Griechenland - Was können wir Deutschen dafür?



  • Also dass die Bürger unter Fehlern der "Führungsetage" zu leiden haben, ist ja nun nichts neues und auch nicht auf Griechenland beschränkt.



  • It0101 schrieb:

    Versteht kein Mensch schrieb:

    Denn wenn in Deutschland die Menschen reicher werden, dann ist das ja völlig unabhängig von dem, was in Griechenland passiert.

    Nein. Nicht ganz. Die Griechen und viele andere Staaten kaufen deutsche Produkte auf Pump, also auf Kreditbasis. Übrigens Kredite, die teilweise von Deutschen Banken, bzw. verstärkt von "der Deutschen Bank" kommen 😉

    Was aber können wir Deutschen dafür, wenn die Griechen wie die US Amerikaner alles auf Pump von uns kaufen?
    Warum sparen die Griechen nicht, wenn sie kein Geld haben, wie wir Deutschen* es tun würden. (*Zumindest die in Süddeutschland, bei den anderen weiß ich es nicht)



  • Mr X schrieb:

    2. Wettbewerbsfähigkeit ist eine relative Größe - die Welt kann nicht als ganzes wettbewerbsfähiger werden, sondern ein Land nur gegenüber anderen, z.B. ggü. Griechenland. Erreicht haben wir das übrigens durch die Schaffung eines gigantischen Niedriglohnsektors in Deutschland.

    Wir exportieren weltweit und haben uns daher weltweiten Zwängen untergeordnet um mit den Produktpreisen außerhalb der EU ebenfalls konkurrenzfähig zu sein.

    Insofern kann man das nicht anlasten, nur weil wir versuchen das Beste aus den gegebenen Umständen zu machen.
    Hätten wir nicht so verfahren, dann hätten wir auch weniger Geld und einen geringeren Export, weil unsere Produkte alle auf dem Weltmarkt zu teuer wären.

    3. Unsere Krisenbekämpfung wirkt wie Brandbeschleuniger:
    3.1. Sogar der IWF hat inzwischen eingeräumt, dass die Sparpolitik die Lage verschlimmert hat. Und diese Sparpolitik wird ganz maßgeblich von der deutschen Regierung verlangt.

    Verstehe ich nicht.
    Wenn man die ganze Zeit auf Pump gelebt hat und das zum Problem führte, dann bedeutet das für mich, dass man sparen lernen muss.

    Diese Regel gilt nicht nur für den kleinen einzelnen Menschen, sondern auch für Staaten.

    3.2. Wenn wir das Thema Jugendarbeitslosigkeit in den Südländern angehen, indem wir den Leuten hier Arbeit und Ausbildung anbieten, richten wir damit schon wieder Schäden an, um uns selbst zu bereichern: Wir locken die (kommende) Elite des Landes weg.

    Das kann man aber doch kaum uns vorwerfen.
    Denn die jungen Leute kommen von selbst, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft sehen.
    Sie werden nicht dazu gezwungen, zu uns zum Arbeiten zu kommen.

    3.3. Die Gelder, die wir leihen, landen bei unseren eigenen Banken, weil deren Kredite damit getilgt werden. Den Griechen hilft es nicht, obwohl uns immer erzählt wird, dass "wir die Griechen retten".

    Das ist bei einem Mieter der seine Miete bei einem Vermieter nicht abbezahlen kann auch nicht anders.
    Da landet das Harz4 Wohngeld auf Antrag dann auch direkt auf dem Konto beim Vermieter und nicht mehr wie vorher beim Mieter.
    Dies tut man, damit der Vermieter sein Geld bekommt und der Mieter es nicht für andere unwichtige Dinge ausgibt und den Vermieter dadurch um seine Miete betrügt.

    Wenn Griechenland (Mieter) also bei den Deutschen Banken (Vermieter) schulden hat, dann ist es nur richtig, dass das Geld von Deutschland (Staat der Harz4 ausgibt) bei den Banken (Vermieter) landet.

    Wenn bisher immer auf Pump gekauft wurde, dann zeigt das auch, dass kein Wille da war, das auf Kreditbasis geliehene Geld zurückzuzahlen.

    4. Die deutsche Regierung und die deutsche Presse (Stichwort: Bildzeitung) benimmt sich wie Invasoren/Besatzer. Man zieht über die Griechen her, ohne sich an die eigene Nase zu fassen (Korruption gibt es ja hier überhaupt nicht; Verschwendung auch nicht) und würdigt die Griechen herab. Auch die Einmischung der deutschen Politiker in den griechischen Wahlkampf (durch Wahlempfehlungen und Drohungen, was passiert, wenn Griechenland nicht wunschgemäß wählt) kamen sicherlich nicht gut an.

