Kunde kommt mit Anforderungen nicht in die Gänge
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Was hier irgendwie noch fehlt: hast du denn schon mal mit dem Chef gesprochen? Das wäre doch das erste, wenn die Kommunikation mit dem Kunden so gar nicht klappt.
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_matze schrieb:
Was hier irgendwie noch fehlt: hast du denn schon mal mit dem Chef gesprochen? Das wäre doch das erste, wenn die Kommunikation mit dem Kunden so gar nicht klappt.
Klar, mehrfach.
Dann wird eine Telefonkonferenz angesetzt, es wird alles mögliche versprochen und wenig geliefert. Nächste Runde im Kampf um die Information.
Der junge Chef hat heute wenigstens mal gesagt, dass das Projekt über Board geworfen wird wenn nicht bald was kommt. Er sieht die Problematik zum Teil ... besser als der Seniorchef.
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Ich kenne sowas. Stelle ein Ultimatum bis wann die Unklarheiten beseitigt werden müssen, andernfalls verweise darauf das du dann den Lösungsvorschlag gemäß deiner Interpretation erstellst und dir die Ausarbeitung und Korrektur jeder Fehlinterpretation bezahlen lässt. Bei manchen hat sowas echt System. Die haben entweder Angst sich auf eine Lösung festnageln zu lassen oder beabsichtigen ein Software-auf-Zuruf System bei dem sie auf Wunsch meinen dies und das zusätzlich bekommen zu können, da es ja keine spezifischen Plan gibt.
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Das hört sich doch schon mal ganz gut an. Das heißt, du bist mehr oder weniger aus dem Schneider und kannst dich um andere Sachen kümmern, bis Feedback kommt oder das Projekt halt gekippt wird?
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Er hatte erwähnt, das die Chefes Kaufleute sind und Entwicklung als Abschreiben/Umsetzen in Code von Kundenpowerpoints verstehen. Falls sie überhaupt was verstehen.
Da zum Projektumfang ein größere Hardwarelieferung gehört, haben die Chefes Dollarzeichen in den Augen und hören Goldklimpern. Da dringt er schwer durch.
Wenn das Projekt schief geht, es zum Streit mit dem Kunden kommt, größere Summe in Form von Penale oder unbezahlten Rechnungen kommt, gibt es für den Kaufmann nur einen Schuldigen. Und den erwartet ein sehr frostiges Gespräch. Sein berechtigten Argumente werden dann nicht gehört, weil er es ja nicht "hinbekommen" hat.
Die Sorte Chef verheizt die Mitarbeiter, schließlcih gibts genug Ersatz nach ihrer Meinung. Das ist meine Interpretation.
Die anderen Kollegen haben sich entweder in eine sichere, trockene Nische verzogen oder haben keine Ahnung.
Neue Stelle suchen und annehmen. Alles andere macht das Leben öd und fad und schädigt die Gesundheit.
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_matze schrieb:
Das hört sich doch schon mal ganz gut an. Das heißt, du bist mehr oder weniger aus dem Schneider und kannst dich um andere Sachen kümmern, bis Feedback kommt oder das Projekt halt gekippt wird?
Nee nee ich mache damit weiter. So gut es eben geht.
Der Vorschlag von Cpp_Junky hört sich prinzipiell gut an. Ob sie darauf anspringen weiß ich nicht. Bisher haben Aussagen, dass die Implementierung so nicht weitergeführt werden kann, nicht gefruchtet. Etwas Druck inkl. Ultimatum könnte was bringen. Werde es mal vorschlagen ...
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Blue LED schrieb:
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Entweder mit deinem Chef reden und ihm sagen welche Fragen offen sind und gelöst werden müssen oder aber die Fragen selber irgendwie lösen.
Beides funktioniert eigentlich ganz OK.
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Grundsätzlich tust du dir selbst etwas gutes, wenn du dich nach einer anderen Stelle umschaust.
Anderwo ist es auch nicht besser ...
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Shade Of Mine schrieb:
Entweder mit deinem Chef reden und ihm sagen welche Fragen offen sind und gelöst werden müssen oder aber die Fragen selber irgendwie lösen.
Alles, was in Eigenregie gelöst wird, würde ich aber lieber doppelt und dreifach allen Beteiligten (Chefs, Kunde, Agent) mitteilen, damit nachher die Beweislage eindeutig ist, falls das Ergebnis dann doch nicht wie gewünscht ist.
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_matze schrieb:
Alles, was in Eigenregie gelöst wird, würde ich aber lieber doppelt und dreifach allen Beteiligten (Chefs, Kunde, Agent) mitteilen, damit nachher die Beweislage eindeutig ist, falls das Ergebnis dann doch nicht wie gewünscht ist.
Solange man die Sachen noch schriftlich irgendwo hat die der Kunde angefordert hat, ist es eigentlich kein Problem. Der Kunde weiss in so einer Situation eh nicht was er will und ist deswegen entweder prinzipiell mit allem Zufrieden oder mit allem Unzufrieden - unabhängig davon was man jetzt eigentlich gemacht hat.
Also bei uns ist es so, dass wenn der Kunde uneindeutige Infos gibt wir das machen was wir denken und idR passt das dann auch.
Wir hatten aber auch schon Probleme wo der Kunde sich aufgeregt hat was das nicht für ein Blödsinn ist den wir gemacht haben und wir ihm dann seine Dateien zugeschickt haben wo er es genauso haben wollte. idR haben wir aber eine eigene Abteilung für den Kundenkontakt. Das erspart viel Arbeit.
