Uni oder FH



  • Da ich selbst in Karlsruhe wohne und zur Zeit in Pforzheim(Goldstadt 😃 ) zur Schule gehe werde ich Warscheinlich auch in Karlsruhe studieren.

    Ich hatte mir allerdings das Studium an der Uni doch ein klein wenig Praktischer vorgestellt.Vorallem was das Programmieren betrifft.

    Warscheinlich werde ich mich dann nach einem Studienplatz an der FH umsehen. Und wenns mir nicht gefällt kann ich ja wie Ratgeber schon schrieb ein Aufbaubaustudium anfangen.Ob ich die 4 Semester=2Jahre jetzt fürs Abi oder später fürs Aufbaustudium nutze ist ja relativ egal.

    Zum Glück hab ich ja noch ungefähr ein Jahr Zeit meine Entscheidung zu treffen.



  • Nur mal aus Neugier, gerade als Frage an die Uni-Absolventen gedacht, was versteht Ihr eigentlich unter der Aussage "das Studium an einer FH ist praxisnäher?".

    Meint Ihr damit die Praktika? Ok, die sind zahlreicher vorhanden. Aber sonst?



  • Kann einer einem armen Österreicher mal den Unterschied zwischen Fachhochschulreife, Abitur und "fachbezogenes Abitur" erklären

    Bei uns gibts nur Abitur (Matura)

    Würde mich sehr über erklärungen freuen

    gomberl



  • Marc++us schrieb:

    Nur mal aus Neugier, gerade als Frage an die Uni-Absolventen gedacht, was versteht Ihr eigentlich unter der Aussage "das Studium an einer FH ist praxisnäher?".

    Hier kommen doch immer mal wieder Threads vor, in denen FH-Leute erzählen, was sie so machen. Und da ist doch öfter mal ne Vorlesung über C++ dabei. Da muß als Projekt ein Programm geschrieben werden. Das ist Praxis. Sowas muß ich an der Uni nicht machen. Man kann ohne (nennenswerte) Programmierkenntnisse an der Uni ziemlich weit kommen (vielleicht sogar abschließen?).
    An der FH ist das, so wie ich die Leute die dort studieren verstehe, nicht möglich, weil es dort verlangt wird.

    Das ganze fasst sich für mich so zusammen:
    Während wir an der Uni auf dem Übungsblatt beweisen, daß der Algorithmus korrekt ist und immer terminiert implementieren die Leute an der FH das Ding.

    Antwort b):
    Wenn das Uni-studium theoretischer ist, dann muß das FH-Studium jawohl praktischer sein. :p

    MfG Jester



  • Jester schrieb:

    Man kann ohne (nennenswerte) Programmierkenntnisse an der Uni ziemlich weit kommen (vielleicht sogar abschließen?).

    Was verstehst du denn unter "nennenswerten" Programmierkenntnissen? Ich mußte an der Uni zumindest neben ganz kleinen Programmen für Übungsaufgaben (in Java, C, Assembler, Prolog, Scheme) auch einige nicht ganz kleine Programme im Zuge von Praktikas schreiben. Zugegeben, die Programme waren nicht so groß, dass man dadurch wirklich Programmiererfahrung kriegt, aber das sind die doch an der FH auch nicht, oder? Welches Ausmaß haben denn solche Programmier-Projekte an der FH eigentlich?



  • mh die Projekte auch nicht, ne.
    Aber da sind halt die Praktika's.
    In denen muss man "offiziell" 10 Wochen programmieren.
    Was das dann heisst is wieder ne andere Suppe. Hängt natürlich total von der
    Stelle/dem Unternehmen ab.



  • @gomberl

    Fachhochschulreife:

    Die Fachhochschulreife kann durch Berufskollegs mit Zusatzprüfung,so wie ich es gerade mache oder durch erfolgreiche beendigung der 12 Klasse eines Gymnasiums mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3.4 erworben werden.

    Dieser Abschluss berechtigt dich dann dich an einer Fachhochschule zu bewerben. Ob du mit einem Schnitt von 3.4 irgendwo angenommen wirst ist eine andere Frage.

