Induktion in die Autobahn und Bundesstraßen - Was würde das Kosten?



  • dann könnte man ja immer noch den Strom über Oberleitungen und Kohlebürstens abnehmen und ins Auto leiten.

    Das ist technisch nicht so einfach umzusetzen, die Seilspannung muss stimmen, dann muss die Höhe geregelt werden und ach du je mine jede Menge mehr, da kann ich auch Zug fahren. Das Fahrzeug muss in der Spur fahren, schau dir das bei Zügen an, und die machen keine Spurwechsel so wie Autos 🙂


  • Mod

    Stromzahler schrieb:

    dann könnte man ja immer noch den Strom über Oberleitungen und Kohlebürstens abnehmen und ins Auto leiten.

    Das ist technisch nicht so einfach umzusetzen, die Seilspannung muss stimmen, dann muss die Höhe geregelt werden und ach du je mine jede Menge mehr, da kann ich auch Zug fahren. Das Fahrzeug muss in der Spur fahren, schau dir das bei Zügen an, und die machen keine Spurwechsel so wie Autos 🙂

    Man könnte es so machen wie beim Autoscooter. Immer noch unrealistisch, aber kommt mir jedenfalls realistischer vor als Induktion. Wird auch schon rein optisch niemand haben wollen.
    Den Aufbau stelle ich mir nicht so kompliziert vor. Es braucht ja nicht so massiv zu sein wie beim Zug, sondern tatsächlich eher in Richtung Autoscooter. Natürlich einfahrbar, damit man auch durch Tunnels kommt.

    Ist natürlich trotzdem völlig unrealistisch. Nachdem ich neulich gelernt habe, dass sich der Verkehrsminister (ohne Scherz!) bei der Autobahnplanung mit dem Flugverhalten schwangerer Fledermäuse beschäftigen muss, ist wohl nicht davon auszugehen, dass man das Straßensystem mit einem engmaschigen Netz (und die Fahrbahn mit einer flächigen Rückleitung) versehen kann. Das geht schon aus Umweltschutzgründen nicht! (Oh, die Ironie!)



  • Stromzahler schrieb:

    Man könnte ja erst mal damit anfangen Stromtankstellen zu errichten wo das Auto per Induktion geladen werden kann, somit muss man schon mal nicht mehr an eine Säule fahren. Während dem Parken wird das Auto geladen während ich mir ein Hacksteak reinlade.

    Für Stromtankstellen ist ein Ladekabel effizienter als Induktionsschienen. Für so etwas ist Induktion nun völlig überflüssig.
    Elektrische Zahnbürste mal ausgenommen.

    In dem Golemartikel handelt es sich um ein Auto das sehr leicht ist, wenn das Auto schwerer wird steigt der Energiebedarf rasant an und somit braucht man stärkere Akkus die dann auch größer werden usw.

    Nein, die entnehmbare Leistung ist bei Akkus davon abhängig, um was für einen Akku es sich handelt und wieviele davon paralell geschaltet werden.
    Das ist ein eher kleines Problem, auch dann, wenn die Masse des Autos steigt.

    Ganz anders sieht es mit der Kapazität aus, die steigt rasant an, wenn das Auto schwer ist und gleichzeitig dabei eine große Strecke überwunden werden muss.

    Aber gerade diese großen Strecken wollen wir mit Induktionsschienen, Oberleitungen usw. ja überbrücken.
    Für kleine Strecken reichen also auch kleine Kapazitäten, trotz schwerem Auto.

    Sicherheit kostet auch Gewicht, genauso wie meine Frau und Kinder, mein Wasserkasten, Ersatzrad, Bello und Struppi ..... Das ist alles hier nicht drin.

    Der Golemartikel widergibt nicht das, was mir so vorschwebt.

    Ich spreche von Autos, die sich im Vergleich zu den herkömmlichen nicht Unterscheidet.
    Genau deswegen dachte ich ja an eine externe Stromversorgung über die Fahrbahninfrastruktur.

    Wenn man nur leichte Autos bzw. Plastikkarren bauen will, dann kriegt man auch große Reichweiten mit kleinen Akkukapazitäten hin.



  • Stromzahler schrieb:

    dann könnte man ja immer noch den Strom über Oberleitungen und Kohlebürstens abnehmen und ins Auto leiten.

    Das ist technisch nicht so einfach umzusetzen, die Seilspannung muss stimmen, dann muss die Höhe geregelt werden und ach du je mine jede Menge mehr, da kann ich auch Zug fahren.

    Ein Zug ist kein Ersatz für den Individualverkehr.

    Das Fahrzeug muss in der Spur fahren, schau dir das bei Zügen an, und die machen keine Spurwechsel so wie Autos 🙂

    Es gab eine Zeitlang diese Oberleitungsbusse, die Toleranzen in denen gefahren werden mußte, waren da ausreichend groß.

