In Datei schreiben



  • tomy86 schrieb:

    Wie soll ich das #define NOMINMAX definieren, also was soll da fürn Wert usw rein?

    Da kommt kein Wert rein. Entweder du schreibst es einfach so

    #define NOMINMAX
    

    in die Datei oder du rufst den Compiler mit -DNOMINMAX auf.



  • Ich danke euch beiden vielmals. Jetzt läuft alles soweit erstmal.
    @Belli
    Ja, die Verwendung scheint auf dem ersten Blick recht simpel zu sein. Ich meine mit Studieren auch eher die genaue Funktionsweise 🙂
    Ich möchte ja lernen und nicht nur kopieren 😉
    Aber mein Buch ist noch nicht soweit, das die OOP zum tragen kommt. Und ich möchte mich erstmal an den Buchverlauf halten 🙂

    Aber ich hätte da doch noch mal eine Frage. Und zwar warum schaltet NOMINMAX die min, bzw max Methoden aus? Und warum nur in der windows.h und nicht ganz?



  • Noch eine Alternative zu NOMINMAX :
    `#include <windows.h>

    //...

    (std::numeric_limits<streamsize>::max)()`

    Die Klammern um std::numeric_limits<streamsize>::max verhindern dabei dass max als Function-Style Makro erkannt und expandiert wird.
    Ist nicht schön, aber in manchen Projekten wo es auf Kompatibilität ankommt eine gute Lösung.
    Weil es auch dann funktioniert, wenn windows.h schon von wo anders aus, ohne Definition von NOMINMAX inkludiert wurde.



  • tomy86 schrieb:

    Aber ich hätte da doch noch mal eine Frage. Und zwar warum schaltet NOMINMAX die min, bzw max Methoden aus? Und warum nur in der windows.h und nicht ganz?

    Das unangenehme a windows.h ist, dass es viel macros enthält (also #define) und min()/max() dort eben als macro definiert wird. NOMINMAX verhindert das



  • tomy86 schrieb:

    Und zwar warum schaltet NOMINMAX die min, bzw max Methoden aus? Und warum nur in der windows.h und nicht ganz?

    Huch?
    NOMINMAX sorgt dafür dass windows.h keine MAKROS mit den Namen min und max definiert.

    Im Prinzip steht in windows.h (sinngemäss)

    #if !defined(NOMINMAX) && !defined(min)
    #define min(a, b) ...
    #endif
    #if !defined(NOMINMAX) && !defined(max)
    #define max(a, b) ...
    #endif
    


  • coder777 schrieb:

    tomy86 schrieb:

    Aber ich hätte da doch noch mal eine Frage. Und zwar warum schaltet NOMINMAX die min, bzw max Methoden aus? Und warum nur in der windows.h und nicht ganz?

    Das unangenehme a windows.h ist, dass es viel macros enthält (also #define) und min()/max() dort eben als macro definiert wird. NOMINMAX verhindert das

    hustbaer schrieb:

    tomy86 schrieb:

    Und zwar warum schaltet NOMINMAX die min, bzw max Methoden aus? Und warum nur in der windows.h und nicht ganz?

    Huch?
    NOMINMAX sorgt dafür dass windows.h keine MAKROS mit den Namen min und max definiert.

    Im Prinzip steht in windows.h (sinngemäss)

    #if !defined(NOMINMAX) && !defined(min)
    #define min(a, b) ...
    #endif
    #if !defined(NOMINMAX) && !defined(max)
    #define max(a, b) ...
    #endif
    

    Ah ok, jetzt hab ich das Verstanden, ich danke für die Erklärungen 😃

    hustbaer schrieb:

    Noch eine Alternative zu NOMINMAX :
    `#include <windows.h>

    //...

    (std::numeric_limits<streamsize>::max)()`

    Die Klammern um std::numeric_limits<streamsize>::max verhindern dabei dass max als Function-Style Makro erkannt und expandiert wird.
    Ist nicht schön, aber in manchen Projekten wo es auf Kompatibilität ankommt eine gute Lösung.
    Weil es auch dann funktioniert, wenn windows.h schon von wo anders aus, ohne Definition von NOMINMAX inkludiert wurde.

    Sollte man nicht eh nur einmal windows,h, iostream usw inkludieren?
    Beim Visual Studio gibts ja die Möglichkeit mit vorkompilierten Headern ein Projekt zu erstellen. Da gibts dann eine Datei, in der man alle häufig benötigten Dateien inkludiert. Also z.B. iostream, windows.h usw. Oder hab ich auch da was falsch Verstanden?



