debian -vs- gentoo
-
[0x[90]| schrieb:
D.h. ich darf mich noch mehr quaelen um am Schluss ein moechtegern Debian namens "Gentoo Stable" zu haben? Du weichst meiner Frage aus: Was bringt mir das ganze im Endeffekt?
Ein System das genau so aussieht wie man es gerade braucht.
Ich würde das nicht mit Debian vergleichen, sondern vielmehr mit einem LFS das aber automatisiert upgedatet werden kann und nicht ganz so mühsam zu installieren ist.
-
Naja, gut. Aber dieser Thread heisst ja Debian vs Gentoo. Somit solltest du es vllt. mit Debian vergleichen.
Und wer sagt, dass Debian nicht so aussieht, wie du moechtest? Sollte es dafuer einen bestimmten Grund geben? Mein Debian ist eigentlich so wie ich es haben moechte: Es funktioniert und upgrades kann ich ohne tagelanges Kompillieren in 10 Minuten einspielen. Ausserdem gibt es keine Paketkonflikte und ich muss nicht immer dafuer beten, dass make bei der Kompillierung einer wichtigen Library nicht wegen Fehlern abreisst.
Meine Vorstellung von einem Funktionierenden Linux. Wie gesagt, fuer Bastler ("Developer") ist Gentoo sicherlich sehr gut, man hat immer die neuste Software etc pp. Und selbst wenn Fehler auftreten, Bastlern macht es nichts aus Tage lang an ihrem System rumzuwerkeln um das zu beheben. Ich moechte mit meinem Linux jedoch arbeiten und meine Zeit nicht mit dem Fixen von Fehlern und Kompillieren von Paketen vertroedeln. Daher sagte ich auch, dass wohl niemand (nicht einmal ein Stable) Gentoo auf einem Server nutzen wuerde, welcher nicht zu viel Freizeit hat. Mit einem Debian Server kann ich upgrades on-demand einspielen ohne dass die Kunden es merken. Der Traffic zieht sich vllt. etwas laenger, falls viele Nutzer auf dem Server sind, danach ist aber auch alles ueberstanden. Bei Gentoo wuerde nicht der Traffic der durch das ziehen der Pakete verursacht wird das Problem sein, sondern die anschliessende Kompillierung. Auf einem ausgelasteten Web-Server mit allerlei Diensten Packages zu kompillieren, da wuensche ich dir und den Nutzern viel Spass. Wenn du Glueck hast werden die meisten Dienste ihren Geist aufgeben. Natuerlich kann ich nun hergehen und vorkompillierte Binaries nutzen... aber, fassen wir zusammen: Ein System mit einem durchaus guten Package System, Stable und Binary basierend - faellt was auf?
-
[0x[90]| schrieb:
Naja, gut. Aber dieser Thread heisst ja Debian vs Gentoo. Somit solltest du es vllt. mit Debian vergleichen.
Habe ich in meinem FAQ-Beitrag bereits getan, lies den bei Gelegenheit mal.
Mir geht es nur sonstwohin, dass einige Leute einfach nicht aufhören können, ihre Lieblingsdistro als das Nonplusultra ohne Nachteile das überall einsetzbar ist darzustellen.Und wer sagt, dass Debian nicht so aussieht, wie du moechtest?
Ich will kein SysV-Init bzw. auch Debians Variante nicht allzugerne.
Ich will kein MySQL in dem alles was man nur reinpacken kann mitkompiliert ist.
Ich hätte gerne eine Distro bei der ich global festlegen kann, dass ich lieber GTK+-Frontends als QT-Frontends verwende und die für QT gar nicht installiert werden sollen.
Ich möchte gerne nicht alle Programme für i386 optimiert kompiliert haben, sondern auf meine Bedürfnisse zugeschnitten haben.
uswusfMein Debian ist eigentlich so wie ich es haben moechte: Es funktioniert und upgrades kann ich ohne tagelanges Kompillieren in 10 Minuten einspielen.
Klar, das Wegfallen der langen Compilezeiten ist natürlich ein Vorteil von Debian; siehe FAQ.
Ausserdem gibt es keine Paketkonflikte und ich muss nicht immer dafuer beten, dass make bei der Kompillierung einer wichtigen Library nicht wegen Fehlern abreisst.
