"Innocence of Muslims" - Film verärgert die islamische Welt



  • Xin schrieb:

    Z schrieb:

    Aus muslimischer Sicht ist jeder Mensch von Geburt an Muslim. Zum Ungläubigen wird er erst später, wenn er vom Islam hört, aber ihn explizit verwirft. Muslim ist auch jemand, der vom Islam niemals hörte, der aber ein rechtschaffenes Leben führte; der gute Taten vollbrachte und das Schlechte mied. Auch er wird ins Paradies kommen.

    Und hier spricht die Weisheit des Islams.

    Wer mit einem Sprengstoffgürtel loszieht und einen Moslem tötet, der begeht einen Mord. Und dafür muss der Moslem nicht dem Islam angehören, er muss ihn lediglich nicht ablehnen und ein rechtschaffendes Leben führen.

    Wer als Botschafter in islamischen Ländern unterwegs ist, wird vermutlich nicht den Islam hassen. Wenn er nun auch noch ein rechtschaffender Mensch war, dann haben diese Moslems gegen ihre Religion verstoßen. Keine Märtyrer - nur Mörder.

    So ist es. Es ist sogar irrelevant, ob er Muslime oder Ungläubige durch seinen Anschlag tötete. Schon der Selbstmord allein ist eine schwere Sünde. Nach einhelliger Meinung islamischer Theologen, wird er dafür in der Hölle schmoren.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Je nachdem wie Extrem die Gruppe wird es halt extremer - Religion ist halt prädestiniert für extremere Gruppen.

    Schon erstaunlich, dass Frieden predigen so häufig in Hass endet. Ansonsten kann ich Deinen Ausführungen nichts hinzufügen, da sie leider auf die Masse unreflektierter Menschen passt.

    Was als Vereinfachungsmechanismus im Hirn dafür sorgt, dass wir die Welt überhaupt begreifen können, sorgt in unserer großen, reizüberfluteten Welt dafür, dass wir die Welt nur noch als verwaschenes Muster wahrnehmen, wenn wir uns nicht bewusst die Zeit nehmen auf die Details zu achten. Dafür brauchen wir fähige Politiker, die den ganzen Tag die Zeit haben, sich ein Bild von der Welt zu machen.
    Wobei - wie mir scheint - dazu auch nur noch die Alt-Politiker Zeit finden.

    Fedaykin schrieb:

    Denn hier könnte man mal eine Gegenfrage stellt:
    Ein Tiefgläubiger Muslime dem immer Gelehrt wurde: Alle nicht-Muslimen müssen vernichtet werden. Er glaubt total fest an seinen Gott und an diese Lehren, da er es nicht anders kennt. In seinen Glauben ist er so fest und unerbittlich das er eines Tages den Bombengürtel umschnallt und sich und viele Ungläubige in die Luft sprengt (Wie schon gesagt, nicht aus bosheit sondern im besten Wissen und Gewissen, nach seinen Glauben das richtige zu tun).

    Stell dir vor du wärst diese Gottheit deren Regeln dummerweise falsch ausgelegt wurden um damit Selbstmordattentäter zu erziehen. Könntest du diesen Selbstmordattentäter, welcher aus dem tiefsten Glauben an dich etwas falsches tat, dafür verurteilen? Ist es seine Schuld das jemand drittes ihm deine Lehren Falsch eingeprügelt hat, ohne das er vielleicht genug davon versteht das ganze in Frage zu stellen?

    Ich war in einem von Nonnen geführten Kindergarten, ich war in einer katholischen Grundschule in der der Besuch der heiligen Messe wöchentlich auf dem Stundenplan stand.
    Ich habe aber einen eigenen Verstand.

    Und die einzig logische Erklärung, die ich fand ist, die für mich alles erklärt, ist dass wir a) ein Abbild Gottes sind und b) daher nicht existieren.

    Wir repräsentieren Gott. Wie ein Fernseher eine flache Kopie eines Bildes zeigt, ist das Universum eine flaches Abbild von Gott. Der Schauspieler im Fernsehen denkt auch nicht, es sieht zwar so aus, aber in Wirklichkeit sind es nur leuchtende Pixel und sich bewegende Lautsprecher. Da ist kein selbständig agierendes Lebewesen im Fernseher.

