Vorteile von Open-Source.



  • Es wurde noch ein weiterer Vorteil vergessen.

    Open Source bietet "echte" Plattformunabhängigkeit.

    Klar, natürlich gibt es auch Closed Source Software
    die auf nem Apple, nem Windows und Linux Rechner oder auf Solairs laufen,
    aber wer von euch glaubt, das ein Hersteller seine
    Closed Source Software auf mein 1034. Hinterwäldler Betriebsystem portiert?

    Genau, das wird er gar nicht machen.
    Bei Open Source kann ich das aber selber machen,
    oder ich pass mein OS so an,
    daß ich im günstigsten Fall einfach den Quellcode nur neu compilieren muß.

    Das ist ein unschlagbares Argument.



  • Ich denke das liegt einfach daran, weil sie einige Zeit daran saßen und eben
    nicht wollen, dass jeder Einblick in ihre Arbeit hat, darin rumpfuschen kann
    usw.

    aber wo ist da ein rationaler Grund? Was ist das Problem, wenn jemand deinen Code verbessert oder irgend welche Fehler beseitigt? Wo ist da das Problem. Angst vor abschreibern muss man wirklich nicht haben. Denkt ihr, jemand hat wirklich interesse euren Code 1:1 zu kopieren oder was ihr schreibt ist so welt bewegend, dass das niemand anderes schafft?

    Und wodurch habt ihr gelernt zu programmieren? Wahrscheinlich wahrt ihr so Genies und habt euch nie fremden Code angeguckt, deswegen ist es natürlich ganz verständlich, dass man sich vor Leuten schützen muss, die von dem eigenen Code lernen wollen?

    Jeder kann meinen Code sehen und verwenden.

    so ein blödsinn. OpenSource heisst nicht, dass jeder deinen Code sehen kann, gescweige denn verwenden! Zum Beispiel wenn du ein Programm unter die GPL stellst, dann kann nicht jeder deinen Code einfach verwenden, sondern muss das eigene Programm unter die GPL stellen. Ist alles eine Frage der Lizenz.

    @Ratazamba
    das kann man eben nur machen, wenn man ein Programmierer ist (aber wenn man irgend ein Hinterwäldler OS benutzt, ist man das ja idr. auch ;))



  • Marc++us schrieb:

    ...
    Ist ja nun nicht so, daß Programmierer gerne sozialen Umgang pflegen - da sind doch viele zurückhaltende Leute drin.
    ...

    Hey, was willst du uns denn da unterstellen :D.

    mfg
    v R



  • Ratazamba schrieb:

    Das ist ein unschlagbares Argument.

    Leider nicht solange die ganze Welt mit Windows zufrieden ist 😞



  • es gibt kein unschlagbares argument



  • Marc++us hats auf den Punkt gebracht! Wir haben hier z.B. für VW eine Software entwickelt, mit der man den ganzen Produktionsprozess planen kann. D.h. jeder Handgriff (selbst das gehen des Werkers am Band von z.B. zwei Fussschritten!) wird geplant und die dafür benötigten Zeiten werden nach bestimmten Formeln berechnet. Auch alle anderen Arbeitsschritte von Pressmaschinen usw., wirklich ALLES, wird geplant. Wo stehen die Behälter am Band? Wie schwer ist ein Bauteil? Muß sich der Werker bücken oder überkopf arbeiten? Es gibt Mio. von Arbeitsplänen, egal ob ne Tür gepresst wird, ein Kabelbaum eingebaut wird, ein Getriebe zusammengebaut wird usw.

    Alle diese Ergebnisse (Arbeitszeit, Teilenummern, Werkzeugnummern und was weiß ich was noch alles in einem Arbeitsplan erfasst wird), sind VW-Geheimnisse. Auch wie die Zeiten berechnet werden um am Ende zu wissen wann ein Auto komplett ist, wieviele Mitarbeiter benötigt werden, wann welche Teile von Zulieferern wo im Werk in welcher Halle an welchem Band an welchem Arbeitsplatz landen müssen (Just in time Logistik), was der Spaß am Ende kostet, ob alle Arbeitsvorschriften (Sicherheit, Betriebsratforderungen usw.) eingehalten werden usw.

