"Innocence of Muslims" - Film verärgert die islamische Welt



  • Überall in den Nachrichten kann ich darüber lesen, welche Auswirkungen dieser Film hat.

    Laut mehreren Quellen wird Mohammed dort diffamiert.

    Auf Wikipedia ist allerdings auch das zu lesen:

    Für den Leser wird nicht ersichtlich, ob es sich um eine Satire, wie in Das Leben des Brian, oder um einen verunglimpfenden Propagandafilm handelt.

    Ich würde mir gerne selbst ein Bild von diesem Film machen, finde im Internet alledings nur Ausschnitte.

    Ich würde mich freuen, fall einer einen Link zum gesamten Film posten kann.
    Natürlich nur wenn das legal ist.

    Des weiteren würde mich eure Meinung dazu interessieren, inwiefern die Proteste gegen diesen Film in Ordnung sind.



  • Nur fürs Protokoll, weil es mich zuerst verwirrt hat: Für die Leser des Wikipediaartikels wird es nicht klar, ob [...]: Das Zitat ist nicht aus dem Artikeltext.
    Dafür, ob deswegen jemand ausrastet oder nicht, spielt es aber keine Rolle, ob es sich "objektiv gesehen" um Satire oder Propaganda handelt- im Zweifel fühlen sich bestimmte Leute so oder so provoziert oder wollen sich provoziert fühlen. "Life of Brian" wird ja als Satire betrachtet, aber als der Film veröffentlicht wurde, fanden das auch einige Leute gar nicht lustig.



  • Ich würde mir das Video sparen, denn es spielt in der Tat keine Rolle. Es ist nur der vorgeschobene Grund für einen Mob - wie immer. Alleine die Tatsache, dass es am 11. September passieren musste lässt es organisiert aussehen, aber spekulieren mag ich auch nicht mehr.

    Wegen Life of Brian: 1979 gab es meines Wissens nach aber keine wütenden Mobs, welche in verschiedenen Ländern politische Institutionen angriffen und zu Mord bereit waren 😉

    Wie auch immer, diskutieren kann man darüber sowieso nicht, man verliert nur, egal auf welcher Seite man hier steht.



  • ravenheart schrieb:

    Des weiteren würde mich eure Meinung dazu interessieren, inwiefern die Proteste gegen diesen Film in Ordnung sind.

    Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich damit selbst in Fadenkreuz diverser Irrer setze: Wer aufgrund eines idiotischen Films, eines Amerikaners den amerikanischen Botschafter und dessen Mitarbeiter tötet, weil der Prozent nicht greifbar ist, der hat nichts mit Islam zu tun.

    Wer einen unbeteiligten Menschen tötet, weil ein "Kunstwerk" eines anderen ihn stört, der hat überhaupt nichts religiöses an sich, sondern ist nichts weiter als ein Mörder.

    Die Tatsache, dass es offensichtlich genug Irre gibt, die im Namen von Allah und des Islams sich zu solchen Handlungen hinreißen lassen, die das Leben von Unbeteiligten attackieren, riskieren oder sogar nehmen, macht den nicht den Islam zu einer gefährlichen Religion, aber die fanatischen Islamanhänger zu gefährlichen Menschen.

    Wenn Islam "Frieden" bedeutet, dann sind alle Islamprediger und Ayatollahs durchaus aufgerufen, dieses Verhalten im Namen des Islams auf schärfste zu verurteilen. Und das fehlt mir gelegentlich von den religiösen Führern der unterschiedlichen Religionen, die wir als Islam verstehen und in einen Topf werfen.

    Denn Prügel und Tod wurde mir auch schon in Deutschland bereits angedroht, wenn ich mich nicht dem Islam beugen würde (ich wurde nicht geschlagen und ich lebe noch...). Und diese (meist recht jungen) Irren mögen doch bitte mal von jemanden aufgeklärt werden, der Islam versteht.

