Wie erklärt man Großeltern, was ein Programmierer macht?



  • Moin!

    Ich habe mir überlegt, ich würde gerne meinen Großeltern erklären, was ich als Fachinformatiker eigentlich beruflich so tue. Klar - wenn ich sage ich würde programmieren, wissen sie, dass ich mit Computern zu tun habe, doch fürchte ich dürfte das wohl viel zu abstrakt für jemanden sein, der mit Computern nicht die geringste Erfahrung hat.

    Was mir so vorschwebte, ist es, bei ihnen zu Hause mit dem Notebook ein paar Programmbeispiele zu zeigen, woran ich so schreibe und zusätzlich wollte ich eine Powerpoint-Präsentation verwenden, um Schritt für Schritt zu veranschaulichen, was zum Programmieren dazugehört.

    Zu Beginn dieser Präsentation wollte ich - ganz dringend - zunächst einige Begriffsdefinitionen klären. So bin ich mir sicher, werden meine Großeltern nur schwammige (wenn überhaupt!) Vorstellungen davon haben, was "online" bedeutet, was ein "Netzwerk" darstellt oder wofür ein "Server" gut ist und was man im "Internet" machen kann.

    Hier nun meine Fragen:
    Was haltet Ihr von der Idee? Ist es sinnvoll, die Sache so anzupacken oder würdet Ihr es ganz anders machen?
    Was sollte unbedingt erwähnt werden, damit sie eine grobe Vorstellung erhalten?



  • Hmmm das hört sich ja schon nach nem konzept an, allerdings würde ich sagen, "nur" für deinen Großeltern ein wenig übertrieben.
    Na ja, das hört sich so an, als ob du einer kompletten firma nen crashkurs geben willst...
    Meine meinung.
    Wenn sie wie du sagtest nix von pcs verstehen, wird es dir auch wenig bringen, ihnen ein paar programmbeispiele zu zeigen. Was willst du ihnen denn da zeigen?

    Ich würde einfach sagen, ja die pcs brauchen software um zu laufen. D.h. die programme steuern die hardware (die geräte) an (u.a. monitor) und sagt denen was zu machen ist. Dann kann man z.b. rechenoperationen etc. durchführen und so programme aufbauen... So entsteht und funktioniert software (kurz und grob)
    Und du entwickelst halt so software..

    Eine PP - Präsentation halte ich persönlich für ein bisschen übertrieben

    Sollte aber jetz kein "böses - buh - posting" sein, also nicht gleich mit tastaturen und mäusen etc. werfen 😉

    liebe grüsse



  • Also wenn meine Großeltern noch leben würden und ich ihnen erklären wollte, was ein Programmierer macht, dann würde ich einfach sagen: "der schreibt ein Dokument, welches dem Computer sagt, was er tun soll". Ferdisch 😃



  • YO, man gibt dem Computer Befehle, Anweisungen etc. die er befolgt und ausführt. Mehr ist ja Programmierung ja eigentlich auch nicht. Das ist so, als wenn jemand in der Armee Befehle gibt und viele kleine Männlein führen diese aus.

    Netzwerk usw. hat doch mit Programmierung in dem Sinne nichts zu tun. Das ist nur ein aktuelles Thema, mehr nicht. Auf dem C64 haben wir auch programmiert, ohne Server, ohne Netzwerk usw. Wir habem dem C64 einfach Befehle gegeben, die er kennt.

    Die Schwieirgkeit besteht eher darin, das der Computer nur einen beschränkten Befehlssatz kennt (er ist halt dumm). Und die Kunst des Programmierers ist es, ihn so mit Befehlen bzw. Befehlsfolgen zu füttern, das am Ende das ausgeführt wird, was man letztendlich haben will.

    Ganz einfach...



  • wieso sollte man es ihnen überhaupt erklären? Es sei denn man sehnt sich nach Anerkennung, die man bis Dato niemals bekommen hat 😉



  • Wenn sie nicht die geringste Ahnung von Computer haben, werden sie überhaupt nicht wissen, was Computer so machen, was überhaupt Programme sind, dass man denen Anweisungen geben kann. Sie werden die Hälfte verstehen und danach vielleicht glauben, dass du Präsentationen machst (wie du ihnen vorgeführt hast). Ich würd mir da keine großen Hoffnungen machen... aber versuchen kann man es ja.