    Sowas einfach mal zu veröffentlichen ist einfach nicht drin. Da hat VW sehr lange Erfahrungen in der Autoherstellung drin stecken, die wir in Software umgesetzt haben. Die Planer (die die Daten in so einem Arbeitsplan erfassen) können dann am Ende sehen, was wo verbessert werden kann. Denn ein neuer Golf muß logischweise kostengünstiger und effektiver gebaut werden, als der Vorgänger. Würde diese Software Mercedes oder so in die Finger bekommen, wäre der Vorteil der Software dahin.

    Eigentlich verdienen wir hier unser Geld nur mit VW-Lösungen, es gibt hunderte Systeme im Konzern, die Daten miteinander austauschen müssen, das bekommt die Welt da drausen garnicht mit.
    Dagegen sind OpenOffice usw. Pipifax-Progrämmchen.



  • Artchi schrieb:

    Dagegen sind OpenOffice usw. Pipifax-Progrämmchen.

    👍



  • kingruedi schrieb:

    aber wo ist da ein rationaler Grund? Was ist das Problem, wenn jemand deinen Code verbessert oder irgend welche Fehler beseitigt? Wo ist da das Problem. Angst vor abschreibern muss man wirklich nicht haben. Denkt ihr, jemand hat wirklich interesse euren Code 1:1 zu kopieren oder was ihr schreibt ist so welt bewegend, dass das niemand anderes schafft?

    ...

    Und wodurch habt ihr gelernt zu programmieren? Wahrscheinlich wahrt ihr so Genies und habt euch nie fremden Code angeguckt, deswegen ist es natürlich ganz verständlich, dass man sich vor Leuten schützen muss, die von dem eigenen Code lernen wollen?

    Ich habe z.B. Programmieren auch dadurch gelernt, daß ich fremden Code aus FACHZEITSCHRIFTEN gelesen habe. Das gab's halt noch, Internet war noch nicht massenwirksam. Nur wer schreibt (oder schrieb) für Fachzeitschriften: ein paar (wenige Promille der Menge) der Entwickler, die genug Selbstbewußtsein haben ihren Code zu zeigen.

    Jemand der Code veröffentlicht, tut etwas ähnliches wie ein Romanautor - man veröffentlich auch ein Stück seiner Meinung und von sich selbst. Nur wieviele Leute schreiben z.B. Kurzgeschichten und NIEMAND darf sie jemals lesen? Mit den Programmen ist es genauso.

    Natürlich nicht rational. Aber was heißt das schon?



  • Ich hab programmieren damals aus dem 64'er Magazin gelernt, da gabs jeden Monat unendlich viele Kurse in Basic und Assembler, viele Sonderhefte und natürlich die unvergesslichen 20-Zeiler-Wettbewerbe (Preisgeld jeden Monat: 300 DM, 200 DM und 100 DM) und natürlich das Listing des Monats (Preisgeld 3000 DM). Später wurde das ganze um den die Anwendung des Monats (1000 DM) und 2 KB-Wettbewerbe erweitert. JEDEN Monat wohlgemerkt!

    Die Listings erstreckten sich auf mehrere Seiten in einem Mini-Font, hab manchmal mit meinem Bruder mehrere Tage am C64 gesessen, einer hat diktiert und der andere hat eingetippt. Natürlich mit dem obligatorischen Checksum-Programm. Oder man hat die Monats-Diskette bestellt, was uns als Schüler zu teuer war... also war abtippen angesagt. Internet? Was ist das? Modems waren nur von Fotos und Testberichten im Magazin bekannt.



