Übertriebener Minimalismus
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Vielleicht ist es ne Voxelengine.
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Zombieart schrieb:
Ein Computerspiel zeichnet sich dadurch aus, dass der Spieler seine Fähigkeiten einsetzen kann um die im Spiel gebotenen Herausforderungen zu meistern und das Spiel zu gewinnen oder zum Ende des Spiels zu kommen.
Auch wenn mich beispielsweise Proteus nicht anspricht, ist diese Definition von Gameplay schon sehr eingeschränkt. Es gibt einige Spiele die kein richtiges "Ende" besitzen (Sim City, Minecraft...), und unter Umständen noch nicht einmal eine Herausforderung dem Spieler aufbürden (Minecraft im Creative-Modus).
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asc schrieb:
Zombieart schrieb:
Ein Computerspiel zeichnet sich dadurch aus, dass der Spieler seine Fähigkeiten einsetzen kann um die im Spiel gebotenen Herausforderungen zu meistern und das Spiel zu gewinnen oder zum Ende des Spiels zu kommen.
Auch wenn mich beispielsweise Proteus nicht anspricht, ist diese Definition von Gameplay schon sehr eingeschränkt. Es gibt einige Spiele die kein richtiges "Ende" besitzen (Sim City, Minecraft...), und unter Umständen noch nicht einmal eine Herausforderung dem Spieler aufbürden (Minecraft im Creative-Modus).
Ja, es gibt auch Open End Spiele, da müßte ich dann meine obige Formulierung ändern.
Daher formuliere ich das mal so:Ein Computerspiel zeichnet sich dadurch aus, dass der Spieler seine Fähigkeiten einsetzen kann um die im Spiel gebotenen Herausforderungen zu meistern oder das Spiel zu gewinnen oder durch das einsetzen der Fähigkeiten des Spielers zum Ende des Spiels zu kommen.
MineCraft und SimCity sind natürlich excellente Beisspiele, die sich durch echtes vorhandenes Gameplay auszeichnen.
Auch der Creative Modus bietet Gameplay, der Spieler setzt seine künsterlischen Fähigkeiten ein, um sein Vorstellung eines Bauwerks umzusetzen und zu vollenden.@TravisG
Letzteres und ich finde es schon übel, wenn ein Produkt als Spiel des Jahres ausgezeichnet wird, obwohl es gar kein Spiel ist.
Und bezüglich ersterem kann man sagen, wären die fehlenden Dinge alle vorhanden, dann wäre es ja plötzlich ein Spiel.
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Zombieart schrieb:
Ein Computerspiel zeichnet sich dadurch aus, dass der Spieler seine Fähigkeiten einsetzen kann um die im Spiel gebotenen Herausforderungen zu meistern oder das Spiel zu gewinnen oder durch das einsetzen der Fähigkeiten des Spielers zum Ende des Spiels zu kommen.
klar, wenn man eine Definition so formuliert, dass das Spiel, das man nicht als Spiel ansehen will, nicht mehr darunter fällt, dann ist klar, dass man damit zu seinem Ziel kommt.
Zum Glück definierst du aber nicht, was ein Spiel ist.
Du kannst es für dich definieren, das muss aber keinerlei Relevanz für andere haben.
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zwutz schrieb:
Zombieart schrieb:
Ein Computerspiel zeichnet sich dadurch aus, dass der Spieler seine Fähigkeiten einsetzen kann um die im Spiel gebotenen Herausforderungen zu meistern oder das Spiel zu gewinnen oder durch das einsetzen der Fähigkeiten des Spielers zum Ende des Spiels zu kommen.
klar, wenn man eine Definition so formuliert, dass das Spiel, das man nicht als Spiel ansehen will, nicht mehr darunter fällt, dann ist klar, dass man damit zu seinem Ziel kommt.
Was ist daran verkehrt, ein Spiel an Herausforderungen, Interaktion und Zielen zu definieren? Wie würdest du sonst ein Spiel definieren?
Im Lexikon steht sogar:
Wikipedia schrieb:
Key components of games are goals, rules, challenge, and interaction
Zombiearts Definition ist die übliche Definition eines Spiels, keine persönliche Umdefinition des Begriffs.