Das muss ich bei Gentoo stable auch schon lange nicht mehr, ich kann mich an den letzten Compilefehler ehrlich nicht mehr erinnern, da er schon so lange zurückliegt.
Ich moechte mit meinem Linux jedoch arbeiten und meine Zeit nicht mit dem Fixen von Fehlern und Kompillieren von Paketen vertroedeln.
Ich arbeite auf meinem System ebenfalls und Gentoo-Fehler suchen muss ich schon lange nicht mehr. Und ob im Hintergrund ein "nice -n 19 emerge -u world" läuft, merke ich dank der genialen Responsiveness unter Last von Linux2.6 eigentlich nur an der CPU-Auslastungsanzeige von GKrellm.
Daher sagte ich auch, dass wohl niemand (nicht einmal ein Stable) Gentoo auf einem Server nutzen wuerde, welcher nicht zu viel Freizeit hat.
Das stimmt auch nicht, Gentoo wird mittlerweile von vielen Leuten auf Servern eingesetzt.
Ich selbst habe Gentoo auf ein paar LAMP-Servern laufen, und klone diese Installation dann einfach so oft ich sie brauche.
Ginge mit Debian natürlich auch, aber dann hätte ich keine Möglichkeit, Use-Flags einzusetzen, was bei Servern sehr praktisch ist. Und da jeder halbwegs vernunftbegabte Admin sowieso nicht jedes seiner Systeme manuell aufsetzen wird, ist es mir auch egal, ob die Installation des Muttersystems eine oder sechs Stunden gedauert hat.Mit einem Debian Server kann ich upgrades on-demand einspielen ohne dass die Kunden es merken. Der Traffic zieht sich vllt. etwas laenger, falls viele Nutzer auf dem Server sind, danach ist aber auch alles ueberstanden. Bei Gentoo wuerde nicht der Traffic der durch das ziehen der Pakete verursacht wird das Problem sein, sondern die anschliessende Kompillierung.
emerge -B foobar im Rechenzentrum oder einem Rechenknecht Deiner Wahl und dann emerge -K foobar auf allen 20 Servern; keine große Sache.
Auf einem ausgelasteten Web-Server mit allerlei Diensten Packages zu kompillieren, da wuensche ich dir und den Nutzern viel Spass.
Dass das außer Frage steht, ist natürlich klar.
Ein System mit einem durchaus guten Package System, Stable und Binary basierend - faellt was auf?
Binary-basierend ist aber eben nicht immer von Vorteil, und genau wenn das der Fall ist, dann freue ich mich immer wieder über Gentoo.
(Obwohl ich nach wie vor auf den meisten von mir betreuten Servern ein Debian oder FreeBSD laufen habe, aber eben nur da, wo es gerade gut passt.)
-
also zur FHS konformitaet: /usr/kde und /usr/qt sind einfach schrecklich, nur weil die gentoo leute anscheinend keine lust hatten bessere loesungen zu finden....ich hab z.b. einen qt3 ebuild vor einiger zeit submitted der fhs konform ist und parallellinstallation erlaubt (auch beide qt versionen zum kompilieren nutzen), der bug wurde einfach ignoriert,ich sehs ja ein das es schwer ist bestehende strukturen zu aendern,aber wenigstens das kann man ja schreiben,weil so unwichtig ist das thema nun auch wieder nicht.
zur gentoo community,fuer alle die die seite noch nicht kennnen: www.funroll-loops.org
und sonst finde ich gentoo hat sehr viele gute ansaetze,aber es ist zu gross,sie sollten viele kleine/unwichtige pakete IMO entfernen,dann haben die entwickler auch mehr zeit sich um gentoo selbst zu kuemmern (entsprechenden bug hab ich auch ohne antwort gepostet...)
-
Mmhhh..ist ja interessant, wieviel Zeit Leute für Dinge haben, die sie nicht mögen.
-
*g* Das mit KDE bringst Du ernsthaft als Argument gegen Gentoo?
Ein aktuelles Debian unstable:
nman@kate ~ % which kmail /usr/bin/kmail
Ein aktuelles Gentoo:
nman@method ~ % which kmail /usr/kde/3.3/bin/kmail
Kannst Du mir erklären, was an /usr/kde/VERSION/bin/kmail schlechter sein soll als /usr/bin/kmail? Ersteres müllt mir wenigstens nicht mit k* mein /usr/bin zu.
thomas001 schrieb:
zur gentoo community,fuer alle die die seite noch nicht kennnen: www.funroll-loops.org
Ja, das is cool.