    Der Fachhochschulabschluss an einem Berufskolleg in BW gilt allerdings nur in BW das heißt du kannst nur in Baden-Württemberg studieren.

    Allgemeines Abitur:

    Mit einem Abitur kannst du sowohl an einer Fachhochschule als auch an einer Uni studieren.Dieses Abitur wird in ganz Deutschland und für jeden Studiengang anerkannt.

    Fachgebundenes Abitur

    Mit diesem Abitur das z.B an einer Technischen Oberschule erlangt werden kann. Kann man die meisten Technischen Studiengänge wie Informatik, Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Physik usw. studieren. Nicht aber Philosophie oder Germanistik etc. Mit einer zusätzlichen Prüfung in einer zweiten Fremdsprache wie z.B Französisch kann die Fachgebundene Hochschulreife dann noch in die Allgemeine Hochschulreife "umgewandelt" werden.

    Außerdem unterscheiden sich die Schulgänge und Bewerbungsvoraussetzungen von Bundesland zu Bundesland.

    So, ich hoffe das hat dir einen kleinen Einblick in das leicht zu verstehende Deutsche Schulsystem gegeben 😃



  • Wenn ich die Schule nach der 12. verlasse, kann ich dann ein BA-Studium machen?
    Also zur Berufsakademie? Oder ist die Fachhochschule gar das gleiche?

    Studieren ist für mich definitiv nichts, aber ein 3Jähriges "Studium" an der
    FH mit praxisbezogenem Unterricht wäre etwas für mich 🙂



  • SirLant schrieb:

    Wenn ich die Schule nach der 12. verlasse, kann ich dann ein BA-Studium machen?
    Also zur Berufsakademie? Oder ist die Fachhochschule gar das gleiche?

    Studieren ist für mich definitiv nichts, aber ein 3Jähriges "Studium" an der
    FH mit praxisbezogenem Unterricht wäre etwas für mich 🙂

    BA ist m.E. i.A. noch einmal praxisbezogener als FH. Außerdem arbeitet man nebenher schon in einem Unternehmen.
    Allerdings wird man als Dipl. xxx (BA) noch mehr belächelt als FH Absolventen 😉

    P.S. : Auch ein Fachhochschulstudium ist ein Studium und ohne Fleiß und Lernbereitschaft wirds dir da auch nicht gefallen.



  • @SirLant

    Die Zugangsvoraussetzungen für Berufsakademien unterscheiden sich von Akademie zu Akademie und von Bundesland zu Bundesland.

    Mit einem Abitur bist du aber überall gut dran.

    Da musst du wohl noch ein weilchen die Schulbank drücken 😉



  • Ich mag aber nicht 😞

    Will was praxisbezogenes und am besten ohne Abitur, so dass ich nach der 12.
    runter kann. Gäbe es da was?



  • SirLant schrieb:

    Ich mag aber nicht 😞

    Wenn dir schon Schule zu anstrengend ist dann mach lieber eine Ausbildung. Anstruchsvoller und abstrakter als Schule ist ein Studium allemal, egal wo.



  • Jester schrieb:

    Hier kommen doch immer mal wieder Threads vor, in denen FH-Leute erzählen, was sie so machen. Und da ist doch öfter mal ne Vorlesung über C++ dabei. Da muß als Projekt ein Programm geschrieben werden. Das ist Praxis. Sowas muß ich an der Uni nicht machen. Man kann ohne (nennenswerte) Programmierkenntnisse an der Uni ziemlich weit kommen (vielleicht sogar abschließen?).
    An der FH ist das, so wie ich die Leute die dort studieren verstehe, nicht möglich, weil es dort verlangt wird.

    Das ganze fasst sich für mich so zusammen:
    Während wir an der Uni auf dem Übungsblatt beweisen, daß der Algorithmus korrekt ist und immer terminiert implementieren die Leute an der FH das Ding.

    Antwort b):
    Wenn das Uni-studium theoretischer ist, dann muß das FH-Studium jawohl praktischer sein. :p

    Seh' ich genauso.
    Mein Kumpel studiert anner Uni und sagt, es wäre ziemlich trocken und theoretisch alles.
    Sie drücken sich in zig verschiedenen (Pseudo-)Programmiersprachen aus aber kennen keine richtig.
    Gut, man muß natürlich sagen, daß Programmieren nur einen (ganz ganz) kleinen Teil der Informatik ausmacht.