    Die überwiegende Mehrzahl, der Moslems, die ich kenne, sind friedliche und freundliche Menschen. Das soll dabei auch nicht unerwähnt bleiben.



  • Xin schrieb:

    Wenn Islam "Frieden" bedeutet, dann sind alle Islamprediger und Ayatollahs durchaus aufgerufen, dieses Verhalten im Namen des Islams auf schärfste zu verurteilen. Und das fehlt mir gelegentlich von den religiösen Führern der unterschiedlichen Religionen, die wir als Islam verstehen und in einen Topf werfen.

    Die eine islamische Gruppe ist nicht dafür verantwortlich, was die andere tut. Übrigens heißt Islam Unterwerfung unter Gott, nicht Frieden.

    Und Muslim heißt nicht Pazifist, sondern Diener Gottes.



  • Z schrieb:

    Xin schrieb:

    Wenn Islam "Frieden" bedeutet, dann sind alle Islamprediger und Ayatollahs durchaus aufgerufen, dieses Verhalten im Namen des Islams auf schärfste zu verurteilen. Und das fehlt mir gelegentlich von den religiösen Führern der unterschiedlichen Religionen, die wir als Islam verstehen und in einen Topf werfen.

    Die eine islamische Gruppe ist nicht dafür verantwortlich, was die andere tut.

    Der amerikanische Botschafter ist nicht für den amerikanischen Produzenten von Fantasy-Filmen verantwortlich.

    Z schrieb:

    Übrigens heißt Islam Unterwerfung unter Gott, nicht Frieden.

    Ich hörte immer, das Islam soviel wie Frieden (schaffen) bedeutet und habe jetzt nochmal nachgeguckt. Islam und Salam kommt wohl aus der gleichen Wurzel, die für "Frieden schaffen" steht.

    Grundsätzlich hast Du aber recht, was die konkrete Übersetzung angeht.

    Z schrieb:

    Und Muslim heißt nicht Pazifist, sondern Diener Gottes.

    Dann möge der Diener bitte auf eine Anweisung seines Herren warten und nicht im vorauseilenden Gehorsam einfach mal abschlachten, was ihm in den Weg kommt.

    Überhaupt sollte man sich - bevor man Leute tötet - erstmal genau versichern, dass das eine gute Idee ist. Also solange Gott oder Allah mir das nicht persönlich befiehlt, spricht nichts dagegen, mich vor Allah zu verneigen, wenn ich das für richtig halte und auf Schweinefleisch zu verzichten, aber Leute umbringen, da sollte schon was mehr sein, als ein Buch, bei dem sich nichtmals die unterschiedlichen islamischen Gruppen auf eine Interpretation einigen können.

    Ich kann akzeptieren, dass Menschen, die an Gott/Allah glauben, sehr motiviert sind, ihrem Gott zu gefallen. Ich kann auch verstehen, dass man entrüstet ist, wenn etwas, für das man sich sehr engagiert verunglimpft wird.
    Ich halte es nicht für besonders weise, wenn man einen Menschen, der einen selbst verunglimpft, genauso beleidigend attackiert. Ein weiser Mensch sollte über einigen Dingen stehen, wenn er sich bewusst ist, dass im Recht ist und der andere der Idiot ist.
    Überhaupt nicht weise ist es, jemanden zu töten, der das eigene Heiligtum verunglimpft hat. Das ist dämlich, aber es gibt noch einen letzten Hauch von Verständnis.

    Geistig unzurechnungsfähig ist aber, wer einen Unbeteiligten tötet, weil derjenige auf dem gleichen Kontinent geboren ist, wie der Typ, der mein Heiligtum verunglimpft hat. Da weiß ich auch nicht mehr, wie ich da noch irgendein Verständnis für aufbringen soll.



  • Xin schrieb:

    Z schrieb:

    Übrigens heißt Islam Unterwerfung unter Gott, nicht Frieden.

    Ich hörte immer, das Islam soviel wie Frieden (schaffen) bedeutet und habe jetzt nochmal nachgeguckt. Islam und Salam kommt wohl aus der gleichen Wurzel, die für "Frieden schaffen" steht.

