Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich



  • @muemmel sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    @Erhard-Henkes Das beste wäre es, wenn jetzt für ca 1/4 Jahr weltweit der gesamte Aktienhandel ausgesetzt würde.
    Im Prinzip ist doch der Wirtschaft nichts wesentliches passiert. Keine Maschine ist kaputt, kein Patent gelöscht...
    Aber die momentane Panik frisst alle gesunden Unternehmen auf. Da gehen Betriebe und Aktien auf Talfahrt, für die es außer der momentanen Kriese und den Ausgans- und Kontaktsperren keinen einzigen Grund gibt. 1/4 Jahr den Aktienhandel aussetzen und warten biss es vorüber ist, und danach vorsichtig wieder hochfahren.
    Aber dazu müsste unsere Regierung ja mal agieren und nicht nur reagieren und auf Sicht fahren.

    Ich kann da nicht so ganz folgen, vielleicht erklärst Du noch mal genauer, wie unsere Regierung agieren müsste, um "für ca 1/4 Jahr weltweit den gesamten Aktienhandel" auszusetzen?
    Und wie man den dann "vorsichtig wieder hochfahren" kann, jeder 10 Aktien am Tag, oder wie meinst Du das?

    Trump ist da entschlussfreudiger.

    Meinst Du den Trump, der die Gefahr des Virus zunächst ignoriert und kleingeredet hat?

    Was wir in Deutschland brauchten wäre eine Regierung nach dem Muster von Helmut Schmidt.
    Dur ihr Nichthandeln bzw. zu spätes handeln hat unsere Regierung am Ende gewaltig Blut an den Händen kleben und durch das nicht schnell genuge verhängen von Kontaktspärren und Quarantäne (hätte schon ende 2019 erfolgen können müssen nun viel drastischere Maßnahmen ergriffen werden, was unsere Industrie viel mehr schädigt als nötig.

    Und da war Deiner Meinung nach der Trump schneller, entschlussfreudiger und besser? Echt jetzt?



  • @Belli sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Meinst Du den Trump, der die Gefahr des Virus zunächst ignoriert und kleingeredet hat?

    Hat unsere Regierung zum Glück nicht getan.


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  • Wenn man nur gurgelt, sollte man keine Probleme mit Katern bekommen 😅
    Wobei das natürlich Verschwendung wäre.



  • OK, das mit dem Whiskey war vielleicht zu locker. Besser trinken. Dann gurgelt halt mit Seifenwasser oder Fettlöser. 😁

    Den lokalen Börsenhandel kann man kurz anhalten, aber es wird in der ganzen Welt gehandelt. Ausweichen ist also einfach.

    Die Chef-Virologen ziehen sich langsam aus der Öffentlichkeit zurück, da sie zu Hass-Zielscheiben werden mit ihren unsicheren Daten und Strategien. Mundschutz als Fremdschutz bringt viel. Das wurde als unwirksam dargestellt, nur weil keiner da ist.

    Das Demolieren der Wirtschaft und vieler Existenzen ist dagegen wirksam und führt in kurzer Zeit zu schrecklichen Ergebnissen und großer Verzweiflung.

    Alles spitzt sich auf Ostern zu. Nie war das Fest der Auferstehung Jesu Christi wichtiger.

    Es gibt aber Hoffnung: antivirale Medikamente (Gilead Sciences), ein altes Malaria-Mittel, Antikörper, Impfung. Es muss nur alles so schnell gehen, und nun können die Forscher, Anführer und die Industrie zeigen, was sie vermögen.

    Gläubige hoffen auf ein Wunder. Man wird sehen.

    Hoffentlich brauchen wir nicht noch die Aliens.



  • @Erhard-Henkes sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Es gibt aber Hoffnung: antivirale Medikamente (Gilead Sciences), ein altes Malaria-Mittel, Antikörper, Impfung. Es muss nur alles so schnell gehen, und nun können die Forscher, Anführer und die Industrie zeigen, was sie vermögen.

    Stimmt. Scheiß auf alles. Kauft den Markt für Malaria-Medikamente leer. Sollen die Südamerikaner doch sehen wie sie klar kommen. Schließlich haben die ja gerade wenig Corona... Da können die ruhig mal bissel an Malaria sterben... Sollen sich nicht so haben.