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knivil schrieb:
Grundsätzlich tust du dir selbst etwas gutes, wenn du dich nach einer anderen Stelle umschaust.
Anderwo ist es auch nicht besser ...
Falsch. Es kann genauso schlimm sein, aber es kann ebenso besser werden. Mein derzeitiger Wohnort z.B. sagt mir überhaupt nicht zu, aber die Arbeit um so mehr.
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Shade Of Mine schrieb:
Solange man die Sachen noch schriftlich irgendwo hat die der Kunde angefordert hat, ist es eigentlich kein Problem. Der Kunde weiss in so einer Situation eh nicht was er will und ist deswegen entweder prinzipiell mit allem Zufrieden oder mit allem Unzufrieden - unabhängig davon was man jetzt eigentlich gemacht hat.
Also bei uns ist es so, dass wenn der Kunde uneindeutige Infos gibt wir das machen was wir denken und idR passt das dann auch.
Wir hatten aber auch schon Probleme wo der Kunde sich aufgeregt hat was das nicht für ein Blödsinn ist den wir gemacht haben und wir ihm dann seine Dateien zugeschickt haben wo er es genauso haben wollte. idR haben wir aber eine eigene Abteilung für den Kundenkontakt. Das erspart viel Arbeit.
Das deckt sich im Grunde mit meiner Erfahrung. Der Punkt ist nur der, dass bei schlecht gestellter Anforderung und infolgedessen unzureichender Ausführung in jedem Fall nachgebessert werden muss. Und das aus Kulanz oft zu unseren Lasten. Vielleicht ist eure Stellung gegenüber dem Kunden einfach besser, keine Ahnung. Bei uns ist der Kunde König, und wenn ein Gerät nicht verkauft werden kann oder sich die Auslieferung verzögert, weil die kundenspezifische Anforderung nicht ganz erfüllt wurde (ganz egal, ob letztlich der Kunde schuld war), dann gibt's was auf den Deckel.
Vorbeugen kann man, indem man alle Beteiligten (Kunde, Vertrieb, Chef...) immer wieder über den aktuellen Stand informiert.
Aber gut, sowas ist wirklich selten. In der Regel wissen wir auch besser als der Kunde selbst, was er eigentlich möchte.
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Blue LED schrieb:
Klar, mehrfach.
Dann wird eine Telefonkonferenz angesetzt, es wird alles mögliche versprochen und wenig geliefert.Deadline setzen. Gleich zur Telefonkonferenz eine nächste Konferenz ansetzen. Zur Not auch mal eine erschrekende Demo über den Zaun werfen: "Das ist alles was ihr bisher klar angefordert habt, das Ding kann nichts und wirft nur Fehler". Und - natürlich eine Sache der Chefs - auch schonmal Rechnungen schicken. Wenn der Kunde merkt, dass er schon Kosten verursacht ohne wirklich was dafür zu bekommen bemüht er sich meistens dann doch...
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_matze schrieb:
Und das aus Kulanz oft zu unseren Lasten. Vielleicht ist eure Stellung gegenüber dem Kunden einfach besser, keine Ahnung. Bei uns ist der Kunde König, und wenn ein Gerät nicht verkauft werden kann oder sich die Auslieferung verzögert, weil die kundenspezifische Anforderung nicht ganz erfüllt wurde (ganz egal, ob letztlich der Kunde schuld war), dann gibt's was auf den Deckel.
Unser "Trick" ist eine Abteilung für den Kundenkontakt. Die machen sich das mit den Leuten dort schon aus. Denn die Leute mit denen unsere Abteilung dort redet sind eh nicht die Endanwender :p Die machen sich also irgendwas aus - hauptsache der der zahlt ist glücklich
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Shade Of Mine schrieb:
Unser "Trick" ist eine Abteilung für den Kundenkontakt. Die machen sich das mit den Leuten dort schon aus. Denn die Leute mit denen unsere Abteilung dort redet sind eh nicht die Endanwender :p Die machen sich also irgendwas aus - hauptsache der der zahlt ist glücklich
Tja, das macht bei uns entweder der Vertrieb, oder halt wir selbst. In letzterem Fall ist die Anforderung klar definiert.
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Liegt dir besonders viel an dem Job? Warum willst du nicht wechseln? Entwickler sucht man gerade überall. Such dir eine etwas größere Firma und versuch einen Chef zu finden, der Ahnung von SW Entwicklung hat.
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Da hilft nur eskalieren, Projektleitung kann ja nicht die Aufgabe des Entwicklers sein.
Auch Fristen etc. sind dann eigentlich nicht deine Aufgabe, sondern die deiner Chefs.
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kenne das Chaos aus eigener Erfahrung.
Irgendwann hab ich gewechselt, und tatsächlich, es gibt viel besser organisierte Firmen.Mal abgesehen davon, dass Entwickler in deiner Firma einen so niedrigen Stellenwert haben...SW Entwickler=abtippen von PPT...gehts noch?
Mein Tipp: Nichts wie weg!
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Kleinere Brötchen backen...oder Kommunikation auch zwischen Kollegen schrittweise verbessern?
Die Kollegen scheinen ganz gut klar zu kommen, mit "kleineren Brötchen".
In welchem Kreis der Hölle befinden sich eigentlich die Kollegen, so als Supernullen neben so einem seltenen Superheld-Rockstar-Programmer?Ließe sich das "Büro" mit ein paar Postern verschönern?
http://xkcd.com/26/