Woran erkennt man, ob man ein Codeäffchen werden soll?



  • Hi!

    Schon seit langem träume ich davon, SE zu werden. Im Bereich C++.

    Jetzt frag ich mich aber... wie kann man herausfinden, ob das für einen geeignet ist? Oder ob man das einfach als Hobby fortsetzen soll?

    MfG



  • Was denn jetzt, Softwareentwickler (oder Software Engineer? kommt davon wenn man NSA benutzt) oder Codeäffchen?



  • Bashar schrieb:

    Was denn jetzt, Softwareentwickler (oder Software Engineer? kommt davon wenn man NSA benutzt) oder Codeäffchen?

    Software Engineering hat ja auch viel mit Konzeption zu tun, Projektleitung usw. oder? Codeäffchen ist ja nur so ein Teil davon. Also wie erkennt man, ob man eines dieser Dinge werden soll?

    Ich meine, was dafür spricht....

    • Mir macht coden Spaß
    • Ich habe eine gewisse Befriedigung, wenn eine Software richtig funktioniert.
    • Ich mag es, wenn ein Problem elegant gelöst wurde.
    • Ich mag auch Probleme oder Projektideen auf Papier zu bearbeiten, mir macht sowohl der theoretische als auch der praktische Teil Spaß.


  • Macht es dir auch mal nix aus Stundenlang an irgendwas zu debuggen und ggf mehrere Tage nur in Minischritten voran zu kommen?
    Kannst du auch damit leben mal nicht den Total neuesten Überalgorithmus zu Programmieren sondern auch mal was total banales und obwohl es nicht wirklich aufregend ist damit auch mal längere Zeit zu überbrücken.

    Programmierer sein macht spaß, es hat aber auch seine Schattenseiten. Erst wenn man diese kennt und trotz dessen immer wieder gerne auf Arbeit geht war die Entscheidung richtig. Aber das kann man nicht unbedingt vorher wissen. Langweilige sachen kommen vor. Es gibt Wochen da machen Sie sogar den großteil der Arbeit aus. Aber dann kommen wieder Wochen wo man mal was total geniales Programmieren und Konzeptionieren kann.



  • Fedaykin schrieb:

    Kannst du auch damit leben mal nicht den Total neuesten Überalgorithmus zu Programmieren sondern auch mal was total banales und obwohl es nicht wirklich aufregend ist damit auch mal längere Zeit zu überbrücken.

    Was heißt denn das? Gib mal ein Beispiel für etwas uninteressantes.



  • Durch Interfaceänderungen ist der bisher gegangene Weg ein Ziel zu erreichen nicht mehr gegeben bzw funktioniert nur noch fehlerhaft. Jetzt musst du schauen was da kaputt ist und ggf den ganzen existierenden Quellcode wieder so anpassen das es doch wie gewünscht funktioniert.

    Gerade wenn man Frameworks verwendet die andere Programmiert hat stößt man oft auf Fehler wodurch das gewünschte Verhalten nicht möglich ist weil irgendwo etwas verbuggt ist. Man kann zwar dann Fehler gegen das Framework reporten aber bis der behoben ist vergeht zuviel Zeit, also muss man manchmal alternativwege finden um das Ziel zu erreichen. Da heißt es dann Code Studieren und probieren nur um viele Ansätze zu verwerfen. Und manchmal kommt man einfach heim und denkt der Tag war fürn Arsch weil man keinen Schritt sinnvoll vorran gekommen ist. (Dafür freut man sich umso mehr wenn man nach 2 Tagen endlich auf DIE LÖSUNG gekommen ist).



  • Hacker schrieb:

    Jetzt frag ich mich aber... wie kann man herausfinden, ob das für einen geeignet ist? Oder ob man das einfach als Hobby fortsetzen soll?

    Wie überall: Probier es aus.



  • Hacker schrieb:

    Fedaykin schrieb:

    Kannst du auch damit leben mal nicht den Total neuesten Überalgorithmus zu Programmieren sondern auch mal was total banales und obwohl es nicht wirklich aufregend ist damit auch mal längere Zeit zu überbrücken.

    Was heißt denn das? Gib mal ein Beispiel für etwas uninteressantes.

