Wie nennt ihr den alten Standard vor C++11?



  • Bei dir ist das halt so. Viele haben die Wahl gar nicht. Ich kann mir nicht aussuchen, welchen Compiler ich auf der Arbeit verwende. So einfach ist das. Und da das vielen so geht, kam der Vorschlag von Otze (den du irgendwie falsch verstanden hast, glaube ich 🙂 ).



  • Ok, ist ja nicht mein Forum. Dann ist eben für euch C++ != C++11, weil es so bei den meisten auf Arbeit so ist. 🙄



  • Ich denke mal, da unterscheidet man nicht pauschal. C++ heißt eben nicht C++11 sondern allgemein Standard-C++. Damit sollten Dinge, die einfach pauschal über C++ gesagt werden, sowohl im alten als auch im neuen gültig sein. Wenn man hier Code postet, der C++11-Features enthält, sollte man das natürlich explizit dranschreiben (wenn der Fragesteller ein Neuling ist) und bei Bedarf auch eine C++03-Lösung anbieten. Natürlich gibts hier einige Hobbyprogrammierer, die sich gleich VS2012 auf ihren Spiele-PC "gesaugt" haben und nicht verstehen können, warum einige Leute noch mit Uralt-Versionen wie VS2008 arbeiten, aber die Mehrheit kennt dann doch die rauhe Wirklichkeit und bedauert die Leute, die auf der Arbeit noch VC6 einsetzen müssen (denen ist nämlich wirklich kaum noch zu helfen ;)).

    Grasshopper schrieb:

    Ja klar sind Features neu, aber sie sind einfach der aktuelle C++ Standard, ob sie nun jeder schon kennt oder nicht ist doch irrelevant in meinen Augen.

    Nein ist es nicht. Sie stehen auf einem Papier (oder PDF), das den Namen "Standard" trägt. Sie sind aber de facto so lange noch kein Standard, wie die Mehrheit der Compiler im professionellen Einsatz sie nicht unterstützt. Klar, wir sind da in einer ständig wechselnden Übergangszone, deshalb sollte man auch streng genommen immer dazu schreiben, welche Version man meint - einfach nur "C++" sollte dann heißen "gilt für beide Versionen".

    Die ganzen Unterscheidungen gelten aber als Richtlinien hauptsächlich, wenn man sich mit Leuten unterhält, die sich noch nicht so gut auskennen. Hin und wieder gibts ja auch Situationen, wo sich die "alten Hasen" hier gegenseitig Code an die Köppe werfen, und da die an einem auto , variadic templates und Lambdas eh gleich sehen dass es sich um C++11 handelt, verzichtet man dann gern auf die explizite Angabe der Version - teils zum Leidwesen der Unerfahrenen.

    Grasshopper schrieb:

    C++ != C++11, weil es so bei den meisten auf Arbeit so ist. 🙄

    Ja - weils in der realen Welt all derer so ist, die noch woanders als zu Hause und im Uni-Elfenbeinturm mit C++ zu tun haben 😉



  • Also ist der C++ Standard nicht das was in dem PDF festgelegt wurde, sondern die Menge die alle "Standards" gemein haben?

    Welche Mehrheit der Compiler, die im professionellen Bereich genutzt werden, unterstützen denn kein C++11?

    Ich kann dies nur aus der Sicht des Hobbyprogrammierer mit SpielePC sagen, denn für mich sind C++-Programmieren nun auch diese und nicht nur welche die sich beruflich so etwas antun müssen/wollen^^

    Ich lebe auch in einer realen Welt.


  • Mod

    Der ISO-Dokument beschreibt nicht eine sondern die Programmiersprache C++.
    Konsequenterweise ist die Sprache, die im 1998 bzw. 2003 verabschiedeten Dokument beschrieben wurde, de jure kein Standard-C++ (mehr).

    Was praktisch gemeint ist, wenn hier im Forum von C++ die Rede ist, muss sich hingegen aus dem Kontext ergeben (wobei allerdings die Frage, was gegenwärtig am meisten genutzt wird, keinen normativen Wert hat).

    pumuckl schrieb:

    Nein ist es nicht. Sie stehen auf einem Papier (oder PDF), das den Namen "Standard" trägt. Sie sind aber de facto so lange noch kein Standard, wie die Mehrheit der Compiler im professionellen Einsatz sie nicht unterstützt.

    Die Antwort impliziert, dass es auch noch eine (abweichende) de jure-Seite gibt. Damit ist das unbedingte Nein aber nicht angebracht.



  • Grasshopper schrieb:

    Also ist der C++ Standard nicht das was in dem PDF festgelegt wurde, sondern die Menge die alle "Standards" gemein haben?