    "Ich denke, also bin ich" muss nicht zwangsläufig eine korrekte Schlussfolgerung sein. Eventuell stimmt auch hier die Prämisse nicht, den eventuell denke ich gar nicht. "Wenn Du denkst, dass Du denkst, dann denkst Du nur Du denkst..." Da ist kein "also". Vielleicht kann ich als "Wiedergabegerät" aber etwas Einfluss auf die Farben nehmen, mich bemühen, zu strahlen, ein wenig bunter zu sein, etwas mehr Kontrast zu liefern.

    Menschen arbeiten eindimensional. Sprache, Gedanken und Zeit fließt. Das können wir begreifen. Eins nach dem anderen. Wir können ein 2D-Bild sehen. Im 3D können wir noch Entfernungen von Objekten abschätzen, die wir 2d wahrnehmen. Mit 3D Daten wird es schon kompliziert. Sich im Vierdimensionalen zu bewegen, fällt mir sehr schwer und eine richtig gute Vorstellung habe ich davon auch noch nicht.
    Gerade in der Informatik wissen wir, dass Dinge vereinfacht werden, wenn man sie um eine Dimension runterbricht. Wäre Gott höherdimensional, würde das Universum als vereinfachtes Abbild nützlich sein.
    Wenn wir ein Abbild Gottes sind, dann ist auch nicht gesagt, dass wir das einzige Abbild wären. Vielleicht sind wir auch nur das RTL2 der Abbilder.
    Legitime Möglichkeit - der Mensch als Zentrum von allem hat sich weder bei der Form des Planeten noch bei der Position im Sonnensystem bewährt und in der Galaxie sind wir auch eher ein Randphänomen. Es schadet also nicht, erstmal bescheiden an die Sache ranzugehen.

    Gott evolutioniert. Mit uns.
    Gott ist nicht Schöpfer oder Entscheider oder Lenker. Gott ist auch nicht Hirte. Gott ist nur. Genauso wie wir nur sind.
    Von einer Gaswolke im Chaos evolutioniert das Universum zu immer feineren Strukturen. Galaxien, Sonnensysteme, Ökosysteme, Gehirne, Soziale Vernetzung. Wer weiß, was als nächstes kommt.
    Von Quarks zum Atom, von einem Element zu einer Vielfalt von Elementen, Molekülen. Von einem organischen Molekül zu einer Vielzahl von Lebensformen, Pflanzen, Pilze, Tiere und davon Millionen von Arten.
    Alles aus Elementen, die Stoffwechselprodukte des Universums sind.

    Die Frage von Leben und Tod stellt sich nicht. Leben ist eine recht willkürliche Definition. Moralische Fragen, die Schuld beinhalten, stellen sich auch nicht. Wir sind eins. Füge ich Dir Schaden zu, füge ich mir Schaden zu. "Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füge auch keinem anderen zu." Zeitlos. Wir sind Teil des Universums und haben auch Anteil daran, wie wir darin leben. Was ich vor diesem Leben getan habe, hat Einfluss auf das Jetzt, was ich heute tue hat Einfluss auf das Morgen. Wenn ich als Gott nicht so schnell sterben kann, versuche ich mich nicht heute zu selbst zerstören.

    Trägt eine Krebszelle Schuld, wenn sie einen ganzen Menschen tötet? Sie verfolgt doch nur ein verworrenes Programm, dass ihr eingepflanzt wurde. Sie tötet damit auch sich selbst. Macht sie ihren Schöpfer damit glücklich, dient sie ihm damit?
    Gibt es einen Richter für Krebszellen? Mir ist keine Religion bekannt, die einen strafenden Gott für Krebszellen kennt, obwohl Krebszellen soviel Leid für Milliarden anderer Zellen verursachen.
    Trägt ein Sprengstoffattentäter Schuld, wenn er Gott tötet? Und wer bleibt dann noch, um darüber zu richten? Und wenn niemand richten kann, gibt es dann Schuld?

