Glasfaser gar nicht so schnell



  • So langsam fängt der Glasfaserausbau in Deutschland mit FTTH (engl. Fibre To The Home) nach dem passigen GPON Standard ja an.

    D.h. mehrere Glasfaserleitungen werden von der Vermittlungsstelle ausgehend als Hauptader unter die Straßen gelegt, aber nach dem GPON Standard ist es nicht so, dass jeder Haus seine eigene Glasfaserader bekommt, sondern in der Straße
    wird eine einzige Glasfaserader mit einem optischem passiven Splitter im Verhältnis 1 zu 64 aufgeteilt und dann ausgehend von diesem Splitter werden dann noch mal 64 Glasfaseradern verlegt, wobei im Worst Case Szenario eine einzige Wohneinheit (da FTTH, pro Haus wäre es FTTB) nur eine Glasfaserader erhält.

    Mit einer einzigen Ader werden nach dem GPON Standard aber bisher nur 2500 MBit/s übertragen.
    http://www.teltarif.de/ftth-festnetz-glasfaser-technologie/news/40605.html?page=2

    Und diese 2500 MBit/s werden dann nach dem Splitter auf 64 weitere Glasfaseradern aufgeteilt, womit beim Kunden dann nur maximal 39 MBit/s ankommen. Dies ist dann die Downloadrate.

    Vergleichen mit dem Kabelnetz ist das ein Witz!

    Natürlich wäre es irgendwann denkbar, mehr als 2500 MBit/s zu übertragen, aber diese Aufteilung in 1 zu 64 oder, falls man etwas großzügiger ist und zu 1 zu 32 aufteilt, wird man diese Aufteilung, wenn die Kabel erstmal verbuddelt worden sind, immer haben.

    Entscheidend bei GPON ist auch, das es nur zwei Verteilungsmöglichkeiten gibt.
    Entweder man hat nur ein Signal und teil dieses gleichermaßen auf, so dass jeder Endpunkt sich daraus sein passendes Signal zusammensetzt.
    Was übrigens dazu führt, dass das Signal schwächer wird und die Reichweite sinkt.
    Oder man teilt nach den Frequenzen auf, d.h. mehrere Farben werden über ein Kabel geschickt. Aber diese Technik ist noch teuer.
    Beide Techniken können aber nicht gemischt werden, siehe Artikel oben.

    Daraus folgt dann, wenn man sich den Weltrekord für eine einzige Glasfaserader ohne Frequenzmultiplex ansieht, das über eine Hauptader bestenfalls nur 107 Gbit/s möglich sind.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Datenübertragungsrate#Rechnernetz

    Und das wird dann auf 64 Einzeladern aufgeteilt, so das unterm Strich auch hier nur 1671 MBit/s ankommen.
    Das klingt schon besser, aber aufgrund der Kosten würde ich damit erst in 30 Jahren rechnen, sofern dieser Weltrekordwert überhaupt in der Praxis und im Alltag erreicht wird.

    Jedenfalls sind 39 MBit/s für heute zu wenig und ca. 1 GBit/s sind eher das, was ich heute von einem FTTH Netz erwarten würde, mit der Möglichkeit, dass das irgendwann mal durch technische Verbesserungen auf 10 GBit/s und mehr ausgeweitet werden kann.

    Aber wenn man das sich so ansieht, dann sorgt die Art der Umsetzung schon dafür, dass das schon nicht besonders zukunftssicher sein kann, wenn schon jetzt absehbar ist, dass nur 1,6 GBit/s das obere Ende sind.

    Wünschenswerte wäre dagegen eine einzige Glasfaserader von der Vermittlungsstelle bis zur Wohnung und das exklusiv.
    Dann könnte man nämlich schon heute die obigen 2,5 GBit/s nutzen und später nach und nach die Technik auf 100 GBit/s und mehr aufrüsten.