    Da ging es doch um die mögliche Wahl dieser griechischen Partei die aus dem Euro aussteigen wollte. Deutschland wollte das nur verhindern um den Euro zu schützen. Und das Druckmittel war nur, Hilfen gibt#s nur, wenn ihr im Euro bleibt.
    Als EU Mitgliedstaat ist das Deutschlands gutes Recht, schließlich kämpft man für eine allgemeine Sache.

    Ob es finanz- und wirtschaftlich sinnvoll war, steht hier auf einem anderen Blatt.



  • Xin schrieb:

    Versteht kein Mensch schrieb:

    Kann mich mal jemand aufklären was die Griechen wegen ihrer eigenen Krise gegen uns haben?

    Neben den genannten Punkten, darf auch vorsichtig erwähnt werden, dass Deutschland nicht da wäre, wo es wäre, hätten die europäischen Länder vor 70 Jahren nicht auf große Anteile von berechtigten Reparationen verzichtet.
    Auch Griechenland baut noch von Deutschen verursachte Schäden aus dem 2. WK auf. In einer griechischen Kloster, die ich 2011 besuchte, erklärte mir ein Mönch, dass das Kloster im 2. WK zerstört wurde und er und ein zweiter Mönch bauen es jetzt von Hand wieder auf. Auf Spendenbasis, ohne irgendeine deutsche Unterstützung.
    Die Frage, woher ich denn komme, war mir entsprechend unangenehm.

    Nun ja, das mit dem Krieg ist wieder ein ganz anderes Thema.

    Es gibt für die Griechen gute Gründe gegen die Deutschen etwas zu haben. Aber um auf die Straße reichen die gleichen Gründe, die die Deutschen haben, wenn sie erklären, dass "unser" Geld den Griechen geben wird. Wenn Frau Merkel nach Griechenland fliegt und Einsparmaßnahmen fordert und gleich noch deutsche U-Boote verkauft, wo sie schonmal da ist, damit Deutsche Arbeitsplätze haben und Steuern zahlen können.

    Warum verzichtet Griechenland nicht einfach auf die U-Boote?
    Und warum hat es so viele U-Boote geordert, wenn das mit dem Staatskollaps schon voraussehbar war, bei so einem Leben auf Pump?

    Deutschland kann lediglich einfordern, dass bestehende Verträge eingehalten werden.
    Wie z.b. eine zuvor gefertigte Bestellung mit Spezialanfertigung, was auf die U-Boote zutreffen könnte, aber Griechenland kann sie ja gleich weiterverkaufen.



  • Xin schrieb:

    Ich habe vor der Krise über ein Jahr in Griechenland gelebt und es gibt einige Dinge, die wir Deutschen uns von den Griechen abgucken können. Das Leben war nicht so luxuriös, wir hatten weniger Geld, die Wohnung war klein, wir hatten nichtmals eine Heizung und im Winter waren die Betten klamm, aber die Lebensqualität war nicht zu unterschätzen. Das Leben war in Griechenland definitiv nicht schlechter. Es war eben... anders.

    Das mit der Heizung ist aber auch Klimabedingt, dort ist es halt warm und ein Heizungssystem fürs ganze Haus, nur weil es im Winter mal an 4 Tagen besonders kalt werden könnte, was es normalerweise nicht tut, lohnt sich halt finanziell nicht.

    Das ist das gleiche wie mit Klimaanlagen in Deutschland, die hat auch kaum ein Privatmensch, weil sie sich im rein privaten Bereich kaum rechnen, für die 3-4 Tage, wo man sie mal gebrauchen könnte.

    Ich schätze mal, dass es in Griechenland sehr viele Klimaanlagen gibt.



  • Versteht kein Mensch schrieb:

    Warum sparen die Griechen nicht, wenn sie kein Geld haben, wie wir Deutschen* es tun würden. (*Zumindest die in Süddeutschland, bei den anderen weiß ich es nicht)

    Gute Frage... Vielleicht gibt es ein paar uralte Verträge, wo die Waffendeals ausgehandelt wurden, oder andere Abnahmeverpflichtungen im Rahmen der NATO.

