[news] Einberufungspraxis der Bundeswehr ist rechtswidrig
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sarfuan schrieb:
Naja, das darf man aber auch auf keinen Fall verallgemeinern. Ich finde es ebenfalls arm, wenn man nicht zu sich selbst stehen kann, aus Angst eventuell "Ansehen" einzubüßen. Das ist einfach lächerlich.
Klar, aber 9 Monate seelischer (und u.U. auch körperlicher) Gewalt sind auch keine rosige Aussicht. Verallgemeinern will und kann ich nicht.
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Ich habe während der Bundeswehrzeit Herr der Ringe gelesen.

Es gibt doch nichts cooleres, als nach der Dienstzeit sich in der Stube aufs Fensterbrett zu flacken, das (über Beziehungen illegal beschaffte
) EPA zu brutzeln (das Essen aus der Kantine schmeckt ja bekanntlich nicht) und im Sonnenschein Herr der Ringe zu lesen, neben sich ne Flasche Bier und ein paar Kameraden, mit denen man sich echt gut versteht.
Solche Momente werde ich echt vermissen.
MaSTaH schrieb:
Klar, aber 9 Monate seelischer (und u.U. auch körperlicher) Gewalt sind auch keine rosige Aussicht. Verallgemeinern will und kann ich nicht.
3 Monate, und das kann ruhig jeder mal durchmachen. Körperliche Gewalt seitens der Bundeswehr selber kenne ich nicht, außer vielleicht du meinst, bis zur Erschöpfung angetrieben zu werden.

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Lies doch mal den Bericht des Wehrbeauftragten- da stehen einige Beispiele drin. Glücklicherweise gibt es auch noch welche, die diesen Blödsinn nicht hinterher verklären und ihn sogar vermissen.
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Optimizer schrieb:
Es gibt doch nichts cooleres, als nach der Dienstzeit sich in der Stube aufs Fensterbrett zu flacken, das (über Beziehungen illegal beschaffte
) EPA zu brutzeln (das Essen aus der Kantine schmeckt ja bekanntlich nicht) und im Sonnenschein Herr der Ringe zu lesen, neben sich ne Flasche Bier und ein paar Kameraden, mit denen man sich echt gut versteht.
Solche Momente werde ich echt vermissen.Ahja. Dann such dir mal Freunde und fahre mit denen in den Urlaub. Diesen ganzen Kameradschaftsblödsinn brauche ich nicht aufgezwungen, um "solche Momente zu vermissen".
Körperliche Gewalt seitens der Bundeswehr selber kenne ich nicht
Schön. Und was passiert, wenn man nicht Folge leistet und einfach alles verweigert? Ja, dann kommt man in den Bau. Dorthin bekommt mich aber niemand, ohne körperliche Gewalt!!!
Also tu mal nicht so, als wenn es sich hier nicht um Freiheitsberaubung handelt.
Wenn jemand gerne zur Bundeswehr will, meinetwegen. Das Problem ist aber, dass man wirklich gezwungen wird

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Das lustigste ist, dass die Leute am lautesten schreien, die nicht dort waren.

Schön. Und was passiert, wenn man nicht Folge leistet und einfach alles verweigert? Ja, dann kommt man in den Bau. Dorthin bekommt mich aber niemand, ohne körperliche Gewalt!!!
Also tu mal nicht so, als wenn es sich hier nicht um Freiheitsberaubung handelt.*lol* Selbstverständlich kommt man in den Bau. Wenn man im Krieg auch noch rumdiskutieren muss, ob ein Befehl ausgeführt wird, ist alles zu spät.

