Über Depression und einen Weg aus ihr (war: "Wieviel Alkohol führt sicher zum Tod?" aka "Ein Hilfeschrei")



  • SeppJ schrieb:

    Das sind immer osteuropäische Länder, aus denen so etwas berichtet wird.

    Es sind auch immer osteuropäische Länder, aus denen die witzigsten Betrunkenen-Videos kommen.

    Ok, nicht *immer* in beiden Fällen, aber eine Häufung, besonders stark bei den Ausnahmeathleten, ist nicht zu übersehen.

    SeppJ schrieb:

    > 12 Promille? Irgendwie schwer zu glauben.

    Da bin ich mal ganz offen, weil harte Zahlen nicht zu beschaffen sind. Die Qualitätsjournalisten schreiben Beliebiges, die Polizei sucht Rechtfertigung für ihr Eingreifen, die Ärzte der Betroffenen schweigen, die Betroffenen lügen.

    SeppJ schrieb:

    Was ist denn da die mittlere letale Dosis?

    Da bin ich mal ganz offen, weil harte Zahlen nicht zu beschaffen sind. Die Qualitätsjournalisten schreiben Beliebiges, die Polizei sucht Rechtfertigung für ihr Eingreifen, die Ärzte der Betroffenen schweigen, die Betroffenen lügen.

    SeppJ schrieb:

    *: Finden noch andere Leute gut, wie schnell (praktisch schon mit seiner Erfindung) dieses Wort zum Schimpfwort geworden ist?

    Bald wird "Fernsehschauer" schlimm werden. Fernsehzitate haben so wenig Beweiskraft wie Bildzeitungszitate. Selbst ältere Leute, sogar Rentner (also ARD/ZDF-Schauer), zücken die Fernsehbeweiskarte nicht mehr, sie ist wirkungslos in jeder Diskussion.

    Früher musste man Auto, Haus und Yacht vorweisen, um zu zeigen, daß man Geld zum Fenster rauswerfen kann, was immer ein wenig unbescheiden aussah. Heute erwähnt man bescheiden, daß man noch die GEZ bezahlt und hat noch viel mehr ungläubige Gaffer um sich.



  • SeppJ schrieb:

    Swordfish schrieb:

    Laut Grüner (1995) reicht eine Aufnahme von 6 bis 8 Gramm/kg, was ich in den letzten paar Wochen sicher fast täglich erreicht habe.

    Swordfish schrieb:

    Meistens bin ich nach einer Flasche Wodka (~ 300g Alkohol) einfach zu fertig um weiterzutrinken und schlafe eher am Schreibtisch ein ...

    Was denn nun? Oder wiegst du nur 40 kg?

    Stimmt. Peinlicher Rechenfehler.

    SeppJ schrieb:

    Meine Frage wäre halt, wieviel reicht sicher?

    Geht es um Kostenreduzierung? Denn gewisse große Mengen reichen sicher, aber es sind wahrscheinlich nicht die Minimalmengen. [...}

    Es geht eher um das Problem die Menge zu schaffen bevor nicht mehr fähig ist weiter zu trinken.

    volkard schrieb:

    edit: Warum nicht auch Java programmieren und Hip-Hop-Musik hören?

    Bitte Volkard ... Lebensmüde zu sein != unbedingter Masochismus 💡

    //tippfehler. Wird lieder zunhemend schweieriger ... aber noch nichts gegen volkards samsung-tastautr.



  • Was kommt als nächstes? Der Kannibalen-Thread?



  • @Swordfish
    Mensch, wenn du ein Problem hast, dann bitte sage zu dir selbst "Ja ich habe ein Problem" und geh zu einer Beratungsstelle. Und ja, auch
    kirchliche Organisationen sind da eine erste Anlaufstelle. Kenne genügend Leute welche sich ins Grab saufen.

    Ich finde das Leben viel zu geil als das man sich ständig die Birne zudröhnt. Auch wenn es öfters nicht so läuft wie man es sich vorstellt!

    ---

    Na denn. Prost!!!

    http://www.youtube.com/watch?v=UodOgasfOoM



  • Bitte ein Bit schrieb:

    @Swordfish
    Mensch, wenn du ein Problem hast, dann bitte sage zu dir selbst "Ja ich habe ein Problem" und geh zu einer Beratungsstelle. Und ja, auch [...]

    LOL! Zweifelst du ernsthaft daran, daß mein Verstand analytisch genug ist mir selbst eine ähnliche Antwort zu geben? 🙄
    Ich könnte Dir nach einem fünfminütigen Gespräch auch sagen, was du gestern zu mittag hattest ...