    Da gibts viele Beispiele. Es trifft eigentlich auf alles zu, wenn es mal zur Routine wird. Was ich z.B. oft gar nicht mag, ist GUI Programmierung. An sich habe ich nichts dagegen und gebe mir auch oft Mühe, meine GUIs entsprechend komfortabel und ansprechend zu gestalten. Aber oft nervt es nur. Wenn bei einem Projekt die GUI konzeptionell nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, man aber trotzdem eine erstellen muss, finde ich das sehr nervig. Oder sowas wie Daten serialisieren. Interessiert nicht, kostet aber Zeit. Und sowas nimmt insgesamt mehr Zeit ein, als du vielleicht glaubst. Du bist nicht 90% der Zeit damit beschäftigt, tolle neue Algorithmen zu entwerfen oder irgendwelchen coolen Strukturen mit Templates aufbauen. 90% der Zeit bist du mit Routineaufgaben beschäftigt. Und das nicht unbedingt nur als Codeäffchen, sondern auch als Softwarearchitekt. Softwarearchitekten entwerfen nicht den ganzen Tag von Grund auf komplett neue Anwendungen. Oft muss man einfach lauter Details definieren, die dich überhaupt nicht interessieren.



  • ich nehme an du besuchst noch die Schule.
    Da ist nicht viel mit Programmieren lernen bzw. SW Entwicklung.
    Beschäftige dich daher privat damit, um zu sehen, ob dir das Spaß macht.

    Je nach dem wo du wohnst kannst du ja bereits jetzt versuchen, nebenher oder zumindest in den Ferien in einer SW Bude zu arbeiten.
    Dann lernst du auch mal den Arbeitsalltag kennen. Du wirst sehen dass Programmieren zwar auch dort eine wichtige Aufgabe ist, aber eben auch viele andere Dinge daherkommen.
    SW Analyse, Pflichtenheft, Meetings, usw...
    Es ist also ein großer "Overhead" vorhanden, denn letztlich möchte der Kunde, der dafür zahlt, ja auch die SW haben die er sich wünscht! Und dafür sind meist viele Meetings nötig, bis SW Entwickler, Projektleiter und Kunden sich mal auf eine Lösung geeinigt haben 😉

    Aber bevor ich hier seitenlang schreibe - probier's doch einfach mal mit einem Sommerjob!



  • c++ progger schrieb:

    Aber bevor ich hier seitenlang schreibe - probier's doch einfach mal mit einem Sommerjob!

    Ja, du hast so Recht. Kennst du was in Hamburg?

    WAs die Schule betrifft: Komme jetzt in die Studienstufe. Hab 1+ in Informatik, 1 in Mathe, 2+ Physik - glaube also dass das von mir gewählte Technik-Profil gut angelegt ist.



  • Mit Hobbyprogrammieren hat es eben leider wenig zu tun. Hobbyprojekte macht man zum Spaß oder weil man was lernen will, bricht sie aber ab sobald es unangenehm wird. Beruflich geht's dann weiter bis zum bitteren Ende (Release).
    Richtig ätzend sind GUIs, Datenbanken, eine Anwendung für Lokalisierung vorzubereiten, Datenkonvertierungen aller Art (einlesen, format ändern, ausgeben), Testen, Bughunting, gruseliger Fremdcode, Routine (die kommt früher oder später überall).

    Highlights sind schwierige Algorithmen oder wenn man neue Pattern/Architekturen/Ideen zum ersten mal verwendet. Auch neue Frameworks machen spaß.
    Mehr als vielleicht fünf Jahre werde ich das aber wahrscheinlich nicht mehr machen. Denn die Routine breitet sich langsam aber stetig in den meisten Gebieten aus. Leider sieht es auch so aus, als würde früher oder später Webentwicklung bei uns in der Klitsche anstehen (wir bauen Messgeräte. Jetzt steht aber die brillante Idee im Raum, kleine Webserver in die Geräte zu verbauen. Für uns Softwareleute hieße das erstmal: Spannende Aufgabe das alles zum Laufen zu bekommen, danach aber ätzende Webentwicklung). Das wäre dann der Zeitpunkt den Schreibtisch zu räumen 🙂

    Ein Schülerpraktikum wird Dir wahrscheinlich nur bedingt einen Einblick gestatten. Wahrscheinlich kriegst Du eine kleine Aufgabe (die hinterher in der Tonne landet) die spaßig ist und die typischen Durststrecken garnicht erst aufkommen lässt.
    Denk auch dran, dass Du wahrscheinlich frühstens in 10 Jahren (nach einem Studium) in die Berufswelt einsteigst. Vielleicht hast Du bis dahin ganz andere Interessen. Ich habe früher auch viel programmiert aber dann im Studium völlig das Interesse daran verloren. Das kam erst gegen Ende oder danach wieder.



  • µ schrieb:

    Denk auch dran, dass Du wahrscheinlich frühstens in 10 Jahren (nach einem Studium) in die Berufswelt einsteigst. Vielleicht hast Du bis dahin ganz andere Interessen.