    Oder aber es ist eben der übliche "Waffengroßeinkauf"-Wahn, den jede Regierung praktiziert.

    Für mich ist es jedenfalls nicht nachvollziehbar. Und das ist ja nur eines der wenigen Probleme. Nachwievor bleibt das Problem, dass die Stärke des EURO in keinem Verhältnis zur Stärke der griechischen Wirtschaft steht.

    Ich glaube, dass der große Denkfehler schon 20 Jahre zurückliegt. Ich vermute, damals hat man den Gedanken verfolgt, dass es besser wäre, gleich alle wichtigen europäischen Staaten mit auf die Reise zu nehmen und man vermutete, dass deren Wirtschaftskraft sich im Laufe der Zeit anpasst an die Nordstaaten. Das ist bisher nicht passiert. Im Gegenteil.

    Ich bin überzeugter Europäer aber mittlerweise gefällt mir die Idee vom Nord-Euro besser. Derzeit versuchen wir gleichzumachen, was einfach nicht möglich ist. Die Südländer haben nunmal ganz andere klimatische Bedingungen was auch mitunter auf die Produktivität Einfluss hat. Das kann man nunmal nicht wegdiskutieren.



  • Versteht kein Mensch schrieb:

    Warum verzichtet Griechenland nicht einfach auf die U-Boote?
    Und warum hat es so viele U-Boote geordert, wenn das mit dem Staatskollaps schon voraussehbar war, bei so einem Leben auf Pump?

    Es verzichtet nicht, weil die deutsche Regierung auf Einhaltung der Kaufverträge besteht und im Ernstfall lieber ein bisschen Geld nachlegt, damit die deutschen Waffenschmieden am Laufen bleiben. Wir subventionieren ja auch U-Boote für die Israelis etc.
    Dass GR überhaupt so viel Militärequipment gekauft hat, liegt vereinfacht gesagt daran, dass die Türkei mal 400 Jahre lang Griechenland besetzt hatte und es spätestens seitdem eine große Rivalität zwischen den Ländern gibt. In der griechischen Politik wird das (viel zu große) Militär also mit einer vermeintlichen Bedrohungssituation aus der Türkei bzw. dem Wettbewerb "wer ist der bessere" der Länder begründet.



  • Jaja, immer die alte Leier bezüglich einer Mitschuld der Deutschen.

    Die Argumentation geht in etwa so:
    1. Grieche kauft Mercedes auf Pump.
    2. Das Geld gibt letztendlich die Deutsche Bank aus und liegt dem Griechen nun mit Zinsforderungen am Kragen.
    3. Da Deutschland offensichtlich von dieser Sache doppelt profitiert hat (Arbeitsplätze und Gewinne bei Mercedes, Deutscher Bank) soll Deutscher Bürger die Schulden einfach der Deutschen Bank abzahlen und Ruhe ist. (Umweg über den Griechischen Staat der Einfachheit halber weggelassen)

    Die Sache hat nur einen Haken: Wo ist eigentlich der Mercedes geblieben??!



  • scrontch schrieb:

    Jaja, immer die alte Leier bezüglich einer Mitschuld der Deutschen.

    Die Argumentation geht in etwa so:
    1. Grieche kauft Mercedes auf Pump.
    2. Das Geld gibt letztendlich die Deutsche Bank aus und liegt dem Griechen nun mit Zinsforderungen am Kragen.
    3. Da Deutschland offensichtlich von dieser Sache doppelt profitiert hat (Arbeitsplätze und Gewinne bei Mercedes, Deutscher Bank) soll Deutscher Bürger die Schulden einfach der Deutschen Bank abzahlen und Ruhe ist. (Umweg über den Griechischen Staat der Einfachheit halber weggelassen)

    Die Sache hat nur einen Haken: Wo ist eigentlich der Mercedes geblieben??!

    Stellt sich eher die Frage, wieso die Banker nicht bestraft wurden, obwohl sie wussten das die Käufer (Haus-, Auto-, Sonstwas-) sich das gar nicht leisten konnten, sie die Käufer sogar noch vorsätzlich betrügerisch davon überzeugt haben, dass sie es sich leisten können.



  • Falls hier ein Grieche anwesend ist, der in Griechenland wohnt, dann würde ich aus Neugierde gerne mal seine Meinung hierzu hören und was er so von seinen Landsleuten zu diesem Thema hört?



  • Versteht kein Mensch schrieb:

    Falls hier ein Grieche anwesend ist, der in Griechenland wohnt, dann würde ich aus Neugierde gerne mal seine Meinung hierzu hören und was er so von seinen Landsleuten zu diesem Thema hört?

