Brexit abgesagt



  • @TGGC sagte in Brexit abgesagt:

    Welche Zugeständnisse May auch immer der Opposition anbietet, Zollunion, Volksabstimmung - sie könnte möglicherweise doch am Ende als Sieger dastehen und dann noch wesentlich länger da sein, als momentan alle denken. Die Brexit Hardliner wollen sie ja beerben, bekommen aber nichts gebacken. Am Ende sind sie diejenigen, die jegliche Lösung nur blockiert haben. Das sie verrückt genug wäre, sich das anzutun, könnte man ihr ja zutrauen.

    Also aus britischer Sicht fände ich den ausgehandelten Vertrag auch nicht akzeptabel. Eben weil man durch den Backstop eben eine EU "durch die Hintertür" bekommt. Das ist sicherlich nicht im Sinne Britanniens, wohl aber im Sinne des Friedens in Nordirland. Es gibt eben immer wieder Situationen, wo man abwägen muss, was schwerer wiegt. Der ganze Prozess ist kein leichter Weg, aber ich würde hier zunächst mal den Weg des harten Brexits gehen und dann hinterher nachdem man "aufgeräumt" hat, nach und Abkommen mit der EU und anderen Staaten aushandeln.



  • Also ist der Frieden in Nordirland nicht im Sinne der UK, alles klar...



  • @It0101 Genau das ist es: They want a better deal!
    May ist keine Thatcher. Und die EU derart durchbürokratisiert, daß sie sich gar nicht mehr bewegen mag, außer beim Austrittstermin. Programmiertechnisch eine Art "Deadlock".
    Macrons "EU-Einheitsstaat"- Initiative hat sicherlich nichts verbessert, das war in der EU sowieso recht verhalten aufgenommen worden, weil genau die Umstände damit verschärft werden sollten, die die Briten zum Austrittsvotum bewogen haben. Sie würden sogar einen "hard Brexit" eher in Kauf nehmen.

    @TGGC Bis auf ein paar Durchgeknallte mag dort doch Keiner wieder Bürgerkrieg.

    @Dravere Auch unter Darlegung weiterer Fakten wird wohl ein zweites Votum kaum drastisch anders ausfallen.


  • Administrator

    @Sarkast sagte in Brexit abgesagt:

    @Dravere Auch unter Darlegung weiterer Fakten wird wohl ein zweites Votum kaum drastisch anders ausfallen.

    Wäre ich mir nicht sicher. Habe inzwischen von ein paar Kenntnis, welche inzwischen eine andere Meinung haben und anders abstimmen würden. Alle hatten Leave angekreuzt. Zudem gibt es ja auch das Argument der Toten. Das Referendum war recht knapp. Es gab eine klare Grenze zwischen alt und jung. Mit den bisher verstorbenen alten und nachgerückten jungen, könnte die Sache bereits umschwenken.

    Hierzu ein Artikel: https://www.wired.co.uk/article/brexit-second-referendum-odds



  • @Sarkast sagte in Brexit abgesagt:

    @It0101 Genau das ist es: They want a better deal!

    Den können Sie aber nicht bekommen. Weil die EU verliert, wenn sie zuviele Geschenke macht. Daher halte ich den Hard-Brexit oder eben den No-Brexit für die einzig wirklich brauchbaren Wege.



  • ob der stimmzettel so ähnlich wie der hier ausgesehen haben wird? https://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_Österreichs#/media/File:Stimmzettel-Anschluss.jpg





  • @It0101 Schau das mal differenzierter an: Man untersagt GB weitgehend eigenständiges Handeln, solange der Backstop existiert, das ist der Pferdefuß am May- Deal, sonst (no deal) fiele alles auf WTO- Level, dann gibt's nur Loser. Da ist die Schweiz besser gestellt, die mit der EU einen weitgehenden Freihandel betreibt, aber darüber hinaus eigene Handelsabkommen gezeichnet hat und zeichnen darf.
    Mich frappiert die gefestigte Stimmung, daß die EU alles gut macht und die "Pferdegesichter" alles falsch - keiner zieht in Erwägung, daß alle Handlungstragenden alles falsch machen.


  • Gesperrt

    @It0101 sagte in Brexit abgesagt:

    @Sarkast sagte in Brexit abgesagt:

    @It0101 Genau das ist es: They want a better deal!

    Den können Sie aber nicht bekommen. Weil die EU verliert, wenn sie zuviele Geschenke macht. Daher halte ich den Hard-Brexit oder eben den No-Brexit für die einzig wirklich brauchbaren Wege.

    Ist ja auch richtig so. Wenn die Briten austreten, sollen sie allein die Konsequenzen tragen. Schon diese Gewissheit wäre Grund genug für ein zweites Referendum, der den Wahnsinn vermutlich schnell beenden würde.



  • @Sarkast sagte in Brexit abgesagt:

    Mich frappiert die gefestigte Stimmung, daß die EU alles gut macht und die "Pferdegesichter" alles falsch - keiner zieht in Erwägung, daß alle Handlungstragenden alles falsch machen.

    Diese Stimmung, die du beschreibst, gibt es nicht. Es laufen einige Dinge in der EU nicht so, wie sie sollten. Die EU hat keine großen Möglichkeiten in der dummen Situation in die sie die Briten gebracht haben. Zugeständnisse sind nicht möglich, weil als nächstes dann der Obertrottel Orban angewackelt kommt und sagt: "müssen wir eigentlich unbedingt in der EU sein, um von euch jede Menge Zaster in den Arsch geblasen zu bekommen?".