    Wenn sie danach verstehen, dass du kryptische Texte in einer Sprache schreibst, die nur Computer und manchmal auch andere Programmierer verstehen, ist das schon viel 🙂



  • Für die meißten älteren ist doch ein Computer ein grauer Kasten, mit dem man schreiben und spielen kann und in dem das Internet drin ist. Wenn man mit langen, ausschweifenden Erklärungen daher kommt bringt das gar nichts, da die technischen und logischen Zusammenhänge meißt unklar sind und die (Groß-)Eltern hinterher nur noch verwirrter sind als vorher.



  • Was ich oft mach, wenn die Menschen nciht wissen, was ein Programmierer macht:
    Ich starte Word und sage: Sowas ist das Endprodukt meiner Arbeit. Ich bin der Arbeiter, der die Steine aufeinander schichtet (den Code schreibt) und am Ende steht ein fertiges Haus (Programm).



  • dEUs schrieb:

    Ich starte Word und sage[...]

    Hmm und alle stehn da und staunen, weil word ja nicht grad "klein" ist.
    Ausserdem ist es ein beispiel für schlechte programmierung (viele fehler / abstürtze) und nur geldmacherei 😉 (siehe openoffice, funktioniert meist besser als word...)

    lg 😉



  • blabla 🙄



  • mrchat schrieb:

    dEUs schrieb:

    Ich starte Word und sage[...]

    Hmm und alle stehn da und staunen, weil word ja nicht grad "klein" ist.
    Ausserdem ist es ein beispiel für schlechte programmierung (viele fehler / abstürtze) und nur geldmacherei 😉 (siehe openoffice, funktioniert meist besser als word...)

    lg 😉

    LOL

    Leg das doch nicht auf die Gold waage. (Ich weiß das 😉 smile).

    Aber generell, würde ich das nicht machen. Den älteren interessiert das doch garnicht mehr. Wenn sie dich fragen würden, was du machst, dann wäre es ok. Aber so? Die verstehen nix was du sagst. Weil du mußt schon erklären was ein Computer ist und macht. Was Programme sind, wofür sie ungefähr sind usw. damit wärst du einige zeit beschäftigt.



  • dEUs schrieb:

    blabla 🙄

    okok du hast recht...
    ignoriert meinen post einfach 😉
    war wohl noch zu früh am morgen *gg* 😉

    cya



  • Erst einmal Dank für die vielen Antworten.

    Für die meißten älteren ist doch ein Computer ein grauer Kasten, mit dem man schreiben und spielen kann und in dem das Internet drin ist.

    Richtig. Das ungefähr ist der Ausgangspunkt meiner Großeltern.
    Ihr könnt Euch denken, dass aus dieser Warte betrachtet die Erklärung, ich würde dem Coputer Anweisungen geben, die er versteht, doch sehr abstrakt ist.

    Auch das einfache Starten eines Programmes scheint mir unzureichend, für Computerunerfahrene ist es nicht zwingend offensichtlich, an welcher Stelle davon meine Arbeit beginnt, und was davon "in dem grauen Kasten" von "alleine" macht.

    Den älteren interessiert das doch garnicht mehr. Wenn sie dich fragen würden, was du machst, dann wäre es ok. Aber so? Die verstehen nix was du sagst. Weil du mußt schon erklären was ein Computer ist und macht. Was Programme sind, wofür sie ungefähr sind usw. damit wärst du einige zeit beschäftigt.

    Ja, sie sind neugierig darauf.
    In meinem vorigen Beruf war ich Bauzeichner. Darunter konnten sie sich etwas vorstellen ("zeichnet Bilder für Architekten").
    Aber jetzt, jetzt sitze ich vor dem Pc und sehe in meinen Monitor und tue Dinge, die sie sich eben nicht vorstellen können.

    Worauf ich hinaus will, ist, ein Bild zu schaffen, dass sie sich vorstellen können. Natürlich will ich ihnen nicht die Programmierung als solche verständlich machen, sondern eher erklaren, was ich damit erreichen will und kann, ohne die exakten Hintergründe bis ins Details zu erklären - sozusagen eine Schnittstelle schaffen :).
    Aber auch das wird sicher ein Weilchen in Anspruch nehmen, darauf sind sie jedoch bereits gefasst.