  • @It0101
    🤦🏻♂
    Man kann so Medikamente auch in grösseren Mengen herstellen als was jetzt produziert wird. Bis ein Malariamedikament für die Behandlung von COVID-19 zugelassen ist wird das noch ne gute Zeit (Monate) dauern.

    Davon abgesehen: willst du uns jetzt etwa weismachen dass du lieber an COVID-19 sterben würdest als einem armen Malariakranken sein Medikament wegzulutschen? Und selbst wenn das so wäre: meinst du echt das ist ein sinnvoller Massstab für Moral?



  • @hustbaer sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    @It0101
    🤦🏻♂
    Man kann so Medikamente auch in grösseren Mengen herstellen als was jetzt produziert wird. Bis ein Malariamedikament für die Behandlung von COVID-19 zugelassen ist wird das noch ne gute Zeit (Monate) dauern.

    Davon abgesehen: willst du uns jetzt etwa weismachen dass du lieber an COVID-19 sterben würdest als einem armen Malariakranken sein Medikament wegzulutschen? Und selbst wenn das so wäre: meinst du echt das ist ein sinnvoller Massstab für Moral?

    Kaum ein Unternehmen kann von jetzt auf gleich mehr von einem Produkt herstellen. Die Produktionslinien stehen nämlich nicht da und warten darauf, dass ne Seuche ausbricht, denn Unternehmen müssen effizient arbeiten und können sich keinen Stillstand leisten. Und gerade in der Pharmabranche kann man nicht einfach die Produktionslinien für andere Medikamente umwidmen, weil die anderen Krankheiten ja nicht unbedingt Betriebsferien machen.



  • @It0101 Ich glaube dass es kein Problem wäre. Ist aber auch relativ Wurst, weil der wichtigere Punkt der ist auf den du nicht geantwortet hast.

    ps: Schau dir mal die Struktur von dem Molekül an: https://en.wikipedia.org/wiki/Chloroquine
    Da muss jetzt erstmal ein Chemiker kommen dem ich vertraue der mir erklärt dass das schwierig herzustellen ist bevor ich das glaube.



  • https://www.sciencemag.org/news/2020/03/insane-many-scientists-lament-trump-s-embrace-risky-malaria-drugs-coronavirus

    Several major pharma companies announced production of nearly 200 million doses of the two drugs in coming weeks to fight the pandemic.

    Ob's jetzt ne schlaue Idee ist das einzusetzen ist wieder ne andere Frage, aber anscheinend gibt es da schon ein paar Unternehmen die der Meinung sind dass sie das Zeug "von jetzt auf gleich" herstellen könnten.



  • Neben der Flachzange und CDU-Büttel Lothar "ich hätte mir das nie vorstellen können" Wieler im anscheinend weitgehend inkompetenten Robert-Koch-Institut haben wir auch einen sog. Ethikrat, der seinen Namen nicht verdient:

    Man müsse den Lebensschutz und Freiheitsrechte gegeneinander abwägen, erklärte der Deutsche Ethikrat in der vergangenen Woche in einer Stellungnahme (Deutscher Ethikrat: Ad-hoc-Empfehlung, PDF). "Auch der gebotene Schutz menschlichen Lebens gilt nicht absolut", schreiben die Sachverständigen, die regelmäßig die deutsche Bundesregierung beraten. Und weiter: Diesem Schutz dürften nicht alle Rechte auf Freiheit und Partizipation bedingungslos untergeordnet werden – oder dem Recht darauf, Wirtschaft zu betreiben und soziale Kontakte zu pflegen. "Ein allgemeines Lebensrisiko ist von jedem zu akzeptieren."

    (Hervorhebung durch mich)

    Jetzt schreibt uns also der Ethikrat in einer aus der Hüfte geschossenen "ad-hoc-Empfehlung" (wtf!) vor, was für ein Lebensrisiko wir zu akzeptieren haben. Normalerweise hätte man ja so etwas wie "Wir halten es für hinnehmbar" oder "Wir sind der Ansicht, dass ein solches Risiko hinnehmbar ist" erwartet. Für wen halten die sich? Hat die jemand gewählt? Das ist wahrer Autoritarismus.
    Es geht noch weiter:

    Damit ist gemeint: Überall und jeden Tag geraten Bürgerinnen und Bürger in potenziell lebensgefährliche Situationen, die ähnlich sind wie die Ansteckungsgefahr mit dem neuen Virus. Und doch versucht der deutsche Staat nicht, sie um jeden Preis davor zu schützen. Das beste Beispiel dafür sei der Straßenverkehr, wo durch Unfälle jährlich mehr als 3.000 Menschen sterben, erklärte der Philosoph Frank Dietrich vom Institut für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gegenüber dem deutschen Science Media Center.

