[Politik] Reformvorschläge von F. Merz
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alles was dieses thema übersichtlicher und transparenter macht ist willkommen!
wenn man unsere finanz eichel manchmal hört, kommt einem das gefühl, dass er selbst nicht mehr so ganz durchblickt
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@Smitty: Genau!
Den Eindruck hab ich auch
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Wie ich's schon erwartet habe, stößt das Papier hier eher auf positive Resonanz. Man kann wirklich nur hoffen, dass der Rot-Grüne-Chaoshaufen ein Einsehen hat, und die Vorschläge wenigstens als Diskussionsgrundlage nimmt.
Selbst Eichel hat die Vorschläge ja gelobt.
Und die sollen bloß nicht an ihrem schwachsinnigen linear-progressiven-Steuersatz festhalten...Und was die Entfernungspauschale angeht:
ich bin dafür, dass nach Möglichkeit ALLE Subventionen abgeschafft werden, also auch die Entfrenungspauschale. Man stelle sich mal vor, alle Schleswig-Holsteiner arbeiten in Bayern und alle Bayern in Schleswig-Holstein. Muss so ein hin-und-her-Gefahre dann auch noch unterstützt werden? Ich glaube nicht.
In der heutigen Zeit sollte man doch froh sein, wenn man überhaupt einen Arbeitsplatz hat. Und den Wohnort kann man auch wechseln.
Sicher, trifft es einige besonders hart, aber eine perfekte Lösung gibt es nie.
Zudem muss ja auch beachtet werden, dass man gleichzeitig auch noch Entlastungen hat, man kann also von seinem heutigen Netto-Gehalt nicht einfach die Entfernungspauschale abziehen...Ich votiere hiermit eindeutig für eine baldige Umsetzung der Vorschläge! Besser als der aktuelle Mist ist es allgemein.
Ich hoffe auch, dass sie die Regierung letztendlich nicht der Mehrheit der Deutschen widersetzen kann...Und na klar KANN Eichel selbst auch nicht durch das komplette System durchblicken, das schafft ja nichtmal ein Steuerberater mit jahrelanger Erfahrung.
edit:
Sehr gut finde ich übrigens auch die Überlegung, nicht Kindergeld zu zahlen, sondern einen Pro-Kopf-Freibetrag einzuführen. Wobei hier natürlich mal überprüft werden müsste, ob das nicht extrem nachteilig für z.B. wenigverdienende Alleinerziehnde ist.
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Jan schrieb:
Und was die Entfernungspauschale angeht:
Man stelle sich mal vor, alle Schleswig-Holsteiner arbeiten in Bayern und alle Bayern in Schleswig-Holstein. Muss so ein hin-und-her-Gefahre dann auch noch unterstützt werden? Ich glaube nicht.Was ist mit strukturschwachen Gebieten?
Jan schrieb:
In der heutigen Zeit sollte man doch froh sein, wenn man überhaupt einen Arbeitsplatz hat. Und den Wohnort kann man auch wechseln.
Den Wohnort kann man wechseln, wenn man jung und/oder unabhängig ist. Hat man allerdings Frau und Kind und evtl. noch ein Haus halte ich es nicht mehr für möglich, da man so Familien auseinander reißt.
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[quote="Dominic"]
Jan schrieb:
Den Wohnort kann man wechseln, wenn man jung und/oder unabhängig ist. Hat man allerdings Frau und Kind und evtl. noch ein Haus halte ich es nicht mehr für möglich, da man so Familien auseinander reißt.
Ganz genau
Der Arbeit hinterher - das hat Grenzen...
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Dominic schrieb:
Was ist mit strukturschwachen Gebieten?
Da kann man entweder die Gebiete besonders fördern - und zwar auch so, dass es was bringt. Also z.B. mit Steuervergünstigungen für Unternehmen in diesen Gebieten, oder Ähnlichem.
Oder man führt für diese Gebiete (wie es zum Merz-Konzept auch im Gespräch ist) eine Sonderregelung ein.
Die erste Methode halte ich aber für sinnvoller, da sie langfristiger wirkt.
Insgesamt würde sich es OHNE Entfernungspauschale irgendwann so einpendeln, dass deutlich weniger Leute pendeln müssten, denke ich.
Zudem könnten Pendler dann auch selbst mal drüber nachdenken, vielleicht was zu sparen (Fahrgemeinschaften, öffentliche Verkehrsmittel). Aber ich weiß, das ist auch nicht ideal.
Nur langfristig gesehen ist es sinnvoller, die Entfernungspauschale abzuschaffen. Vielleicht sollte man auch die dämliche Öko-Steuer abschaffen. Nein, besser senken, so, dass die Sprit-Preise auf 'nem vernünftigen Niveau sind. Mit den hohen Preisen hat "man" der Wirtschaft ja auch schon erheblichen Schaden zugefügt.