    Bei der Bundeswehr gibt es den Witz, dass die Einstellung "F" des Sicherungshebels am Gewehr für "Frieden" steht. Man kann Frieden nämlich auch erreichen, indem man alle tötet, die man nicht leiden kann.

    Da weiß ich auch nicht mehr, wie ich da noch irgendein Verständnis für aufbringen soll.

    Verlangt das irgendjemand? 😕



  • Wer einen unbeteiligten Menschen tötet, weil ein "Kunstwerk" eines anderen ihn stört, der hat überhaupt nichts religiöses an sich, sondern ist nichts weiter
    als ein Mörder.

    Klar solche Leute gehören in den Bau.

    Aber meines Erachtens haben einige Künstler, sofern man sie so nennen kann, auch eine gewisse Mitverantwortung hierfür, da ihre "Kunstwerk" nichts anderes als eine Beleidigung für Völkergruppen sind.

    Ein wenig erinnert mich dass auch an das uralte Spiel von Aufhetzen, Aufstacheln und sich totlachen wenn es funktioniert...



  • /rant/ schrieb:

    Wegen Life of Brian: 1979 gab es meines Wissens nach aber keine wütenden Mobs, welche in verschiedenen Ländern politische Institutionen angriffen und zu Mord bereit waren 😉

    Dafür hat es seinerzeit wegen Die Letzte Versuchung Christi in Frankreich nen Brandanschlag auf ein Kino gegeben 🙂



  • Bashar schrieb:

    Da weiß ich auch nicht mehr, wie ich da noch irgendein Verständnis für aufbringen soll.

    Verlangt das irgendjemand? 😕

    Ja, diejenigen, die aus religiösen Gründen amerikanische Botschafter töten, verstehen das sicherlich moralisch als richtige Tat. Das hätte ich gerne mal begründet. Hier hätte ich gerne interlektuellen Djihad.

    So wie ich das sehe ist der Islam eine genauso spirituelle und intellektuelle Religion wie die meisten anderen auch. Man nimmt die Herausforderung gegen sich selbst an, um zum höheren zu streben. Es ist ein intellektueller Kampf. Mit sich, mit anderen.

    Primitive Gewalt, Mord und Totschlag, Hass sind weder ein Argument für den Islam, noch sind Opfer oder psychisch zerstörte Gotteskrieger auf dem Weg zu einer Erleuchtung.
    Ich würde von den Menschen, die die Erde in eine Hölle verwandeln gerne wissen, wie das zu einer höheren geistigen Stufe führen soll. Dabei spielt es keine Rolle, ob Djihad oder Kreuzzüge, nur Kreuzritter sind heute ausgestorben, die Djihadisten kann man fragen, wie eine selbst verursachte Hölle, eben Mord, Hass und Unterdrückung Gottgefällig sein kann. Wenn man faktisch nicht mehr hat, als mal erzählt bekommen, dass vor 1500 Jahren ein Mann ein Flüstern im Ohr hatte und daraufhin den Koran geschrieben hat.

    Das würde ich gerne verstehen.

    Bitte ein Bit schrieb:

    Aber meines Erachtens haben einige Künstler, sofern man sie so nennen kann, auch eine gewisse Mitverantwortung hierfür, da ihre "Kunstwerk" nichts anderes als eine Beleidigung für Völkergruppen sind.

    Die Amerikaner sind seit jeher für den sensiblen Umgang mit (anders) denkenden Menschen bekannt. Die Weltpolitik ist immer eine Frage der nationalen Sicherheit gewesen.

    Da der "Künstler" genau das bezwecken wollte, trägt er natürlich eine Mitverantwortung. Schade, dass die Menschen, die den Islam intellektuell nicht verteidigen können, auf solche Leute hereinfallen. Man hätte als Feedback auch mal einen Film über die Amerikaner drehen können und ihnen so den Spiegel vorhalten, statt ein solches "Kunstwerk" auch noch zu bestätigen.