  • Programmieren ist wie (koch)rezepte schreiben, die der computer versteht.



  • Gibt's bei deinen Großeltern viel zu erben oder warum machst du dir so ne Mühe?
    🤡



  • dEUs schrieb:

    Was ich oft mach, wenn die Menschen nciht wissen, was ein Programmierer macht:
    Ich starte Word und sage: Sowas ist das Endprodukt meiner Arbeit.

    Ein leeres Word-Dokument?
    Du weißt zu beeindrucken 😃



  • Also meiner Meinung nach, solltest du ihnen das so zeigen,
    daß sie sich darunter etwas vorstellen können.

    Sie also etwas zum anfassen haben.

    Bsp.

    Nimm ein Beispiel mit einem Fließband das der Computer steuert,
    während du das Programm mit den Anweisungen für das Fließband schreibst.

    Der große Vorteil ist, daß sie sich unter einem Fließband sicher etwas vorstellen können.

    Jetzt brauchst du nur noch ein gutes Beispiel für ein Fließband
    bei dem auch typisch Programmiertechnische Anwendungen leicht offentsichtlich sind.
    Also Schleifen, Zähler usw.

    Ich versuchs mal, nehmen wir ein Fließband in dem Streichhölzer in Streichholzschachteln verpackt und die packungen dann
    mit Farbe bedruckt und dann sortiert werden.

    1. Teilprogramm
    Der Computer gibt dem Fließband die Anweisung 100 Streichhölzer in
    eine Streichholzschachtel zu tun.
    Der Computer hat nun die Aufgabe die Streichhölzer bis 100 zu zählen.
    D.h. dein Programm geht:

    Zähle die Streichhölzer bis die zahl 100 erreicht ist und lege Streichholz in
    Packung:

    Mache Anweisung solange bis Zähler die Zahl 100 erreicht hat
    {
      lege Streichholz in packung
      erhöhe Zähler um 1
    }
    

    2. Teilprogamm
    Sobald die Streichholzschachtel voll ist,
    setze den Zähler wieder auf 0
    fange von vorne für das nächste Streicholzpäckchen an
    und schiebe das fertige Streichholzpäckchen zur
    nächsten Fließbandeinheit,
    die Maschine soll gestoppt werden wenn der Strom ausgeschaltet wird:

    wiederhole solange bis Strom ausgeschaltet wird
    {
      Mache Anweisung solange bis Zähler die Zahl 100 erreicht hat
      {
        lege Streichholz in packung
        erhöhe Zähler um 1
      }
      setze Zähler auf 0
      schiebe fertiges Streichholz Päckchen zur nächsten Fließbandeinheit weiter
      hole neues leeres Streichholz Päckchen zum Befüllen aus Stapel 
    }
    

    So, jetzt haben wir deinem Opa den ersten Algorithmus für die 1.
    Fließbandeinheit gezeigt.
    Im Grunde war das also eine Schleife mit Zähler.

    3. Teilprogramm
    Nun zeigen wir ihm, wie es in der 2. Fließbandeinheit mit den vollgepackten Streichholzschachteln weitergeht.
    Hier sollen abwechseln die Streichholzschachteln so bedruckt werden,
    das jede Streichholzschachtel ein eigene Farbe (Firmenlogo etc.)
    aus jeweils 4 Farben erhält.
    Abbruchbedingung ist wieder Strom aus:

    lege Gedächtnis an, daß sich die aktuelle farbe merkt (unsere Variable)
    // Kommentar: jede Farbe ist durchnummeriert und enspricht einer Nummer
    // blau = 0; rot= 1; gelb = 2; grün = 3
    wiederhole solange bis Strom ausgeschaltet wird
    {
      sag Gedächtnis, daß die 1. Farbe blau ist, dabei wird Gedächnis = 0 gesetzt (da der Wert 0 für blau steht)
      schleife: mache solange bis Gedächtnis sich die Farbe grün, also wert 3 merkt
      {
        hole volle Streichholzschachtel von Fließband
        bedrucke Schachtel mit Farbwert der in Gedächtnis gespeichert ist
        wechsele die Farbe im Gedächtnis, also erhöhe Wert um 1
        schiebe bedruckte Streichholzschachtel weiter
      }
    }
    

    Jetzt haben wir deinem Opa gezeigt, was eine Variable ist und
    wofür die gut ist.