    (Quelle)

    Jetzt pullen sie den schwachsinnigen Straßenverkehrsvergleich, der hier schon vor Wochen im Forum genannt wurde? Wofür werden die (höchstwahrscheinlich fürstlich) bezahlt? Wer braucht dieses Geschmeiß? Philosophen und Theologen! Können nicht mit Zahlen, glauben aber Risikoabschätzungen durchführen zu können.
    Es ist höchste Zeit, dass in diesem Land gewaltig aufgeräumt wird...



  • @Jodocus sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Jetzt pullen sie den schwachsinnigen Straßenverkehrsvergleich, der hier schon vor Wochen im Forum genannt wurde? Wofür werden die (höchstwahrscheinlich fürstlich) bezahlt? Wer braucht dieses Geschmeiß? Philosophen und Theologen! Können nicht mit Zahlen, glauben aber Risikoabschätzungen durchführen zu können.
    Es ist höchste Zeit, dass in diesem Land gewaltig aufgeräumt wird...

    Bloß gut, dass du alles besser kannst.

    Bedenke: Deutschland bekommt viel Lob für seine Krisenbewältigung, denn irgendwas scheint unsere Regierung ja offensichtlich besser zu machen, denn pro Einwohner haben wir wesentlich weniger Tote zu betrauern.

    Also sich hinzustellen und auf die Regierung zu schimpfen; und das auch noch in einem C++-Forum wo es ohnehin niemand liest, der im Bereich Seuchen von Relevanz ist; ist armselig. Kontaktiere doch mal Bundesregierung/Landesregierung/Landkreis und empfehle dich selbst als Krisenmanager. Wenn du dann in drei Wochen lobend in der Blödzeitung erwähnt wirst, ziehe ich meinen Hut vor dir.

    Deine Einstiegschancen waren nie besser als jetzt, denn den Journalisten gehen langsam die kompetenten Virologen für Interviews aus.


  • Gesperrt

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  • @It0101 sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Bloß gut, dass du alles besser kannst.

    Bedenke: Deutschland bekommt viel Lob für seine Krisenbewältigung, denn irgendwas scheint unsere Regierung ja offensichtlich besser zu machen, denn pro Einwohner haben wir wesentlich weniger Tote zu betrauern.

    Keine Ahnung, wer uns lobt. Ist auch vollkommen unerheblich. Das ist die selbe deutsche Arroganz, die hier immer noch an den Tag gelegt wird.
    Es ist wohlbekannt, dass das Durchschnittsalter der Infizierten in Deutschland (momentan) rund 15 Jahre jünger ist als die in Italien (60 Jahre). Vieles ist über Covid-19 nicht gesichert, wohl aber, dass die Mortalität mit fortgeschrittenem Alter deutlich zunimmt. Dass hier bisher noch nicht so viele gestorben sind, ist auch dem Glück geschuldet. Darauf dürfen wir uns nicht verlassen.

    Also sich hinzustellen und auf die Regierung zu schimpfen; und das auch noch in einem C++-Forum wo es ohnehin niemand liest, der im Bereich Seuchen von Relevanz ist; ist armselig. Kontaktiere doch mal Bundesregierung/Landesregierung/Landkreis und empfehle dich selbst als Krisenmanager. Wenn du dann in drei Wochen lobend in der Blödzeitung erwähnt wirst, ziehe ich meinen Hut vor dir.
    Deine Einstiegschancen waren nie besser als jetzt, denn den Journalisten gehen langsam die kompetenten Virologen für Interviews aus.

    Darum geht es mir gar nicht. Ich jedenfalls habe schwere Einwände, wenn irgendwelche Experten entscheiden, was für mich ertragbar ist oder welche Risiken ich einzugehen habe.



