Mord am eigenen Volk
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dot schrieb:
volkard schrieb:
Und ich weiß sogar, daß dazu Bevölkerungskontrolle notwendig ist. Ein Teufelskreis.
Und woher weißt du das? Oh klar, weil die chinesische "Regierung" es 1979 gesagt hat. Na dann...
Und weil es klappt. China wird reicher. Afrika nicht.
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volkard schrieb:
dot schrieb:
volkard schrieb:
Und ich weiß sogar, daß dazu Bevölkerungskontrolle notwendig ist. Ein Teufelskreis.
Und woher weißt du das? Oh klar, weil die chinesische "Regierung" es 1979 gesagt hat. Na dann...
Und weil es klappt. China wird reicher. Afrika nicht.
Wenn du eine unabhängige, internationale Studie kennst, die belegt dass das an der Populationskontrolle liegt, dann immer nur her damit. Denn ansonsten kann das alle möglichen Gründe haben, z.B. dass die Chinesen nicht die ganze Zeit damit verbringen, Leute der Hexerei zu bezichtigen und sich in Bürgerkriegen gegenseitig zu massakrieren. Womit wir wohl wieder beim Thema Bildung und Wohlstand wären, denn was das angeht war China afrikanischen Ländern gegenüber wohl auch schon 1979 ein sog. Vorzeigestaat...
Ach übrigens: Bevor die Ein-Kind-Politik eingeführt wurde, hat Mao selbst dem Bevölkerungswachstum in China überhaupt erst den Anstoß gegeben. Vermutlich um den wirtschaftlichen Fortschritt zu ermöglichen oder so...
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dot schrieb:
Womit wir wohl wieder beim Thema Bildung und Wohlstand wären, denn was das angeht war China afrikanischen Ländern gegenüber wohl auch schon 1979 ein sog. Vorzeigestaat...
Kann man so nicht ganz gelten lassen, da war die Kulturrevolution samt Deportation sämtlichen Bildungspersonals noch nicht so alt. Die haben ja mehr oder minder alles kurz und klein gehauen und dann neu aufgebaut. Da hatte Schwarzafrika eigentlich die besseren Voraussetzungen, v.a. wegen der Rohstoffe, die sich die Chinesen gerade alle sichern. Uns mangelt es an Pragmatismus, Schulen, Waffen und Geld abzuliefern, Hauptsache, das Regime bleibt stabil - die Chinesen haben da Null Skrupel.
Irgendwas ist da verdammt schiefgelaufen in Schwarzafrika, vor etwa vier Jahren hab' ich einen Artikel gelesen, der hieß "Der gescheiterte Kontinent", glaube im Spiegel oder so, da war das relativ ausführlich erläutert.
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Selbst wenn du da recht hättest: Das war nur ein Beispiel, sagen wir stattdessen eben, dass es an der Mentalität der Chinesen liegt oder sonstwas.
Der Punkt ist: Nichts weist drauf hin, dass die Ein-Kind-Politik irgendwie verantwortlich für den relativen Wohlstand in China wäre. Es ist eben einfach nur ein Behandeln von Symptomen und die Nebenwirkungen der Medizin machen sich offenbar langsam bemerkbar...
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dot schrieb:
Der Punkt ist: Nichts weist drauf hin, dass die Ein-Kind-Politik irgendwie verantwortlich für den relativen Wohlstand in China wäre. Es ist eben einfach nur ein Behandeln von Symptomen und die Nebenwirkungen der Medizin machen sich offenbar langsam bemerkbar...
Und doppelt nichts stärkt Deine Thesen. Du wiederholst auch nur vage Vermutungen und bringst keine internationalen unabhängigen Studien. Ich habe wenigsten eine Korrelation geliefert, wobei ich ihren Wert kenne.
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dot schrieb:
Nichts weist drauf hin, dass die Ein-Kind-Politik irgendwie verantwortlich für den relativen Wohlstand in China wäre.
Diesen Punkt sollte man wirklich noch mal dick und fett herausstreichen. Es gibt einfach keinen. Und es gibt viele andere Staaten mit starkem Wachstum in den letzten 50 Jahren, die trotzdem reich geworden sind. ZB. Südkorea.
Aber natürlich ist es einfach, sich hier in Deutschland zurückzulehnen, über Übervölkerung zu fabulieren (mit haarsträubenden Argumenten) und die Idee der Einkindpolitik für ganz, ganz gut zu halten. Die sozialen Auswirkungen treffen ja andere.
