Vorteile von Open-Source.
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nman schrieb:
Artchi schrieb:
Jeder kann meinen Code sehen und verwenden. Will ich aber nicht!
Warum nicht?
Know-How-Schutz.
Marktführerschaft bewahren.
Wissensmonopol bilden und kommerziell ausnutzen.
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Ich sehe in OpenSource keine Vorteile.
Wenn du gar keine Vorteile siehst, solltest du mal zu Optiker gehen.
Klar, fürs Geldverdienen ist OpenSource nicht geeignet. Wer weiß wieviele von uns ihren gutbezahlten Job nicht hätten, wäre alles kostenlos.
Ich denke, wir brauchen beides. Das wichtigste ist es Monopolstellungen zu verhindern. Das hatten wir bei den Kommies oder früher und teilweise heute noch bei unserer Post. Und das war nix wert.
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Kurz ein paar Anmerkungen:
Mehr Kontrolle
Stimme zu, falls der Anwender Softwareentwickler ist. Für Otto Normaluser bleibt das Problem bestehen, daß er jemandem vertrauen muß, da er den Code nicht nachprüfen kann. Ist für ihn kein Unterschied zum Binary.Stichhaltig also für große Firmen und Behörden mit geeignetem Technikapparat.
Mehr Unterstützung
Stimmt.
Mehr Individualität
Grundsätzlich gute Punkte, werden aber in der Praxis auch von Closed-Source erreicht - es gibt z.B. für SAP R/3 - was nun wirklich closed ist - zahllose freie Entwickler, die spezifische Anpassungen erstellen. Ebenso auch für Lösungen basierend auf MS Office, durch die VB-Schnittstellen gibt es viele Möglichkeiten für Änderungen, ebenso die Installationstoolkits. Wer einmal ein Behörden-Windows + Behörden-Office gesehen hat weiß was ich meine - das ist nichts mehr so wie in der Standardinstallation, alles angepasst.
Argument mit dem "billiger als selbst erstellen" stimmt für Standardprodukte, für spezielle Produkte ist die Einarbeitungszeit u.U. ähnlich hoch wie Neuentwicklung.
Mehr Unabhängigkeit
Updates sind besser verfügbar, stimmt.
Argument, daß man Fehler selbst fixen kann für Masse der Endanwender völlig ohne Bedeutung, da sie reine Konsumenten sind - trifft nur für sehr große Firmen und Behören zu (also wieder Organisationen mit > 1000 LEuten und Technikapparat). Endanwender steht genauso verloren da wie bei Closed Source, muß auf Dritte warten und ist abhängig. Einzig die Frequenz von Updates ist besser.
Weniger Kosten
Nicht so relevant, da Masse der Kosten durch Schulung und Support anfällt. Lizenzkosten oftmals klein dagegen. Wird erst bei riesigen Lizenzstückzahlen interessant, weil man hier die Schulung verbilligen kann (viele Anwender, Massenschulung billiger).
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ich bin Grundsätzlich für OpenSource.
Einige Vorteile hat der Besucher schon genannt.
Jedoch kann ich Leute/Firmen voll verstehen, die
eine tolle Idee softwaretechnisch umgesetzt haben
und diese selbst vermarkten wollen.
Warum soll jemand etwas kaufen was als OpenSource
frei zugänglich ist.FAZIT: Close- und OpenSource haben
beide Ihre Vor- und Nachteile. Es bleibt jedem
selbst überlassen welche er nutzt.Bye Peter.
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Marc++us: Mal davon abgesehen dass es auch Wege gibt mit OpenSource sehr gut Geld zu verdienen (siehe MySQL & Co.): Glaubst Du ernsthaft dass Artchi oder die meisten anderen hier in diesem Forum irgendwo die Marktführerschaft innehalten etc?
Die meisten Leute hier schreiben in ihrer Freizeit/ fürs Studium etc in erster Linie kleinere Tools die sie dann sehr häufig als Freeware veröffentlichen; wenn man dann fragt warum sie sie nicht zu OSS machen erhält man aber keine vernünftigen Antworten.
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nman schrieb:
Marc++us: Mal davon abgesehen dass es auch Wege gibt mit OpenSource sehr gut Geld zu verdienen (siehe MySQL & Co.): Glaubst Du ernsthaft dass Artchi oder die meisten anderen hier in diesem Forum irgendwo die Marktführerschaft innehalten etc?
Häufiger als man denkt. Vielleicht nicht gerade bei Datenbanken oder Webservern.