    Ich studiere Allgemeine Informatik an einer FH und versuche mal kurz anzureissen, was hier so geht:

    Theorie:

    Theoretische Informatik ( 2 Sem. ) - Zahlensysteme (Binär-, Dezimal-, Sedezimal- (Duodekanal-), Hexadekanal-, etc.), Rechnen mit diesen (Add./Sub./Mul./Div.), Speicherung im Rechner, auch von floats (Vorzeichen, Mantisse, Exponent), Überläufe, etc., Grundlagen wie Bäume, Reguläre Grammatiken, Graphentheorie, Bool'schen Kram, FlipFlops, younameit

    Englisch - Referat auf Englisch halten, rumalbern 😃

    Grundlagen Wirtschaft ( 2 Sem. ) - bored2death 🙄

    Einführung in Betriebssystem und Rechnerarchitekturen - Zuse, von-Neumann-Modell, bla

    Mathematik ( 2 Sem. ) - Obwohl ich im Abi in Mathe ziemlich gut war, war das echt übel. Wiederholung der 13. im Eilverfahren, dann neuer Kram, Komplexe Zahlen im Selbststudium über die Weihnachtswoche, etc.
    Mit wöchentl. Praktikum: Software MAPLE, in den 3 Std. Problemstellungen lösen, sonst kein Schein ( 1 Wiederholung ), Komplexe Zahlen in 3D abwandern, mirfälltnixmehrein-verdrängt

    Algorithmen - O-Notation, versch. Suchalgos, Laufzeit-Testing, grafische Auswertung, Divide-And-Conquer / -Dec

    Praxis:

    Algorithmen und Programmierung ( 3 Sem. ) - Programmierungseinführung, OOP: Java - zum Vergleich anfangs etwas C (prozedural) - hätte man sich schenken können.
    Wöchentl. Prakt.
    Typischer Kram: Telefonbuch, Threads (Synchronisierung) - Aufzugssimulation, Grafik (AWT), Baum-Traversierungen, Netzwerk: Sockets, Chat-Server / Client, RPC (RMI), Parser für mathematische Ausdrücke, bla

    Mensch-Computer-Interaktion:
    Vorlesung: GUI-Design
    Praktikum: Programmierung eines Servlets, daß vom Deutschen Wetteramt täglich Daten liest, in eine DB sichert, und dann per HTML-Seite Auswahl ermöglicht, welche Stationen statistisch angezeigt werden sollen, also Java-Servlet / Tomcat / Cocoon / XML, XSL, X-Path, weiß nimmer... Grafische Ausgabe über eingebettetes Applet - Servlet-/Applet-Kommunikation

    Rechnerstrukturen:
    Hochkomplexe Digitalschaltungen (Prozessoren), Assembler-Programmierung im 2-wöchentlichen Prakt. ( Eigenbau auf Basis des getunten C-64 Prozessors (4 MHz statt 1 !) 6502 ), zur Eingabe Schalter, Ausgabe LEDs.
    Irgendwas blinken lassen über LowLevel Timer, nachher gemappte Memory-Ansteuerung zur E/A, Interrupt-Handling, piepapo

    Kommunikationstechnik ( 2 Sem. ):
    TCP / IP - Internet, ISO/OSI Layer, DSL, Modem (XModem YModem), AT-Befehle, ISDN, VDSL, Netzwerkarchitekturen (Bus, Ring, Stern, ...), Verbindungsarten (Kupfer, Glasfaser, Wireless und die Technik dahinter (Bluetooth angerissen), ...
    Praktikum: Server aufsetzen, CAPI-Befehlsfolge simulieren, letztes eine der 7 Schichten im Team auf den Rechnerstruktur-Rechnern in ASM aufsetzen (HAMMER)...

    Softwaretechnik ( 3 Sem. ):
    Umsetzung eines elektronischen Schachspiels:
    1. Sem. - Handlungsschemata (Design aus Usersicht)
    2. Sem. - Design aus Programmierersicht (Klassen)
    3. Sem. - Implementierung und Testing (Blackbox / Whitebox)
    UML-Kram, Qualitätssicherung, alles mögliche...