  • Wenn dir das Thema ernst ist, dann ruf dort an:

    Telefonseelsorge Österreich
    ohne Vorwahl - 142 (0-24 Uhr)

    Telefonseelsorge Deutschland
    0800/1110111 (0-24 Uhr)

    Wenn dir das Thema nicht ernst ist, dann lass bitte solche Posts.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Kenne genügend Leute welche sich ins Grab saufen.

    Leider ebenso, vor allem der Verfall in Kombination mit dem Realitätsverlust (u.a. was das Thema angeht - Süchtige erkennen in der Regel eine Sucht nicht als solche).

    Bitte ein Bit schrieb:

    Ich finde das Leben viel zu geil als das man sich ständig die Birne zudröhnt. Auch wenn es öfters nicht so läuft wie man es sich vorstellt!

    Ins besondere im letzten Fall ist Alkohol besonders gefährlich, da man sich dadurch nur mehr rein steigert.

    Wer regelmäßig Mengen drinkt wie von Swordfish angegeben sollte ganz dringend Hilfe aufsuchen.



  • asc schrieb:

    vor allem der Verfall in Kombination mit dem Realitätsverlust (u.a. was das Thema angeht

    Oh, ein Problem, die sich durch die eigene Definition bestätigt.

    "Ich bin nicht krank." - "Ha, das ist der Beweis, daß Du krank bist!"

    (Nicht daß ich meinen würde, das sei nicht krank. Natürlich ist jeder krank, der anders ist.)



  • Ich schaue zur Zeit Dokumentationen, einfach zufällig auf was ich gerade Lust habe während ich nebenbei, aber noch nicht ganz geistesabwesend, Anfänger-Chorde auf meiner kürzlich erworbenen Shiny Gitarre spiele weil meine Hände sonst nix zu tun haben. Neulich habe ich diese schön gemachte Doku gesehen: Suicide Forest in Japan. Der Forstwirt hatte am Ende ein paar weise Worte zu dem Thema zu sagen.



  • endline schrieb:

    Der Forstwirt hatte am Ende ein paar weise Worte zu dem Thema zu sagen.

    Zitieren oder Minute:Sekunde posten.



  • volkard schrieb:

    endline schrieb:

    Der Forstwirt hatte am Ende ein paar weise Worte zu dem Thema zu sagen.

    Zitieren oder Minute:Sekunde posten.

    Hoffentlich verlieren die Worte nicht ihre Magie wenn der gesamte Vorspann ausgeschnitten wird! http://www.youtube.com/watch?v=4FDSdg09df8&t=19m0s



  • nman schrieb:

    Wenn dir das Thema nicht ernst ist, dann lass bitte solche Posts.

    Nach beinahe 10 Jahren Mitgliedschaft in diesem Forum traut man mir zu, daß ich mit einem solchen Thema herumscherzen würde. Ich sag es ja: traurige Existenz.



  • Swordfish schrieb:

    Laut Grüner (1995) reicht eine Aufnahme von 6 bis 8 Gramm/kg, was ich in den letzten paar Wochen sicher fast täglich erreicht habe. Dennoch habe ich es nicht geschafft meiner sinnlosen Existenz damit endlich ein Ende zu setzen. Meine Frage wäre halt, wieviel reicht sicher? Meistens bin ich nach einer Flasche Wodka (~ 300g Alkohol) einfach zu fertig um weiterzutrinken und schlafe eher am Schreibtisch ein ...

    Wenn Du Dich selbst töten möchtest, würdest Du nicht in einem Forum darüber schreiben. Du wärst einfach irgendwann verschwunden und vielleicht hätte man irgendwann von Dir gehört, dass Du Dich umgebracht hast. Ich kannte solche Menschen, da wurde nichts derart angedeutet, die waren irgendwann einfach weg und versauten die Geburtstagsparty als irgendjemand fragte "Hast Du schon gehört..." und man hatte halt noch nicht gehört.
    Die Entscheidung, ob Du Deiner Existenz ein Ende setzen willst, hast Du also bereits getroffen: Du willst leben.
    Den Wunsch zu sterben nehme ich Dir also nicht ab, sonst wärest Du bereits tot.

    Wenn Du Probleme hast, löse sie. Wenn Du Probleme hast, die Probleme anzugehen und dabei Hilfe benötigst, frag nach Hilfe. Bei Freunden oder Verwandten, bei der Telefonseelsorge oder notfalls auch hier. Vertraue Deine Probleme Menschen an, die Dir helfen können und Dir eine Richtung aufzeigen können. Allgemein solltest Du Dich Deinem Umfeld anvertrauen, denn viele Probleme lösen sich damit, dass irgendwer im Umfeld irgendwen kennt, der sich damit auskennt.