    10 JAHRE? 😮
    Das ist doch nicht dein Ernst. Also jetzt 2 Jahre Studienstufe, nach dem ABI dann Studium an einer Uni, und das dauert dann 15 Semester... Du hast Recht 😞

    Aber das es soviel Spaß macht ist eigentlich auch nicht wichtig. Wie siehts mit der Bezahlung aus? 😃
    Ich fürchte, 75 Euro Stundenlohn wahren wohl doch nicht realistisch (obwohl das im Web stand).



  • Hacker schrieb:

    Ich fürchte, 75 Euro Stundenlohn wahren wohl doch nicht realistisch (obwohl das im Web stand).

    Seltsam. Dabei stimmt doch grundsätzlich alles, was irgendwo im Web steht 😉

    Als Angestellter kannst du diesen Stundenlohn mal dritteln (Einstieg: vierteln). Dann kommst Du in realistische Bereiche (Brutto).



  • µ schrieb:

    Als Angestellter kannst du diesen Stundenlohn mal dritteln (Einstieg: vierteln). Dann kommst Du in realistische Bereiche (Brutto).

    Jetzt hast du mich zu Boden geschlagen.

    20 Euro die Stunde ist aber immer noch sauviel Geld. Wenn du eine 48-Stunden Woche hast, verdienst du Netto ca. 1900. Wenn du keinen Wagen o. ä. hast und 600 Euro Warmmiete bezahlst, kannst du überleben 🙂



  • http://www.gehalt.de/einkommen/suche/SE-Teamleiter

    Einer verdient umgerechnet Elftausend im Monat (Brutto wahrscheinlich).
    Kann man das schaffen? 😃



  • Bitte beachte das das Programmieren von Business-Anwendungen viel viel langweiliger ist als das was man hobbymässig programmiert.



  • Geld ist nicht alles.

    Diese ganze Business - Software ist einfach nur saufad. Da gehts immer nur ums gleiche - irgendwelche Unternehmensstrukturen abbilden, ziemlich viel DB Zeugs, ziemlich viel GUI. Wirklich in die Tiefe gehts da nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel...).

    Und wahrscheinlich deshalb zahlen sie soviel - weils sonst keiner macht!

    Du kannst mit SW Entwicklung ganz gut einsteigen - ich bin damit auch ganz gut eingestiegen im Vergleich zu meinen Freunden - aber bleib bitte realistisch, dann erlebst du beim Berufseinsieg keine bösen Überraschungen 😉



  • Hacker schrieb:

    Ich fürchte, 75 Euro Stundenlohn wahren wohl doch nicht realistisch (obwohl das im Web stand).

    Als Freelancer ist das durchaus nicht unueblich; je nachdem worauf du dich spezialisiert hast.

    Die Sache ist nur die: Davon geht noch Steuer weg, Sozialversicherung, Selbstbehalte fuer Arztbesuche, Geld fuer Steuerberater, Geld fuer Anwaelte, etc.

    Und: 40 verrechenbare Stunden pro Woche bekommst du dauerhaft auch nicht so leicht zusammen, dh. der Stundensatz muss auch die Zeiten ohne Auftraege, Kundenakquise, Papierkram (Angebote, Rechnungen), etc.pp. abdecken.

    Wie schon gesagt: Konzentrier dich nicht zu sehr aufs Geld. Natuerlich ist es manchmal fein, Unsummen Geld zu scheffeln. Bis du eben genug hast und feststellst, dass du 50h pro Woche an etwas arbeitest, was dich eigentlich ueberhaupt nicht interessiert. Verlorene Zeit ist wesentlich schlimmer als verlorenes Geld.



  • c++ progger schrieb:

    Geld ist nicht alles.

    HÄ? Wie kann man bei einem so gigantischen Gehalt daran denken ob es Langweilig ist oder nicht? Ich mag GUI-Programmierung, mit DBs kenn ich mich mittlerweile auch ein wenig aus.

    Also kann ich nicht fassen wie wählerisch ihr seid 😮



  • Hacker schrieb:

    HÄ? Wie kann man bei einem so gigantischen Gehalt daran denken ob es Langweilig ist oder nicht?

    Es verdienen unheimlich wenige Leute da drauszen 11k Euro brutto pro Monat.

    11k Brutto bedeutet ungefaehr 6k Netto. Wenn du dafuer zwei Jahrzehnte 65h-Wochen arbeitest und ohnehin keine Zeit zum Geld vernuenftig ausgeben hast, relativiert sich das auch. Viel Arbeiten ist ja nicht schlimm, aber wenn die Arbeit dann auch noch stressig _und_ oede ist, dann ist das nicht so prickelnd.

    Kannst du kaum bewerten, wenn du das selbst noch nicht gemacht/gesehen hast.


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