Jetzt nimm doch das nicht so Ernst, wir haben gemacht, was die gesagt waren, das war etwas, was man einmal in seinem Leben erlebt, was ist denn daran so schlimm? Das war eigentlich mehr ein Spiel, so richtig Ernst hat das keiner genommen, wir wollten nur "gut" sein.Diesen ganzen Kameradschaftsblödsinn brauche ich nicht aufgezwungen, um "solche Momente zu vermissen".
Das ist aber genau das faszinierende, dass dieses aufgezwungene funktioniert. Das ist eine interressante Erfahrung, wie fremde Menschen in "extremen" Situationen zusammenhalten.
Dann such dir mal Freunde und fahre mit denen in den Urlaub.
Liest du eigentlich durch was ich schreibe? Naja egal, probieren wirs anders run. Ich habe keine Freunde, hatte nie welche, war noch nie im Urlaub und hab nen kleinen Schwanz.
Manche kapieren es halt einfach nicht. Wenn du das wirklich nicht auf die Reihe kriegst, Kameradschaft und Freundschaft zu trennen, hat das Ganze keinen Sinn, dann hilft nur noch=> getIgnoreList().add(DrGreenthumb)
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Hi,
Optimizer schrieb:
Das war eigentlich mehr ein Spiel, so richtig Ernst hat das keiner genommen, wir wollten nur "gut" sein.
na gut, warum macht man es dann nicht freiwillig für die, die sich gerne selbst malträtieren?
Aber wenn ich hier so sehe, wie viele Leute den Mist vermissen, können die das Ganze doch noch ein zweites und ein drittes Mal machen und die, die nicht wollen ("die Vernünftigen") können sich ihrem Studium widmen.
Naja, ich muss mir keine Gedanken machen, irgendwie schaff ich schon T3 und wenn nicht... 200m von hier ist ein Altenheim