    Ich habe auch schon Freunde zu Schuldnerberatungen oder Jobcenter begleitet, damit sie ihr Leben wieder auf die Reihe bekommen. Dafür sind Freunde da.

    Ich habe mehrere Freunde, die versucht haben, sich das Leben zu nehmen und am Ende doch feststellten, dass nach der schwierigen Zeit, wo man Hilfe benötigte, auch eine Zeit gekommen ist, wo die Dinge besser wurden. Einige sind inzwischen verheiratet, haben Kinder und sind happy mit ihrem Leben. Die hätten beinahe durch einen Suizid die Zeit verpasst in der sie der wichtigste Mensch im Leben ihrer Kinder und ihrer Frau sind und sie erfolgreich im Job sind. Natürlich gibt es auch heute noch Probleme, die wir besprechen, zum Beispiel ob ein Audi A6 nicht doch zu klein ist für eine Familie mit Kind. Dieser Mensch hat 5 Suizidversuche hinter sich und mehrfach im Leben eine echt beschissene Zeit gehabt.

    Wenn Du also auch mal vor dem Problem stehen willst, ob ein A6 für Deine Lebenslage ausreichend ist, dann wirf den Alk weg und rede.



  • Danke Xin für Deine Worte. Du hast völlig recht mit all Deinen Gedanken zu meinem Hilfeschrei. Ich glaube auch, Deine Kopfwäsche hat mir schon soweit geholfen, heute den ersten Schritt auf einem steinigen aber gangbaren Weg zurück ins Leben zu tun: ICH WERDE HEUTE NICHT TRINKEN! (<- Sorry Leute, ich muss dieses Bekenntnis erstmal in die Welt schreien, damit sich mein Glaube daran und meine Überzeugung davon sich erstmal festigt.)

    Vielen Dank natürlich auch an volkard, SeppJ, cooky, Junky, Bit, nman, asc und endline für Eure Versuche.
    Und eine riesige Entschuldigung an alle, die ich in meiner Verzweiflung angeschnauzt habe: Es tut mir ehrlich leid!

    Wenn weder Dravere noch die Moderatorenschaft etwas dagegen hat, würde ich diesen Thread gerne behalten um mich ab und an daran zu erinnern, wo der tiefste Punkt meines Lebens liegt und euch wenn ihr wollt auch gerne ab und zu über meine Fortschritte zu erzählen.



  • Swordfish schrieb:

    Wenn weder Dravere noch die Moderatorenschaft etwas dagegen hat, würde ich diesen Thread gerne behalten um mich ab und an daran zu erinnern, wo der tiefste Punkt meines Lebens liegt und euch wenn ihr wollt auch gerne ab und zu über meine Fortschritte zu erzählen.

    Würde mich interessieren.

    Ansonsten wenn Du Bock hast, schreib einfach mal eine Mail, was eigentlich los ist. Wäre jedenfalls eine gute Alternative zum Alk.



  • Es tut mir ehrlich leid!

    Mir tut es auch Leid, falls ich dich blöd angemacht habe und dadurch zu deiner miserablen Laune beitrug. Entschuldige bitte 🙂



  • Swordfish schrieb:

    Sorry Leute, ich muss dieses Bekenntnis erstmal in die Welt schreien, damit sich mein Glaube daran und meine Überzeugung davon sich erstmal festigt.

    Dazu habe ich die letzten Tage noch eine sehr verrückte Idee gelesen: https://medium.com/@manicho/how-a-password-changed-my-life-7af5d5f28038
    Den ganzen Artikel einfach mal durchlesen - lohnt sich und wäre vielleicht auch eine Idee für dich 👍



  • Vielleicht mal zum Thema:
    Selbstmord ist die häufigste Todesursache bei Jugendlichen in Deutschland
    http://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Selbstmord-ist-die-haeufigste-Todesursache-bei-Jugendlichen-article13585811.html

    Mit Alkohol hatte ich nie groß etwas (Die Male, die ich in meinem Leben zuviel gedrunken habe, lassen sich an einer Hand abzählen [3 x auf 37 Jahre verteilt]). Unten war ich auch schon das ein oder andere Mal im Leben, doch niemals so weit unten das ich mich nicht Selbst wieder aufrichten konnte. Im entfernteren Bekanntenkreis gab es ein Suizid (war glaube ich ca. 17), ebenso wie meine Oma einen im hohen Alter begangen hat.