    Es reicht also, wenn du mit deinem Auto in der normalen Autobahnspur bleibst.
    Wird die Spur gewechselt, dann springt für den Moment, in dem keine Verbindung steht, der Akku ein.

    Interessanter wird da die Frage, was passiert mit dem Stromabnehmer bei einem Spurwechsel?
    Der darf sich nämlich dann nicht in der Oberleitung auf der anderen Spur verhacken.



  • SeppJ schrieb:

    Man könnte es so machen wie beim Autoscooter. Immer noch unrealistisch, aber kommt mir jedenfalls realistischer vor als Induktion. Wird auch schon rein optisch niemand haben wollen.
    Den Aufbau stelle ich mir nicht so kompliziert vor. Es braucht ja nicht so massiv zu sein wie beim Zug, sondern tatsächlich eher in Richtung Autoscooter. Natürlich einfahrbar, damit man auch durch Tunnels kommt.

    Autoscooter entnehmen ihren Strom aber nicht nur aus der Decke, sondern der andere Pol kommt aus dem metallischen leitenden Fußboden.

    Die Autobahn mit einem Metallüberzug zu versiegeln, kann also nicht der Lösungsweg sein.

    In der Oberleitung müssen also beide Pole parallel verbaut sein, entsprechend muss das Auto dann zwei getrennte Kohlebürsten am Stromabnehmer haben.

    Die Optik der Autobahn wird für meinen Geschmack sowieso schon durch die Lärmschutzwände verschandelt.*
    Früher hatte man noch ne schöne Aussicht, das gibt es heute bei einem Großteil der Autobahnstrecken alles nicht mehr, da kommt es dann auf die paar Oberleitungen dann auch nicht mehr an. 😉

    * Das bedeutet jetzt nicht, dass ich gegen Lärmschutzwände wäre, die haben natürlich Priorität.
    Man muss halt Prioritäten setzen und bevor ich mit meinem Benziner aufgrund explodierter Benzinpreise daheim bleiben oder auf den Zug umsteigen muss, akzeptiere ich eher die Oberleitungen an der Autobahn.

    Ist natürlich trotzdem völlig unrealistisch. Nachdem ich neulich gelernt habe, dass sich der Verkehrsminister (ohne Scherz!) bei der Autobahnplanung mit dem Flugverhalten schwangerer Fledermäuse beschäftigen muss, ist wohl nicht davon auszugehen, dass man das Straßensystem mit einem engmaschigen Netz (und die Fahrbahn mit einer flächigen Rückleitung) versehen kann. Das geht schon aus Umweltschutzgründen nicht! (Oh, die Ironie!)

    An Vögel und Fledermäuse habe ich nun gar nicht gedacht.

    Man müßte das Problem also wie beim Zug mit langen Drahtleitungen, anstatt Maschennetzen lösen.

    Vielleicht ist das Problem daher am Auto mit einem entsprechend breiten Stromabnehmer in den Griff zu kriegen.



  • Nochmal zurück zur Induktion.

    Hier sprechen zwei Personen von einem Wirkungsgrad von 60-80 % bei < 1 m Abstand.
    Das klingt doch schonmal wesentlich besser, als diese 1 %.

    http://forum.golem.de/kommentare/wissenschaft/induktion-elektroauto-bekommt-energie-aus-der-strasse/induktion-ist-das-effizient/43696,2363189,2363189,read.html#msg-2363189


  • Mod

    Nun, man könnte auch die nötigen ~50 Milliarden (für egal welche Infrastruktur) in Fusionsforschung oder bessere Akkus (oder andere Speichertechniken, Wasserstoff wird gerne genannt) stecken. Das würde die Probleme auch lösen, falls man dort einen Durchbruch erzielt. Sogar noch eine ganze Reihe anderer Probleme, um die in diesem Thread gar nicht angesprochen wurden. Mit so viel Geld lässt sich mittelfristig schon was machen, es wäre schließlich eine Erhöhung des Budgets um Größenordnungen.



  • Elektroauto schrieb:

    Ein Zug ist kein Ersatz für den Individualverkehr.

    Nicht? Soso. Okay, packen wir noch Elektrofahrräder mit ins Boot die einen bequem vom Bahnhof überall hin bringen (ich meine so schicke christiania bikes die auch zuladung transportieren können).



  • SeppJ schrieb:

    Nun, man könnte auch die nötigen ~50 Milliarden (für egal welche Infrastruktur) in Fusionsforschung oder bessere Akkus (oder andere Speichertechniken, Wasserstoff wird gerne genannt) stecken. Das würde die Probleme auch lösen, falls man dort einen Durchbruch erzielt. Sogar noch eine ganze Reihe anderer Probleme, um die in diesem Thread gar nicht angesprochen wurden. Mit so viel Geld lässt sich mittelfristig schon was machen, es wäre schließlich eine Erhöhung des Budgets um Größenordnungen.

    Das ist schon alles richtig.

    Das Problem bei der Grundlagenforschung ist nur, dass ein Erfolg nicht garantiert werden kann.