    Was erhoffst Du dir davon? Wir wissen sehr wohl das es anmaßend, unmoralisch, unnatürlich, anwidernd ist, wenn ein einziger Grieche oder ein paar für alle Griechen sprechen sollen.



  • @US_Army schrieb:

    Versteht kein Mensch schrieb:

    Falls hier ein Grieche anwesend ist, der in Griechenland wohnt, dann würde ich aus Neugierde gerne mal seine Meinung hierzu hören und was er so von seinen Landsleuten zu diesem Thema hört?

    Was erhoffst Du dir davon? Wir wissen sehr wohl das es anmaßend, unmoralisch, unnatürlich, anwidernd ist, wenn ein einziger Grieche oder ein paar für alle Griechen sprechen sollen.

    Ich habe nicht gesagt, dass er für alle Griechen sprechen soll, sondern ich habe ihn nur nach seiner Meinung gefragt und danach, was er zu dem Thema selber so von seinen Landsleuten hört.

    Und was ich mir davon erhoffe, dass lass mal meine Sorge sein.
    Wenn es dich nicht interessiert, dann mußt du das ja nicht lesen. Ist also doch ganz einfach.



  • Versteht kein Mensch schrieb:

    @US_Army schrieb:

    Versteht kein Mensch schrieb:

    Falls hier ein Grieche anwesend ist, der in Griechenland wohnt, dann würde ich aus Neugierde gerne mal seine Meinung hierzu hören und was er so von seinen Landsleuten zu diesem Thema hört?

    Was erhoffst Du dir davon? Wir wissen sehr wohl das es anmaßend, unmoralisch, unnatürlich, anwidernd ist, wenn ein einziger Grieche oder ein paar für alle Griechen sprechen sollen.

    Ich habe nicht gesagt, dass er für alle Griechen sprechen soll, sondern ich habe ihn nur nach seiner Meinung gefragt und danach, was er zu dem Thema selber so von seinen Landsleuten hört.

    Und was ich mir davon erhoffe, dass lass mal meine Sorge sein.
    Wenn es dich nicht interessiert, dann mußt du das ja nicht lesen. Ist also doch ganz einfach.

    So nach dem Motto, wenn man nichts sagt, dann lügt man auch nicht.



  • Versteht kein Mensch schrieb:

    Mr X schrieb:

    2. Wettbewerbsfähigkeit ist eine relative Größe - die Welt kann nicht als ganzes wettbewerbsfähiger werden, sondern ein Land nur gegenüber anderen, z.B. ggü. Griechenland. Erreicht haben wir das übrigens durch die Schaffung eines gigantischen Niedriglohnsektors in Deutschland.

    Wir exportieren weltweit und haben uns daher weltweiten Zwängen untergeordnet um mit den Produktpreisen außerhalb der EU ebenfalls konkurrenzfähig zu sein.

    Insofern kann man das nicht anlasten, nur weil wir versuchen das Beste aus den gegebenen Umständen zu machen.
    Hätten wir nicht so verfahren, dann hätten wir auch weniger Geld und einen geringeren Export, weil unsere Produkte alle auf dem Weltmarkt zu teuer wären.

    International gleicht sich das durch Wechselkurse aus. Nur innerhalb einer Währungsunion geht das nicht. Darum darf in einer Währungsunion niemand versuchen, gegenüber den anderen wettbewerbsfähiger zu werden.

    Versteht kein Mensch schrieb:

    3. Unsere Krisenbekämpfung wirkt wie Brandbeschleuniger:
    3.1. Sogar der IWF hat inzwischen eingeräumt, dass die Sparpolitik die Lage verschlimmert hat. Und diese Sparpolitik wird ganz maßgeblich von der deutschen Regierung verlangt.

    Verstehe ich nicht.
    Wenn man die ganze Zeit auf Pump gelebt hat und das zum Problem führte, dann bedeutet das für mich, dass man sparen lernen muss.

    Diese Regel gilt nicht nur für den kleinen einzelnen Menschen, sondern auch für Staaten.