  • @Jodocus sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Darum geht es mir gar nicht. Ich jedenfalls habe schwere Einwände, wenn irgendwelche Experten entscheiden, was für mich ertragbar ist oder welche Risiken ich einzugehen habe.

    Das ist nu aber jeden Tag so. Sicherheitsvorschriften gibt es ja wie Sand am Meer und die werden dauernd neu erlassen oder abgeändert. Rotierst du dann jeden Tag?

    Davon abgesehen: Was stört dich bei dem Vergleich mit dem Strassenverkehr? Es kann ja wohl jeder mehr oder weniger frei entscheiden wie er daran teilnimmt. Also ob mit Auto oder mit Bus oder Bahn oder Fahrrad. Damit wie viele soziale Kontakte man hat ist es ähnlich. Klar, wenn man nicht gut mit Geld ausgestattet ist muss man ab und an mal selbst einkaufen gehen/fahren. Und dann muss man in den Laden. Das muss man aber mit oder ohne Lockdown.

    So lange genau dort wo Leute hin müssen (verpflichtende) Massnahmen getroffen werden um Risikogruppen zu schützen, sehe ich jetzt kein echtes Problem.

    Was bleibt ist das höhere Risiko auf dem Weg zum Laden (Strasse, Bus, ...). Wenn man das aber dem Schaden der der gesamten Wirtschaft entsteht gegenüberstellt...
    Also utilitaristisch betrachtet muss man da einfach sagen: Pech gehabt.

    Ich meine, das selbe gilt doch genau so für jede Grippewelle. Wo willst du da jetzt die Grenze ziehen? Wie sehr soll eine Gesellschaft sich von den wenigen Schutzbedürftigen dazu versklaven lassen immer und überall maximal vorsichtig zu sein und dafür massive Einschränkungen hinzunehmen?



  • @hustbaer sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    @Jodocus sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Darum geht es mir gar nicht. Ich jedenfalls habe schwere Einwände, wenn irgendwelche Experten entscheiden, was für mich ertragbar ist oder welche Risiken ich einzugehen habe.

    Das ist nu aber jeden Tag so. Sicherheitsvorschriften gibt es ja wie Sand am Meer und die werden dauernd neu erlassen oder abgeändert. Rotierst du dann jeden Tag?

    Die allermeisten mir bekannten Sicherheitsvorschriften treffen keine Abwägung zwischen wirtschaftlichem Nutzen und der Gesundheit. Es wird stets zugunten der Gesundheit entschieden. Die wenigen Ausnahmen, die es gibt (i.e. per se gefährliche Berufe) werden häufig mit Gefahrenzulagen (oder schlicht höheren Löhnen) ausgeglichen. Dort, wo es nicht passiert (man denke etwa an die berüchtigten Kongo-Minen), ist es eine Schande.

    Davon abgesehen: Was stört dich bei dem Vergleich mit dem Strassenverkehr? Es kann ja wohl jeder mehr oder weniger frei entscheiden wie er daran teilnimmt.

    Eben. Bei der Pandemie kann ich das hingegen nicht entscheiden, da bin ich ausgeliefert. Ich bin durchaus bereit, auch großen wirtschaftlichen Schaden zu akzeptieren, um diejenigen zu schützen, die mir nahestehen. Ich spreche hier nicht von der christlichen, bedingungslosen Nächsten- (aka Fremden-)liebe. Ich verzichte gerne ein Leben lang auf Auslandsurlaub, um z.B. das Leben meiner Mutter zu schützen.

    So lange genau dort wo Leute hin müssen (verpflichtende) Massnahmen getroffen werden um Risikogruppen zu schützen, sehe ich jetzt kein echtes Problem.

    Was bleibt ist das höhere Risiko auf dem Weg zum Laden (Strasse, Bus, ...). Wenn man das aber dem Schaden der der gesamten Wirtschaft entsteht gegenüberstellt...
    Also utilitaristische betrachtet muss man da einfach sagen: Pech gehabt.