    Ich hab' mit Sicherheit was vergessen, aber is' mir jetzt zuviel... 🕶

    Also, wem's bei der Entscheidung hilft... 👍



  • @semeltheone:
    danke für die einführung in das deutsche ausbildungssystem
    bei uns gibts ja auch einige besonderheiten, aber es gibt quasi nur "eine" hochschulreife - matura
    die gilt dann (und ist vorraussetzung) für alle FH und UNIs

    gomberl



  • @SirLant

    Wenn dir Abi zu anstrengend ist dann würde ich dir wie etechniker schon erwähnte eine Ausbildung z.B als Fachinformatiker, Informationselektroniker etc. empfehlen.

    Weitere Informationen findest du auch im Arbeitsamt(Bundesagentur für Arbeit 😃 ) Abteilung BIZ (Berufs Informations Zentrum) so heißt das zumindest bei uns hier in BW.

    Übrigens ⚠

    Die obigen Informationen beziehen sich auf das Schulsystem in BW in Bayern z.B
    hast du so viel ich weiss gar keinen Abschluss wenn du das Gymnasium verlässt.



  • semeltheone schrieb:

    Übrigens ⚠

    Die obigen Informationen beziehen sich auf das Schulsystem in BW in Bayern z.B
    hast du so viel ich weiss gar keinen Abschluss wenn du das Gymnasium verlässt.

    Selbiges gilt meines Wissens z. B. in Thüringen; andererseits hat man in Hessen dann eben den nächstniedrigeren Abschluß sicher. Irgendwie total blödsinnig, daß man so teilweise zwölf Jahre in der Schule war und ohne Abschluß dasteht... kann ich absolut nicht nachvollziehen.



  • Ich wohn ja zum Glück in BW 🙂
    Es ist mir nicht zu schwer es ist einfach so, dass mir der Ausgleich dazu fehlt,
    also die Praxis. Wir haben bischen Programmieren und noch Computertechnik, wo
    wir Word,Excel,HTML,... machen, aber halt nur 4Std/Woche zusammen. Der rest ist
    alles Theorie. Ich habe nichts gegen Theorie aber ich brauch einfach Praxis dazu,
    sonst kann ich das nicht durchhalten, weil mir einfach die Motivation fehlt 😞



  • Ratgeber schrieb:

    Es gibt übrigens noch einen anderen Weg. Du studierst an der FH und machst danach ein Aufbaustudium an einer Uni (ca 4 Semester=2Jahre) , wenn du dann immer noch an der Uni studieren möchtest. Damit gehst du kein Risiko ein und sparst die Zeit für dein Vollabi.

    dumme Frage:

    was heisst das? man macht z. B. einen Dipl.Ing. FH, dann noch 4 Semester an der Uni und hat dann eienn Dipl. Ing. (ohne "FH"-Zusatz)?

    was kann man sich denn unter so einem Aufbaustudium vorstellen?



  • Blue-Tiger(not logged in) schrieb:

    was heisst das? man macht z. B. einen Dipl.Ing. FH, dann noch 4 Semester an der Uni und hat dann eienn Dipl. Ing. (ohne "FH"-Zusatz)?

    was kann man sich denn unter so einem Aufbaustudium vorstellen?

    So ist es. Viele Unis bieten sowas an für FH Absolventen. Vertieft werden in so einem Studium dann hauptsächlich Mathematik und theoretische Inhalte, z.B. "Theoretische Elektrotechnik" (für Elektrotechniker).

    siehe z.B. hier :
    http://www.uni-kassel.de/fb16/dekanat/studium_der_elektrotechnik/aufbaustudium.html
    http://www.tu-darmstadt.de/fb/et/etprak/fhdipl.html



  • wow....ist ja hochkompliziert das deutsche "schul/uni" system 🙂

    also ich studier softwareentwicklung und wissensmanagement an der uni (österreich), kann aber nicht behaupten das wir wenig praxis haben 🙂


Anmelden zum Antworten