    Die Schweiz hat keine Sonderstellung. Es wurde diverse Vertragsbestandteile ausgehandelt und auch die Schweiz gewährt VOLLSTÄNDIGE PERSONENFREIZÜGIGKEIT, so wie auch Norwegen. Genau das ist es aber, was die Briten nicht wollen. Dabei haben die Briten schon sehr sehr wohlwollende Bedingungen für den Eintritt in die EU ausgehandelt und nun wollen sie auch noch für den Austritt einen Eimer Kaviar... Die EU würde sich komplett lächerlich machen, wenn sie das so zulassen würden, dass die Briten den Freihandel bekommen ohne Personenfreizügigkeit...



  • @It0101 Orbán hat die Balkanlinie gekappt, nicht Erdogan. In der Schweiz länger als 6 Monate zu arbeiten, ist ein ziemlicher Zirkus, ja, geht, ist aber von vollständiger Freizügigkeit ein gutes Stück entfernt.
    Nähern wir uns dem Punkt, an dem die Briten bocken: "Regaining Control".
    Sie wollen einfach selbst bestimmen, wer auf dem kleinen Fetzen Planet leben und arbeiten darf. Warum stellt sich die EU dann so stur an? Der Backstop ist ein ziemlicher Fleischerhaken (hängt sie höher!), deswegen gehen Mays Vertragsvorschläge nicht durchs Parlament.
    Der Austrittsprozeß wäre ein Unikum, deswegen hat die EU gewaltig Schi* davor, daß das klappt und kein Unikum bleibt. Deswegen bleibt sie auch stur.
    @RBS2 Was ist wahnsinnig daran, eine für einen Partner als ungünstig empfundene Beziehung auflösen zu wollen?



  • @Sarkast Das ist doch ok, wenn die Briten ihre Kontrolle zurückhaben wollen. Nennt sich Hard-Brexit und ist ganz leicht. Das wollen sie aber scheinbar nicht. Die EU darf dabei aber keine Geschenke vergeben. Und das wird sie auch nicht, weil sie dann an ihrem eigenen Ast sägt.


  • Gesperrt

    @Sarkast sagte in Brexit abgesagt:

    Was ist wahnsinnig daran, eine für einen Partner als ungünstig empfundene Beziehung auflösen zu wollen?

    Der Unterschied zwischen Wahrnehmung und Realität. Wenn die Briten wieder Visumpflicht, Zölle, Grenzkontrollen, gebührenpflichtigen Währungsumtausch, mehr Bürokratie, Wegfall von Fördergeldern, usw. haben wollen, dann soll es so sein. Enige Opas unter ihnen wollen offenbar wieder als "richtige Ausländer" gelten, so wie sie es aus ihrer Jugend kennen.



  • @It0101 Hm, bei einer Vertragsaufhebung werden normalerweise die Partner so gestellt, als ob es den Vertrag nicht gegeben hätte. Jetzt hat weder GB noch Irland Interesse, zu den Zuständen von vor 20+ Jahren zurückzukehren, was zur Backstop- Klausel geführt hat. Nur ist das ein Knebelvertrag, den das Parlament so nicht absegnen mag, weil er separate Handelsvereinbarungen verbietet.
    Für die EU wäre es eine Image- Katastrophe, wenn GB mit Irland eine Freihandelszone unterhält und nebenzu separate Vereinbarungen abschließen dürfte.
    Denken wir über die EU nach, ein völlig undemokratisches Technokratenregime, parlamentarisch mit Millionenkosten pendelnd zwischen Brüssel und Straßbourg als überbezahlte Abnick- Augusts für Rat und Kommission.
    Macrons Antwort ist "Gimme more of that shit" und ich schätze, wir sind mehrheitlich darauf gepolt. Die Briten müssen verrückt sein.
    Aber möglicherweise haben sie zumindest teilweise recht?



  • @Sarkast sagte in Brexit abgesagt:

    Die Briten müssen verrückt sein.

    "Verrückt" würde ich nicht sagen. Sie wollen mit dem Kopf durch die Wand und haben bisher nur Kopfschmerzen davon getragen. Hätte man vorher wissen können.



  • @It0101 sagte in Brexit abgesagt:

    Hätte man vorher wissen können.

    Hat man vorher gewusst. Populismus.



  • @It0101 Wenn die EU ihren Verein betreibt wie Scientology, wer ist denn dann das Sektenmitglied?
    "No way out without pain" bis hin zur Familienhaftung ist doch auch keine Art, wo die EU doch soo demokratisch und human(itär) ist.
    Ne, man läßt ggf. auch Irland/Nordirland über die Klinge springen.
    Warum sind die Mobilfunkunternehmen so ähnlich mies, wenn einem auffällt, daß man einen Termin verpaßt hat? "Halt's Maul und zahl' 2 Jahre weiter" ist dann normal.
    May hat suboptimal verhandelt, aber die EU bringt auch nicht die Souveränität auf, Nachverhandlungen ernsthaft zuzulassen.
    "Auf Gedeih oder Verderb" ist dann für beide Seiten gefährlich. Für die EU wäre ein halbwegs ordentliches Durchkommen von GB nach einem "hard Brexit" der absolute Todesstoß.



  • @Sarkast du laberst dermaßen viel müll, fast unpackbar.



  • @Swordfish Und du bist doof.
    Wenn Du Dich mit einer Thematik nicht auseinanderzusetzen imstande fühlst, halt mal still.
    "Du laberst Müll" ist nichts außer einer billigen Beleidigung. Begründete Kritik, OK, aber populistische Tiraden, nope.



  • Du vergleichen Brexit mit Hugo der vergessen Mobilfunkvertrag zu kündigen. Dann Du noch sagen für EU "durchkommen" von GB sein "Todesstoß". Du nehmen so viele nichtssagende Wörter daß grausam. Nix verstehen. Nix Du wirklich sagen.


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