    Grundsätzlich gibt es immer Wege aus einem Tief (doch Alkohol verstärkt dies noch, ebenso wie andere Drogen - auch wenn Sie einem kurze Glücksgefühle bereiten mögen). Freundeskreis ist immer eine Option, wobei ich nicht weiß wie stark heute die Banden sind (Ich kenne sehr viele, deren Leben fast nur noch virtuell läuft). Auch hilft mal ein Tapetenwechsel (hatte z.B. einen aus einer ehemaligen Gilde mal für eine Woche aufgenommen, damit er einfach mal von seinen Eltern und direkten Problemen weg war, in dem Fall hat die Entfernung wohl auch gut getan [ca. 500km]).

    Sprich: Wenn jemand probleme hat, sollte er möglichst im Freundeskreis Hilfe suchen, oder auch mal (wenn nötig) den Kopf in etwas Entfernung frei bekommen.



  • asc schrieb:

    Grundsätzlich gibt es immer Wege aus einem Tief

    Nein, das ist nicht richtig.
    Wobei es natürlich wenig hilfreich ist darauf rumzureiten, denn es wird Swordfish nichts bringen.
    Vor allem da das was Swordfish schreibt den Eindruck vermittelt dass es für ihn sehr sehr wahrscheinlich einen Weg aus dem Tief/der Sucht/der Depression gibt.

    @Swordfish
    Was mMn. erstmal wichtig ist, ist dass du dein Problem akzeptierst. Also einerseits eingestehst dass du es hast (soweit bist du ja schon), aber andrerseits auch dass du zu der Einstellung "es ist OK" kommen kannst (vielleicht bist du auch schon so weit, das kann ich nicht einschätzen).
    Und mit "OK" meine ich nicht dass es "gut" wäre, sondern dass du dir keine zusätzlichen Schuldgefühlt machst weil du jetzt da bist wo du eben bist. Viele Leute leiden darunter dass sie das Gefühl haben andere im Stich zu lassen, oder dass sie sich wertlos vorkommen weil es ihnen schlecht geht. Und das ist ... naja, sagen wir mal: nicht gut.

    Ich hatte solche Gefühle glücklicherweise nie sehr stark, und daher ist es mir auch relativ leicht gefallen diese abzulegen. Falls du das nicht schaffst kann ich mir nur vorstellen dass es etwas bringen könnte mit jmd. zu sprechen der das Thema versteht. Entweder weil er selbst ein gröberes Tief inklusive Schuldgefühle/Minderwertigkeitsgefühle durchgemacht und überwunden hat, oder weil es eben sein Beruf ist sich damit auszukennen.

    Darüberhinaus hab' ich nichts besonders interessantes mehr zu sagen, aber 1-2 Kleinigkeiten die ich so mitbekommen habe schreibe ich einfach noch.

    Was man oft hört ist der Rat raus zu gehen - ins Freie. Wind & Wetter auf sich einwirken zu lassen, die Sonne/den Wind/den Regen auf der Haut zu spüren. Klingt banal, kurbelt aber wohl die Produktion von einigen Botenstoffen oder dergleichen an die sich ziemlich positiv auf das (psychische) Wohlbefinden auswirken.

    Und das zweite wäre unter Leute zu gehen. Bzw. genauer: Umgang mit Leuten. Also nicht allein in ein Kaffeehaus setzen und den Leuten zugucken, das bringt wenig bis gar nix bzw. kann sich sogar negativ auswirken. Plauder mit Bekannten oder Freuden. Und möglichst face-2-face, also wenn geht nicht über's Telefon und schon gar nicht über den Computer.

    asc schrieb:

    Auch hilft mal ein Tapetenwechsel

    Kann ich auch bestätigen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und die bekannte, "vertraute" Umgebung löst bei uns haufenweise Automatismen aus. Einerseits wissen viele Menschen nichtmal welche Automatismen sie haben, und welche davon sich furchtbar negativ auswirken. Und andrerseits bringt es auch oft nicht viel wenn man es weiss, weil man einfach nicht auskann.
    Ein Tapetenwechsel befreit dich von vielen dieser Automatismen und kann dir dabei helfen dich von vielen Dingen frei zu machen bzw. Dinge neu zu bewerten.



  • Ich möchte gerne noch ein paar Sachen mit Euch Teilen, bin aber leider(??) schon seit 7:00 unterwegs um längst nötige Aufgaben zur Existenzsicherung endlich in Angriff zu nehmen. Bis jetzt ist alles was ich mir Vorgenommen habe gut gelaufen. Tippen auf touch fällt noch sehr schwer, desshalb auch nur wenig ...


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