Neue Anschläge in Istanbul



  • Volle schrieb:

    Wenn es nach dem 2. Weltkrieg wirklich nur darum gegangen wäre, den (europäischen) Juden eine Heimat zu geben, dann hätte man ihnen sinnvoller- bzw. vielleicht auch gerechtfertigterweise meinetwegen Baden- Württemberg zur Verfügung stellen müssen.

    «5 Israelis wurden am gestern abend durch einen badischen Selbstmordattentäter schwer verletzt» 😃

    Nein, mal im Ernst, schonmal überlegt, warum es Zionismus und nicht Schwarzwaldismus heißt? Die Bewegung ging schon viel früher los, und 1948 waren schon alle da, im britisch besetzten Palästina. Dann hat man kurzerhand Nägel mit Köpfen gemacht und das ganze Staat genannt. Die Juden wurden nicht nach dem 2. WK alle dorthin verfrachtet ...

    Aber aus einem über 2000 Jahre alten Schinken einen territorialen Anspruch ableiten zu wollen, ist meiner Meinung nach etwas an den Haaren herbei gezogen.

    Das seh ich allerdings auch so.

    Marc++us schrieb:

    1. Saudi-Arabien militärisch zu besetzen und das saudische Königshaus zu zerschlagen.

    Warum wird das nicht gemacht, und stattdessen der in der Richtung eher progressive Saddam abgesetzt? Irgendwas stimmt da nicht.


  • Mod

    devil81 schrieb:

    1. Dieser Konflikt lässt sich nicht mit Gewalt lösen,
    denndas würde es nur noch schlimmer machen.

    2. Neben Al Quaida sollte auch das Amerikanische Verhalten untersucht
    werden, denn der Irakkrieg war doch nichts anderes als der Versuch
    einen Fuss in die Tür im Nahen Osten zu bekommen.
    Das Hegemonial streben der Amis ist nicht zu übersehen, sie würden
    die UN am liebsten ganz abschaffen...

    Ich vermisse an dieser (edlen) Geisteshaltung eine Anpassung an die Lage. Pläne nützen nichts, wenn sie nicht die Realität einbeziehen.

    Daher:

    zu 1) der jetzige Gegner will den Konflikt mit Gewalt lösen. Was bietest Du ihm dagegen an? Schokoriegel? Mehr Geld? Friedensvertrag? All diese Dinge sind in deren Sichtweise nur ein Zeichen für unsere Schwäche.

    zu 2) glaubst Du wirklich, der islamistische Terror entstand durch die USA und durch die Besetzung vom Irak? Der islamistische Terror trägt seine Wurzeln viel tiefer, in einem Gefühl der Ohnmacht und Ausgeliefertheit gegenüber DEM WESTEN, und das schon seit vielen Jahren. Inzwischen ist unsere Kultur das Feindbild. Du, ich, unsere Gesellschaftsordnung. Nur der Ost-West-Konflikt hat dies in den Hintergrund gerückt. Seit Zerfall der Sowjetunion gibt's in den südlichen ehemaligen Sowjetrepubliken eine massive islamistische Bewegung, die inzwischen bereits zu einer echten Fluchtbewegung von Russen zurück in das Stammland geführt hat.

    Die Amis haben den Konflikt sicherlich beschleunigt, aber nicht grundsätzlich verursacht. Letztlich haben sie Brandbeschleuniger in eine brennende Chemiefabrik geschüttet, aber die brennende Chemiefabrik war schon vorher ein Problem und ist unser Problem.



  • Marc++us schrieb:

    Der islamistische Terror trägt seine Wurzeln viel tiefer, in einem Gefühl der Ohnmacht und Ausgeliefertheit gegenüber DEM WESTEN

    ... und diesem Terror entziehen wir jetzt den Nährboden, indem wir ihre Regierungen stürzen und mit Panzern durch/über ihre heiligen Stätten fahren? (Es ist mir schon klar, dass die meisten "islamischen" Regierungen - gerade die Saudis - bei ihrem Volk nicht sonderlich beliebt sind. Aber die unvermeidliche Besatzung nach dem Ende der Hauptkampfhandlungen und die Bevormundung durch Ungläubige lassen das vergessen.)
    Oder ist die Forderung nach militärischer Gewalt anders gemeint? Also eher so, wie es ein us-amerikanischer General einmal formuliert hat:
    "Dem Militär wird immer vorgeworfen, es würde durch seine Aktionen nur noch mehr Widerstand erzeugen. Das stimmt nicht. Wenn uns die Politik einmal freie Hand lassen würde, gäbe es nach der Aktion niemanden mehr, der Widerstand leisten könnte."
    Hoffentlich nicht.