    Schwachsinn. Eine schwäbische Hausfrau die nach gleichnamigem Kalkül handelt, handelt meist klug. Ein Staat der wie eine schwäbische Hausfrau wirtschaftet hat von Ökonomie keine Ahnung. Der sogenannte Multiplikatoreffekt besagt, dass Zusatzausgaben des Staates die Wirtschaftsleistung eines Landes (und damit die Besteuerung) um den X anheben. Dieser Faktor ist, wie vom IWF inzwischen zugegeben, größer als 1. Wer also umgekehrt die Ausgaben senkt, bewirkt den gleichen Effekt in negativer Richtung. (Dass man die Gelder des Staatshaushaltes ggf. auch anders verwenden kann, ist klar.)

    Versteht kein Mensch schrieb:

    3.2. Wenn wir das Thema Jugendarbeitslosigkeit in den Südländern angehen, indem wir den Leuten hier Arbeit und Ausbildung anbieten, richten wir damit schon wieder Schäden an, um uns selbst zu bereichern: Wir locken die (kommende) Elite des Landes weg.

    Das kann man aber doch kaum uns vorwerfen.
    Denn die jungen Leute kommen von selbst, weil sie in ihrer Heimat keine Zukunft sehen.
    Sie werden nicht dazu gezwungen, zu uns zum Arbeiten zu kommen.

    Oh, das kann man uns sehr wohl vorwerfen, wenn man sieht, wie sie bei uns einen Fachkräftemangel beheben wollen: Indem man dem Ausland eben diese Fachkräfte abwirbt. Auf die Idee zu kommen, sich die Fachkräfte einfach mal selbst auszubilden, ist noch niemand bei unseren Politikern. Mal abgesehen davon, dass es keinen ernsthaften Fachkräftemangel geben kann, wenn die Industrie nicht selbst anfängt, massiv Leute auszubilden und einzustellen. Die Fachkräfte über >60 sind ja immer noch oft genug arbeitslos.

    Versteht kein Mensch schrieb:

    3.3. Die Gelder, die wir leihen, landen bei unseren eigenen Banken, weil deren Kredite damit getilgt werden. Den Griechen hilft es nicht, obwohl uns immer erzählt wird, dass "wir die Griechen retten".

    Das ist bei einem Mieter der seine Miete bei einem Vermieter nicht abbezahlen kann auch nicht anders.
    Da landet das Harz4 Wohngeld auf Antrag dann auch direkt auf dem Konto beim Vermieter und nicht mehr wie vorher beim Mieter.
    Dies tut man, damit der Vermieter sein Geld bekommt und der Mieter es nicht für andere unwichtige Dinge ausgibt und den Vermieter dadurch um seine Miete betrügt.

    Wenn Griechenland (Mieter) also bei den Deutschen Banken (Vermieter) schulden hat, dann ist es nur richtig, dass das Geld von Deutschland (Staat der Harz4 ausgibt) bei den Banken (Vermieter) landet.

    Wenn bisher immer auf Pump gekauft wurde, dann zeigt das auch, dass kein Wille da war, das auf Kreditbasis geliehene Geld zurückzuzahlen.

    Geld gibts auch nur, wenn es irgendwer als Schuld aufnimmt. Also gibt es auch immer Schulden, zumindest in unserem Wirtschaftssystem. Aber mal zur Logik der Schuldentragfähigkeit: Es ist erstmal ziemlich daneben, die Schuldenlast in Relation zum BIP zu setzen. Würde ein Hauskäufer den Kredit an seinem Einkommen messen, wären der weit mehr überschuldet als alle Staaten der Welt. Vielmehr muss man gegenüberstellen, welche Sicherheiten dem entgegenstehen, also das Staatsvermögen.
    Was jetzt das direkte weiterleiten von Zinszahlungen an den Gläubiger betrifft:
    Bei Schulden (=Krediten) ist es üblicherweise so, dass der Gläubiger dem Schuldner das Geld überlässt für eine gewisse Zeit und der Schuldner solange damit tun kann, was er will. Aktien (Eigenkapital) hingegen bedeutet Mitbestimmung. Nach der Logik wäre der Staat also Anteilseigner eines Hartz-IV-Empfängers, oder Deutschland plötzlich Griechenlandaktionär. Das ist mit der Menschenwürde/freie Selbstbestimmung bzw. der Souveränität eines Staates schwer zu vereinbaren.

    Versteht kein Mensch schrieb:

    4. Die deutsche Regierung und die deutsche Presse (Stichwort: Bildzeitung) benimmt sich wie Invasoren/Besatzer. Man zieht über die Griechen her, ohne sich an die eigene Nase zu fassen (Korruption gibt es ja hier überhaupt nicht; Verschwendung auch nicht) und würdigt die Griechen herab. Auch die Einmischung der deutschen Politiker in den griechischen Wahlkampf (durch Wahlempfehlungen und Drohungen, was passiert, wenn Griechenland nicht wunschgemäß wählt) kamen sicherlich nicht gut an.