...sie sollten viele kleine/unwichtige pakete IMO entfernen,dann haben die entwickler auch mehr zeit sich um gentoo selbst zu kuemmern (entsprechenden bug hab ich auch ohne antwort gepostet...)
Ist doch klar, dass Dir niemand darauf antworten will; jedes Programm hat seine eigenen Maintainer, daher brächte es absolut nix, weniger Pakete zu haben.
Wenn Du was Gentoo-ähnliches mit weniger Paketen haben möchtest, dann schau Dir Yoper oder SourceMage-Linux an.
-
nachdem hier ja schon heftig diskutiert wird kann mir ein gentoo anhänger eventuell kurz was erklären ... (will mir nämlich demnächst gentoo installieren bzw. mal ausprobieren)
wenn ich bei der installation
emerge --fetchonly system
eingebe ... werden alle benötigten quellcodes heruntergeladen oder ???
und danach beiemerge system
muss nichts mehr heruntergeladen werden ... will nämlich keine 2 tage (so lang soll das ja dauern) meine inet verbindung nur zum instalieren nutzen ^^
also im prinzip "emerge --fetchonly system" dann netzwerkkabel abstecken und dann "emerge system" oder ???
-
eMpTy schrieb:
emerge --fetchonly system
eingebe ... werden alle benötigten quellcodes heruntergeladen oder ???
und danach beiemerge system
muss nichts mehr heruntergeladen werden ... will nämlich keine 2 tage (so lang soll das ja dauern) meine inet verbindung nur zum instalieren nutzen ^^
Sollte problemlos klappen
-
[0x[90]| schrieb:
Gentoo's Ziel ist es, aktuell zu sein.
ich denke, du solltest zuerst das hier lesen: http://www.gentoo.org/main/en/philosophy.xml
Ich hab beide Systeme gehabt und muss zugeben, dass ich mich für Gentoo entschieden hab, weil mir Debian viel zu langweilig, unnötig schwer (was zumindest die Installation betrifft) und langsam ging es mir auf den Sack. Ich hab immer wieder gehört "Gentoo ist noch schwerer als Debian" und da hatte ich Angst, dann hab ich die Dokus gelesen und das hat mich überzeugt, weil ich noch nie eine so gute Dokumentation gelesen hatte; ich fand Gentoo nicht schwer, einfach zu konfigurieren, einfach zu pflegen und hab unendlich viel über Unix/Linux gelernt, was ich bei Debian nicht machen konnte.
-
eMpTy schrieb:
wenn ich bei der installation
emerge --fetchonly system
eingebe ... werden alle benötigten quellcodes heruntergeladen oder ???
und danach beiemerge system
Wenn du Packate mittels emerge ziehst, dann werden die Sources unter /usr/portage/distfiles gespeichert. emerge --fetchonly lädt die Packate runter und speichert sie dort. D.h. wenn du emerge --fetchonly system ausführst, werden alle Packete runtergeladen, die portage beim "emerge system" installieren würde. Danach, wenn du nur emerge system eingibst, werden die Packate nicht mehr runtergeladen, weil sie schon in deinem Rechner vorhanden sind. Das ist der Sinn für --fetchonly.
Portage lädt die Sources runter, erst dann wenn sie sich nicht unter /usr/portage/distfiles befinden. Also die Antwort lautet ja.
also im prinzip "emerge --fetchonly system" dann netzwerkkabel abstecken und dann "emerge system" oder ???
ja genau, so ist es.
-
ok ... danke dann habe ich das richtig verstanden
... hab in letter zeit so meine problme sowas zu verstehen ^^
und jetzt wieder fröhliches weiter diskutieren ... ich lese gespannt mit
-
kleiner Nachtrag von Gestern abend:
Ein ach so stabiles debian testing/unstable kann ich recht einfach kaputt machen. Habe einfach dist-upgrade ausgeführt das der PC abgeschmiert ist.Mein MEPIS ist jetzt tot
(die locales lassen sich nicht mehr builden)
so rock stable ist unstable wohl doch nicht...
nur so als kleine denkanregung weil es mir gestern zufällig passiert ist...
