Twistor-Theorie



  • Hallo,
    ich habe mehrere Beiträge über die Twistor-Theorie gelesen, aber ich habe nichts relevantes gefunden, was mir auch weiterhelfen kann, sprich:
    Was ist das System hinter der Twistor-Theorie?
    Beispiele und irgend eine ausführliche Ausführung.

    Also ich suche eine ausführliche Ausführung zur Twistor-Theorie.
    Kann mir dort jemand weiterhelfen?
    Gruß


  • Mod

    Kannst du etwas genauer ausführen, welche Informationen zu suchst, die über die Wikipediaartikel und deren Quellen hinaus gehen?



  • Ja, gibt Dein Background an.
    Physikstudium? (j/n)



  • ich habe niemals Physik studiert, habe es aber vor, nachdem ich mein Abitur in 4 Jahren habe 😃 😃 😃
    Nein, ich suche hauptsächlich auch mathematische Beispiele. Schön wäre auch eine deutsche Abhandlung über das Thema. Wenn es dazu nichts gibt, wäre das schade. Ich hab das halbe Internet abgeforstet.
    Gruß



  • Was bringen dir da mathematische "Beispiele" wenn du erst in der zehnten Klasse bist? Ich habs kurz bei Wikipedia überflogen und ich kann damit nicht viel anfangen, bzw. müsste schon einiges nachschlagen und mich reindenken, und ich hatte Mathe LK und hab Informatik studiert.



  • Aus Deinen Beiträgen geht nicht hervor, was Du Dir von der Twistor-Theorie erhoffst. Im Zweifelsfall hilft aber Google Scholar weiter.

    Ich hoffe, Du kennst wen, der an einer Uni eingeschrieben ist oder aus einem anderen Grund Zugriff auf solche Artikel hat, ohne dafür zahlen zu müssen. Der erste hört sich doch schon ganz gut an:

    Twistor theory: An approach to the quantisation of fields and space-time

    Ich bin nicht aus diesem wissenschaftlichen Gebiet, aber wenn Du mich fragst, dann scheinen sich recht wenig Leute dafür zu interessieren. Ob das für Dich relevant ist, musst Du aber selbst wissen.



  • Keine Ahnung, was hier für Genies unterwegs sind, aber mir ist völlig unerklärlich, wie man entweder als Zehntklässler oder studierter Informatiker auch nur irgendwas mit Quantenfeldtheorie anfangen kann. Ich will mal behaupten, wenn man sich als hauptamlicher Physiker während seines Studiums nicht darauf spezialisiert hat, ist das auch für die meisten Physiker kein Spaziergang nach dem Motte, ich lese mal drei Paper und ich habe den Dreh raus. Zumal auch noch gute Kenntnisse in der Allgemeinen Relativitätstheorie erforderlich sind.

    @ TE: Vielleicht unterschätze ich deine Fähigkeiten ja (auch wenn ich das für äußerst unwahrscheinlich halte), aber Physik ist eher nicht so ein Themengebiet, wo man irgendwo anfangen kann, sondern leider ganz unten beginnen muss. [Und gerade soetwas wie Twistor-Theorie kann schon in 10 Jahren völlig verschwunden sein, wie schon so manche andere Theorie in der Quantengravitation.]

    Und um Themen wie Twistor-Theorie und gerade seine mathematische Struktur auch nur im Ansatz verstehen zu können, brauchst du auf jeden Fall physikalische Kenntnisse in klassischer & relativistischer Feldtheorie (Elektrodynamik, Relativitätstheorie) und Quantenmechanik, mathematische Kenntnisse in den Bereichen (komplexer/mehrdimensionale) Analysis samt etwas Umgang mit Differentialgleichungen, etwas lineare Algebra, Differentialgeometrie/Tensoralgebra (für die Feldtheorie) und Funktionalanalysis/Theorie der linearen Funktionale (für die Quantenmechanik).