    Nein, es gibt keinen "C++-Standard". Du musst immer angeben, welchen du meinst.

    Welche Mehrheit der Compiler, die im professionellen Bereich genutzt werden, unterstützen denn kein C++11?

    VS06/VS08, alle GCC mit Version unter ~4.5, usw. usw.
    Ich bin sicher, 95% der heutigen Firmen arbeiten mit einem solcher Compiler.

    Ich kann dies nur aus der Sicht des Hobbyprogrammierer mit SpielePC sagen, denn für mich sind C++-Programmieren nun auch diese und nicht nur welche die sich beruflich so etwas antun müssen/wollen^^

    Jo, Pech :D! Denn die meisten hier sind beruflich tätig (mich ausgeschlossen).
    Dann musst du dich wohl daran gewöhnen 🙂



  • Ok, dann kann man also nie schreiben C++. Oder wenn man es macht, dann meint man nur die Schnittmenge zwischen allen "Standards". Wieder was gelernt, das war ja auch Sinn dieses Threads.

    Ich dachte immer es gibt mehr Hobbyprogrammierer als die die es beruflich machen, auch hier wieder was gelernt.



  • Grasshopper schrieb:

    Welche Mehrheit der Compiler, die im professionellen Bereich genutzt werden, unterstützen denn kein C++11?

    Da nun mehrfach der (dein) Spiele-PC erwähnt wurde, mal ein passendes Beispiel: hast du schon mal ein Spiel installiert, bei dem was neueres als das Redistributable vom VS2005 oder VS2008 installiert wurde? Ich jedenfalls nicht. Im professionellen Bereich wechselt man nicht unbedingt jedes Jahr den Compiler. So eine Migration bringt u.U. mehr Schwierigkeiten mit, als du dir vielleicht vorstellst. Ich persönlich arbeite mit VS2010. Vor ca. 4 Jahren war es noch das VS6 (1998).



  • Sone schrieb:

    Jo, Pech :D! Denn die meisten hier sind beruflich tätig (mich ausgeschlossen).

    Na ob das wirklich die meisten sind, würde ich mal bezweifeln. Es gibt schon eine Menge Hobby-Programmierer hier. Von den Langzeitmitgliedern dürften aber doch recht viele professionell programmieren. Wäre interessant zu wissen, wie in etwa die Aufteilung ist. Ich starte mal eine Umfrage.



  • _matze schrieb:

    Sone schrieb:

    Jo, Pech :D! Denn die meisten hier sind beruflich tätig (mich ausgeschlossen).

    Na ob das wirklich die meisten sind, würde ich mal bezweifeln. Es gibt schon eine Menge Hobby-Programmierer hier. Von den Langzeitmitgliedern dürften aber doch recht viele professionell programmieren. Wäre interessant zu wissen, wie in etwa die Aufteilung ist. Ich starte mal eine Umfrage.

    👍 Ich wette, mehr als die Hälfte sind beruflich tätig 😃



  • Ich habs verstanden, danke. Man bin ich froh nicht mit altem Zeugs oder Code programmieren zu müssen, ich beneide euch nicht 😃

    Aber vielleicht gibt es ja auch welche die den alten Code/Compiler/IDEs mögen, so wie bei Autos es ja einige gibt die Oldtimer mögen?

    Ähm zu den professionell muss ich noch was sagen, nur weil man etwas beruflich oder sehr lange macht, ist man nicht automatisch ein Profi. Ich habe mal ein Buch darüber gelesen, wie man so die Stufen bis zum Experten einteilt. Da ging ganz klar hervor:

    Viel Zeit mit etwas verbringen + es beruflich machen, ist nicht automatisch eine Menge von "Ich bin Profi".

    Kleines Beispiel: Ein Angestellter kloppt 20 Jahren Daten in Excel ein, er ist nicht automatisch ein Profi in Excel.





  • Grasshopper schrieb:

    Aber vielleicht gibt es ja auch welche die den alten Code/Compiler/IDEs mögen

    ÄHHHEEEEMMMM
    Nein.



  • camper schrieb:

    Die Antwort impliziert, dass es auch noch eine (abweichende) de jure-Seite gibt. Damit ist das unbedingte Nein aber nicht angebracht.

    Das unbedingte Nein bezog sich auf die Irrelevanz der Verbreitung von C++11-Kenntnis. Dabei macht gerade diese Verbeitung der Kenntnis zusammen mit der Verbreitung der Verfügbarkeit aus, was der Durchschnittsentwickler unter "C++" ohne weitere Qualifikation (98/03/0x/11/.....) versteht.