    Da ging es doch um die mögliche Wahl dieser griechischen Partei die aus dem Euro aussteigen wollte. Deutschland wollte das nur verhindern um den Euro zu schützen. Und das Druckmittel war nur, Hilfen gibt#s nur, wenn ihr im Euro bleibt.
    Als EU Mitgliedstaat ist das Deutschlands gutes Recht, schließlich kämpft man für eine allgemeine Sache.

    Ob es finanz- und wirtschaftlich sinnvoll war, steht hier auf einem anderen Blatt.

    Erpressung ist also Deutschlands gutes Recht... soso. Von der Souveränität eines anderen Landes und vor allem dessen Volkes nie was gehört? Demokratie bedeutet, dass ein Volk frei wählen kann.



  • zzzzzchrrzzzzchrchrzzzzzzz



  • Mr X schrieb:

    Es ist erstmal ziemlich daneben, die Schuldenlast in Relation zum BIP zu setzen. Würde ein Hauskäufer den Kredit an seinem Einkommen messen, wären der weit mehr überschuldet als alle Staaten der Welt.

    Die Schuldenlast in Relation zum BIP macht schon Sinn. Natürlich nicht wenn man, so wie du, versucht, Hauskäufer mit Staaten zu vergleichen. Das macht natürlich wenig Sinn. Aber Staaten untereinander zu vergleichen macht, in gewissen Grenzen, Sinn. Man setzt Einnahmen in Relation zu den Ausgaben. Das ist ganz normales Prozedere.

    Dein Vorschlag, die Schulden in Relation zu den staatlichen Sicherheiten anzugeben, macht aus meiner Sicht keinen Sinn, denn die Schulden können, bzw sollten ohnehin nicht mit Staatsbesitz bezahlt werden. Weder mit Goldreserven, noch mit Anteilen an Staatsunternehmen oder anderen Dingen. Damit besiegelt, bzw. beschleunigt der Staat sein eigenes Ende.



  • @US_Army schrieb:

    Stellt sich eher die Frage, wieso die Banker nicht bestraft wurden, obwohl sie wussten das die Käufer (Haus-, Auto-, Sonstwas-) sich das gar nicht leisten konnten, sie die Käufer sogar noch vorsätzlich betrügerisch davon überzeugt haben, dass sie es sich leisten können.

    Bisschen Eigenverantwortung ist auch mal hilfreich... wenn was gut geht, nimmt man es mit, wenn es nicht klappt, ist die Gegenseite haftbar. Den Banker für die Ueberschuldung verantwortlich zu machen ist genau die gleiche Denkweise wie die der Banker, die Risiken auf die Gesellschaft umzuwälzen.

    Für den Schuldner haftet die Bank, für die Bank der Staat, aber Schuld hat niemand.



  • Versteht kein Mensch schrieb:

    Nun ja, das mit dem Krieg ist wieder ein ganz anderes Thema.

    Ist es das?

    Wir Deutschen haben uns von unserer Regierung verleiten lassen, reichlich Kapital zu vernichten. Es ist ja nicht so als hätten wir uns auf Juden und Zigeuner beschränkt.

    Und obwohl wir uns nicht nur nicht unserer damaligen Regierung widersetzt haben, um Land für die "Herrenrasse" zu erobern und dabei in letzter Konsequenz unser eigenes Land in Schutt und Asche gelegt haben, haben wir auch noch den halben Planeten dazu genötigt, sich mit Menschenleben und Waffen auch finanziell gegen unsere irrsinnigen Ansprüche zu wehren.
    Auf dem Weg durch Europa haben wir eine Menge materiellen, wie auch finanziellen Schaden hinterlassen und beiläufig noch Millionen Menschen getötet.

    Trotz all dem, hat uns unter anderem auch Griechenland Teile der Wiedergutmachung erlassen. Vor gerade mal 70 Jahren. Geschichtlich gesehen, quasi gestern.

    Du hast recht, das ist ein anderes Thema, denn die Griechen haben zwischen zwei gleich korrupten Parteien die falsche Wahl getroffen haben und sind so in eine Krise gerutscht, die keine nicht griechischen Leben gekostet hat und weder hier noch dort verbrannte Erde hinterlassen hat. Hier geht's quasi nur um Geld. Als der Spaß losging, war das Problem 300 Milliarden groß, wobei Griechenland mit 150 Milliarden Soforthilfe schon wieder gut handlungsfähig gewesen wäre.