    Wenn man in einem 4 köpfigen Haushalt 4 4K HD Fernseher mit 60 fps in 3D versorgen will, die Oma noch via VoIP räumliche Bildteleonie betreiben können soll, also in 3d a la Holodeck, der Sohnemann ein MP Spiel mit 1000 Mitspielern spielen können soll und der Vater noch seine Daten in der Cloud ablegen können will, dann wird es mit weniger als 1 Gbit/s jedenfalls nicht getan sein.
    Denn das mag heute als viel gelten, aber für das, wofür man ein schnelles Netz benötigt, also Web 3.0, ist es eigentlich schon wieder viel zu wenig.
    Würde die Infrastruktur alle 10 Jahre aufgestockt werden, dann wäre das momentan ja kein Problem, aber das man alle 10 Jahre die Straßen aufreißt, um dickere Leerrohre zu verlegen, damit ist nicht zu rechnen.

    Insofern wird heute die Zukunft für den Internetanschluss von Morgen festzementiert und das vorraussichtlich auf die nächsten 50 Jahre. Weiter möchte ich nicht spekulieren. Das Telefonnetz ist in etwa genauso alt.



  • Um es also kurz zu machen.

    So wie es die Telekom momentan verlegt, ist mir das zu wenig Datenrate.

    Selbst wenn die Telekom 100 Mbit/s anbietet, wegen 50 MBit/s mehr Speed wechsel ich nicht von Kabel zu Glasfaser und zahl Kräftig bei den Kosten mit.

    Das müssen schon 1 GBit/s sein, mit der Option, das das später bei gleichem Glasfaserkabel auf 50 GBit/s und mehr ausgebaut erden kann, damit ich da mitmache.

    Es ist eine Schande, dass die Politik Breitband als eine Downloadrate von nur 1 MBit/s definiert hat, wenn heutzutage eigentlich 1 GBit/s für das zukünftige Netz angebracht wäre.



  • Kabeluser schrieb:

    Um es also kurz zu machen.

    So wie es die Telekom momentan verlegt, ist mir das zu wenig Datenrate.

    Selbst wenn die Telekom 100 Mbit/s anbietet, wegen 50 MBit/s mehr Speed wechsel ich nicht von Kabel zu Glasfaser und zahl Kräftig bei den Kosten mit.

    Das müssen schon 1 GBit/s sein, mit der Option, das das später bei gleichem Glasfaserkabel auf 50 GBit/s und mehr ausgebaut erden kann, damit ich da mitmache.

    Es ist eine Schande, dass die Politik Breitband als eine Downloadrate von nur 1 MBit/s definiert hat, wenn heutzutage eigentlich 1 GBit/s für das zukünftige Netz angebracht wäre.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz
    Man verkauft dir nichts, was 5 oder 10 Jahre lang gut ist. Du sollst nach 1 bis 2 Jahren wieder was neues wollen. Und solange die Wirtschaft damit gut verdient und es Arbeitsplätze gibt, wird das so bleiben.



  • heilo schrieb:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

    Gilt nicht für Infrastruktur. Kabel verbuddeln ist nicht nach 5 Jahren abbezahlt. Zumal die Glasfaser im Besitz der Tkom verbleibt und damit eine obsolszenz zu Abschreibungen führt.



  • Kabeluser schrieb:

    Um es also kurz zu machen.

    So wie es die Telekom momentan verlegt, ist mir das zu wenig Datenrate.

    Selbst wenn die Telekom 100 Mbit/s anbietet, wegen 50 MBit/s mehr Speed wechsel ich nicht von Kabel zu Glasfaser und zahl Kräftig bei den Kosten mit.

    Das müssen schon 1 GBit/s sein, mit der Option, das das später bei gleichem Glasfaserkabel auf 50 GBit/s und mehr ausgebaut erden kann, damit ich da mitmache.

    rofl



  • *snip*



  • sagt doch keiner, dass so gesplitter werden muss, wie du es schreibst. auch nicht die telekom 🤡
    [url]https://www.telekom.de/glasfaser/#!/produkte[/url]
    link wird nicht richtig maskiert. musst du kopieren...