-
ich hab auch seit nem halben jahr gentoo auf meinem desktop rechner und muss sagen, dass es zum teil echt ziemlich unstable ist! auf nem produktiv system wuerde ich es nicht einsetzen
nach jedem 2ten emerge update world ist irgendwas broken...
als letztes der xserver, ich musste dann meine nvidiatreiber unemergen und die von der nvidia homepage einspielen, mit den treibern aus portage ging gar nix mehr!
aber sonst ist gentoo wirklich richtig gut!
ich hoffe nur, dass bald glsa richtig in emerge eingebaut wird, damit man auch ein security only update des systems machen kann und nicht staendig ein neues X oder so bei emerge world update auftaucht
-
hmmm. ich mache emerge --sync && emerge -uva world täglich seit weiß ich nicht wie lange und hab noch nie Compiler Probleme gehabt. Die letzten die ich hatte, waren meine Schuld. Ich have ebenfalls eine nvidia karte und bei mir funktionieren die Treiber vom portage einfach perfekt. Mein System ist stabil, außer beim Compilieren geht es ein bisschen langsam (Pentium 3) aber sonst ist stabil wie ein Stein; ich war noch nie so zufrieden mit einem System gewesen, und das ich die Kontrolle über mein System hab und nicht umgekehrt, das mag ich, schließlich benutze ich den Computer und nicht der Computer mich.
-
Shade Of Mine schrieb:
kleiner Nachtrag von Gestern abend:
Ein ach so stabiles debian testing/unstable kann ich recht einfach kaputt machen. Habe einfach dist-upgrade ausgeführt das der PC abgeschmiert ist.Mein MEPIS ist jetzt tot
(die locales lassen sich nicht mehr builden)
so rock stable ist unstable wohl doch nicht...
nur so als kleine denkanregung weil es mir gestern zufällig passiert ist...
Aber natuerlich hast du da irgendwas falsch gemacht, vielleicht war Num-Lock an?
mfg
v R
-
Shade Of Mine schrieb:
so rock stable ist unstable wohl doch nicht...
Darum heißt es auch unstable und nicht stable.
-
supertux schrieb:
ich war noch nie so zufrieden mit einem System gewesen, und das ich die Kontrolle über mein System hab und nicht umgekehrt, das mag ich, schließlich benutze ich den Computer und nicht der Computer mich.
Das hat aber nichts mit gentoo zu tun, sondern mit Linux allgemein. Das du jetzt so'n Master bist, liegt eher daran, dass du dich entsprechend lange damit beschäftigt hast.
Mein MEPIS ist jetzt tot
btw, MEPIS != debian
debian rul0rt zwar viel mehr als gentoo, aber als stabiler würde ich's jetzt auch nicht bezeichnen
Liegt immer an der Sorgfalt des Package-Maintainers.
-
DrGreenthumb schrieb:
btw, MEPIS != debian
Sehe da keinen grossen Unterschied. Willst du ihn mir erklaeren? Schliesslich lade ich 90% der Pakete (wenn nicht sogar mehr) von offiziellen Debian Mirrors runter...
-
Shade Of Mine schrieb:
Willst du ihn mir erklaeren? Schliesslich lade ich 90% der Pakete (wenn nicht sogar mehr) von offiziellen Debian Mirrors runter...
Da siehst du's doch, ich lade 100% von offiziellen Debian-Mirrors runter
Knoppix basiert auch auf Debian, würde ich aber nicht als Debian bezeichnen. Wer weiß, wo da und bei MEPIS überall rumgepfuscht wurde. Und ausserdem haben die Pakete nichts mit der "Distributions-Stabilität"(*) zu tun. Einzelne Pakete können immer hin sein.
Ich will jetzt hier übrigens nicht sagen, dass dir sowas bei 'nem echten Debian nicht passieren kann.
siehe zum Beispiel Debian Stable. Wer meint, die Pakete dort sind alle perfekt, wird sich aber wundern. "Stabilität" heißt offenbar nicht, dass Programme keine Bugs haben, sondern nur dass es "keine" Sicherheitslücken gibt. Sowas wie zB. mc oder der Konqueror, sprühen nur so von uralten Bugs (die sich zB. auch mal in einem Absturz auswirken) wo sie woanders längst behoben sind.