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Aber Ende ist trotzdem zu viel. Sandburgen bauen ist auch Gameplay. Ein Ende wird meist nicht angestrebt. Regeln: Alles was der Sand so hergibt. Ziele: grosse Burg bauen. Herausforderung: Den Sand ueberlisten.
Aber warum aufhoeren?
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SeppJ schrieb:
Im Lexikon steht sogar:
Wikipedia schrieb:
Key components of games are goals, rules, challenge, and interaction
All das hat TWD.
Da steht nix davon dass man nur durch seine Fähigkeiten zu einem Ende kommen darf.Spiele dienen generell der Entspannung, dem Zeitvertreib und/oder der Unterhaltung. Um sie von Filmen, Musik und Büchern zu unterscheiden kommt noch die Interaktion dazu.
Der Rest ist im Grunde Beiwerk. Auch eine Herausforderung sehe ich nicht als Schlüsselkomponente.
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Bezüglich Proteus: Ich empfehle einfach mal darin rumzulaufen. Die Welt birgt einige Geheimnisse. Zudem ist die Interaktion mit der Welt durch das Audio-Visuelle durchaus interessant. Ich denke jedenfalls, dass man an dem Spiel länger Freude haben kann, als wenn man einen Film im Kino schauen geht. Wodurch der Preis meiner Meinung nach bereits gerechtfertigt ist. Bzw. der Markt regelt bekanntlich den Preis. Wem die 10$ somit zu viel sind, kauft es nicht?
Die Graphik ist minimalistisch, das ist wahr. Aber sie spielt gar keine so grosse Rolle. Es sind die Farben, die Abwechslungen der Farben und die dynamisch dazu erzeugte Klangkulisse. Das letztere ist übrigens, zumindest nach meinem Kenntnisstand das Entscheidende hinter dem Spiel. Die Klangkulisse wird dynamisch der Umgebung entsprechend erzeugt und klingt trotzdem sehr gut.
Ob es ein Spiel ist? Who cares? Hauptsache man hat Freude dran. Aber es ist definitiv nichts was dem Mainstream entspricht. Aber hat es deswegen keine Daseinsberechtigung?
Grüssli
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zwutz schrieb:
Spiele dienen generell der Entspannung, dem Zeitvertreib und/oder der Unterhaltung. Um sie von Filmen, Musik und Büchern zu unterscheiden kommt noch die Interaktion dazu.
Der Rest ist im Grunde Beiwerk. Auch eine Herausforderung sehe ich nicht als Schlüsselkomponente.Das ist dann aber wieder deine persönliche Definition. Die Lexikondefinition (aka der allgemeine Konsens) beinhaltet Herausforderung. Sonst ist es auch nicht unterscheidbar von beispielsweise einem Museumsbesuch (Interaktion durch Auswahl des betrachteten Werkes und des Betrachtungswinkels) oder eben einem interaktiven Film.
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SeppJ schrieb:
Die Lexikondefinition (aka der allgemeine Konsens) beinhaltet Herausforderung.
Wir wollen aber nicht vergessen, dass durchaus eine gewisse Herausforderung in Walking Dead vorhanden ist. Klar, das Gameplay ist minimalistisch, aber vorhanden. Wer die QTEs verhaut, kommt nicht weiter => Herausforderung. Wer die Rätsel nicht löst, kommt nicht weiter. Wer beispielsweise im Abwassertunnel in die falsche Richtung läuft und von einem Zombie erwischt wird, muss den Abschnitt von vorne beginnen. Ja, das Gamplay ist auf ein Minimum beschränkt, und das Spiel ist sehr leicht. Aber bei der Definition von Spiel wird ja auch nicht gesagt, dass ein Spiel einen gewissen Mindestschwierigkeitsgrad haben muss, um als Spiel durchzugehen. Oder das QTEs nicht gelten. Walking Dead geht imho durchaus als Spiel durch. Es gehört halt nur einem Subgenre an, dass die Schwerpunkte anders setzt (Story, Atmosphäre...). Ich sehe jeden Punkt der Definition (goals, rules, challenge, and interaction) als erfüllt an.
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Mag sein. Ich wollte nicht darüber streiten, ob TWD oder Proteus Spiele sind oder interaktive Filme (da ich beide nicht kenne, könnte ich nichts dazu beitragen), sondern wollte darauf aufmerksam machen, dass eine Herausforderung wichtig ist für ein Spiel.