    Als Teil von allem kann ich nur versuchen, meinen Job hier gut zu machen, irgendwann zu vergehen und morgen in einer Welt, die ich heute weitergebracht habe, wieder zu kommen.
    Sprengstoffgürtel erscheinen mir da unlogisch, um die Welt von morgen zu einer bessern Welt zu machen.



  • Die deutsche Botschaft im Sudan brennt. Das ist... interessant.

    Wollen doch mal schauen, wie sich die religiösen Führer dazu positionieren.

    Ob der Islam eine gefährliche Religion ist, entscheidet sich quasi jetzt, denn wenn die Religiösen Führer sich damit einverstanden erklären, oder das nicht wenigstens deutlich verurteilen, dann fehlt mir etwas die Argumentation, den Islam als friedlich zu bezeichnen.

    Das wiederum führt dann bei den friedlichen Moslems zu einem Konflikt.



  • Xin schrieb:

    Ob der Islam eine gefährliche Religion ist, entscheidet sich quasi jetzt, denn wenn die Religiösen Führer sich damit einverstanden erklären, oder das nicht wenigstens deutlich verurteilen, dann fehlt mir etwas die Argumentation, den Islam als friedlich zu bezeichnen.

    Das ist Politik und nicht Religion.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Das ist Politik und nicht Religion.

    Wo ist der Unterschied?



  • Xin schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    Das ist Politik und nicht Religion.

    Wo ist der Unterschied?

    Dass es Leute gibt die die Religion gut finden und gegen Gewalt sind.
    Es gibt aber keine Leute die diese Politik gut finden und gegen Gewalt sind.


  • Mod

    Shade Of Mine schrieb:

    Xin schrieb:

    Ob der Islam eine gefährliche Religion ist, entscheidet sich quasi jetzt, denn wenn die Religiösen Führer sich damit einverstanden erklären, oder das nicht wenigstens deutlich verurteilen, dann fehlt mir etwas die Argumentation, den Islam als friedlich zu bezeichnen.

    Das ist Politik und nicht Religion.

    Der Islam kennt keine Trennung von Politik und Religion.



  • Marc++us schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    Das ist Politik und nicht Religion.

    Der Islam kennt keine Trennung von Politik und Religion.

    Dennoch gibt es Leute die gläubig sind und gegen diese Politik. Ich denke man sollte da nur ein bisschen mit generalisierungen vorsichtig sein. Denn auch wenn der Islam die Triebfeder ist, so spricht nichts gegen ein friedliches zusammenleben - das Problem ist die Politisierung. Natürlich ist der Islam was das betrifft sehr unpraktisch zu handhaben - da diese Trennung Staat/Kirche nicht existiert. Das ist aber praktisch gesehen in den USA aber auch der Fall.

    Ich fürchte nur, dass so eine Generalisierung (alle gläubige islamisten sind automatisch für diese politik des hasses) gefährlich ist.

    Wenn es nach mir ginge, würde ich sowieso alle Religionen abschaffen weil sie mehr leid als nutzen bringen - aber das ist ein anderes Thema 😉


  • Mod

    Xin schrieb:

    Die deutsche Botschaft im Sudan brennt. Das ist... interessant.

    Westerwelle dazu:

    Der Außenminister lobte die Bedeutung des Internet für die Revolution in arabischen Ländern. "Es gibt aber auch einen Fluch des Internets – nämlich, dass auch die verrücktesten und fanatisch verblendetsten Menschen ihr dümmstes Zeug ins Internet stellen können und dabei leider auch die Gefühle von vielen Menschen verletzen."

    Manche Menschen in der arabischen Welt wüssten nicht, dass dies nicht repräsentativ für die Einstellung im Westen sei. "Sie glauben, dass das in irgendeiner Form regierungsamtlich gebilligt wird."

    Ich halte die Aussage in dieser Form für gefährlich, denn natürlich gibt es im Sinne der Meinungsfreiheit eine Billigung "jeglichen Unsinns im Internet". D.h. der Staat könnte natürlich im Sinne des Religionsfriedens "mißgebilligte Dokumente und Filme" durch eine Ausnahmeregelung in der Meinungsfreiheit unterdrücken. In Deutschland auf jeden Fall, in den USA schon schwieriger.