  • @tomy86
    Angenommen...
    Ich entwickle eine Library "Foo" in der viel inline implementiert ist.
    Ich brauche in dieser Library std::numeric_limits<streamsize>::max() .
    Ich schreibe also

    // Foo.hpp
    #define NOMINMAX
    #include <windows.h> // Weil ich irgendwo WinAPI Funktionen brauche
    
    // ...
    
    inline void Bar()
    {
        // ...
        auto const m = std::numeric_limits<streamsize>::max();
        // ...
    }
    

    Und jemand der meine Library verwendet schreibt

    #include <windows.h>
    #include <Header File einer anderen Library welches dummerweise die min und max Macros aus windows.h braucht.h>
    #include <Foo.hpp>
    

    Dann gibt's ein Problem, und zwar weil zu dem Zeitpunkt wo windows.h das erste mal inkludiert wurde NOMINMAX nicht definiert war.
    Also wurden die min und max Makros definiert.
    Hässlicher Fix:

    #include <windows.h>
    #include <Header File einer anderen Library welches dummerweise die min und max Macros aus windows.h braucht.h>
    #undef min
    #undef max
    #include <Foo.hpp>
    

    Und eine Möglichkeit solchen Problemen aus dem Weg zu gehen, so dass der Anwender meiner Library "Foo" diesen hässlichen Workaround nicht machen muss, ist eben (std::numeric_limits<streamsize>::max)() zu schreiben.



  • Es gibt da noch eine Möglichkeit.

    //kann man von Boost nehmen oder selber definieren
    #define BOOST_PREVENT_MACRO_SUBSTITUTION
    
    std::numeric_limits<std::streamsize>::max BOOST_PREVENT_MACRO_SUBSTITUTION ()
    

    Hat den Vorteil, dass niemand den Workaround versehentlich entfernt (bei Copy-Paste zum Beispiel). Bei (std::numeric_limits<streamsize>::max) ist nicht erkennbar, warum da redundante Klammern stehen.
    Wer sich aber über BOOST_PREVENT_MACRO_SUBSTITUTION wundert, kann das Googlen.



  • Ah, ok. Und die Klammern haben ihre Wirkung, da das max zu numeric_limits gehört und somit zusammen abgearbeitet wird? Also zb so wie bei (3+3)*3? Wobei hier 3+3 das numeric_limit::max entspricht und *3 das max Makro aus windows.h?



  • string dateiname()
    {
    string name;
    cout << "Bitte gib den Dateinamen an: ";
    cin >> name;
    return name.append(".txt");
    }

    geht das auch, wenn ich "test.txt" eingebe?



  • Die Klammern haben hier bloss den Sinn dass der Präprozessor es nicht mehr als Kandidat für ein Function-Style-Makro durchgehen lässt.

    Wobei ich die von TyRoXx vorgeschlagene Variante eigentlich besser finde. Aus den von ihm genannten Gründen.



  • hardware schrieb:

    string dateiname()
    {
    string name;
    cout << "Bitte gib den Dateinamen an: ";
    cin >> name;
    return name.append(".txt");
    }

    geht das auch, wenn ich "test.txt" eingebe?

    Ja auch das geht. Man könnte sogar test.exe eingeben, aber da ans Ende das .txt angehangen wird, wird die Datei in jedem Fall auch als Textdatei gehandhabt.

    hustbaer schrieb:

    Die Klammern haben hier bloss den Sinn dass der Präprozessor es nicht mehr als Kandidat für ein Function-Style-Makro durchgehen lässt.

    Wobei ich die von TyRoXx vorgeschlagene Variante eigentlich besser finde. Aus den von ihm genannten Gründen.

    Die Frage diente in erster Linie dem Verständnis dafür, wie die Klammern arbeiten. Und ob das immer so ist, oder nur in diesem speziellen Fall.



  • @tomy86
    Also was die Klammern bewirken muss man sich 2x angucken.
    Erstmal was den Präprozessor betrifft und dann nochmal was die C++ Grammatik angeht.

    Was den Präprozessor angeht hab ich ja schon geschrieben. Dass der PP hier das "max" in den Klammern nicht mehr als Name eines Function-Style Makros in Betracht zieht ist ja der erwünschte Effekt. Die genauen Grammatikregeln müsstest du ggf. selbst nachgucken.

    Danach kommt die "eigentliche" C++ Übersetzung.
    Wenn ich das richtig verstehe (ich hoffe ich erzähle jetzt keinen Unsinn)...

    Ein Funktionsaufruf ist in der C++ Grammatik eine postfix-expression
    und zwar in der Form
    postfix-expression ( expression-list opt )
    Der erste Teil "benennt" dabei die Funktion, der Teil in der Klammer ist die optionale Parameterliste.

    std::numeric_limits<streamsize>::max als solches ist eine qualified-id, und damit automatisch auch eine postfix-expression.
    Passt also oben als erster Teil des Funktionsaufrufs (der Teil der die Funktion "benennt").

    (std::numeric_limits<streamsize>::max) würde an der Stelle dann als primary-expression geparsed,
    und zwar in der Form
    ( expression ) .
    Da eine primary-expression auch eine postfix-expression ist, funktioniert das auch als 1. Teil des Funktionsaufrufs.

    D.h. beides geht schonmal als valide C++ Grammatik durch.
    Das bedeutet jetzt nicht automatisch dass auch der Effekt beider Expressions gleichbedeutend ist, aber in diesem Fall ist er es halt 🙂
    (Heisst: manchmal ist (x) an einer Stelle wo man auch nur x schreiben könnte eben nicht gleichbedeutend mit nur x .)



  • @hustbaer
    Vielen Dank, für die ausführliche Erklärung 😃


Anmelden zum Antworten