  • Sind wir hier jetzt zu irgend einem Ergebnis gekommen? Finds immer wieder witzig wie die OpenSource-Fanatiker alles "frei" haben wollen. Meistens geht das aber an der wahren Realität der Wirtschaft vorbei. Denkt mal darüber nach! Aber ich denke, das tun hier die meisten gerade... sonst wäre dieser Thread nicht mit einem Schlag so ruhig. 🙂



  • Meine Meinung:

    Auf Applikations-Ebene ist Open-Source eine zwiespältige Lösung. Auf dern einen Seite ist es natürlich erfreulich für den Kunden, wenn das Anwendungsprogramm nichts kostet. Andererseits besteht das Risiko, daß wichtige Erweiterungen oder Fehlerkorrekturen erst nach langer Zeit oder gar nicht vorgenommen werden, weil gerade keiner der am Projekt Beteiligten Zeit oder Lust hat, sich damit zu beschäftigen. Und trotz Open-Source ist es bei etwas umfangreicheren Programmen in der Regel nicht möglich, mal eben in der Kaffeepause ein paar Features hinzuzufügen.

    Anders ist das schon bei "Tools". Da finde ich Open-Source sehr sinnvoll. Der Vertrieb von solchen "kleinen" Programmen lohnt meist eh nicht, und dank Open-Source entwickelt sich solch ein Tool in der Regel schneller weiter, als wenn man den Sourcecode für sich behält und alle paar Wochen mal ein bißchen dran bastelt.

    Aber wirklich gut finde ich Open-Source bei den darunterliegenden Schichten: Betriebssystem, Application-Server, Compiler etc. Denn eigentlich ist es doch eine Zumutung für Programmierer, wenn ihre Programme auf einer Basis aufsetzen, von der sie gar nicht wirklich wissen können, wie sie intern funktioniert. Wer weiß schon, welche Bugs und "Features" MS & Co alle noch in ihren Programmen versteckt haben. Und wenn irgendwer beschließt, in der nächsten Version dieser "Moneymakers" ein paar APIs zu streichen oder zu ändern - was kann man dagegen tun?!? Nix...läuft halt nicht mehr unter Windows XYZ....Pech...
    Diese Risiken sind bei Open-Source deutlich geringer.



  • Dieser Beitrag wurde gelöscht!


  • CodeWalker schrieb:

    Auf Applikations-Ebene ist Open-Source eine zwiespältige Lösung. Auf dern einen Seite ist es natürlich erfreulich für den Kunden, wenn das Anwendungsprogramm nichts kostet. Andererseits besteht das Risiko, daß wichtige Erweiterungen oder Fehlerkorrekturen erst nach langer Zeit oder gar nicht vorgenommen werden, weil gerade keiner der am Projekt Beteiligten Zeit oder Lust hat, sich damit zu beschäftigen.

    So ein Blödsinn, schau Dir doch mal an wie lange Bugs normalerweise in OSS bestehen sobald sie mal gefunden wurden! (Ich habe per Bugzilla etc schon massenhaft verschiedene Bugs gemeldet bzw. Patches eingereicht und das an ganz unterschiedliche Projekte aber bis ein Fehler wirklich behoben war dauerte es selten länger als ein oder zwei Wochen.)



  • Offensichtlich hatten die an diesen Projekten beteiligten Zeit und Lust, sich um die Bugs zu kümmern. Inwiefern ist das eine Widerlegung dessen, auf das du geantwortet hast?



  • Bashar schrieb:

    Offensichtlich hatten die an diesen Projekten beteiligten Zeit und Lust, sich um die Bugs zu kümmern. Inwiefern ist das eine Widerlegung dessen, auf das du geantwortet hast?

    Insofern als das Nichtbeheben von Bugs kein OSS-Spezifikum ist; ich habe bei OpenSource-Software diesbezüglich immer gute Erfahrungen gemacht im Gegensatz zu manch kommerzieller Software. (Man denke etwa daran wie lange Word nun schon Probleme mit längeren Dokumenten hat.)



  • Selbst wenn "die Leute" allerdings keine Lust haben, die von dir eingesandten Fehlerkorrekturen in ihre Releases einzuspielen, dann kannst du deine fehlerfreiere Version eben selbst weitervertreiben.



  • davie schrieb:

    Selbst wenn "die Leute" allerdings keine Lust haben, die von dir eingesandten Fehlerkorrekturen in ihre Releases einzuspielen, dann kannst du deine fehlerfreiere Version eben selbst weitervertreiben.