    Kein Mensch weiß, ob es tatsächlich mal wesentlich bessere Akkus geben wird, die alle für E-Autos notwendigen Anforderungen vereinen und solange man das nicht sicher weiß, muss man mit den Dingen planen, die heute machbar und bekannt sind.

    Und Oberleitungen dürften jetzt schon gut genug erforscht sein, dass wäre also schon umsetzbar.

    Denn stell dir vor, du steckst das Geld in die Akkuforschung und raus kommt dabei gar nichts?
    Auch das ist möglich.

    Von der Kernfusion würde so eine Oberleitungsinfrastruktur und E-Auto Flotte natürlich auch profitieren, das ist mir schon klar.
    Aber auch hier sind Erfolge noch nicht sicher, sondern höchstens schätzbar.
    Geforscht wird auch nur an großen Fusionsreaktoren, das hilft der E-Auto Mobilität nur wenig, wenn man auf Energiequellen im Auto direkt hofft.


  • Mod

    Elektroauto schrieb:

    Hier sprechen zwei Personen von einem Wirkungsgrad von 60-80 % bei < 1 m Abstand.
    Das klingt doch schonmal wesentlich besser, als diese 1 %.

    Ich habe ja noch mehr Faktoren berücksichtigt. Hier wird von Laborbedingungen geredet. Die echten Spulen wären in der Fahrbahn verbuddelt (sonst werden sie beschädigt), der Stromabnehmer kann nicht nahe über der Straße sein (sonst wird er auch beschädigt), das Auto bewegt sich (wichtiger Punkt!) und ist nicht immer optimal ausgerichtet, die Materialien sind nicht optimal (keine Supraleiter), der Strom muss irgendwie zur Straße (Umspannwerke an vielen Stellen). Da kommt ganz schön viel zusammen.


  • Mod

    otze schrieb:

    Elektroauto schrieb:

    Ein Zug ist kein Ersatz für den Individualverkehr.

    Nicht? Soso. Okay, packen wir noch Elektrofahrräder mit ins Boot die einen bequem vom Bahnhof überall hin bringen (ich meine so schicke christiania bikes die auch zuladung transportieren können).

    Pack mal zwei Kisten Bier vom Supermarkt auf das Elektrofahrrad. Oder fahr Oma zum Seniorentreff. Oder fahr in den Skiurlaub. Oder, oder, oder. Nein, ein Zug ist nur für wenige Leute ein Ersatz für den Individualverkehr, nämlich für diejenigen, die ohnehin kein Auto brauchen (was erstaunlich viele Leute in den Großstädten sind (ich selber auch), aber immer noch eine verschwindende Minderheit).



  • otze schrieb:

    Elektroauto schrieb:

    Ein Zug ist kein Ersatz für den Individualverkehr.

    Nicht? Soso. Okay, packen wir noch Elektrofahrräder mit ins Boot die einen bequem vom Bahnhof überall hin bringen (ich meine so schicke christiania bikes die auch zuladung transportieren können).

    Und wie transportierst du dein Surfbrett an die Nordsee?

    Mal davon abgesehen, dass der Zug allein schon deswegen kein Ersatz ist, weil man sich an fest definierte Zeitpläne halten muss, an denen der Zug beladen wird und vom Ursprungsort losfährt.

    Beim Auto habe ich hier absolut keinen Stress. Ich lade das Auto einfach mit dem Zeugs das ich mitnehmen will voll und fahre los, sobald ich mit dem Laden und Haus abschließen fertig bin. Autofahren ist für mich absolut stressfrei.
    Beim Zug sieht das schon anders aus, da kann's schon passieren, dass ich entweder zum Bahnhof hetzen muss, oder sehr viel Reservezeit einplane, damit mir der Zug ja nicht wegfährt. Das ist für mich verlorene Zeit, die ich nie wieder reinholen kann.

    Beim Auto habe ich dieses Problem nicht und schneller bin ich mit dem Auto ebenfalls. Denn meine Stadt ist zwar eine Großstadt, aber ein Knoten für das ICE Streckennetz ist sie nicht. D.h. ich muss erstmal mit dem Bummelzug 50 km fahren, ehe ich auf den ICE umsteigen kann.
    Aber die Diskussion gleitet jetzt ab und kann gut in einen anderen Thread verlagert werden.
    Hier geht's um die Stromzuführung von elektrischen Strom für E-Autos durch die Straßeninfrastruktur.



  • Beim Zug gibt's übrigens auch noch so Dinge wie, dass man um spätestens 20:15 losfahren muss, um in vertretbarer Zeit (also nicht bis zum Morgen) im 300 km entfernten Ort anzukommen.
    Mit dem Auto kann ich auch noch um 1:00 Uhr Nachts losfahren und komme trotzdem > 2 h früher an, ehe der nächste Personenzug in Deutschland losfährt.



  • Wer garantiert eigentlich das die Induktion nur das Auto trifft?


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