  • @Bashar: 😃 Na ja, 'alle' sind es wohl nicht gewesen. Sonst müssten wir ja die Geschichte des 3. Reiches neu schreiben ;). Und meine Aussagen waren ja bewusst so provokativ gewählt. Aber du hast natürlich schon auch recht. Bleibt die Frage nach dem 'Warum'. Warum gibt es schon seit fast 100 Jahren eine derartige Siedlungspolitik? Wenn man hier von einer 'zionischtischen' Bewegung spricht, dann geht man von einem religiösen Hintergrund aus. Und das ist ein Fehler oder zumindest nur die halbe Wahrheit. Wir haben es hier mit einer Fortführung von handfesten, kolonialistischen Interessen zu tun, in der das Judentum genauso instrumentalisiert wurde/ wird wie es bei den Moslems heute der Fall ist. Aber ich bin ebenso bewusst nicht auf diese Gründe eingegangen, weil Ursachenforschung hier wirklich zu weit führen würde.

    Ein paar Bücher zum Thema..

    Grüße, Volle.



  • Volle schrieb:

    Wenn man hier von einer 'zionischtischen' Bewegung spricht, dann geht man von einem religiösen Hintergrund aus.

    Die Gründerväter des Zionismus waren überzeugte Atheisten.



  • Klingt interessant, Quelle?



  • Bashar schrieb:

    Klingt interessant, Quelle?

    Biographien über Herzl (»Ich bin Agnostiker«) oder Nordau?

    Natürlich gab es auch Gläubige unter der Anhängerschaft, aber es hat schon seinen Sinn, warum man gemeinhin zwischen politischem und religiösem Zionismus unterscheidet.



  • @Daniel E.:
    Also weißt du... Das wird hier jetzt wieder so eine Kissenspalter- Geschichte. Das macht keinen Spaß und hat nix mit Meinungsaustausch zu tun. Ich habe die Weisheit nicht gepachtet und es kann schon sein, dass nicht jedes Wort in meinem Thread unwiederlegbar ist bzw. die Gründerväter nationalistische Motive hatten. Das tut aber nichts zur Sache und ändert auch nur bedingt etwas an meiner Argumentation. Aber wenn willst, dann darfst du den Satz folgendermaßen ergänzen: '...dann geht man MEIST von...'. Dann passt das wieder.
    🙄
    Grüße, Volle.



  • Marc++us schrieb:

    zu 1) der jetzige Gegner will den Konflikt mit Gewalt lösen. Was bietest Du ihm dagegen an? Schokoriegel? Mehr Geld? Friedensvertrag? All diese Dinge sind in deren Sichtweise nur ein Zeichen für unsere Schwäche.

    Ich dachte mehr an Kinderüberraschung...

    Mal im Ernst, was willst du machen ?
    Mekka bombadieren und die Mullahs "befreien" ?
    Das gäbe den nächsten Weltkrieg, und das wäre nicht gut,
    vor allem aber, es wäre KEINE Lösung.

    Im übrigen ist der Ort kein Zufall, sondern vielen Hardlinern ein Dorn im Auge:
    Die Türkei ist ein demokratisches, offenes Land (für Islamische Maßstäbe),
    und Istanbul ist von jeher für Toleranz und Multikulturelles Leben bekannt,
    sowas ist denen von Al Quaida natürlich ein dorn im Auge...

    Marc++us schrieb:

    zu 2) glaubst Du wirklich, der islamistische Terror entstand durch die USA und durch die Besetzung vom Irak? Der islamistische Terror trägt seine Wurzeln viel tiefer, in einem Gefühl der Ohnmacht und Ausgeliefertheit gegenüber DEM WESTEN, und das schon seit vielen Jahren.

    Du hast mich da falsch verstanden.
    Mir ist klar das Al Quaida nix mit Mc Donalds zu tun hat.
    Die Wurzeln liegen tiefer, und die Motivation für Al Quiada
    liegt in ihrem Glauben, das sie das Richtige tun, aber eigentlich
    geht es nur um Macht. Sie wollen so die Welt kontrollieren,
    alles soll so sein wie sie es wollen. Der Islam ist da nur
    die Kasperpuppe über der eigentlichen Hand, sozusagen
    die GUI für ihr Programm.

    Und mal zu den Amis. Glaubst du die tun das alles, weil sie
    die Al Quaida bekämfen wollen ? Lies dir mal die Programme
    der Republikanischen Think Tanks in Washington durch.
    Da steht ganz unverblümt, das sie die Weltweite Dominanz von
    Amerika wollen, und auch durchsetzen. Das sie auf die UN
    nix geben, haben sie ja bereits gezeigt. Und der Irak hatte
    nix mit Al Quaida zu tun, es gibt sogar hinweise, das Al Quaida
    die USA absichtlich täuschten, um den Irakkrieg zu provozieren.
    Das Ergebnis ist ja bekannt...