    Gefährlich auch, weil es Bestrebungen der mehrheitlich islamischen Länder via UN gibt, das Verbot der Beleidigung von Religionen in die Grundrechte aller Länder reinzudrücken.

    Westerwelles Aussage sollte daher eher lauten "Westliche Regierungen haben nicht das Recht und die Möglichkeit, solche ins Internet gestellten Aussagen zu unterbinden, selbst wenn es sich um dummes Zeug handelt".



  • Shade Of Mine schrieb:

    Xin schrieb:

    Shade Of Mine schrieb:

    Das ist Politik und nicht Religion.

    Wo ist der Unterschied?

    Dass es Leute gibt die die Religion gut finden und gegen Gewalt sind.
    Es gibt aber keine Leute die diese Politik gut finden und gegen Gewalt sind.

    Du scheinst zu vergessen, der das der Islam nicht "die eine Religion" ist, sondern ein Oberbegriff. Ähnlich wie das Christentum evangelisch und römisch-katholisch, griechisch-orthodox uvm. zusammenfasst.

    Auch die Katharer waren Christen, das fanden die Katholiken aber nicht gut und daher haben die Katholiken die Katharer ausgerottet. Daher kommt der Begriff Ketzer.
    Es gibt auch viele Leute, die Katholizismus gut finden und gegen Gewalt sind.

    Ich denke, dass heutige Katholiken den christlichen Hassprediger Terry Jones eher eine Absage erteilen. Die Christen bemühen sich um Ökumene. Und ich erwarte jetzt genau das von den religiösen Führern des Islam.

    Ich erwarte eine Armada von moslemischen Führen und Ayatollahs, die klarstellen, dass die Religion es nicht deckt, amerikanische Botschafter zu töten und deutsche Botschaften anzuzünden, weil eine kleine Gruppe Amerikaner mit einem Film ihre geistige Beschränktheit bewiesen hat.
    Nach der Logik hätte Bush nach dem 11. September den kompletten nahen Osten in Ruß und Asche verwandeln dürfen.
    Wenn sogar George W. Bush soviel Hirn besitzt, nicht sofort alles komplett platt zu bomben (und ehrlich gesagt, ich hätte es ihm zugetraut), dann erwarte ich von hochrangigen religiösen Führern, dass sie hier auch mal klar Position beziehen und - hoffentlich - "STOPP!" sagen.

    Marc++us schrieb:

    Westerwelles Aussage sollte daher eher lauten "Westliche Regierungen haben nicht das Recht und die Möglichkeit, solche ins Internet gestellten Aussagen zu unterbinden, selbst wenn es sich um dummes Zeug handelt".

    👍

    Und es ist auch gut, dass der Staat dieses Recht nicht hat. Mit der Aussage, dass es dummes Zeug ist, würde sich die Regierung aber auch entsprechend positionieren.



  • Shade Of Mine schrieb:

    Ich denke man sollte da nur ein bisschen mit generalisierungen vorsichtig sein. Denn auch wenn der Islam die Triebfeder ist, so spricht nichts gegen ein friedliches zusammenleben - das Problem ist die Politisierung.

    Offensichtlich spricht doch die Praxis gegen ein friedliches Zusammenleben. Man braucht ja auch gar keine Generalisierung, es reicht doch, wenn einige tausend Hinterwäldler sich zusammenrotten und losschlagen und vor allem eine große Masse danebensteht und sich irgendwas denkt, aber eben nicht einschreitet (allerdings, wie sollte sie das konkret auch...). Meine laienhafte Erklärung für diese Passivität ist (wie sie auch für Passivität hierzulande in vielen Fällen ist): "Selber umbringen ist doof, aber mein Bekannter, der gerade den Amerikaner massakriert hat, der wird wohl einen guten Grund haben, außerdem ist er auch Moslem wie ich, also stelle ich mich nicht aktiv gegen ihn."



  • Shade Of Mine schrieb:

    Ich denke man sollte da nur ein bisschen mit generalisierungen vorsichtig sein. Denn auch wenn der Islam die Triebfeder ist, so spricht nichts gegen ein friedliches zusammenleben - das Problem ist die Politisierung.