    Zum Glück gibt es auch tolle Mathematik in der Physik ohne das ganze Gedöhns von oben, schon in der klassischen Mechanik. Für die leichtesten Beispiele aus dem Lagrange- und Hamiltonformalismus brauchst du im wesentlichen erst mal nur Differential- und Integralrechnung (die du in der Schule in 1-2 Jahren spätestens lernst) und ein bisschen Grips für Differentialgleichungen. Damit kannst du dann schon ein paar tolle Sachen herausfinden, z.B. ob eine durchhängende Kette die Form einer Parabel hat (bzw. wie sich eine Seifenblasenhaut formt), wie man im Schwerefeld am schnellsten von A nach B kommt (Brachistochrone-Problem) etc.



  • @Jodocus: Ich sehe das im Prinzip ähnlich wie Du, wobei es für mich allerdings so aussieht, als ob Twistor-Theorie nicht vielleicht erst in 10 Jahren verschwindet, sondern wohl schon seit 10 Jahren verschwunden ist.

    Ich hatte mir auch überlegt, ob ich dem Thread-Ersteller explizit dazu raten sollte, doch lieber was vernünftiges zu machen, wie zum Beispiel die von Dir erwähnte klassische Mechanik. ...dann habe ich mich aber daran erinnert, was ich gemacht habe, als ich in der 8 Klasse oder so war: Ich habe Computerspiele gespielt. Ich glaube, in dem Alter kann man es sich durchaus erlauben, unsinnige Dinge zu machen. Und wenn man da mal Lust hat, sich seine Zähne an Twistor-Theorie auszubeißen, warum sollte man das nicht tun. Vielleicht versteht man ein bisschen und das wäre dann durchaus ein gewisses "Achievement". Ich glaube, das wäre ein tolles Gefühl, vielleicht sogar cooler als Wing Commander durchgespielt zu haben. 😋 Das Problem an klassischer Mechanik ist, dass sie zu praktisch ist. Man beschäftigt sich mit klassischer Mechanik, wenn man damit anfängt, sich die Physik systematisch zu erarbeiten. Das hört sich nicht so "sexy" an wie "Twistor-Theorie".

    Insofern denke ich, dass der Threadersteller da durchaus seinen Interessen nachgehen soll. Und wenn er in einer Woche andere Interessen hat, dann soll er eben denen nachgehen. Es gibt hier auch ne Menge junge Leute, die zum Beispiel eine "3D Engine" programmieren wollen oder eine eigene Programmiersprache entwickeln wollen. Die sollen das ruhig auch machen, auch wenn man ihnen eigentlich sagen möchte, dass sie lieber lernen sollen, was zum Beispiel ein "Red-Black Tree" ist. 😉



  • ich bin 9. Klasse und meine Lehrer kommen bei meinen Fragen nicht mehr mit. Ich wollte so generell die Konzepte der Twistor-Theorie verstehen.
    Ist halt eine Sache, die mir Spaß macht.


  • Mod

    Christoph-C++ schrieb:

    ich bin 9. Klasse und meine Lehrer kommen bei meinen Fragen nicht mehr mit. Ich wollte so generell die Konzepte der Twistor-Theorie verstehen.
    Ist halt eine Sache, die mir Spaß macht.

    Die Frage ist: Was kannst du? Für die Twistor-Theorie brauchst du erst einmal so ziemlich die gesamte Mathematik eines Physikstudiums, selbst die optionalen Teile, die sonst nicht jeder macht. Und für die Mathematik des Physikstudiums brauchst du die Mathematik der Oberstufe. In der neunten Klasse hast du offiziell davon noch nichts gelernt, aber ich vermute mal, du hast dir da selber so einiges beigebracht?

    Vektor- und Matrizenalgebra sind ein guter Anfang, falls du sie noch nicht kennen solltest. Und zwar auf die ganz abstrakte Art und Weise, nicht so mit Pfeilen, wie das oft in der Schule gemacht wird.
    Darauf aufbauend kannst du dann Gruppentheorie lernen, die du ebenfalls brauchen wirst.
    Speziell wirst du den Minkowski-Raum und seine Eigenschaften benötigen.