    Devil



  • Also manchmal kann man sich doch wirklich fragen, wo der Terror jetzt aufmal herkommt.

    Vor George Bush gab es nie einen Internationalen Terror wie heute. Es gab kleine Splittergruppen, die öfters vergeblich versucht haben Anschläge auf Demokratische Länder durchzuführen.

    Aber seit dem Irakkrieg ist der Terror größer als je zuvor, für mich ist der schuldige eindeutig George Bush.

    Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber es gab nie Terror in Europa, zumindest nicht so einen Organisierten. Warum muss George Bush die Terroristen jetzt noch mehr Provozieren?



  • Hallo

    Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber es gab nie Terror in Europa, zumindest nicht so einen Organisierten. Warum muss George Bush die Terroristen jetzt noch mehr Provozieren?

    Es sind in Europa nie Flugzeuge enrfuehrt worden )Mog...) 😕
    Es sind nie Flugzeuge zum Absturz gebarcht worden (Lock....) 😕
    usw
    usw
    ..
    ..

    Schau dir Berechte und Aufzeichnungen der vergangenen Jahrzehnte an
    und du wirst genuegend Terroranschlaege finden
    Nur in unserer Zeit wird alles sofort von den Medien ganz gross rausgebracht

    MfG
    Klaus



  • thsich schrieb:

    Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber es gab nie Terror in Europa, zumindest nicht so einen Organisierten.

    Quatsch. Schon einmal etwas von RAF, IRA und den diversen Basken-Organisationen gehört? Schon Napoleon musste sich schon wegen Partisanen (die man inzwischen ja auch Terroristen nennt) aus Spanien zurückziehen.

    Ich sehe es eher andersrum. Im geschichtlichen Vergleich leben wir - zumindest auf Europa begrenzt - in sehr terrorarmen Zeiten.
    Das ganze Gerede von internationalen Terrornetzwerken kann ich schon nicht mehr hören. Glauben die denn wirklich, Osama hat irgendwo sein Hauptquartier und koordiniert von da aus minutiös die verschiedenen Anschläge auf der Welt? Zuviel James Bond geguckt?

    Den Terror kann man nicht ausrotten: Eine junge, männliche Person ist deprimiert, weil sie von der Freundin verlassen wurde. Vielleicht ist ihr auch nur langweilig. Auf jeden Fall bekommt sie plötzlich einen riesigen Hass auf die USA, bastelt sich eine Bombe und sprengt ein paar Leute hoch.
    Wie will man das verhindern?

    Anschläge sind wie Amokläufe immer wiederkehrende Ereignisse, mit denen man leben muss.



  • thsich schrieb:

    Ihr könnt sagen was ihr wollt, aber es gab nie Terror in Europa, zumindest nicht so einen Organisierten.

    Als was bezeichnest Du das was die ETA in Spanien gemacht hat?



  • TDKBacke schrieb:

    Quatsch. Schon einmal etwas von RAF, IRA und den diversen Basken-Organisationen gehört? Schon Napoleon musste sich schon wegen Partisanen (die man inzwischen ja auch Terroristen nennt) aus Spanien zurückziehen.

    Sind ja mittlerweile alles alte Kamellen. Kleine Fische.

    Das ist ja auch kein Internationaler Terror gewesen. Genau so wenig wie die Al Quaida Internationalen Terror macht.

    Al Qaida ist doch bisher immer in Asien in ihrem Gebiet (Afghanistan) geblieben. Und ich denk das die Amerikanischen Geheimdienste mithelfen mussten, damit die Al Qaida so etwas umsetzen konnte...

    Und wenn Al Qaida schon immer in der Lage gewesen wäre, so riesige Terroranschläge zu Planen, warum haben sie dann nicht wirklich wichtige Ziele Angegriffen. Warum nicht gleich ein Atomkraftwerk, dann hätten sie Dauerhaften Schaden angerichtet, und wesentlich mehr leute getötet...

    Also meiner Meinung nach hat sich nicht viel Verändert, nur das G. Bush alles so pusht, das es so aussieht, als wenn der Terror uns alle betrifft, aber in Wahrheit war Al Qaida schon die letzten 20 Jahre genau so stark wie jetzt auch. Nur jetzt sind sie richtig sauer auf die Amis, und die Amis greifen sie jetzt sogar an.

    Also man kann die Terroristen schon verstehen, aber ich heiße es trotzdem nicht gut was die machen, zumal es wirklich gegen ihren eigenen Glauben ist was sie da tun...


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