    4. Teilprogramm
    Nun wollen wir ihm noch zeigen, was eine If-Abfrage ist
    und was man damit macht, d.h. wir sortieren die Päckchen nach Farben
    und werfen sie in jeweils 4 verschiedene behälter.

    wiederhole solange bis Strom ausgeschaltet wird
    {
      hole volle und bedruckte Streichholzschachtel von Fließband
      Wenn Streichholzschachtel blau, lege sie in behälter 1
      Wenn Streichholzschachtel rot, lege sie in Behälter 2
      Wenn Streichholzschachtel gelb, lege sie in Behälter 3
      lege alle restlichen Streichholzschachteln in Behälter 4 (für Grün)
    }
    

    5. Teilprogramm
    So, nun könntest du ihm noch erkären wie man Code optimiert,
    also was Codeoptimierung ist,
    dazu nochmal das letzte Beispiel, diesmal aber optimiert,
    da weniger überprüft werden muß:

    wiederhole solange bis Strom ausgeschaltet wird
    {
      hole volle und bedruckte Streichholzschachtel von Fließband
    
      Wenn Streichholzschachtel blau oder rot mache dies:
      {
        wenn Streuchholzschachtel blau, lege sie in behälter 1
        ansonsten in Behälter 2
      }
      ansonsten 
      {
        Wenn Streichholzschachtel gelb, lege sie in Behälter 3
        ansonsten in Behälter 4 (für Grün)
      }
    }
    

    Das schreibst du alles auf einen Zettel,
    und dazu noch gleich daneben den echten Programmcode
    zum vergleich, damit er weiß wie so etwas am Computer aussieht.

    Wenn du es ihm vorführen willst, dann vergiß den Computer.
    Setzt dich mit ihm an einen tisch und nimm Legobausteine oder
    richtige Streichholzschachteln + Papier mit eines der vier Farben zum vorführen.

    Ich denke, so kannst du ihm am besten erklären,
    was ein Algorithmus, bzw, ein Programm ist.
    Und dann brauchst du ihm nur noch am Schluß sagen,
    daß du das alles machst, also Programme schreibst.

    Und da man natürlich auch das Fließband überwachen will,
    kannst du ihm dann noch zum Schluß erklären,
    daß man z.b. den ganzen Status des Fließband auf einem
    Computerbildschirm darstellen kann.
    Das wäre dann genau das abstrakte, was man so nicht anfassen kann
    und auch nur auf dem Computerbildschirm sieht, aber man trotzdem
    benötigt.



  • dEUs schrieb:

    Was ich oft mach, wenn die Menschen nciht wissen, was ein Programmierer macht:
    Ich starte Word und sage: Sowas ist das Endprodukt meiner Arbeit. Ich bin der Arbeiter, der die Steine aufeinander schichtet (den Code schreibt) und am Ende steht ein fertiges Haus (Programm).

    Und was würdest du jemandem entgegnen der Maurer ist und sagt:
    "Aber in deinem Haus kannst du nicht wohnen."

    Mir übrigens so passiert.



  • sdf schrieb:

    dEUs schrieb:

    Was ich oft mach, wenn die Menschen nciht wissen, was ein Programmierer macht:
    Ich starte Word und sage: Sowas ist das Endprodukt meiner Arbeit. Ich bin der Arbeiter, der die Steine aufeinander schichtet (den Code schreibt) und am Ende steht ein fertiges Haus (Programm).

    Und was würdest du jemandem entgegnen der Maurer ist und sagt:
    "Aber in deinem Haus kannst du nicht wohnen."

    Mir übrigens so passiert.

    Muss ich deinen Post verstehen?



  • O'Dog schrieb:

    dEUs schrieb:

    Was ich oft mach, wenn die Menschen nciht wissen, was ein Programmierer macht:
    Ich starte Word und sage: Sowas ist das Endprodukt meiner Arbeit.

    Ein leeres Word-Dokument?
    Du weißt zu beeindrucken 😃

    Du bist doof :p
    Word wissen noch die meisten, was es ist, dass man damit Dokumente tippen kann. Deswegen reicht es, ein leeres Worddokument zu starten.


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