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Jan schrieb:
Da kann man entweder die Gebiete besonders fördern - und zwar auch so, dass es was bringt. Also z.B. mit Steuervergünstigungen für Unternehmen in diesen Gebieten, oder Ähnlichem.
Oder man führt für diese Gebiete (wie es zum Merz-Konzept auch im Gespräch ist) eine Sonderregelung ein.
Wenn man aber dann bei jedem Problem wieder eine kleine Sonderregelung einführt, hat man glaube ich schnell wieder ein löchriges Steuersystem. Fördert man irgendwelche Gebiete mit besonderen Leistungen werden mit Sicherheit irgendwelche Neider aufkommen.
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Das heutige Steuergesetz ist der deutsche Versuch, Gerechtigkeit zwischen ungleich verteilten Resourcen herzustellen - und dies über 50 Jahre hinweg. Das Resultat ist erschütternd.
Selten gab es solche Ungerechtigkeiten wie heute.
Es darf keinerlei Sonderregelungen geben. Jede Ausnahme ist Hebel für irgendeine Lobby, und jede Ausnahme führt zu weiteren Ansprüchen und neuen Regeln.
Kilometerpauschale wird durch die niedrigeren Steuersätze und höheren Freibeträge abgegolten. Wer halt wirklich nicht fährt (wie z.B. ich... 2 Minuten zur Firma), der hat immer einen Vorteil gegenüber einem Pendler. Den bekommt kein Staat der Welt mit welchen Gesetzen auch immer weg gegenüber einem 150km-Pendler!
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Selten gab es solche Ungerechtigkeiten wie heute.
Auf was beziehst du das genau?
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Marc++us schrieb:
Es darf keinerlei Sonderregelungen geben. Jede Ausnahme ist Hebel für irgendeine Lobby, und jede Ausnahme führt zu weiteren Ansprüchen und neuen Regeln.
Kilometerpauschale wird durch die niedrigeren Steuersätze und höheren Freibeträge abgegolten. Wer halt wirklich nicht fährt (wie z.B. ich... 2 Minuten zur Firma), der hat immer einen Vorteil gegenüber einem Pendler. Den bekommt kein Staat der Welt mit welchen Gesetzen auch immer weg gegenüber einem 150km-Pendler!
Danke dafür. Also "normales Mitglied" traut man sich ja hier gar nicht, die Wahrheit mal auf den Punkt zu bringen!
Ich les daraus also ab, dass du eindeutig für die Merz Vorschläge bist...
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simon.phoenix schrieb:
Selten gab es solche Ungerechtigkeiten wie heute.
Auf was beziehst du das genau?
Auf alles mögliche... alleine die Tatsache, daß man durch bessere Kenntnisse der Steuergesetze mehr Geld sparen kann. Aber auch, daß 1 Eur aus Mieteinnahmen nicht einem 1 Eur aus Gehalt entspricht, oder daß 1 Eur Gewinn bei Landwirten etwas anderes ist als bei einem Fliesenleger.
Und daß z.B. aufstrebende und risikofreudige Unternehmen (und Kleinstunternehmen) durch das Steuergesetz bestraft werden. Daß man alleine durch Änderungen von Rechtsformen seine Steuerlast ändern kann.
Usw.
Ich meine, ich will mich ja gar nicht beschweren, ich kenne mich in dem Dschungel relativ gut aus. Aber 3 Tage Dauer für die Steuererklärung, ich fände 60 Minuten auch ok.
Man sucht halt jede Lücke, um seine persönliche Steuerlast zu drücken, weil man irgendwo bei einem Grenzsteuersatz von 45% rumkrebst.
Das liest man Bücher, Gerichtsurteile vor dem BFH, um Sachen mitzunehmen.
Aber das kann doch kein gerechtes Steuersystem sein. Es ist zudem sehr unproduktiv.
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Marc++us schrieb:
Aber das kann doch kein gerechtes Steuersystem sein. Es ist zudem sehr unproduktiv.
Vor allem, wenn man sich auch mal überlegt, was da alles für Kosten entstehen. Und das auf allen Seiten.
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F98 schrieb:
Unix-Tom schrieb:
Meine Frau fährt nach Hamburg (insgesamt 220 km)
Wie muß ich das verstehen? Täglich 220km auf Arbeit?
Ja ! 110 hin und 110 zurück
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Gehst du schon arbeiten ?
Deine Vorschläge sind ja der Hammer.
Umziehen, Fahrgemeinschaften.
Was macht die Fahrgemeinschaft wenn mal Überstunden anfallen die oft nicht selten sind. Müssen die anderen dann warten oder der eine mit dem Zug nach Hause fahren. Sollen wir nach Hamburg ziehen. Ich arbeite Richtung Flensburg meine Frau Richtung Hamburg. Gegengesetzt. Wo ziehen wir jetzt hin?