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Wie wir alle wissen, ist selbst eine Korrelation von 1.0 lediglich notwendig aber nicht hinreichend für einen kausalen Zusammenhang und damit für die Diskussion hier wertlos. Und da mir eben kein Beleg für die Wirksamkeit der Ein-Kind-Politik bekannt ist, sehe ich auch keine Notwendigkeit für eine Gegenstudie. Ich hoffe doch sehr, den Tag an dem derartige Gesetze gemacht werden weil ja gerade mal so nichts dagegen spricht, niemals erleben zu müssen.
Aber ist ja egal, mir ging es eigentlich darum, dass ich die Moral der ganzen Sache als ziemlich verwerflich empfinde und nicht wirklich um irgendwelche Studien. Ich wollte in dem Zusammenhang nur darauf hinweisen, dass man eben nicht sagen kann, dass die Ein-Kind-Politik längerfristig irgendwelche positiven Auswirkungen hätte. Und erst recht nicht, dass durch Populationskontrolle die Probleme der Welt gelöst würden. Ich würd mich allein für den Gedanken schämen. Aber das ist eben meine Ansicht...Daniel E. schrieb:
Aber natürlich ist es einfach, sich hier in Deutschland zurückzulehnen, über Übervölkerung zu fabulieren (mit haarsträubenden Argumenten) und die Idee der Einkindpolitik für ganz, ganz gut zu halten. Die sozialen Auswirkungen treffen ja andere.
Eben. Genau das halt ich für ziemlich ekelhaften Zynismus und genau das prangere ich an.
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... ekelhaften Zynismus ...
Genau das ist es. Zynisch, menschenverachtend und ungemein brutal. Dreckig und verlogen noch dazu, weil man sich frei kaufen kann von allem möglichen. Ein mieses, korruptes, diktatorisches System. Hier geht es auch nicht um China als Ganzes, sondern um diese Regelung.
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Erhard Henkes schrieb:
... ekelhaften Zynismus ...
Genau das ist es. Zynisch, menschenverachtend und ungemein brutal. Dreckig und verlogen noch dazu, weil man sich frei kaufen kann von allem möglichen. Ein mieses, korruptes, diktatorisches System. Hier geht es auch nicht um China als Ganzes, sondern um diese Regelung.
Schlimm wenn China die mächtigste Nation der Welt wird und sich in Europa einkauft.
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Aber natürlich ist es einfach, sich hier in Deutschland zurückzulehnen, über Übervölkerung zu fabulieren (mit haarsträubenden Argumenten) und die Idee der Einkindpolitik für ganz, ganz gut zu halten. Die sozialen Auswirkungen treffen ja andere.
Cooles Argument
Wenn man über eine Sache diskutieren möchte, muss man von der Sache betroffen sein. Fast so als dürften nur Drogenkranke über Drogen sprechen.
Ich wollte in dem Zusammenhang nur darauf hinweisen, dass man eben nicht sagen kann, dass die Ein-Kind-Politik längerfristig irgendwelche positiven Auswirkungen hätte. Und erst recht nicht, dass durch Populationskontrolle die Probleme der Welt gelöst würden.
Nein, Geburtenkontrolle ist kein Mittel zur Problemlösung sondern zum Beschränken des exponentiellen Wachstums !! Man will überhaupt erst das Problem des Bevölkerungswachstums einigermaßen in den Griff bekommen und da ist halt Geburtenkontrolle das Mittel der Wahl. Exponentielles Wachstum !!! Das ist das Problem. Heute benötige ich für meine Stadt 1 Tonne Reis, nächstes Jahr 2 Tonnen, nächstes Jahr 4 Tonnen, nächstes Jahr 8 Tonnen, ...
Aber ich fürchte das Problem ist mit dem Wahnsinn verbunden. Globale Interessen (Nachhaltigkeit) stehen in Konflikt mit lokalen Interessen. Entweder du schränkst die Rechte von ganzen Bevölkerungsgruppen ein, oder das Land wird in Zukunft mit allen Problemen der Überbevölkerung zu kämpfen haben, um es mal vorsichtig auszudrücken. Schon heute akquiriert China massig Land zur Herstellung von Nahrungsmitteln. Und so bauen chinesische Firmen in Afrika Reis an....