Aber viele kleine Firmen mit kleinen Entwicklungsteams haben z.B. Steuerungs- oder Berechungsprogramme, wo Algorithmen drin sind die niemand sonst kennt, wo teilweise 20 Jahre Firmenwissen drin steckt. Das ist eine Firma mit 100 Mann, die auf dem Weltmarkt anbietet, und die "Softwareabteilung" sind nur 3 Leute.
Daß dies gar nicht so selten ist erkennt man, wenn man sich anschaut welchen Anteil am Maschinenexport der Mittelstand hat. Und ja, diese Leute wirst Du hier im Forum auch finden.
Du glaubst gar nicht, welche "schlichten" Wissensgebiete es da draußen gibt - z.B. eine Steuerung für Lackmischungen, die schneller eine Durchmischung erzielt als andere Produkte, wodurch der Takt schneller ist und die Produkte 4 Cent weniger kosten als bei der Konkurrenz. Mit sowas schlagen sich 95% der Firmen durch's Leben.
MySQL... Apache... das sind ein paar Beispiele wie Microsoft. Das ist Massenware, klar kann man damit auch Geld machen. Aber für kleine Firmen ist das kein brauchbares Geschäftsmodell.
nman schrieb:
Die meisten Leute hier schreiben in ihrer Freizeit/ fürs Studium etc in erster Linie kleinere Tools die sie dann sehr häufig als Freeware veröffentlichen; wenn man dann fragt warum sie sie nicht zu OSS machen erhält man aber keine vernünftigen Antworten.
Das hängt eher mit Angst zusammen - Angst davor, wegen schlechter Algorithmen, schlechter Namensgebung, schlechter Kommentare und Schreibfehler öffentlich hingerichtet zu werden. Daß es diese öffentlichen Hinrichtungen gibt sieht man doch, wie sich im Forum immer wieder Leute an Fotos(!) von Klassen etc. hochziehen und über die Gesichter lästern. Davor haben viele sicherlich Angst. Ist ja nun nicht so, daß Programmierer gerne sozialen Umgang pflegen - da sind doch viele zurückhaltende Leute drin. Glaubst Du, die geben solche Angriffspunkte frei?
Abgesehen davon wird sicherlich oft das Argument kommen "das ist doch nichts besonderes, das braucht keiner außer mir".
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nman schrieb:
Marc++us: Mal davon abgesehen dass es auch Wege gibt mit OpenSource sehr gut Geld zu verdienen (siehe MySQL & Co.): Glaubst Du ernsthaft dass Artchi oder die meisten anderen hier in diesem Forum irgendwo die Marktführerschaft innehalten etc?
Die meisten Leute hier schreiben in ihrer Freizeit/ fürs Studium etc in erster Linie kleinere Tools die sie dann sehr häufig als Freeware veröffentlichen; wenn man dann fragt warum sie sie nicht zu OSS machen erhält man aber keine vernünftigen Antworten.
Ich denke das liegt einfach daran, weil sie einige Zeit daran saßen und eben
nicht wollen, dass jeder Einblick in ihre Arbeit hat, darin rumpfuschen kann
usw.
Ich kann das irgendwo verstehen.
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Marc++us schrieb:
Mehr Kontrolle
Stimme zu, falls der Anwender Softwareentwickler ist. Für Otto Normaluser bleibt das Problem bestehen, daß er jemandem vertrauen muß, da er den Code nicht nachprüfen kann. Ist für ihn kein Unterschied zum Binary.Jein. Besonders bei weit verbreiteter Open-Source-Software kann Otto Normaluser davon ausgehen, dass sich wahrscheinlich schon ein paar Leute mit Ahnung der Code angeschaut hat, und wahrscheinlich aufgeschrieen haette, wenn was faul war. Er kann das Vertrauen also "verteilen" (auch wenn er nicht weiss, auf wen). Ist natuerlich nicht so toll wie selber Code angucken, aber immerhin noch ein kleiner Vorteil (IMHO).
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Es wurde noch ein weiterer Vorteil vergessen.
Open Source bietet "echte" Plattformunabhängigkeit.
Klar, natürlich gibt es auch Closed Source Software
die auf nem Apple, nem Windows und Linux Rechner oder auf Solairs laufen,
aber wer von euch glaubt, das ein Hersteller seine
Closed Source Software auf mein 1034. Hinterwäldler Betriebsystem portiert?Genau, das wird er gar nicht machen.
Bei Open Source kann ich das aber selber machen,
oder ich pass mein OS so an,
daß ich im günstigsten Fall einfach den Quellcode nur neu compilieren muß.Das ist ein unschlagbares Argument.