  • Auf mich wirkt das, was man bisher hört, ziemlich dubios. Ein bißchen so, als wollte jemand ein bißchen PR zum Thema amerikanische Präsidentenwahl machen.

    Oder als bräuchten gewisse TV und Zeitungsleute wieder mal was zum verzapfen, mit dem man Geld machen kann.

    Im Tv kamen ja auch wieder mal Bilder von 11. September in New York. Viele Amerikaner haben überhaupt gar keine Krankenversicherung, könnte man entsetzt mitdenken...

    Christliche Hexenverfolger waren auch ziemlich gewalttätig. In der Regel traten sie immer dort am stärksten auf, wo sie es geschafft haben, die Diskussion (gewalttätig und bestimmend, wie auch sonst?) zurückzudrängen. Wo viel diskutiert wurde, hatten Hexenverfoger (und schnelle "Troll-Rufer?) nicht viel zu melden.



  • Wieviel derer die sich über den Film aufregen, haben ihn wohl ganz oder zu großen Teilen gesehen?



  • Xin schrieb:

    Ich hörte immer, das Islam soviel wie Frieden (schaffen) bedeutet und habe jetzt nochmal nachgeguckt. Islam und Salam kommt wohl aus der gleichen Wurzel, die für "Frieden schaffen" steht.

    Ja, arabische Wörter sind oft mehrdeutig und enthalten verschiedene Nebenbedeutungen. Beides wird erst im Kontext klarer, aber in einigen Fällen bleibt auch dann noch eine Ungenauigkeit vorhanden. Im Qur'an wurde dieses Verschwommene auf die Spitze getrieben, weshalb er sich in keine andere Sprache exakt übersetzen lässt. Zudem stellt er ein Meisterwerk arabischer Prosa dar, das unnachahmlich ist. Dies alles lässt Muslime glauben, dass der Qur'an nicht von dieser Welt ist. Für uns Atheisten war Mohammed freilich nur ein begnadeter Schriftsteller und Sprachgenie. :p

    Btw, die islamische Kultur ist sehr ambiguitätstolerant. Das kann an an der heiligen Schrift der Muslime liegen.



  • Xin schrieb:

    Bashar schrieb:

    Da weiß ich auch nicht mehr, wie ich da noch irgendein Verständnis für aufbringen soll.

    Verlangt das irgendjemand? 😕

    Ja, diejenigen, die aus religiösen Gründen amerikanische Botschafter töten, verstehen das sicherlich moralisch als richtige Tat.

    Deshalb bist du noch lange nicht gefordert, dafür Verständnis aufzubringen. Wie ist es mit dem Breivik-Massaker, oder mit dem Holocaust? Die Täter fanden das auch moralisch richtig, sagst du da auch, dass es dir schwer fällt, Verständnis aufzubringen? Dann ist das wohl nur so eine Floskel von dir.

    So wie ich das sehe ist der Islam eine genauso spirituelle und intellektuelle Religion wie die meisten anderen auch.
    Primitive Gewalt, Mord und Totschlag, Hass sind weder ein Argument für den Islam, noch sind Opfer oder psychisch zerstörte Gotteskrieger auf dem Weg zu einer Erleuchtung.

    Erleuchtung gibts im Buddhismus. Djihadisten glauben, dass ihr Tod im Kampf gegen die Ungläubigen sie direkt ins Paradies befördert. Da ist nichts intellektuelles dabei.

    Ich würde von den Menschen, die die Erde in eine Hölle verwandeln gerne wissen, wie das zu einer höheren geistigen Stufe führen soll.

    Das ist überhaupt nicht das Ziel dieser Leute! Die höhere Stufe gibt es schon, die heißt Himmel, und da will man hin. Die Erde ist nur ein kurzer Leidensweg, auf dem man sich bewähren muss.