    Man braucht sich nicht einzubilden, dass wir einfach in 1 Monat loswirtschaften könnten wie vorher. Es dauert bei den bisherigen Erkranktenzahlen sicher um die 2-3 Monate, um bei einem R_0 ~ 0.7 (was schon sehr gut ist und wohl nur mit Wuhan-Style Lockdowns zu erreichen ist) wieder in die Größenordnung ~1000 Erkankte zu kommen, wo man halbwegs rigoros wieder Fälle zurückverfolgen kann. Und wenn es dann soweit ist, droht permanent die Gefahr, dass es wieder außer Kontrolle gerät, exponentielle Dynamik einsetzt und wieder massive Einschränkungen (wenn auch nur lokal begrenzt) notwendig werden. Es ist auch Unsinn (und anmaßend!), zu glauben, wir könnten mit dem Virus so tanzen, dass wir gerade so am Limit der medizinischen Versorgung balancieren. Das medizinische Personal ächzt unter der extremen Belastung, das kann man ihm unmöglich über Monate zumuten. Wie soll eine Gesellschaft im "Normalbetrieb" ohne medizinische Notfallversorgung noch funktionieren, weil alles durch Covid-19 belegt ist?
    Damit kann man keine planbare Wirtschaft betreiben. Wir haben uns hier was mächtig eingetreten. Pech gehabt. Wären wir so schlau wie Südkorea, Taiwan oder sogar China gewesen, hätten wir dieses Schlamassel nicht. Nun müssen wir die Suppe auslöffeln, sonst wird es noch teurer.

    Ich meine, das selbe gilt doch genau so für jede Grippewelle. Wo willst du da jetzt die Grenze ziehen? Wie sehr soll eine Gesellschaft sich von den wenigen Schutzbedürftigen dazu versklaven lassen immer und überall maximal vorsichtig zu sein und dafür massive Einschränkungen hinzunehmen?

    Es kann keine scharfe Grenze geben. Diese Krankheit ist aber einfach zu krass.



  • @Jodocus sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Die allermeisten mir bekannten Sicherheitsvorschriften treffen keine Abwägung zwischen wirtschaftlichem Nutzen und der Gesundheit. Es wird stets zugunten der Gesundheit entschieden.

    Und das ist mMn. ein grosser Fehler. Weil es immer bloss mehr wird. Und irgendwann können wir uns das nicht mehr leisten.

    Bzw. es stimmt auch nichtmal wirklich, aber dort wo es stimmt, geht es mMn. viel zu weit. Und wo es nicht stimmt wird dafür so richtig drauf geschissen. Limits für SMOG werden bzw. wurden einfach so lange angehoben bis es keine Überschreitungen mehr gab. Weil Wirtschaft. Zusatzstoffe in unseren Lebensmitteln versauen allen die nicht selbst kochen über die Jahrzehnte so richtig die Verdauung. Aber das Zeug hält sich damit länger bzw. der damit verseuchte Teig löst sich nach dem Backen besser vom Blech ab. Toll.

    Die wenigen Ausnahmen, die es gibt (i.e. per se gefährliche Berufe) werden häufig mit Gefahrenzulagen (oder schlicht höheren Löhnen) ausgeglichen. Dort, wo es nicht passiert (man denke etwa an die berüchtigten Kongo-Minen), ist es eine Schande.

    Ja, was berufliche Belastungen/Risiko angeht stimme ich dir zu, das soll gefälligst entsprechend abgegolten werden. Und wird es wenigstens zum Teil auch. Das meinte ich aber nicht, denn das betrifft auch jeweils nur eine vergleichsweise kleine Gruppe.

    Eben. Bei der Pandemie kann ich das hingegen nicht entscheiden, da bin ich ausgeliefert.

    Wieso bist du ausgeliefert? Also zum Teil ja, aber den grössten Teil hast du selbst in der Hand. Und speziell Leute die schon in Pension sind haben es da leichter. Die können sich aussuchen wann sie rausgehen und müssen nicht arbeiten gehen. Klar, alte Leute sind nicht die einzige Risikogruppe.

    Ich bin durchaus bereit, auch großen wirtschaftlichen Schaden zu akzeptieren, um diejenigen zu schützen, die mir nahestehen. Ich spreche hier nicht von der christlichen, bedingungslosen Nächsten- (aka Fremden-)liebe. Ich verzichte gerne ein Leben lang auf Auslandsurlaub, um z.B. das Leben meiner Mutter zu schützen.