  • glasfasler schrieb:

    sagt doch keiner, dass so gesplitter werden muss, wie du es schreibst. auch nicht die telekom 🤡
    [url]https://www.telekom.de/glasfaser/#!/produkte[/url]
    link wird nicht richtig maskiert. musst du kopieren...

    Der Artikel weiter oben sagt das aber so und der Artikel klingt für mich plausibel.
    Und FTTH ist noch die Beste Lösung davon, die anderen sind noch schlechter.

    Es kann natürlich sein, dass das Verhältnis geringfügig besser ist, was dann diese 200 MBit/s Angebote erklärt. Aber für Glasfaser ist das trotzdem wenig, wenn das aufgrund der Splits nicht weiter erhöht werden kann.



  • Kabeluser schrieb:

    glasfasler schrieb:

    sagt doch keiner, dass so gesplitter werden muss, wie du es schreibst. auch nicht die telekom 🤡
    [url]https://www.telekom.de/glasfaser/#!/produkte[/url]
    link wird nicht richtig maskiert. musst du kopieren...

    Der Artikel weiter oben sagt das aber so und der Artikel klingt für mich plausibel.
    Und FTTH ist noch die Beste Lösung davon, die anderen sind noch schlechter.

    Es kann natürlich sein, dass das Verhältnis geringfügig besser ist, was dann diese 200 MBit/s Angebote erklärt. Aber für Glasfaser ist das trotzdem wenig, wenn das aufgrund der Splits nicht weiter erhöht werden kann.

    Wenn Du 500MBit/s bekommen würdest, dann hätte die Telekom ja kein Gewinn mehr, es sei denn Du zahlt 150 Euro pro Monat 😃



  • UbuntuTor schrieb:

    Kabeluser schrieb:

    glasfasler schrieb:

    sagt doch keiner, dass so gesplitter werden muss, wie du es schreibst. auch nicht die telekom 🤡
    [url]https://www.telekom.de/glasfaser/#!/produkte[/url]
    link wird nicht richtig maskiert. musst du kopieren...

    Der Artikel weiter oben sagt das aber so und der Artikel klingt für mich plausibel.
    Und FTTH ist noch die Beste Lösung davon, die anderen sind noch schlechter.

    Es kann natürlich sein, dass das Verhältnis geringfügig besser ist, was dann diese 200 MBit/s Angebote erklärt. Aber für Glasfaser ist das trotzdem wenig, wenn das aufgrund der Splits nicht weiter erhöht werden kann.

    Wenn Du 500MBit/s bekommen würdest, dann hätte die Telekom ja kein Gewinn mehr, es sei denn Du zahlt 150 Euro pro Monat 😃

    Wieso das?
    Momentan bin ich bei KabelBW, die Telekom kriegt momentan von mir also gar nichts.
    Könnte sie 500 MBit/s bieten und der Preis würde stimmen, dann würde sie mich als Kunde gewinnen und somit Geld verdienen.
    Auch bin ich kein Dauersauger, insofern würde ich die 500 MBit/s nicht mißbrauchen.



  • Zieh einfach nach (Süd) Korea, da gibt's scheinbar für $8 monatl. 85/85 symmetrische Leitungen. http://www.reddit.com/r/technology/comments/1vpag5/korean_internet_speed_going_insane_now_launching/



  • otze schrieb:

    heilo schrieb:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz

    Gilt nicht für Infrastruktur. Kabel verbuddeln ist nicht nach 5 Jahren abbezahlt. Zumal die Glasfaser im Besitz der Tkom verbleibt und damit eine obsolszenz zu Abschreibungen führt.

    Wenn du mich mal vollständig zitiert hättest, hättest du gemerkt, dass ich von dem Spreche was ihm verkauft wird, also dem Vertrag.


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