  • Bashar schrieb:

    Xin schrieb:

    Bashar schrieb:

    Da weiß ich auch nicht mehr, wie ich da noch irgendein Verständnis für aufbringen soll.

    Verlangt das irgendjemand? 😕

    Ja, diejenigen, die aus religiösen Gründen amerikanische Botschafter töten, verstehen das sicherlich moralisch als richtige Tat.

    Deshalb bist du noch lange nicht gefordert, dafür Verständnis aufzubringen. Wie ist es mit dem Breivik-Massaker, oder mit dem Holocaust? Die Täter fanden das auch moralisch richtig, sagst du da auch, dass es dir schwer fällt, Verständnis aufzubringen? Dann ist das wohl nur so eine Floskel von dir.

    Ich habe keine Probleme mir die Moralvorstellungen von Mördern oder religiösen Überzeugungstätern anzuhören. Ja, ich rede auch mit Zeugen Jehovas, wenn sie bei mir klingeln. Meistens habe ich aber auch kein Problem die Dinge in Frage zu stellen, insbesondere, wenn die Leute nicht so gut geschult sind, wie die Zeugen Jehovas.
    Die gingen nach 90 Minuten angeregter Diskussion und klingeln seitdem nicht mehr bei mir.

    Ich kann auch akzeptieren, dass Nazis Juden töten wollen. Aber um das in Frage zu stellen, muss ich überhaupt kein Verständnis aufbringen. Tolerieren muss ich das auch nicht. Mit reiner Ablehnung kommt man nicht ins Gespräch und jede Gruppe zieht sich zurück und irgendwann schlagen die Gruppen aufeinander ein.

    Bashar schrieb:

    So wie ich das sehe ist der Islam eine genauso spirituelle und intellektuelle Religion wie die meisten anderen auch.
    Primitive Gewalt, Mord und Totschlag, Hass sind weder ein Argument für den Islam, noch sind Opfer oder psychisch zerstörte Gotteskrieger auf dem Weg zu einer Erleuchtung.

    Erleuchtung gibts im Buddhismus. Djihadisten glauben, dass ihr Tod im Kampf gegen die Ungläubigen sie direkt ins Paradies befördert. Da ist nichts intellektuelles dabei.

    Wie ich das verstanden habe, ist der Djihad eine durchaus rein intellektuelle Auseinandersetzung. Ungläubige umbringen ist eine andere Interpretationsmöglichkeit.

    Zusammen mit der Frage, wenn Allah in der Genesis die Menschen erschaffen hat, ob es ein Dienst an Allah sein kann, Allahs Schöpfung zu zerstören, statt sie von der Verehrung Allahs in einem intellektuellen Djihad - eben der Argumentation - zu überzeugen, macht die gewalttätige Auseinandersetzung zu einem Verbrechen gegen Allah. Wenn Allah die Menschen geschaffen hat, also auch die Ungläubigen, dann wäre die Schöpfung ja nicht perfekt, wenn man einen Teil davon wieder ausrotten müsste. Wer Ungläubige tötet muss also davon ausgehen, dass Allah unvollkommen ist.

    Mit einem unvollkommenen Gott oder unvollkommenen Göttern habe ich kein Problem - ich halte ihn/sie sogar für eine Voraussetzung für meinen Glauben - aber ein Moslem, der bereit ist für den Propheten Mohamed zu töten, also den unvollkommenen Teil von Allahs Schöpfung zu töten, der hat in seinem Glauben einen Konflikt zu lösen... Der Koran kann nicht perfekt sein, wenn nichtmals Allah perfekt ist. Und wenn Allah doch perfekt ist, dann ist es wohl kein Dienst am Herrn seine Schöpfungen zu töten.

    Wer töten will, sollte also zu meiner Religion übertreten. Ich habe damit kein religiöses Problem. 😉

    Bashar schrieb:

    Ich würde von den Menschen, die die Erde in eine Hölle verwandeln gerne wissen, wie das zu einer höheren geistigen Stufe führen soll.