    Wenn die Griechen eine Invasion gestartet hätten und wir jetzt große Friedhöfe hätten und alle Familien des Landes Tote in der Familie zu beklagen hätten, dann würde uns der Verzicht auf Wiedergutmachung, so wie ihn uns die Griechen damals ermöglicht haben, vermutlich viel leichter fallen.

    Ich denke, das Opfer, dass die Griechen uns vor 70 Jahren gebracht haben, von dem wir heute noch zehren, weswegen es uns heute noch so gut geht, sollte man nicht einfach mit "Das ist ein ganz anderes Thema" wegwischen.
    Das verdient Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit und dazu gehört eben auch, ernsthaft zu unterstützen und nicht den Dreck, den die Merkel da zum persönlichen Machterhalt macht.

    Die Merkel wird teuer werden. Nicht nur für die Griechen. Aber die Griechen werden die Schuld dafür bekommen, dass Frau Merkel wiedergewählt wird.
    Der IWF meldet sich ja gerade schon vorsichtig zu Wort, dass die europäische Sparpolitik der CDU, die die CDU für Deutschland übrigens absolut nicht fährt, vielleicht politisch doch eher ein Griff ins Klo war...

    Warum steigen in Deutschland die Schulden, wenn wir gleichzeitig Rekordeinnahmen haben, aber noch kein Geld in die Krisenländer übermittelt haben. Sparpolitik?
    Deutschland hat bisher nur Bürgschaften ausgesprochen. 270 Milliarden, wenn ich mich recht entsinne. Davon wird vermutlich bald was fällig werden. Aber keine Sorge: nicht vor dem 22. September.

    Nochmal zurück zum Anfang der Krise: Mit 150 Milliarden wäre Griechenland gut handlungsfähig gewesen, jetzt gibt es Bürgschaften im Bereich von einer Billion, von denen alleine Deutschland mit 270 Milliarden bürgt.
    Gleichzeitig ist die Verschuldung von Griechenland deutlich weiter gestiegen und die Wirtschaft liegt am Boden, dank von Merkel dominierter Europa-Politik.

    Was könnten die Griechen also gegen uns haben? Vielleicht, dass es längst nicht mehr eine griechische Krise ist, sondern die Griechen nur zum Sündenbock für eine eine europäische Krise positioniert werden.

    Versteht kein Mensch schrieb:

    Warum verzichtet Griechenland nicht einfach auf die U-Boote?

    Weil Frau Merkel dann den Werftarbeitern erklären müsste, warum sie jetzt arbeitslos sind.

    Und da ist Frau Merkel eher pragmatistisch, ob der Papandreou jetzt seinen Posten verliert, weil er schlechte Nachrichten bringt, oder sie. Auch wenn uns der Spaß ein paar Milliärdchen kostet, wir haben dafür immerhin die Frau Merkel als Kanzlerin. Das darf man dabei auch nicht vergessen.

    Versteht kein Mensch schrieb:

    Wie z.b. eine zuvor gefertigte Bestellung mit Spezialanfertigung, was auf die U-Boote zutreffen könnte, aber Griechenland kann sie ja gleich weiterverkaufen.

    Jow, bei Ebay, oder wie?

    "Wir habe mir da letztens ein paar U-Boote gekauft und da haben wir festgestellt, dass die Farbe jetzt doch nicht so zu den Vorhängen passt und außerdem haben wir doch festgestellt, dass wir eigentlich lieber U-Boote mit Aschenbechern wollen..."

    Bei Ebay Afghanistan könnte das sogar klappen, aber dann wären die Amis wieder verstimmt.

    Versteht kein Mensch schrieb:

    Xin schrieb:

    Ich habe vor der Krise über ein Jahr in Griechenland gelebt und es gibt einige Dinge, die wir Deutschen uns von den Griechen abgucken können. Das Leben war nicht so luxuriös, wir hatten weniger Geld, die Wohnung war klein, wir hatten nichtmals eine Heizung und im Winter waren die Betten klamm, aber die Lebensqualität war nicht zu unterschätzen. Das Leben war in Griechenland definitiv nicht schlechter. Es war eben... anders.