    Ganz ehrlich: Ich nicht. Weder für meinen nächsten noch für meine Mutter. Ich fahre zwar wenig auf Urlaub, aber ich würde ganz sicher nicht mein Leben lang (oder ihr Leben lang) darauf verzichten wollen, nur weil die Chance besteht dass sie sich mit etwas infizieren könnte, bei dem die Wahrscheinlichkeit dass sie es früher oder später bekommt sowieso sehr hoch ist.

    Man braucht sich nicht einzubilden, dass wir einfach in 1 Monat loswirtschaften könnten wie vorher.

    Natürlich nicht. Aber man kann vermutlich bald wieder normale Geschäfte aufmachen und es Gasthäusern erlauben Essen zum Mitnehmen anzubieten. Evtl. sogar Kinos unter bestimmten Auflagen. Das würde schonmal einiges bringen. Fortgehlokale bzw. auch das Essen im Gasthaus sind ein Problem.

    Es dauert bei den bisherigen Erkranktenzahlen sicher um die 2-3 Monate, um bei einem R_0 ~ 0.7 (was schon sehr gut ist und wohl nur mit Wuhan-Style Lockdowns zu erreichen ist) wieder in die Größenordnung ~1000 Erkankte zu kommen, wo man halbwegs rigoros wieder Fälle zurückverfolgen kann. Und wenn es dann soweit ist, droht permanent die Gefahr, dass es wieder außer Kontrolle gerät, exponentielle Dynamik einsetzt und wieder massive Einschränkungen (wenn auch nur lokal begrenzt) notwendig werden. Es ist auch Unsinn (und anmaßend!), zu glauben, wir könnten mit dem Virus so tanzen, dass wir gerade so am Limit der medizinischen Versorgung balancieren.

    Es ist ein Strohmann wenn du Unterstellst dass jemand "an" der Grenze tanzen möchte. Aber so 20~30% der Kapazität kann man IMO schon anzielen. Um dort zu bleiben muss man R sowieso um 1 herum halten, d.h. selbst wenn man sich grob verschätzt wird man nicht R=3 haben. D.h. die Zeit bis sich die Zahl der Erkrankten verdoppelt wird nicht nur 2-3 Tage sein sondern deutlich mehr. Und das ist genug zeit um es zu bemerken und entsprechend zu reagieren.

    Das medizinische Personal ächzt unter der extremen Belastung, das kann man ihm unmöglich über Monate zumuten.

    Unter normalen Umständen sind in Österreich (wo ich lebe) 70~80% der Intensivbetten belegt, und ich vermute in D wird es nicht viel anders sein. Wenn wir 30% der verbleibenden 20-30% mit COVID-19 Patienten belegen, wo soll dann das grosse Problem sein? Ja, klar, das ist dann eine Mehrbelastung von vielleicht 10%. Aber die haben sich ihren Job genau so ausgesucht wie ich mir meinen: mehr oder weniger frei.

    Wären wir so schlau wie Südkorea, Taiwan oder sogar China gewesen, hätten wir dieses Schlamassel nicht.

    Ähm. Die Fabriken in China arbeiten auch schon wieder soweit ich weiss. D.h. die haben mehr oder weniger genau das selbe gemacht wie hier geplant ist. ...?

    Es kann keine scharfe Grenze geben. Diese Krankheit ist aber einfach zu krass.

    Ansichtssache. Ich nehme das Ding zwar durchaus ernst, aber ich schätze vermutlich das Wohlbefinden im Vergleich zum blossen Überleben höher ein als du.



  • @hustbaer sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Wieso bist du ausgeliefert? Also zum Teil ja, aber den grössten Teil hast du selbst in der Hand. Und speziell Leute die schon in Pension sind haben es da leichter. Die können sich aussuchen wann sie rausgehen und müssen nicht arbeiten gehen. Klar, alte Leute sind nicht die einzige Risikogruppe.

    Atmen muss ich nun mal, auch in der U-Bahn. Wenn du mit einem (oder mehreren) Erkrankten 15 Minuten lang die selbe Raumluft teilst, besteht anscheinend ein hohes Infektionsrisiko. Hier in Deutschland (aber auch bei der WHO) wurde ja lange die Wirksamkeit von Atemschutzmasken bestritten. Entweder wissentlich, weil man eklatanterweise nicht genug hat (und Hamstern vermeiden will) oder, weil man wirklich so inkompetent ist, zu glauben, man könnte solche Ansteckungsraten nur über Schmierinfektionen hinbekommen. Man vergleiche das z.B. mit den hämorrhagischen Fibern wie Ebola oder anderen Krankheiten wie Cholera, die nicht dafür bekannt sind, über die Tröpfcheninfektion verbreitet zu werden und bisher auch keine Pandemie ausgelöst haben.