    Das ist überhaupt nicht das Ziel dieser Leute! Die höhere Stufe gibt es schon, die heißt Himmel, und da will man hin. Die Erde ist nur ein kurzer Leidensweg, auf dem man sich bewähren muss.

    Auch das widerspricht in meinen Augen der Schöpfung.
    Es spricht meinetwegen ja nichts dagegen, dass das Leben nach dem Tod besser wird, doch wenn hier der Leidensweg ist, so wäre es bei einem strafenden Gott doch dienlicher, die Ungläubigen hier leiden zu lassen und als Diener Gottes sich so schnell wie möglich zu seinem Schöpfer zu begeben, um ihm dienen zu können. Allah muss sich doch seit Jahrhunderten gegen die Stirn schlagen, weil die Gottesdiener ihm diese ungläubigen Seelen, die er auf den Leidensweg geschickt hat, postwendend zurückschicken.
    Ich behaupte nicht, dass das Christentum besser wäre. Gelegentlich stelle ich mir Gott und Allah vor, wie sie zusammen sitzen, den Menschen zusehen und schweigend den Kopf schütteln.

    Religion in Frage zu stellen ist in der Regel nicht sonderlich schwer.
    Der Punkt ist, dass man es heute nicht mehr darf. Wenn eine Religion nicht mehr zu Diskussion steht, ist sie tot, denn mit wachsendem Wissen, wird aus religiösem Wissen, Metaphorik, dann eine gute Nachtgeschichte und schließlich vergessen.

    Religion kann nur weiterleben, wenn sie sich weiter entwickelt. Nicht die Wissenschaft tötet Gott, als Informatiker habe ich kein Problem mit Gott. Es sind die Gotteskrieger, die Gott/Allah/Elohim töten, die geistig zurückgebliebenen, die idiotische Filme drehen, um einen kulturellen Dhihad anzustiften oder die dann daraufhin Unbeteiligte töten.

    Es entstanden zwei Gruppen, die sich nicht mehr akzeptieren können und die genau jetzt aufeinander einschlagen.

    Dazu fällt mir nur der Film von Bruno Bozzetto ein: http://www.youtube.com/watch?v=AQH_Fhslk1I



  • Xin schrieb:

    Zusammen mit der Frage, wenn Allah in der Genesis die Menschen erschaffen hat, ob es ein Dienst an Allah sein kann, Allahs Schöpfung zu zerstören, statt sie von der Verehrung Allahs in einem intellektuellen Djihad - eben der Argumentation - zu überzeugen, macht die gewalttätige Auseinandersetzung zu einem Verbrechen gegen Allah. Wenn Allah die Menschen geschaffen hat, also auch die Ungläubigen, dann wäre die Schöpfung ja nicht perfekt, wenn man einen Teil davon wieder ausrotten müsste. Wer Ungläubige tötet muss also davon ausgehen, dass Allah unvollkommen ist.

    ...

    Auch das widerspricht in meinen Augen der Schöpfung.
    Es spricht meinetwegen ja nichts dagegen, dass das Leben nach dem Tod besser wird, doch wenn hier der Leidensweg ist, so wäre es bei einem strafenden Gott doch dienlicher, die Ungläubigen hier leiden zu lassen und als Diener Gottes sich so schnell wie möglich zu seinem Schöpfer zu begeben, um ihm dienen zu können. Allah muss sich doch seit Jahrhunderten gegen die Stirn schlagen, weil die Gottesdiener ihm diese ungläubigen Seelen, die er auf den Leidensweg geschickt hat, postwendend zurückschicken.

    Du lässt in diesen beide Absätzen aber komplett die Möglichkeit ausser Acht, dass Allah genau dies wollte. Die Ungläubigen sind geschaffen worden um die Gläubigen zu Prüfen. Das Töten von Ungläubigen ist daher wichtig um den eigenen Glauben zu bestätigen. Daher ja auch der Ansatz der Selbstmordattentäter. Die Schlagen da gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Daher ist das ganze für die jeweiligen Fanatiker nicht gegensätzlich. Die Wurden einfach damit aufgezogen. Hatte ja früher bei den Christen und Kreuzrittern genauso geklappt wie in Deutschland vor ca. 70 Jahren (Obwohl das weniger Religiös begründet war sondern mit der Herrenrasse begründet wurde).