Wenn die Ein-Kind Politik Mord am eigenen Volk ist, ist unbeschränktes Bevölkerungswachstum schlichtweg Völkermord.
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Bitte ein Bit schrieb:
Aber natürlich ist es einfach, sich hier in Deutschland zurückzulehnen, über Übervölkerung zu fabulieren (mit haarsträubenden Argumenten) und die Idee der Einkindpolitik für ganz, ganz gut zu halten. Die sozialen Auswirkungen treffen ja andere.
Cooles Argument
Wenn man über eine Sache diskutieren möchte, muss man von der Sache betroffen sein.
Du hast nicht verstanden. Aber, wenn Du eine Ein-Kind-Politik für eine gute Idee hältst, würdest Du also in Deutschland das wählen? Immerhin hat ein Deutscher vermutlich im Schnitt einen größeren "Fußabdruck" als ein Chinese.
Und hier im Forum sind ja anscheinend einige "pro ein Kind"-Politik, aber ich habe den Vorschlag in der deutschen Politik noch nie gesehen.
Ich vermute lediglich, es gibt dafür Gründe: zB. weil wir hier andere demographische Probleme haben. Oder weil man sich letztlich mit der Frage beschäftigen muß, wie man Leute bestraft, die "zu viele" Kinder bekommen. Oder weil man die sozialen Konsequenzen hier nicht haben möchte. Oder, oder.
Nein, Geburtenkontrolle ist kein Mittel zur Problemlösung sondern zum Beschränken des exponentiellen Wachstums !! Man will überhaupt erst das Problem des Bevölkerungswachstums einigermaßen in den Griff bekommen und da ist halt Geburtenkontrolle das Mittel der Wahl. Exponentielles Wachstum !!! Das ist das Problem. Heute benötige ich für meine Stadt 1 Tonne Reis, nächstes Jahr 2 Tonnen, nächstes Jahr 4 Tonnen, nächstes Jahr 8 Tonnen, ...
Heck, schau dir die typischen Bevölkerungsmodelle für die nächsten 100 Jahre an, und Du findest in allen einen Peak (Zusammenfassung: bei etwa 10 Mrd. Menschen um 2050). Als ich durch höhere Mathematik durchgeschleift wurde, hatte eine Exponentialfunktion noch keinen Peak. Aber ich bin natürlich nicht so erleuchtet wie Du.
Trotzdem: Statt wie wild in die Zukunft zu spekulieren, empfehle ich dir einen Blick in die Vergangenheit, weil Du wirst lachen, all deine Argumente kamen schon öfter. Du kannst dir ja gerne eines der vielen apokalyptischen Bücher der 60er und 70er Jahre reinziehen. "The Population Bomb" oder "Limits to Growth" wären klassisch. Da stand genau das drin, was Du hier auch verbreitest. Und JEDE Vorhersage dort war falsch. Und nicht nur leicht daneben, sondern hickehacke-dermaßen falsch.
Und ich sehe absolut nicht, was diesmal "eure" Prognosen einen Hauch realisitischer macht, weil die Denkfehler sind immer noch die gleichen:
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Aus der korrekten Annahme, daß von irgendwas nicht unendlich viel da ist (Öl oder Fläche), wird (inkorrekt) geschlossen, daß uns die Services, die uns dieses etwas heute leistet, irgendwann ausgehen werden. Die Preisentwicklung für ziemlich jeden Rohstoff über die letzten, naja, 1000+ Jahre läßt diese Vermutung schon abenteuerlich erscheinen, weil die Realpreise sich vor allem in eine Richtung bewegt haben (auch jemand, der von Exponentialkurven wenig versteht, sollte in der Lage sein, einen deutlichen Abwertstrend zu erkennen). Von Substituten ganz zu schweigen.
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Dann wird fleißig extrapoliert: wenn wir morgen 10 Mrd. Menschen auf dem Planeten hätten, dann haben wir ein Problem. Wenn morgen alle 7 Mrd. unseren Lebensstandard hätten, haben wir ein Problem.
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Die Theorie, daß es Fortschritt geben könnte, wird gar nicht erst in Betracht gezogen.
Bei dir kommt noch dazu, daß Du etwas annimmst, was nicht existiert (unbeschränktes, exponentielles Wachstum) und daraus dann irgendwas folgerst. Ich weiß nicht, wie man da ernsthaft eine Diskussion führen soll.