    Es ist ein Strohmann wenn du Unterstellst dass jemand "an" der Grenze tanzen möchte. Aber so 20~30% der Kapazität kann man IMO schon anzielen. Um dort zu bleiben muss man R sowieso um 1 herum halten, d.h. selbst wenn man sich grob verschätzt wird man nicht R=3 haben. D.h. die Zeit bis sich die Zahl der Erkrankten verdoppelt wird nicht nur 2-3 Tage sein sondern deutlich mehr. Und das ist genug zeit um es zu bemerken und entsprechend zu reagieren.
    Unter normalen Umständen sind in Österreich (wo ich lebe) 70~80% der Intensivbetten belegt, und ich vermute in D wird es nicht viel anders sein. Wenn wir 30% der verbleibenden 20-30% mit COVID-19 Patienten belegen, wo soll dann das grosse Problem sein? Ja, klar, das ist dann eine Mehrbelastung von vielleicht 10%. Aber die haben sich ihren Job genau so ausgesucht wie ich mir meinen: mehr oder weniger frei.

    Die Strategie nennt sich ja "the hammer and the dance", nachdem klar wurde, dass "flatten the curve" nicht der Weisheit letzter Schuss ist, die ist ja nicht von mir. Wir haben ja in Bergamo gesehen, dass lokale Ausbrüche sehr schnell zum völligen Kollaps der dortigen medizinischen Versorgung führen kann. Ich habe oft genug gesehen, wie "schnell" in Deutschland reagiert wurde, sodass wir jetzt weltweit auf Platz 4 stehen. Zugegeben, die Österreicher waren entschlossener und schneller. Wenn ich das Gefasel mit der "App" jetzt schon höre (ich verspreche euch, dass das ein Rohrkrepierer wird), glaube ich nicht, dass man mit dem Löwen tanzen kann. Dafür sind wir Deutschen zu unvorbereitet, zu arrogant und zu überheblich.

    Ähm. Die Fabriken in China arbeiten auch schon wieder soweit ich weiss. D.h. die haben mehr oder weniger genau das selbe gemacht wie hier geplant ist. ...?

    Sie waren ja viel rigoroser. Vergleiche mal Berlin im Lockdown mit Wuhan damals im Lockdown. China war mit einem Schlag bei R < 1, während wir nun in D seit 2 Wochen bei R=1 herumdümpeln und dadurch die ganze Sache in die Länge ziehen. Wir haben sozusagen bereits "gelockerte Maßnahmen".

    Ansichtssache. Ich nehme das Ding zwar durchaus ernst, aber ich schätze vermutlich das Wohlbefinden im Vergleich zum blossen Überleben höher ein als du.

    Auch wenn ich Boris Johnson weder Tod noch schwere Krankheit wünsche, so ist er doch ein mahnendes Beispiel. Er hat zu lange die Krankheit nicht ernst genommen, weder als Politiker in seiner Verantwortung ggü. dem Britischen Volk noch für sich persönlich. Nun muss er von seiner eigene Medizin kosten, dabei ist das doch so unwahrscheinlich gewesen. Wenn ich einen sog. "schweren Verlauf" bekäme, interessierte es mich null, wie unwahrscheinlich das ist.

    Wir sollten endlich anfangen, unsere Hausaufgaben zu machen. Wir haben Mist gebaut, jetzt müssen wir das auch entschlossen geradebiegen. Dabei zynisch menschliches Leben gegen wirtschaftliche Interessen aufzuwiegen, kann nicht wahr sein. Das Überleben der Bevölkerung ist in der momentanen wirtschaftlichen Situation gesichert, es besteht keine Notwendigkeit, jetzt Überschüsse zu generieren.



  • Sicherheitsmassnahmen, die jegliches Restrisiko ausschliessen, gibts nicht und das liegt fast immer an wirtschaftlichen Interessen. Strassenverkehr ist das nur eines von tausenden Beispielen.