    Das Problem ist die Armut in vielen muslimischen Ländern. Und die kommt nicht zuletzt auch von dem fanatsischen Glauben, der den Fortschritt blockiert. Wenn ich nun sehe wie Fanatiker gefeiert werden für die "Demokratisierung" wie in Ägypten, dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Mal gucken was uns von da noch erwartet...



  • Ein Film, den ich noch nichtmal gesehen habe, macht soviel Tohuwabohu? Religiöser Extremismus ist zumeist auch politischer Extremismus. Aus rein politischem Kalkül sind Kreuzfahrerorden und "Ketzergemeinschaften" ausgelöscht worden.
    Umgedreht geht's auch, wenn man Marxismus- Leninismus als Ersatzreligion sieht.

    Und das ist der Vorwurf, dem man dem Islam machen muß: Er ist bei den Mechanismen des Mittelalters steckengeblieben. Die führenden christlichen Kirchen versuchen das auch, aber weniger erfolgreich. Die christliche Gesellschaft ist überwiegend säkularisiert.

    Ich kenne einen Muslim, dem der Imam das Vögeln mit "unreinen" Frauen verboten hatte und das Ende der Beziehung forderte. Der hat das wirklich gemacht. Die Folge war eine Zwangsheirat in Marokko.
    Der ist zwar jetzt total unglücklich, aber er hat es gemacht. Da fragt man sich schon, ob der generell einen an der Klatsche hat, ist aber nicht so - nur bei dem Thema flippt er aus.

    Mittelalterlich einfach ...



  • Ich denke jetzt wär ein guter Zeitpunkt, um herauszufinden, was das KSK so kann 🤡 Grad im Sudan gibt's ja Öl :>



  • Westerwelles Aussage:

    Marc++us schrieb:

    Gefährlich auch, weil es Bestrebungen der mehrheitlich islamischen Länder via UN gibt, das Verbot der Beleidigung von Religionen in die Grundrechte aller Länder reinzudrücken.

    Westerwelles Aussage sollte daher eher lauten "Westliche Regierungen haben nicht das Recht und die Möglichkeit, solche ins Internet gestellten Aussagen zu unterbinden, selbst wenn es sich um dummes Zeug handelt".

    Genau das meinte ich mit der falschen Toleranz gegenüber religiöser Intoleranz.
    Was macht ein religiöses Gefühl denn besonders schützenswert?
    Wenn ich mir nen lächerlichen Film über Newton anschaue und danach Amok laufe, heisst es dann nachher auch: "Ja wir verurteilen diese Tat, ABER dieser Film war natürlich auch eine schlimme geschmacklose Provokation"?
    Ich finde, wir sollten zu unserer hart erkämpften Meinungsfreiheit klarer stehen und uns nicht von irgendwelchen Fundamentalisten dazu erpressen lassen Verständnis für solche Taten zu heucheln.

    Minimee schrieb:

    Das Problem ist die Armut in vielen muslimischen Ländern. Und die kommt nicht zuletzt auch von dem fanatsischen Glauben, der den Fortschritt blockiert. Wenn ich nun sehe wie Fanatiker gefeiert werden für die "Demokratisierung" wie in Ägypten, dann läuft es mir kalt den Rücken runter. Mal gucken was uns von da noch erwartet...

    Schon ironisch, dass ausgerechnet in Lybien die amerikanische Botschaft verwüstet wurde.
    Mal sehen wie lange die USA noch die syrischen "Freiheitskämpfer" unterstützen um dort auch eine ach so tolle Demokratie einzuführen (in welchem Video der Rebellen ist nicht mindestens 10x "allah al akbar" zu hören?)
    Klingt vielleicht hart, aber manche Staaten sind einfach noch nicht reif für "Demokratie".



  • Marc++us schrieb:

    Der Islam kennt keine Trennung von Politik und Religion.