    Grasshopper schrieb:

    Ich dachte immer es gibt mehr Hobbyprogrammierer als die die es beruflich machen

    Die beiden schließen sich nicht aus - ich behaupte mal, dass die große Mehrheit hier (auch) Hobbyprogrammierer ist. Weil ein professioneller Programmierer, der hier mehr Zeit verbringt als alle paar wochen mal eine Frage zu stellen, schon recht nerdig sein muss. Und so jemand ist eben meist auch Hobbyprogrammierer.

    Sone schrieb:

    Grasshopper schrieb:

    Aber vielleicht gibt es ja auch welche die den alten Code/Compiler/IDEs mögen

    ÄHHHEEEEMMMM
    Nein.

    Ich denke er meinte damit nicht die reinen Hobbyprogrammierer. 😉



  • pumuckl schrieb:

    Sone schrieb:

    Grasshopper schrieb:

    Aber vielleicht gibt es ja auch welche die den alten Code/Compiler/IDEs mögen

    ÄHHHEEEEMMMM
    Nein.

    Ich denke er meinte damit nicht die reinen Hobbyprogrammierer. 😉

    Wie kann man alte Software mögen? Die ist sehr oft verbuggter und schlechter als die Vorherige.



  • Sone schrieb:

    Wie kann man alte Software mögen? Die ist sehr oft verbuggter und schlechter als die Vorherige.

    Nur, weil etwas schon in einer neueren Version verfügbar ist, bedeutet das nicht, dass das alte damit plötzlich grauenhaft geworden ist und man es gar nicht mehr mag.



  • Sone schrieb:

    Wie kann man alte Software mögen? Die ist sehr oft verbuggter und schlechter als die Vorherige.

    1. "sehr oft" != "immer auf jeden Fall"
    2. Alte Software ist manmal weniger von Features überladen als neue.
    3. Neue Software hat manchmal Features nicht mehr, die in alter vorhanden war.

    Beispiel: Office 2003 vs. Office 2007. Ziemlich heftige Überarbeitung der GUI. Einzelne Tastenkürzel funktonieren nicht mehr wie vorher. Wer mehrere Jahre mit 2003 gearbeitet hat kriegts Kotzen wenn er aus Versehen 2007 installiert hat.

    Beispiel: VS2010 vs. VS2005, jeweils Express Edition. 2005er hatte ein Feature "attach to process". 2010 hats nicht mehr, zumindest ists in den Menüs nicht mehr aufzufinden. Ätzend. Wers nicht kennt: damit hängt man den Debugger nachträglich an einen bereits laufenden Prozess. Für Nach-der-Schule-am-Spiele-PC-Hobby-Programmierer 1-Mann-Projekt-Hobby-Programmierer mag das keinen großen Zweck haben, die tippen einmal auf F5 und los gehts. Wenn man aber in einer größeren Software mit mehreren Komponenten in eigenen Prozessen nach 2 Tagen auf einmal komisches Verhalten hat, möchte man gerne schnell den Debugger rein hängen und gucken was die Situation in jedem der Prozesse ist. Ist auf jeden Fall einfacher als die einzelnen Prozesse in der vorgeschriebene Reihenfolge innerhalb von 2 Sekunden (Kommunikations-Timeouts...) zu starten, davon den vierten und sechsten jeweils im eigenen Debugger und dann 2 Tage warten. Oder drei. Oder ne Woche...



  • Da du es wieder schön herablassend erwähnst hast, werde ich die Wortschöpfung in meine Signatur packen, nur muss ich die Schule leider austauschen.

    Ich meine das "Nach-der-Schule-am-Spiele-PC-Hobby-Programmierer"...köstlich wie erhaben manche Menschen sind.



  • Grasshopper schrieb:

    Da du es wieder schön herablassend erwähnst hast,

    Oh, das war durchaus nicht herablassend gemeint, ich wollte damit wirklich niemandem auf den Schlips treten, sorry. Der Großteil der reinen Hobbyprogrammierer hier im Forum ist aber tatsächlich Schüler/Student. Davon abgesehen war ich selber viele Jahre ein Nach-der-Schule/Uni-am-Spiele-PC-Hobby-Programmierer und bin jetzt auch immernoch Hobby-Programmierer, wo ich die Unterschiede zum Job numal feststelle. Echt nicht bös gemeint.



  • Ok, schon gut. Ist nicht immer leicht, nur aus dem geschriebene Wort alles raus zu lesen. Ne, ich bin kein Kind/Student mehr, der stundenlang Computerspiele spielt. Ich bin mittlerweile über vierzig, Familienvater und von Beruf Elektroniker und wollte schon immer mal C++ lernen.


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