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Hi,
wer noch nie vor der Aufgabe stand, 1.5 Milliarden Menschen satt zu bekommen, der sollte sich nicht anmaßen den Chinesen Vorschriften zu machen wie sie ihre Bevölkerungszahlen begrenzen.
Gruß Mümmel
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In der 1-Kind-Politik kann man sicherlich ein probates Mittel sehen um ein Land besser zu entwickeln. Die Politik hat ja ganz offensichtlich gegriffen, es gibt bereits eine Schieflage zwischen Männern und Frauen, und der Bevölkerungsbaum bekommt einen Knick. Es hat also die Altersverteilung in der Gesellschaft verändert.
Problematisch sind ja eher die Umsetzungen des Gesetzes:
- Zwangsabtreibung und vor allem die Spätabtreibung bis 7. Monat - in anderen Ländern holt man da die Babys als "Frühchen" und bringt sie in den Brutkasten - egal wie man zur Abtreibung steht, "Abtreibung" im 7. Monat ist kein wesentlicher Unterschied mehr dazu ein Baby direkt auf dem Geburtstisch totzuschlagen.
Die Buddhisten in Asien sagen relativ einhellig, daß das Land China durch diese Vorgehensweise ein schlechtes Kharma auf sich lädt - und daß dies irgendwann auf China zurückfällt.
- das kulturelle Problem mit der Bevorzugung von Jungen wurde völlig unterschätzt, und ist heute auch der Stolperstein der 1-Kind-Politik geworden. Die würde ja niemand wirklich in Zweifel ziehen, wenn nicht langsam das Probem offensichtlich würde, daß es viel zu wenig Frauen geben wird. Und daß man mit zunehmender Geschwindigkeit eine Gruppe von Männern in der Gesellschaft hat, die zum Singledasein gezwungen werden. Und davor hat man Angst, denn die Männer holen sich dann ihre sexuelle Befriedigung irgendwie, aber sicher nicht in der schön kontrollierbaren Form der Ehe.
Das haben die Chinesen einfach übersehen, gerade die Landbevölkerung kippt ja völlig in Schieflage. Da sind in einigen Jahrgängen inzwischen fast 80% Jungen. Und auf dem Land hockt die Armut. Das macht schon mal Angst - arme männliche und sexuell frustrierte Jugendliche, die das Glitzern der Großstädte in der Ferne sehen... kann man ja in den arabischen Ländern schön sehen was das heißt.
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Aber, wenn Du eine Ein-Kind-Politik für eine gute Idee hältst, würdest Du also in Deutschland das wählen?
Schwer zu beantwortende Frage welche wohl auf den Kontext ankommt und darauf ob man den Sinn hinter einer solchen Aktion versteht.
Aber ich bin natürlich nicht so erleuchtet wie Du. ... Und ich sehe absolut nicht, was diesmal "eure" Prognosen einen Hauch realisitischer macht, weil die Denkfehler sind immer noch die gleichen: ... Ich weiß nicht, wie man da ernsthaft eine Diskussion führen soll.
Warum so gereizt ?
Warum steckst du mich in die Schublade der apokalyptischen Reiter ?Statt wie wild in die Zukunft zu spekulieren, empfehle ich dir einen Blick in die Vergangenheit, weil Du wirst lachen, all deine Argumente kamen schon öfter. Du kannst dir ja gerne eines der vielen apokalyptischen Bücher der 60er und 70er Jahre reinziehen. "The Population Bomb" oder "Limits to Growth" wären klassisch. Da stand genau das drin, was Du hier auch verbreitest. Und JEDE Vorhersage dort war falsch. Und nicht nur leicht daneben, sondern hickehacke-dermaßen falsch.
Was ja aber auch kein Wunder ist, da das Ganze eh typisch amerikanischer Müll ist. Warum werde ich eigentlich ständig mit dem amerikanischen Müll geplagt ? Die amerikanischen Gedankengänge sind mehr eh öfters supekt aber warum muss ich mich dann dafür rechtfertigen ?