    Dann brauchst du Analysis. Erst einmal die "harmlose" Variante aus der Oberstufe mit Differenzieren und Integrieren und so weiter.
    Dann die leicht verschärfte Variante aus dem Studium, wo man wieder alles ganz abstrakt ansieht und dann lernt, wie man mit beliebigen Pfade, über beliebige Objekte in beliebigen Räumen arbeitet.
    Und dann die übel schwere Variante, wo selbst die meisten Studenten aussteigen, wenn man diese Techniken dann konkret auf gekrümmte Räume anwendet.

    Und dann kannst du die beiden Themengebiete mittels der Twistor-Theorie verknüpfen.

    Nebenbei ist natürlich noch das ganze kleine 1x1 der Algebra nötig: Komplexe Zahlen, Körper, verallgemeinerte Verknüpfungen, usw. , damit man überhaupt irgendwie "rechnen" kann.

    Dabei kommt noch an keiner einzigen Stelle die Physik vor, dies ist nur die Mathematik zu dem Thema.

    Du wirst kein einzelnes Buch oder Paper finden, in denen dies alles erklärt ist, jedes der Stichworte ist eher ein Buch für sich. Wenn du sagen kannst, wo du anfangen willst oder was du schon kannst, kann man dir weiter helfen.

    PS: Ich mache selber keine Twistor-Theorie und falle unter Jodocus' Einschätzung:

    Ich will mal behaupten, wenn man sich als hauptamlicher Physiker während seines Studiums nicht darauf spezialisiert hat, ist das auch für die meisten Physiker kein Spaziergang nach dem Motte, ich lese mal drei Paper und ich habe den Dreh raus. Zumal auch noch gute Kenntnisse in der Allgemeinen Relativitätstheorie erforderlich sind.

    Mein Beitrag ist nur eine Kondensation der Dinge, die ich aus dem Wikipediaartikel mitgenommen habe, was wohl zum Verständnis Mindestvoraussetzung ist.



  • Aber es ist mit dem Menschen wie mit dem Baume.
    Je mehr er hinauf in die Höhe und Helle will, um so stärker streben seine Wurzeln erdwärts, abwärts, in’s Dunkle, Tiefe, — in’s Böse.“
    „Ja in’s Böse! rief der Jüngling. Wie ist es möglich, dass du meine Seele entdecktest?“
    Zarathustra lächelte und sprach: „Manche Seele wird man nie entdecken, es sei denn, dass man sie zuerst erfindet.“
    „Ja in’s Böse! rief der Jüngling nochmals.
    Du sagtest die Wahrheit, Zarathustra. Ich traue mir selber nicht mehr, seitdem ich in die Höhe will, und Niemand traut mir mehr, — wie geschieht diess doch?
    Ich verwandele mich zu schnell: mein Heute widerlegt mein Gestern. Ich überspringe oft die Stufen, wenn ich steige, — das verzeiht mir keine Stufe.
    Bin ich oben, so finde ich mich immer allein. Niemand redet mit mir, der Frost der Einsamkeit macht mich zittern. Was will ich doch in der Höhe?
    Meine Verachtung und meine Sehnsucht wachsen mit einander; je höher ich steige, um so mehr verachte ich Den, der steigt. Was will er doch in der Höhe?
    Wie schäme ich mich meines Steigens und Stolperns! Wie spotte ich meines heftigen Schnaubens! Wie hasse ich den Fliegenden! Wie müde bin ich in der Höhe!“
    http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/Za-I-Baum

    Falls Du die uebersprungenden Stufen mitnehmen moechtest:
    Mathematik | ISBN: 3827417589
    Theoretische Physik | ISBN: 364254617X
    Vielleicht habt Ihr eine gute Stadtbuecherei.

    Arm ist der Schueler der die Meister nicht uebertrifft!
    Also hoere nicht auf uns. 😉
    Wissen ist ein Prozess und kein Produkt. Und den Prozess bestimmst Du und nicht Deine Lehrer und/oder Berater.



  • Hallo,
    nachdem ich das alles hier gelesen habe, werde ich wohl doch ganz klein anfangen müssen. Aber der Weg ist das Ziel. Danke für die Hilfe 🙂

    Gruß


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