyslak schrieb:

    Bei uns sind vor kurzem drei Platten innerhalb einer Woche verreckt. Die erste "einfach so", die zweite beim recovern des Raid. Beim Rücksichern vom Band kam dann die dritte. Das ganze Raid lief bis dahin weniger als ein Jahr. Wir haben dann die komplette Kiste ersetzen lassen. Weiß aber nicht, welcher Hersteller.

    Ich kenne auf jeden Fall keinen Festplattenhersteller, der bei seinen 24/7 Festplatten, vom Kunden verlangt, eben bezeichnete Festplatte schonend an seine Aufgabe zu gewöhnen (was auch immer das heißen mag 😕 ) ⚠



  • F98 schrieb:

    @volkard

    Dann schau mal in die Begleithefte der gelieferten Autos. Ich schätze, da steht immer noch die Empfehlung drin, die ersten 5000km den Motor schonend einzufahren. Und dass nicht ohne Grund.

    Naja, ein Bekannter von mir hat ein Autohaus und mal als Testfeld- Mechaniker bei Audi begonnen. Er hat das so erklärt, daß Kugellager, Kolbenringe, Getriebe, halt alles Bewegliche, früher einen Einlaufbetrieb benötigt haben, um Restgrate zu verrunden. Deswegen auch der frühe Ölwechsel, damit man die ganzen Metallspäne wegbekommt. Aufgrund der signifikant besseren Fertigungstoleranzen wäre das heutzutage nicht mehr nötig, aber aus Gründen der Absicherung gegen mögliche Ausreißer behält man das Prozedere bei.

    F98 schrieb:

    "Ähnlich wie bei einem Motor, steigt die Ausfallrate der Festplatten sehr stark, wenn man sie direkt nach der Installation übermäßig beansprucht. Der Wert ist dann mit der Ausfallrate nach fünf Jahren Dauereinsatz zu vergleichen. Wird eine Festplatte, die bereits drei Jahre im Betrieb war, schlagartig weniger genutzt, so steigt auch hier überraschenderweise die Ausfallrate."

    Zitat2:

    "Das Ergebnis: Die Ausfallrate bei sehr jungen (drei Monate) und sehr alten Festplatten (fünf Jahre) ist dann besonders hoch, wenn diese auch stark beansprucht werden."

    Der Vergleich mit einem Verbrennungsmotor hinkt komplett. Man muß ja keine Eisenfeilspäne mit dem Ölschlamm ablassen, der Aktuatorkopf wird berührungslos über Tauchspulen positioniert und die Spindellager sind hydrodynamische Gleitlager.
    Letztere drehen sich nur, daher ist nur die Laufzeit interessant.
    Die Tauchspulen bewegen den Kopf halt häufiger hin und her, wenn die Platte stärker beansprucht ist, aber ein Aktuatorarmlagerschaden zählt meines Wissens nicht zu den Hauptausfallsgründen. Das wäre aber das Einzige, was mit der Motorentheorie in Übereinstimmung zu bringen wäre.
    Bleiben noch die Elektronik samt Firmwarefehler und Oberflächendefekte. Daß die Elektronik eingeht, habe ich nur selten erlebt, meist warens DOAs, die von irgendwoher kommen können.
    Oberflächendefekte können vielfältig auftreten, z.B. durch Korrosion (Luftfeuchte, Kondensation), Gleitlagerdefekte führen mit Sicherheit zum Ausfall, ob durch Headcrash oder austretendes Fluidum.
    Nur paßt das gar nicht dazu, ob die Platte wann besonders rangenommen wurde.


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