  • Wie lange wir wohl noch auf eine Aufklärung in der islamischen Welt warten müssen?

    Ich hoffe jedenfalls auf keine falsche Toleranz gegenüber religiöser Intoleranz in Deutschland.
    (das Problem des Toleranten ist, dass er gegenüber Intoleranz meist auch relativ lange tolerant ist, vielleicht zu lange)

    Ich möchte mir jedenfalls keine Satire von irgendwelchen Spinnern verbieten lassen,
    die ihr Leben in Zeiten von Gentechnik und Quantentheorie nach einem 1500 Jahre alten Buch richten.

    Inwiefern der Film Satire ist oder gezielte Provokation von Christen-Fundis kann ich nicht beurteilen.
    Unabhängig davon sollten diese Gewaltreaktionen von den Führern einer "seriösen Religion" schärfer verurteilt werden.



  • Fedaykin schrieb:

    beide Absätzen aber komplett die Möglichkeit ausser Acht, dass Allah genau dies wollte. Die Ungläubigen sind geschaffen worden um die Gläubigen zu Prüfen. Das Töten von Ungläubigen ist daher wichtig um den eigenen Glauben zu bestätigen. Daher ja auch der Ansatz der Selbstmordattentäter. Die Schlagen da gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

    Selbstmord und Mord sind im Islam verboten (steht direkt im Qur'an). Und Menschen dürfen nur in drei Fällen getötet werden: als Bestrafung für Mord, Ehebruch und Apostasie. Gewaltsamer Kampf ist nur zur Verteidigung gestattet, also wenn der Muslim, seine Familie, sein Haus, seine Moschee, seine Freunde, etc. angegriffen werden.

    Islamische Hassprediger brauchen daher schon eine rege Phantasie, um ihre Schäfchen zu Gewalttaten gegen Ungläubige oder gar Selbstmordanschläge zu verhetzen und das Jihad zu nennen. Sie beziehen sich dabei zumeist auf die Feldzüge Mohammeds und auf die Sitte, Mohammed so weit es geht nachzueifern. Aus Qur'an und Sunna (Überlieferungen aus Mohammeds Leben + islamische Tradition und Ethik) ist gewaltsamer Kampf gegen Ungläubige nicht direkt herleitbar.



  • C14 schrieb:

    Ich hoffe jedenfalls auf keine falsche Toleranz gegenüber religiöser Intoleranz in Deutschland.

    Religiöse Praktiken, die mit unseren Gesetzen nicht vereinbar sind, werden hier keineswegs toleriert. Und verübt eine Islamist eine Gewalttat, z.B. bringt er jemanden wegen einer Mohammed-Karikatur um, wandert er dafür ins Gefängnis. Er bekommt keine mildernden Umstände. Gegenteiliges wird uns gern von grenzdebilen Hetzern wie Broder aufgeschwatzt.



  • Z schrieb:

    Selbstmord und Mord sind im Islam verboten (steht direkt im Qur'an). Und Menschen dürfen nur in drei Fällen getötet werden: als Bestrafung für Mord, Ehebruch und Apostasie. Gewaltsamer Kampf ist nur zur Verteidigung gestattet, also wenn der Muslim, seine Familie, sein Haus, seine Moschee, seine Freunde, etc. angegriffen werden.

    In den Extremistischeren Versionen der Auslegung werden aber Ungläubige nicht auf eine Stufe mit Menschen gestellt (echte Menschen sind nur Gläubige Islamisten) und so ist es wieder gar nicht so schwer einen Mord gutzureden. Es geschah ja kein Mord gegen einen Menschen sondern gegen ein "Minderwertiges" Wesen.


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