ChrisM
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Ach, num sei mal nicht beleidigt, Optimizer. Das ich Dir nicht das Fehlen von Freunden unterstellen will, sollte klar sein. Ich kenn dich ja gar nicht.
Es geht darum, dass ich nicht zur Bundeswehr gezwungen werden möchte.
wir haben gemacht, was die gesagt waren, das war etwas, was man einmal in seinem Leben erlebt, was ist denn daran so schlimm? Das war eigentlich mehr ein Spiel, so richtig Ernst hat das keiner genomme
Ich finde das nicht egal. Überhaupt nicht. Ich habe nämlich ein Leben. Ich müsste mein Studium aufschieben und ich würde vor allem meinen Job verlieren. Das kann ich nicht mal eben hinnehmen. Bin nämlich sehr froh diesen zu haben, und sowas findet man nicht mal eben so!
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Das lustigste ist, dass die Leute am lautesten schreien, die nicht dort waren.
Ja, normal! Hat man den Scheiss schon hinter sich, kümmert sich ja auch kaum jemand noch darum.
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Job und Studium sind ja eigentlich keine passende Ausrede, weil dich das genauso betrifft, wenn du Zivi machst.
Ich hätte eigentlich auch nichts dagegen, wenn man offiziell die Wahl zwischen Bund und Zivi hätte, es muss ja nicht unbedingt einer gezwungen werden. Aber es sollte dir ja auch klar sein, dass man in der Praxis die Wahl hat. Also kein Grund, sich darüber so aufzuregen. :pChrisM schrieb:
Aber wenn ich hier so sehe, wie viele Leute den Mist vermissen, können die das Ganze doch noch ein zweites und ein drittes Mal machen und die, die nicht wollen ("die Vernünftigen") können sich ihrem Studium widmen.
Ich würde das auf keinen Fall nochmal machen. Ich glaube, das würden die wenigsten. Ich sag nur, dass es eine Erfahrung wert ist.
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Manche kapieren es halt einfach nicht. Wenn du das wirklich nicht auf die Reihe kriegst, Kameradschaft und Freundschaft zu trennen, hat das Ganze keinen Sinn, dann hilft nur noch
=> getIgnoreList().add(DrGreenthumb)
Nö, so eine dumme IgnoreList ist aber eine gute Möglichkeit, einfach das letzte Wort zu haben.
Ich habe ein paar Schulen hinter mir und weiß sehr gut was es heißt mit Leuten gut klar zu kommen, ohne dass ich sie mag. Dazu braucht es keine "Extremsituationen". Diese ganzen Argumente können einfach kein Grund sein, dass jemand eingezogen wird.
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Aber es sollte dir ja auch klar sein, dass man in der Praxis die Wahl hat. Also kein Grund, sich darüber so aufzuregen.
Ja von wegen. Erstmal muss ich zur Musterung. Also Grund genug sich darüber aufzuregen.
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DrGreenthumb schrieb:
Ich habe ein paar Schulen hinter mir und weiß sehr gut was es heißt mit Leuten gut klar zu kommen, ohne dass ich sie mag. Dazu braucht es keine "Extremsituationen". Diese ganzen Argumente können einfach kein Grund sein, dass jemand eingezogen wird.
Das ist aber keine Kameradschaft. Aber egal, ich respektiere das ja, wenn einer nicht zum Bund will. Aber andersrum ist die Toleranz irgendwie nicht so groß...
Die Musterung wirst du schon überleben. :p Sieh es als Gesundheitscheck.
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Hallo,
hab jetzt nicht alles gelesen, was hier so geschrieben wurde, aber ich verstehe die Aufregung auch nicht wirklich. Seit ihr alle auf der Welt seid, steht es fest, dass ihr irgendwann zum Bund müsst. Ob das gut oder schlecht ist, lass ich mal dahingestellt, aber manchmal hört sich das so an, als käme das aus heiterem Himmel?!
Es gibt wohl manche Situationen, wo der Einberufungsbefehl zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt kommt, aber 90% der Leute können doch nicht so extrem unvorbereitet gewesen sein. Mir z. B. war klar, dass ich nach der Schule erstmal zum Bund gehe. Gefreut hab ich mich auch nicht, aber es war halt so.
Und zum Thema Zwang kann ich nur sagen, dass jeder alle positiven "Zwänge" gerne in Anspruch nimmt, aber wenn dann mal was kommt, was einem nicht so in den Kram passt, gemeckert wird. Ich wollte hier keinen direkt angreifen, aber es gab ja schon einige Threads bezüglich Bundeswehr, und viele Aussagen kann ich einfach so nicht nachvollziehen.
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Optimizer schrieb:
Das ist aber keine Kameradschaft.
Was dann?
Aber andersrum ist die Toleranz irgendwie nicht so groß...
Naja, meine Toleranz hört da auf, wo ich gezwungen werde. Ist ja nicht so, dass ich die Bundeswehr oder sonstige Schießvereine abgeschafft haben will (mal abgesehen von der Hoffnung auf den Weltfrieden).
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Hi,
jo, als total unnötiger Gesundheitscheck. Einerseits wird im Gesundheitssystem überall gekürzt, aber hier muss ich Sportübungen machen...
Außerdem könnte ich jetzt auch argumentieren, dass hier eine Diskriminierung vorliegt, weil nur Männer diesen "Gesundheitscheck" erhalten (d.h. aufgezwungen kriegen).

ChrisM
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Noch nen Nachtrag:
In meiner Bundeswehrzeit hab ich sogar gelernt, wie man mit Computern arbeitet. Ich habe Übersichten erstellen müssen (ja, ich wurde gezwungen....keine Wahl) die dem Kasernenkommandaten vorgelegt wurden. Auf jeden Fall hab ich dadurch...
- Den Umgang mit Computern (beruflich) vertieft bzw. erst gelernt
- Ein gutes Zeugnis bekommen, weil mein Hauptmann mit mir zufrieden war.Das ist jetzt auch keine Garantie auf ein besseres Leben, aber Fakt ist:
Das kann ich bei jeder Bewerbung dazulegen, und es ist mich Sicherheit kein Nachteil.
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Wehrdienst ist angeblich sogar ganz allgemein alles andere als ein Nachteil bei Bewerbungen.
@Grüner Daumen: Keine Ahnung, wie du es nennen willst, aber Kameradschaft ist es ganz bestimmt nicht. Ich will das jetzt nicht schlecht machen oder geheimnisvoll tun, aber das ist auf jeden Fall was anderes.