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Ich denke das liegt einfach daran, weil sie einige Zeit daran saßen und eben
nicht wollen, dass jeder Einblick in ihre Arbeit hat, darin rumpfuschen kann
usw.aber wo ist da ein rationaler Grund? Was ist das Problem, wenn jemand deinen Code verbessert oder irgend welche Fehler beseitigt? Wo ist da das Problem. Angst vor abschreibern muss man wirklich nicht haben. Denkt ihr, jemand hat wirklich interesse euren Code 1:1 zu kopieren oder was ihr schreibt ist so welt bewegend, dass das niemand anderes schafft?
Und wodurch habt ihr gelernt zu programmieren? Wahrscheinlich wahrt ihr so Genies und habt euch nie fremden Code angeguckt, deswegen ist es natürlich ganz verständlich, dass man sich vor Leuten schützen muss, die von dem eigenen Code lernen wollen?
Jeder kann meinen Code sehen und verwenden.
so ein blödsinn. OpenSource heisst nicht, dass jeder deinen Code sehen kann, gescweige denn verwenden! Zum Beispiel wenn du ein Programm unter die GPL stellst, dann kann nicht jeder deinen Code einfach verwenden, sondern muss das eigene Programm unter die GPL stellen. Ist alles eine Frage der Lizenz.
@Ratazamba
das kann man eben nur machen, wenn man ein Programmierer ist (aber wenn man irgend ein Hinterwäldler OS benutzt, ist man das ja idr. auch ;))
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Marc++us schrieb:
...
Ist ja nun nicht so, daß Programmierer gerne sozialen Umgang pflegen - da sind doch viele zurückhaltende Leute drin.
...Hey, was willst du uns denn da unterstellen :D.
mfg
v R
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Ratazamba schrieb:
Das ist ein unschlagbares Argument.
Leider nicht solange die ganze Welt mit Windows zufrieden ist
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es gibt kein unschlagbares argument
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Marc++us hats auf den Punkt gebracht! Wir haben hier z.B. für VW eine Software entwickelt, mit der man den ganzen Produktionsprozess planen kann. D.h. jeder Handgriff (selbst das gehen des Werkers am Band von z.B. zwei Fussschritten!) wird geplant und die dafür benötigten Zeiten werden nach bestimmten Formeln berechnet. Auch alle anderen Arbeitsschritte von Pressmaschinen usw., wirklich ALLES, wird geplant. Wo stehen die Behälter am Band? Wie schwer ist ein Bauteil? Muß sich der Werker bücken oder überkopf arbeiten? Es gibt Mio. von Arbeitsplänen, egal ob ne Tür gepresst wird, ein Kabelbaum eingebaut wird, ein Getriebe zusammengebaut wird usw.
Alle diese Ergebnisse (Arbeitszeit, Teilenummern, Werkzeugnummern und was weiß ich was noch alles in einem Arbeitsplan erfasst wird), sind VW-Geheimnisse. Auch wie die Zeiten berechnet werden um am Ende zu wissen wann ein Auto komplett ist, wieviele Mitarbeiter benötigt werden, wann welche Teile von Zulieferern wo im Werk in welcher Halle an welchem Band an welchem Arbeitsplatz landen müssen (Just in time Logistik), was der Spaß am Ende kostet, ob alle Arbeitsvorschriften (Sicherheit, Betriebsratforderungen usw.) eingehalten werden usw.
Sowas einfach mal zu veröffentlichen ist einfach nicht drin. Da hat VW sehr lange Erfahrungen in der Autoherstellung drin stecken, die wir in Software umgesetzt haben. Die Planer (die die Daten in so einem Arbeitsplan erfassen) können dann am Ende sehen, was wo verbessert werden kann. Denn ein neuer Golf muß logischweise kostengünstiger und effektiver gebaut werden, als der Vorgänger. Würde diese Software Mercedes oder so in die Finger bekommen, wäre der Vorteil der Software dahin.
Eigentlich verdienen wir hier unser Geld nur mit VW-Lösungen, es gibt hunderte Systeme im Konzern, die Daten miteinander austauschen müssen, das bekommt die Welt da drausen garnicht mit.
Dagegen sind OpenOffice usw. Pipifax-Progrämmchen.
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Artchi schrieb:
Dagegen sind OpenOffice usw. Pipifax-Progrämmchen.
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kingruedi schrieb:
aber wo ist da ein rationaler Grund? Was ist das Problem, wenn jemand deinen Code verbessert oder irgend welche Fehler beseitigt? Wo ist da das Problem. Angst vor abschreibern muss man wirklich nicht haben. Denkt ihr, jemand hat wirklich interesse euren Code 1:1 zu kopieren oder was ihr schreibt ist so welt bewegend, dass das niemand anderes schafft?