  • @Jodocus sagte in Wie schlimm ist der Corona-Virus wirklich:

    Hier in Deutschland (aber auch bei der WHO) wurde ja lange die Wirksamkeit von Atemschutzmasken bestritten.

    Der Grund für die Empfehlung der WHO keine Masken zu tragen ist dass die inetwa einen Plan haben wie viel Masken weltweit in den nächsten Monaten zur Verfügung stehen werden, und daher ziemlich genau wissen dass sich das nicht ausgehen wird wenn jetzt jeder in Panik 10 Packungen Masken kauft. Und das wäre dann für die Krankenhäuser ein echtes Problem, also wenn die Masken knapp werden.

    Die Strategie nennt sich ja "the hammer and the dance", nachdem klar wurde, dass "flatten the curve" nicht der Weisheit letzter Schuss ist, die ist ja nicht von mir.

    Ja, ich kenne den Artikel, ich hab ihn glaub ich selbst schon hier verlinkt. Oder war es woanders? Weiss nimmer, ist auch egal.

    Du kannst sowas jetzt lesen, und annehmen dass der Autor ein Vollpfosten ist und daher natürlich nur die unvernüftigste Auslegung von dem was er geschrieben hat dem entsprechen kann was er gemeint hat. Oder du kannst davon ausgehen dass er vielleicht doch kein Vollpfosten ist, und gemeint ist dass man sich so weit wie sinnvoll möglich der Kapazität des Systems nähern sollte.

    Im Endeffekt ist aber auch egal was der Autor gemeint hat. Entscheidend ist was getan wird. Und ich kann mir bei aller Liebe zum Glauben an die Dummheit im Menschen nicht vorstellen dass es Deutschland oder Österreich so umsetzen werden dass sie bewusst 100% Auslastung anvisieren.

    Zugegeben, die Österreicher waren entschlossener und schneller.

    Also dass wir schneller waren das würde ich jetzt mal so nicht unterschreiben. Pro Einwohner haben wir hier etwas mehr Fälle als in D, nicht? Entschlossener vermutlich ja.

    Wenn ich einen sog. "schweren Verlauf" bekäme, interessierte es mich null, wie unwahrscheinlich das ist.

    Ja, sicher. Genau so wie es mich null interessiert wie unwahrscheinlich es ist dass jemand von einer Impfung in ein Stück Gemüse verwandelt werde, wenn es gerade mich erwischt hat. Das ändert aber nichts daran dass es besser ist wenn sich so viele wie möglich impfen lassen. Das selbe mit Strassenverkehr und 1000 anderen Dingen im Leben. Damit die Mehrheit gut leben kann müssen einzelne leiden. Das ist so, war schon immer so und wird vermutlich auch immer so bleiben. Es lässt sich nicht vermeiden. Die Frage ist nur bei wie viel Prozent man die Grenze zieht.

    Dabei zynisch menschliches Leben gegen wirtschaftliche Interessen aufzuwiegen, kann nicht wahr sein.

    Ich wiege Überleben gegen Lebensqualität auf. Was soll daran zynisch sein? Hast du eine Vorstellung davon wie sehr uns das als Volk aber speziell auch viele Einzelne treffen wird wenn wir den Lockdown zu lange aufrechterhalten? Und mit "zu lange" meine ich jetzt nicht ein oder vielleicht zwei Monate länger, sondern eher 1-2 Jahre. Denn es wird noch lange dauern bis die Gefahr soweit vorbei ist dass auch die nervösesten unter uns wieder ruhig schlafen können.

    Und was das Thema Wirtschaft angeht: was meinst du denn was passiert wenn die Wirtschaft schweren schaden nimmt? Meinst du dass nur ein paar Bonzen davon betroffen sind und für die anderen ändert sich nicht viel? Nope. Den Bonzen wird das mehr oder weniger egal sein. Klar, kann sein dass die einen Grossteil ihres Geldes verlieren. Aber mit dem was übrig bleibt stehen sie im Vergleich zum Rest vermutlich sogar besser da als jetzt. Dafür werden unzählige Kleinbetriebe eingehen, riesen Arbeitslosigkeit, dadurch haufenweise Leute die zu Hause sitzen und angefressen sind, denen dann fad im Kopf wird und die auf lustige Ideen kommen. Überleg dir mal was das für einen Effekt auf eine Gesellschaft haben könnte.


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