Heck, schau dir die typischen Bevölkerungsmodelle für die nächsten 100 Jahre an, und Du findest in allen einen Peak (Zusammenfassung: bei etwa 10 Mrd. Menschen um 2050). Als ich durch höhere Mathematik durchgeschleift wurde, hatte eine Exponentialfunktion noch keinen Peak. ... Dann wird fleißig extrapoliert: wenn wir morgen 10 Mrd. Menschen auf dem Planeten hätten, dann haben wir ein Problem. Wenn morgen alle 7 Mrd. unseren Lebensstandard hätten, haben wir ein Problem.
Tue mir eine Gefallen. Schalte mal bitte ein Gang runter. :p
Ich rede von den aktuellen Problem in den nächsten 1-10 Jahren, welche wohl auf China zukommen werden. Und ich vertrete den Standpunkt das ich die Ein-Kind Politik China's (!!!) verstehen kann, was aber nicht unbedingt heißt das ich sie auch gutheiße.
China baut in Afrika unter hohem Wasserbedarf Reis an, um seine Bevölkerung satt zu bekommen. Und das in einem Land in dem sauberes Wasser und Nahrung rah sind. Wahnsinn.
Und wenn China noch weiter wächst wird es wohl mehr Land in Afrika in Besitz nehmen s.d. schlichtweg zu vermuten ist das dadurch in Afrika die nächste Hungerkatastrophe ausgelöst wird. Denn Resourcen sind vor allen Dingen eins nicht: Eine Garantie für eine reiche, oder besser ausgedrückt nicht arme, Bevölkerung.
Und natürlich ist es auch Wahnsinn was Marc++us da berichtet und zwar das nur Jungen als Nachfolger erwünscht sind und das Babys mit 7 Monaten abgetrieben werden. Aber ich halte mich generell aus solchen Sachen heraus, da diese Dinge sehr schnell kulturell werden. Bringe mal einem Chinesen bei das er sein Gesicht nicht verliert wenn er einer armen Frau hilft, bringe mal einem Amerikaner bei das er die USA nicht als die größte und tollste Nation der Welt sieht.
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Bitte ein Bit schrieb:
Statt wie wild in die Zukunft zu spekulieren, empfehle ich dir einen Blick in die Vergangenheit, weil Du wirst lachen, all deine Argumente kamen schon öfter. Du kannst dir ja gerne eines der vielen apokalyptischen Bücher der 60er und 70er Jahre reinziehen. "The Population Bomb" oder "Limits to Growth" wären klassisch. Da stand genau das drin, was Du hier auch verbreitest. Und JEDE Vorhersage dort war falsch. Und nicht nur leicht daneben, sondern hickehacke-dermaßen falsch.
Was ja aber auch kein Wunder ist, da das Ganze eh typisch amerikanischer Müll ist.
Naja, der Club of Rome saß damals in Hamburg ...
Ich rede von den aktuellen Problem in den nächsten 1-10 Jahren, welche wohl auf China zukommen werden. Und ich vertrete den Standpunkt das ich die Ein-Kind Politik China's (!!!) verstehen kann, was aber nicht unbedingt heißt das ich sie auch gutheiße.
Das klang vorher aber noch ganz anders, aber gut. "Verstehen" kann ich das auch, auch wenn ich anders als Marc++us keine Anzeichen dafür sehe, daß sie das Land besser (verglichen mit was?) entwickelt haben. Ein Einfluß ist nicht abzustreiten, aber man kann zB. die politischen Reformen der letzten 30 Jahre nicht nochmal ohne Ein-Kind-Politik machen und nachgucken, ob dann irgendwas besseres rauskommt.
China baut in Afrika unter hohem Wasserbedarf Reis an, um seine Bevölkerung satt zu bekommen. Und das in einem Land in dem sauberes Wasser und Nahrung rah sind. Wahnsinn.
Und wenn China noch weiter wächst wird es wohl mehr Land in Afrika in Besitz nehmen s.d. schlichtweg zu vermuten ist das dadurch in Afrika die nächste Hungerkatastrophe ausgelöst wird.
Naja, das Bild ist aber schon differenzierter. China investiert mittlerweile mehr Geld in Afrika als die Weltbank ("der Westen"), unter anderem auch in Infrastruktur und Krankenhäuser und so. Das kann man mögen oder nicht und tatsächlich finden viele Afrikaner, insbesonders die, die mit den Chinesen konkurieren müssen, den chinesischen Business-Stil als, äh, nicht so dolle.