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ChrisM schrieb:
und wenn nicht... 200m von hier ist ein Altenheim

Ja genau ... ünterstütze diese extrem ungerechte und unzeitgemäße Wehrpflicht auch noch.

CarstenJ schrieb:
Ob das gut oder schlecht ist, lass ich mal dahingestellt, aber manchmal hört sich das so an, als käme das aus heiterem Himmel?!
Ich habe meinen Einberufungsbescheid zwei Tage nachdem ich mich bei der Uni immatrikuliert habe und 14 Tage vor dem Einberufungstermin erhalten. Das ist doch schon verdammt nah an "aus heiterem Himmel" dran, oder?

Im Übrigen braucht mir auch keiner etwas von Studium verschieben vorheulen. Das weiß ich selber leider nur allzugut (s.o.).
Optimizer schrieb:
Wehrdienst ist angeblich sogar ganz allgemein alles andere als ein Nachteil bei Bewerbungen.
Naja, ich hab vor geraumer Zeit von einer Erhebung zu diesem Thema gelesen und das Ergebnis war schlichtweg: Wie Personalchefs Bundeswehr/Zivildienst eines Bewerbers bewerten, hängt hauptsächlich von den eigenen persönlichen Erfahrungen mit diesem Dienst ab.
@DrGreenthumb:
Ich war selber mal auf der Schule *g*, bei den Pfadfindern und bei der Bundeswehr. Akzeptiere einfach, dass es die Kameradschaft, von der Optimizer spricht, dort schlichtweg nicht gibt.
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@sarfuan
Hast recht, man sollte ihn einfach ignorieren. Besonders weil er eh Eigentore schießt
@thema
Ich bin ja einer der "Glücklichen", die dem Ganzen entgangen sind. Ich musste nicht mal zur Musterung
Was das "überraschte" und zur blödesten Zeit kommende angeht: Ich kann das gut verstehen, dass es einem in einer gewissen Zeit absolut nicht in den Kram passt (wann passt es überhaupt? ;)). Allerdings sollte man mal auch drüber nachdenken, dass ein Krieg, Terroranschlag, Umweltkatastrophe, ... genauso "überraschend" kommen kann und es einem nicht in den Kram passt und trotzdem muss man ran, wenn man betroffen ist. Fazit: Manchmal muss man einfach Dinge machen, auch wenn es einem nicht passt und damit sollte man sich auch abfinden, denn das ganze Gejammer hilft auch nichts.
Hmmm das mit dem Wehr- bzw. Ersatzdienst macht sich wohl hauptsächlich deswegen gut, weil der Arbeitgeber nicht mehr befürchten muss, dass der Arbeitnehmer eingezogen wird. (War bei mir jedenfalls so :))
Kammeradschaft: Dazu hab ich mich ja eigentlich schon geäußert, aber vielleicht tut eine Wiederholung gut. Ich sehe es als ein Zusammenhalten in einer Gemeinschaft/Gruppe.
Ich fände es übrigens besser, wenn man den Wehrdienst abschafft und eine Berufsarmee bildet.
Was noch den "Zwang" angeht: Es gibt in einer Gesellschaft nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Um so erwachsener man wird, um so eher sollte einem das bewusst werden und sollte man auch begreiffen und akzeptieren.
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Dieses Pflichtengerede ist doch Tinnef. Wenn hier ein Brief vom "Zivildienstamt" oder was auch immer, reinkäme, wäre ich zwar auch ordentlich angepisst, aber ich fände es noch in Ordnung. Aber bei der Bundeswehr geht das nicht in meinen Verstand.
Glaubt ihr echt, bei dem nächsten Überraschungskrieg wird es Deutschland besser gehen, als den anderen Ländern ohne Wehrpflicht?