    Wenn du wirklich die Zeit hast (was nur die wenigsten haben, und von denen haben nur wenige die Faehigkeit), das Problem selber zu loesen - dann hast du immer noch das Problem mit den neuen Versionen - wie willst du vernuenftig deine Bugfixes in die neuen Versionen uebernehmen?



  • CodeWalker schrieb:

    Meine Meinung:

    Auf Applikations-Ebene ist Open-Source eine zwiespältige Lösung. Auf dern einen Seite ist es natürlich erfreulich für den Kunden, wenn das Anwendungsprogramm nichts kostet. Andererseits besteht das Risiko, daß wichtige Erweiterungen oder Fehlerkorrekturen erst nach langer Zeit oder gar nicht vorgenommen werden, weil gerade keiner der am Projekt Beteiligten Zeit oder Lust hat, sich damit zu beschäftigen.

    Na jetzt hast du dir aber definitiv selbst ins Bein geschossen.

    Die ganzen kleinen Firmen die mit Open Source Geld verdienen nehmen Aufträge und Kundenwünsche an um z.b. ein Feature das eine Firma unbedingt in einer Open Source Software haben will hineinzuprogrammieren.

    Wenn man also wichtige Erweiterungen oder Fehlerkorrekturen unbedingt benötigt
    dann hat man bei Open Source Software immer die Möglichkeit eine Firma damit zu beauftragen das Feature einzubauen oder den Fehler zu korregieren.
    Genau das ist eines der unschlagbaren Argumente von Open Source, die
    Closed Source gar nicht bietet.

    Beweis:
    Es gibt tausende von Firmen die sich täglich über den Blue Screen unter Windows aufregen aber machen können sie dagegen nichts, da sie nicht den Code haben,
    eine Drittfirma nicht beauftragen können und vollkommen vom Gutdünken von Microsoft abhängig sind.
    Schöner Salat würde ich mal sagen, sowas würde bei Open Source NIE passieren!

    Und trotz Open-Source ist es bei etwas umfangreicheren Programmen in der Regel nicht möglich, mal eben in der Kaffeepause ein paar Features hinzuzufügen.

    Du selbst mußt das auch gar nicht, wenn eine Firma etwas Geld springen läßt,
    dann wirst du bestimmt bei den Entwicklern dieses Programmes immer einen finden der dir dein gewünschtes Feature einbaut.
    Und gegen Geld springen lassen ist nichts einzuwenden, für Closed Source Software zahlst du ja auch Geld und der Support ist wie man an obigem Beweis sieht auch noch schlechter.



  • nman schrieb:

    Ich habe nie gesagt dass alles OpenSource sein muss, aber ich verstehe einfach nicht warum Leute Programme mit denen sie sowieso kein Geld verdienen (wollen) nicht quelloffen machen, das wertet ihre Arbeit ja nicht herab.

    Das nennt man hintlerwälderisches Kleinbürgertum.
    Solche Leute gibts halt, das Wissen nehmen die in der Regel mit ins Grab
    während andere die ihr Wissen veröffentlicht haben im Geschichtsbuch landen.



  • Shade Of Mine schrieb:

    davie schrieb:

    Selbst wenn "die Leute" allerdings keine Lust haben, die von dir eingesandten Fehlerkorrekturen in ihre Releases einzuspielen, dann kannst du deine fehlerfreiere Version eben selbst weitervertreiben.

    Wenn du wirklich die Zeit hast (was nur die wenigsten haben, und von denen haben nur wenige die Faehigkeit), das Problem selber zu loesen - dann hast du immer noch das Problem mit den neuen Versionen - wie willst du vernuenftig deine Bugfixes in die neuen Versionen uebernehmen?

    Dann beauftragt man eben eine Firma die sich darauf spezialisiert hat.

    Oh, siehe da jetzt habe ich schon ein paar Argumente erwähnt mit dem man
    mit Open Source gut Geld verdienen kann, obwohl man seinen ganzen Code offen legt.
    Sowas aber auch. 😃


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