    Das kommt auf die Konfession an. Der politische Islam (Islamismus) entspringt in der Regel der Salafiyya und Wahhabiyya. Sunniten, Aleviten und Sufis sind zu nahezu 100% nicht islamistisch. Bei Islamdiskussionen wird oft unterschlagen, dass es viele verschiedene Strömungen des Islams gibt, und dass bis auf die Schiiten, keine andere Konfession hierarchische Strukturen pflegt, wie beispielsweise die katholischen Christen. Demzufolge ist es unmöglich, jemanden zu finden, der für die Gesamtheit der Muslime sprechen kann. Und daher kann der Ausdruck "der Islam" nur eine grobe Verallgemeinerung sein, über den man nur wenige konkrete Aussagen treffen kann.



  • Aber wenn der politische Islam - der Definition gemäss Islamismus genannt - nicht von Sunniten getragen wird, warum manifestiert er sich dann überall von Algier bis Islamabad und weiter? In praktisch sämtlichen Verfassungen und Gesetze dieser Länder ist der sunnitische Islam als die offizielle Staatsreligion bevorzugt, wenn nicht gleich eine Art der Sharia gilt - und dies geht weit über die in europäischen Verfassungen übliche Präambel "Im Namen Gottes des Allmächtigen!" (= es gibt irgendwo einen Gott) etc. hinaus. In der Theorie mag es sein, dass diese Gesellschaften ihre Politik nicht im Islam selbst begründen, aber in der Praxis verschmelzen dort Politik und Religion zu einem undurchschaubaren Konstrukt. Vielleicht gerade auch weil es keine hierarchische Struktur gibt.

    Was ich immer wieder mit Erstaunen beobachte: In Europa wird in Islamdiskussionen (die leider oft unter Ausschluss von Muslimen stattfinden) oft jedes Argument so lange herumdifferenziert, bis es in homöopathischen Dosen nutzlos geworden ist. Im Sudan wurde gestern nicht so lange gefackelt (und die Wortwahl trifft den Nagel in der Tat auf den Kopf :p). Die praktisch einseitige Verurteilung dieses Schundfilmes ohne Erwähnung des wütenden Mobs und der zu beklagenden Toten durch Politiker in der Region, sowie die Aufforderungen aus Tunesien und Ägypten, Obama solle sich im Namen der offiziellen USA für das Video entschuldigen, zeugen auch nicht gerade von Differenzierung wie sie hier stets betrieben wird.



  • Ich bin froh in einer aufgeklärten Gesellschaft zu leben.

    0
    -|-
    Π
    Mohammed.

    Hab ich jetzt eine Fatwa?



  • /rant/ schrieb:

    Was ich immer wieder mit Erstaunen beobachte: In Europa wird in Islamdiskussionen (die leider oft unter Ausschluss von Muslimen stattfinden) oft jedes Argument so lange herumdifferenziert, bis es in homöopathischen Dosen nutzlos geworden ist. Im Sudan wurde gestern nicht so lange gefackelt (und die Wortwahl trifft den Nagel in der Tat auf den Kopf :p). Die praktisch einseitige Verurteilung dieses Schundfilmes ohne Erwähnung des wütenden Mobs und der zu beklagenden Toten durch Politiker in der Region, sowie die Aufforderungen aus Tunesien und Ägypten, Obama solle sich im Namen der offiziellen USA für das Video entschuldigen, zeugen auch nicht gerade von Differenzierung wie sie hier stets betrieben wird.

    Obama muss sich nicht entschuldigen, wie sich der Islam nicht für den Tod von vier Amerikanern entschuldigen muss.

    Beide können aber die vom Volk begangenen Taten verurteilen. Die Staaten können Position beziehen - was sie teils auch tun.

    Die Sache mit den homöotischen Argumenten fällt mir allerdings auch auf.
    Ich habe Moslems als Freunde und nichts liegt mir ferner, als alle Moslems über einen Kamm zu scheren.
    Fakt ist aber auch, dass die Unruhen in islamischen Ländern stattfinden. Hier sterben Menschen und werden verletzt. Wie bei den Karikaturen vorrangig bei denjenigen, die die Unruhen durchführen.