    Das mit der Heizung ist aber auch Klimabedingt, dort ist es halt warm und ein Heizungssystem fürs ganze Haus, nur weil es im Winter mal an 4 Tagen besonders kalt werden könnte, was es normalerweise nicht tut, lohnt sich halt finanziell nicht.

    Ich habe auf Kreta gewohnt, also quasi "kurz vor Afrika". Auf Kreta gibt's in manchen Jahren auch Schnee, so dass die National Road, die eher am Meer entlang führt, teils gesperrt werden muss weil da kein durchkommen mehr ist.
    In dem Jahr, in dem ich da war, war dem nicht so. Es fing an zu regnen und im Frühling hörte es wieder halt auf.
    Das heißt aber nicht, dass es angenehm warm war oder man sich auf die Dusche gefreut hätte. Heißes Wasser entsteht durch Sonneneinstrahlung, aber der Tank wurde durch Dauerregen gut gekühlt und draußen war's halt recht frisch, was bedeutet, dass eine heiße Dusche ebenfalls als "erfrischend" bezeichnet werden kann.
    Ansonsten war halt alles klamm und feucht. Über feuchte Wände brauchen wir nicht zu reden, im Februar lief das Wasser halt einfach durch die eine Wand ins Haus rein und dann zur Tür auf der anderen Seite wieder raus und wenn man die die Straße zur National Road hochfuhr, passierte es dass das entgegenkommende Wasser nicht nur nach links und rechts wegspritzte, sondern sich den Weg über die Motorhaube zur Windschutzscheibe suchte, um dann von dort vom Auto zu fließen.
    Zum Glück mussten wir nicht an der Straße parken, denn im Jahr zuvor war die Straße im Nachbarort wohl im Meer gelandet - inkl. der dort parkenden Autos.
    Kurz: Regen meint nicht das, was wir hier haben, sondern eher Starkregen von morgens bis abends.

    Wir hatten einen Kamin: in 2m Entfernung wurde man von der einen Seite geröstet, während man auf der anderen Seite fror. Und wir reden hier nicht von 3-4 Tagen.

    Eine Heizung, wenigstens um abends in trockene Betten zu steigen, wäre schon nett gewesen.

    Auf einer Insel direkt am Wasser zu wohnen klingt immer traumhaft, aber die meisten träumen halt bevorzugt von den Sommermonaten.



  • Marc++us schrieb:

    @US_Army schrieb:

    Stellt sich eher die Frage, wieso die Banker nicht bestraft wurden, obwohl sie wussten das die Käufer (Haus-, Auto-, Sonstwas-) sich das gar nicht leisten konnten, sie die Käufer sogar noch vorsätzlich betrügerisch davon überzeugt haben, dass sie es sich leisten können.

    Bisschen Eigenverantwortung ist auch mal hilfreich... wenn was gut geht, nimmt man es mit, wenn es nicht klappt, ist die Gegenseite haftbar. Den Banker für die Ueberschuldung verantwortlich zu machen ist genau die gleiche Denkweise wie die der Banker, die Risiken auf die Gesellschaft umzuwälzen.

    Für den Schuldner haftet die Bank, für die Bank der Staat, aber Schuld hat niemand.

    In America gab es doch auch so eine Immobiliengeschichte. Wo viele grob fahrlässig zu einem Kredit überredet wurden, weil dann - ich weiß nicht mehr genau - (der Banker) für jeden abgeschlossenen Kreditvertrag einen Bonus bekam. War die deutsche Bank auch dabei?



  • Xin schrieb:

    Trotz all dem, hat uns unter anderem auch Griechenland Teile der Wiedergutmachung erlassen.
    ...

    Ich denke, das Opfer, dass die Griechen uns vor 70 Jahren gebracht haben, von dem wir heute noch zehren, weswegen es uns heute noch so gut geht, sollte man nicht einfach mit "Das ist ein ganz anderes Thema" wegwischen.

    AFAIK war das anders.

    Griechenland hat uns Wiedergutmachungszahlungen nicht erlassen, sondern wir haben gesagt, dass Wiedergutmachungszahlungen aus juristischen Gründen nicht geleistet werden können, da noch kein Friedensvertrag besteht.

    Und juristisch betrachtet sind die bestehenden Vertrtäge mit den Siegermächten eben kein Friedensvertrag.
    Desweiteren war ein Friedensvertrag war vor der Zweiteilung Deutschlands auch nicht möglich, es hätten dafür beide deutsche Staaten am Friedensvertrag teilnehmen müssen, also die BRD und die DDR.


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