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SeppJ schrieb:
Mag sein. Ich wollte nicht darüber streiten, ob TWD oder Proteus Spiele sind oder interaktive Filme (da ich beide nicht kenne, könnte ich nichts dazu beitragen), sondern wollte darauf aufmerksam machen, dass eine Herausforderung wichtig ist für ein Spiel.
Dass Walking Dead in meinen Augen sehr wohl ein Spiel ist, ging auch eher an Zombieart, auch wenn ich dich zitiert habe.
Ist Herausforderung wirklich so wichtig für ein Spiel? Was gilt als Herausforderung und was nicht? Ich bin sicher, keiner hier zweifelt daran, dass Kniffel ein Spiel ist. Aber die Entscheidungsmöglichkeiten sind minimal. Meist muss man sowieso nur die offensichtliche Wahl treffen. Letztlich entscheidet das Glück. Würde ich nicht gerade eine Herausforderung nennen. Trotzdem ist es eindeutig ein Spiel. Wenn Herausforderung allerdings nur bedeutet, dass irgendeine Form von spielrelevanter Interaktion gefordert wird, und sei sie noch so gering, dann passen Kniffel und auch Walking Dead locker in die Definition.
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Man muss ein wenig über Taktik und Zufall wissen, um die richtige Entscheidung beim Kniffel treffen zu können. Es ist eben ein sehr einfaches Spiel für absolute Spieleanfänger.
Wirklich grenzwertig sind Spiele wie das Leiterspiel (Snakes and Ladders), die keinerlei Entscheidungskomponente beinhalten. Wieder richtet sich dies an allerjüngste Spieler. Immerhin macht es sie vertraut mit den Grundprinzipien vieler Brettspiele: Würfel, Felder, Regeln. Wenn man möchte, liegt die Herausforderung darin, diese Elemente kennen zu lernen und sich an die Regeln zu halten. Oder zynischer: Zu erkennen, dass es kein richtiges Spiel ist.
Von dem wenigen, was ich über TWD weiß, würde ich es wohl auch eher als ein Spiel einordnen, denn als interaktiven Film. Ein Spiel eben auf Kindergarteniveau, wenn Zombiearts Beschreibung der Wahrheit nahe ist.
Wie definiert man Herausforderung? Ohne ins Lexikon zu gucken, würde ich mal sagen, dass die Möglichkeit des Scheiterns ein wichtiger Teil ist. Dies lässt auch Snakes&Ladders und erst recht Kniffel noch als Spiele durchgehen. Man kann beim Kniffel falsch entscheiden. Man kann beim Leiterspiel von der Kindergartentante in die Ecke gestellt werden, wenn man schummelt (und sich dabei erwischen lässt. Eine weiter wichtige Lektion
). Beim Museumsbesuch oder dem interaktiven Film gibt es kein Falsch oder Richtig, man bekommt bloß verschiedene Dinge zu sehen.
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Wobei fehlendes Gameplay ja nur eines der Probleme von Proteus ist.
Dravere: Ich denke einfach, man hätte aus Proteus wirklich ein tolles Spiel machen können, wenn es eine brauchbare Grafik hätte. Muss ja nicht zwingend mit den neusten Games mithalten können, aber was Spezielles (oder zumindest Ansehnliches) sollte es schon sein. Momentan kommt es mir vor wie zwei Pinselstriche, die von allen als Kunst verehrt wird. Oder dass das Spezielle gerade dieser übertriebene Minimalismus ist, und damit hat sichs aber auch. Die Rechnung, auf Minimalismus zu setzen, scheint in letzter Zeit zunehmend aufzugehen, vor 10 Jahren wären solche Spiele wahrscheinlich im grossen Rahmen verspottet worden...
Naja, ich persönlich finde teilweise, dass verpixelte Grafik inzwischen oft gewählt wird, weil es weniger Aufwand und Talent erfordert, und dann als "Retro" durchgeht.
Und damit meine ich nicht liebevoll gestaltete Umgebungen wie Sword&Sworcery, oft steckt tatsächlich viel dahinter. Oder kennt ihr die Spiele von Nifflas wie Knytt, Knytt Stories oder Within A Deep Forest? Die Grafik ist relativ simpel, das meiste würde man mit Paint fertig bringen. Und doch finde ich die Spiele recht gelungen.