    Die islamischen Länder, Menschen die für Mohammed töten, machen sich selbst zu einer Karikatur. Und das sind explizit nicht die friedlichen, zivilisierten Moslems, sondern das sind die Moslems, die hier eine Denkblockade haben. Das muss man ihnen nicht vorwerfen, denn wir sind diejenigen, die das Glück haben Staat und Kirche soweit getrennt zu haben, dass wir frei denken dürfen und das auch eher vermittelt bekommen.

    Obwohl die Gewalt verurteilt wird, setzen sich die Unruhen fort. Hier machen sich Moslems genauso zu einem Teil zu Intelligenzverweigern wie es bei den Fussballfans die Hooligans sind. Und über solche Menschen darf man auch Karikaturen zeichnen, genauso wie man sich über Nazis lustig machen darf.
    Hooligans, Nazis und radikale Moslems sind Problemgruppen dieser Zeit und das kann man auch so benennen. Bei all diesen Gruppen fehlt eine geistige Reife. In der Regel Bildung. Hooligans brauchen andere Vorbilder, Nazis müssen verstehen, was Hitler angestellt hat und radikale Moslems müssen sich konstruktiv mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Bis dahin brauchen alle Ventile, über die sie kontrolliert Druck ablassen dürfen.

    Und nicht zu vergessen: es gibt auch Fussballfans, konservative Politik und friedliche Moslems. Und die bei jedem Satz erstmal politisch korrekt auszuklammern, im Idealfall mit männlicher und weiblicher Form... irgendwann verschwindet die Problemgruppe in einer Vielzahl anderer Gruppen und keiner weiß mehr, worum es eigentlich geht.

    Der Islam ist ein Problem für eine friedliche Weltfrieden. Wie es der Kapitalismus auch ist. Wir haben alle unsere Leichen im Keller und lieber verklausuliert man alles, statt mal aufzuräumen.



  • /rant/ schrieb:

    Aber wenn der politische Islam - der Definition gemäss Islamismus genannt - nicht von Sunniten getragen wird, warum manifestiert er sich dann überall von Algier bis Islamabad und weiter? In praktisch sämtlichen Verfassungen und Gesetze dieser Länder ist der sunnitische Islam als die offizielle Staatsreligion bevorzugt, wenn nicht gleich eine Art der Sharia gilt - und dies geht weit über die in europäischen Verfassungen übliche Präambel "Im Namen Gottes des Allmächtigen!" (= es gibt irgendwo einen Gott) etc. hinaus. In der Theorie mag es sein, dass diese Gesellschaften ihre Politik nicht im Islam selbst begründen, aber in der Praxis verschmelzen dort Politik und Religion zu einem undurchschaubaren Konstrukt. Vielleicht gerade auch weil es keine hierarchische Struktur gibt.

    Was ich immer wieder mit Erstaunen beobachte: In Europa wird in Islamdiskussionen (die leider oft unter Ausschluss von Muslimen stattfinden) oft jedes Argument so lange herumdifferenziert, bis es in homöopathischen Dosen nutzlos geworden ist. Im Sudan wurde gestern nicht so lange gefackelt (und die Wortwahl trifft den Nagel in der Tat auf den Kopf :p). Die praktisch einseitige Verurteilung dieses Schundfilmes ohne Erwähnung des wütenden Mobs und der zu beklagenden Toten durch Politiker in der Region, sowie die Aufforderungen aus Tunesien und Ägypten, Obama solle sich im Namen der offiziellen USA für das Video entschuldigen, zeugen auch nicht gerade von Differenzierung wie sie hier stets betrieben wird.

    Religiöser Fanatismus und religiös motivierte Gewalt haben überall dort große Chancen, wo Armut, geistige Unflexibilität und Unbildung herrschen. Das ist zugleich der beste Nährboden für sämtliche politischen Extremismen. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die Länder in denen die Krawalle waren dafür bekannt sind, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht schreiben und nicht lesen kann und kaum mehr als eine Hand voll Oliven pro Tag zum Essen hat.

    Welche Religion als Zugpferd für derartige Ausschreitungen herhalten muß ist eigentlich irrelevant. Sie alle enthalten Aussagen zur Gewalt, die von hasserfüllten Predigern mit viel Phantasie verschwurbelt, dazu missbraucht werden, die Massen anzuheizen.


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