Aber trotzdem scheint mir das chinesische Modell in Afrika erfolgsversprechender als das "westliche". Wenn ein Chinese einen Afrikaner ohne Schuhe sieht, dann sieht er eine Möglichkeit, ihm Schuhe zu verkaufen. Wenn ein Europäer ihn sieht, dann schenkt er ihm welche. Und man kann keine dauerhaften (uh, uh: nachhaltigen), gegenseitigen Beziehungen schaffen, indem man Leuten Schuhe schenkt.
Darum: Wasserversorgung ist nicht nur von Umweltbedingungen abhängig. Ein wesentlicher Faktor ist auch die Infrastruktur; soll heißen, man kann Unterversorgungen auch mit Kapitalinvestitionen verbessern.
Ich sehe nicht, wieso Afrika viel besser dran wäre, wenn China sich dort nicht engagieren würde, obwohl das Engagement bei weiten nicht optimal ist.
Aber, was wäre denn die Alternativen? Wenn die zusätzliche Nachfrage von China nicht da wäre, dann wäre auch die Angebotsmenge ne Ecke kleiner und ob das für Afrika besser wäre, sei mal dahingestellt. Eine Fläche, auf der man nach Investitionen Landwirtschaft treiben kann, würde sonst ja nicht unbedingt für die gleichen Erträge zur Verfügung stehen usw.
Und dann kommen noch die ganze Preis-Feedback-Effekte ins Spiel ... eine Analyse, die das alles wegwirft und einfach sagt: "ohne China ist alles gut" ist ein bißchen flach ...
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Holocaust-Vergleich schon in der Überschrift? Erhard, muss das sein?
Aber analysieren wir es mal:
Mord am eigenen Volk
§ 211 Mord
(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
(2) Mörder ist, weraus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,einen Menschen tötet.
Was soll Mord an einem Volk überhaupt bedeuten, wenn keine Menschen, die diesem Volk angehören, ermordet werden?
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muemmel schrieb:
Hi,
wer noch nie vor der Aufgabe stand, 1.5 Milliarden Menschen satt zu bekommen, der sollte sich nicht anmaßen den Chinesen Vorschriften zu machen wie sie ihre Bevölkerungszahlen begrenzen.
Gruß Mümmel
Gutes Argument. Muss ich mir unbedingt merken.
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Naja, das mit den Abtreibungen ist schon eine Frage des schlechten Geschmacks. Da muß man aber gar nicht erst so weit in die Ferne schauen, ich verweise darauf, daß in Holland bis zur 23. Woche relativ problemlos abgetrieben werden kann, da werden echt lebensfähige Menschlein im Mutterleib püriert und abgesaugt, für ein angeblich zivilisiertes Land geht mir das eindeutig zu weit.
Inwieweit alleine die 1- Kind- Politik wirksam war, ist schwer nachvollziehbar, es gab ja auch echte Hungersnöte, mal einen Kurzkrieg (gegen Vietnam, glaube ich) und dergleichen Scherze, die das Volk dezimierten sowie mangelhafte demoskopische Erhebungen eine echte Auswertung verunmöglichen.
Der aus europäischer Sicht geradezu zynische Umgang mit dem eigenen "human capital" entspringt überdies nicht kommunistischen Revolutionen, sondern hat eine durchaus mehrtausendjährige Tradition. Ein besonderes Schnuckelchen soll z.B Xia Jie gewesen sein (ca. 1620 v. Chr.), das war noch vor der Kaiserzeit, dessen Grausamkeit geradezu legendär gewesen sein muß. Hat sich aber auch danach noch nie wesentlich geändert. Mein Urgroßvater hat sich nach dem Boxeraufstand aus China wegversetzen lassen, weil er die ständigen Hinrichtungen nicht so gut verkraftet hat.
Eigentlich können wir froh sein, daß sich dieser Riese so lange selbst ins Koma versetzt hat (ich glaube, seit dem 17. Jhd. per kaiserlichem Dekret, müßte ich aber nachlesen, kann auch 16. Jhd. sein).
Nur jetzt ist er erwacht und hat nichts als Scheiße in den Windeln, aber ein Selbstbewußtsein, das uns Angst machen sollte in einer globalisierten Welt.
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Erhard Henkes schrieb:
Manche werfen ihre Kinder einfach weg, weil sie diese gerade nicht brauchen können.
Das ist aber auch dort eine Straftat und nicht das Ein-Kind-Programm.