...
Und wodurch habt ihr gelernt zu programmieren? Wahrscheinlich wahrt ihr so Genies und habt euch nie fremden Code angeguckt, deswegen ist es natürlich ganz verständlich, dass man sich vor Leuten schützen muss, die von dem eigenen Code lernen wollen?
Ich habe z.B. Programmieren auch dadurch gelernt, daß ich fremden Code aus FACHZEITSCHRIFTEN gelesen habe. Das gab's halt noch, Internet war noch nicht massenwirksam. Nur wer schreibt (oder schrieb) für Fachzeitschriften: ein paar (wenige Promille der Menge) der Entwickler, die genug Selbstbewußtsein haben ihren Code zu zeigen.
Jemand der Code veröffentlicht, tut etwas ähnliches wie ein Romanautor - man veröffentlich auch ein Stück seiner Meinung und von sich selbst. Nur wieviele Leute schreiben z.B. Kurzgeschichten und NIEMAND darf sie jemals lesen? Mit den Programmen ist es genauso.
Natürlich nicht rational. Aber was heißt das schon?
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Ich hab programmieren damals aus dem 64'er Magazin gelernt, da gabs jeden Monat unendlich viele Kurse in Basic und Assembler, viele Sonderhefte und natürlich die unvergesslichen 20-Zeiler-Wettbewerbe (Preisgeld jeden Monat: 300 DM, 200 DM und 100 DM) und natürlich das Listing des Monats (Preisgeld 3000 DM). Später wurde das ganze um den die Anwendung des Monats (1000 DM) und 2 KB-Wettbewerbe erweitert. JEDEN Monat wohlgemerkt!
Die Listings erstreckten sich auf mehrere Seiten in einem Mini-Font, hab manchmal mit meinem Bruder mehrere Tage am C64 gesessen, einer hat diktiert und der andere hat eingetippt. Natürlich mit dem obligatorischen Checksum-Programm. Oder man hat die Monats-Diskette bestellt, was uns als Schüler zu teuer war... also war abtippen angesagt. Internet? Was ist das? Modems waren nur von Fotos und Testberichten im Magazin bekannt.
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Sind wir hier jetzt zu irgend einem Ergebnis gekommen? Finds immer wieder witzig wie die OpenSource-Fanatiker alles "frei" haben wollen. Meistens geht das aber an der wahren Realität der Wirtschaft vorbei. Denkt mal darüber nach! Aber ich denke, das tun hier die meisten gerade... sonst wäre dieser Thread nicht mit einem Schlag so ruhig.
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Meine Meinung:
Auf Applikations-Ebene ist Open-Source eine zwiespältige Lösung. Auf dern einen Seite ist es natürlich erfreulich für den Kunden, wenn das Anwendungsprogramm nichts kostet. Andererseits besteht das Risiko, daß wichtige Erweiterungen oder Fehlerkorrekturen erst nach langer Zeit oder gar nicht vorgenommen werden, weil gerade keiner der am Projekt Beteiligten Zeit oder Lust hat, sich damit zu beschäftigen. Und trotz Open-Source ist es bei etwas umfangreicheren Programmen in der Regel nicht möglich, mal eben in der Kaffeepause ein paar Features hinzuzufügen.
Anders ist das schon bei "Tools". Da finde ich Open-Source sehr sinnvoll. Der Vertrieb von solchen "kleinen" Programmen lohnt meist eh nicht, und dank Open-Source entwickelt sich solch ein Tool in der Regel schneller weiter, als wenn man den Sourcecode für sich behält und alle paar Wochen mal ein bißchen dran bastelt.
Aber wirklich gut finde ich Open-Source bei den darunterliegenden Schichten: Betriebssystem, Application-Server, Compiler etc. Denn eigentlich ist es doch eine Zumutung für Programmierer, wenn ihre Programme auf einer Basis aufsetzen, von der sie gar nicht wirklich wissen können, wie sie intern funktioniert. Wer weiß schon, welche Bugs und "Features" MS & Co alle noch in ihren Programmen versteckt haben. Und wenn irgendwer beschließt, in der nächsten Version dieser "Moneymakers" ein paar APIs zu streichen oder zu ändern - was kann man dagegen tun?!? Nix...läuft halt nicht mehr unter Windows XYZ....Pech...
Diese Risiken sind bei Open-Source deutlich geringer.
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