Ich bin sicher kein Einzelfall.
Stukturschwache Länder fördern ? Da kann man gleich die KM-Pauschale belassen.
Nur um Geld zu verdienen braucht meine Frau alle 4 Jahre ein neues Auto.
Aber was schreibe ich eigetlich. Habe ich eh oben schon gemacht.
Mich regt nur auf das manche Leute sich das leben so einfach vorstellen.
Dies sin ddann die welche sowieso keine KM-Pauschale bekommen da sie 200 Meter in die Arbeit haben. Manche haben nicht das Glück.
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@Unix-Tom:
Komisch, dass sich immer die aufregen, die's trifft... :pAndere erhalten andere Vergünstigungen, die wegfallen würden...
Ich meine nur, dass man die zunehmende Divergenz von Arbeitsplatz und Wohnort nicht zusätzlich unterstützen sollte. Das führt in die falsche Richtung.Ich weiß auch, dass es für viele ungünstig wäre, aber wie gesagt, jeder will für jeden Mist Unterstützung haben, das kann's ja nicht sein.
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Unix-Tom schrieb:
Mich regt nur auf das manche Leute sich das leben so einfach vorstellen.
Dies sin ddann die welche sowieso keine KM-Pauschale bekommen da sie 200 Meter in die Arbeit haben. Manche haben nicht das Glück.Dann sollten Dir Änderungen sogar noch wichtiger sein.
Ich werde doppelt bevorzugt. Ich bekomme keine km-Pauschale (bzw. die liegt bei wenigen EUR pro Monat), aber trotzdem wird mir der Werbungskostenpauschbetrag abgezogen - 1044 EUR für Kosten, die ich gar nicht habe. Wenn aber jemand 21 Tage (pro Monat) zur Arbeit fährt und 6km Fahrtweg hat, so hat er auch ungefähr um die 1100 EUR Kosten. Nur er hat die wirklich gehabt. Ich nicht. Aber ich bekomme trotzdem den Freibetrag.
[Oder noch witziger: ich kann mir ein Fahrrad kaufen und die halben Anschaffungskosten als Werbungskosten absetzen. Wer kann das sonst noch?]
Abgesehen davon habe ich gekündigt und arbeite nun seit 4 Tagen in dieser Firma mit dem kurzen Weg. Der Weg war kein Motivationsgrund, aber er hilft ganz schön. Dafür habe ich meine schöne sichere und gemütliche alte Stelle und meine 6 Monate Kündigungsfrist geopfert. Wieso Glück?
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Marc++us schrieb:
Abgesehen davon habe ich gekündigt und arbeite nun seit 4 Tagen in dieser Firma mit dem kurzen Weg. Der Weg war kein Motivationsgrund, aber er hilft ganz schön. Dafür habe ich meine schöne sichere und gemütliche alte Stelle und meine 6 Monate Kündigungsfrist geopfert. Wieso Glück?
Schon wieder ein neuer Job ?
War der alte nicht auch noch relativ "neu" ?
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@Marc++us: Muss ich dir vollkommen Recht geben, der Paragraphendschungel ist undurchschaubar :(.
Aber wirkliche Veränderungen würden womöglich zu Fensterstürzen im Kreise der Steuerberater führen :D.
btw: 6 Monate Kündigungsfrist - dann scheint die Stelle ja nicht von schlechten Eltern zu sein :). Was machst du, wenn man fragen darf :)?
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simon.phoenix schrieb:
Aber wirkliche Veränderungen würden womöglich zu Fensterstürzen im Kreise der Steuerberater führen :D.
Dann darf man ja auch nicht die Arbeitslosigkeit bekämpfen... dann würden ja die armen vielen Arbeitsvermittler ihren Job verlieren.
Und die Kündigungsfrist hat er nicht mehr. Die Stelle war also nicht von schlechten Eltern. :p
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Bin auf jeden Fall dafür, denn das Angehäufte Gesetz mit X Ausnahmeregelungen... naja... - es schaft zwar Arbeitsplätze bei Steuerberatern... aber mehr auch nicht, weil da kein Aas mehr durchblickt.
Normal müßte sich ja jeder Sterbliche jetzt schon einen Steuerberater zulegen.Leider ist die KM Pauschale fast schon ein Muß. Denn wenn man die Familien nicht auseinander reißen will, dann gehts fast nicht anders. Nicht jeder kann in der Umgebung von 30KM einen Job finden. Nicht mehr.
@unix-tom:
Reg dich nicht auf, über die, die sichs einfach vorstellen. Das sind die, die erst auf den Arbeitsmarkt strömen, und dann vor dem selben Kas stehen, wie wir. Einem beschissenen Arbeitsmarkt, wo man halt nicht unbedingt einen Job in der Umgebung finden kann.