PISA und die Mehrwertsteuer
-
Hallo meine Lieben (und LiebenInnen),
nachdem ich jetzt heute den ganzen Tag mit der Mehrwertsteuererhöhung gequält wurde, muß ich mir Luft machen und mich beschweren. Es interessiert ja keinen, aber ich muß es posten, sonst platze ich *buff*.
Nachdem sogar ARD-Nachrichtensender verkündigen "die Mehrwertsteuer ... um 3% erhöht und damit fast alle Produkte ab Januar ... 3% teurer" bißchen Nachhilfe.
Die Mehrwertsteuer von heute 16% wird um 3 ProzentPUNKTE erhöht, auf 19%. Würde sie um 3% erhöht, so wäre sie nämlich auf 16,48% geklettert - ein deutlicher Unterschied.
Weiterhin - ein Artikel wird nicht 3% teurer. Kostet eine Packung Kosmetik heute inkl. 16% MwSt nämlich 50 EUR, so kostet sie künftig 50 : 1,16 * 1,19 = 51,29 EUR. Und das sind - oh Wunder - "nur" 2,6% mehr.
Aber keine Panik, die ARD versteht das auch nicht.
-
^^
-
wer hat nochmal vorgerechnet, daß 2% von diesen 3% (hehe) dazu führen, daß die lohnnebenkosten um 2% sinken?
-
Ach, noch schlimmer sind die Menschen die meinen, dass ein Artikel ohne Mehrwertsteuer 16% billiger wäre
-
welche es durchaus gibt. womit belegt wäre, dass ein beträchtlicher teil von deutschlands bevölkerung als durchaus kontraproduktiv oder zumindest nicht ganz so helle zu bezeichnen wäre.
was ja auch mit dem bildungswesen zusammenhängen könnte.
insgesamt -> deutschland geht den bach runter, der rest der welt auch...
es wird nicht besser und erst recht nie wieder guttragisch ist nur, wenn man auf der seite der denkenden bevölkerung steht und das ganze versteht...
dann fühlt man sich doch teilweise echt shice!
-
LUZA schrieb:
insgesamt -> deutschland geht den bach runter, der rest der welt auch...
es wird nicht besser und erst recht nie wieder gutDieser Prozess zeichnet sich schon lange ab (ich habe gehört schon in der Antike vertraten einige diese Meinung, bevölkerungstechnisch gesehn)
-
BloodLord schrieb:
LUZA schrieb:
insgesamt -> deutschland geht den bach runter, der rest der welt auch...
es wird nicht besser und erst recht nie wieder gutDieser Prozess zeichnet sich schon lange ab (ich habe gehört schon in der Antike vertraten einige diese Meinung, bevölkerungstechnisch gesehn)
Natürlich. Und dann maßt der Typ sich auch noch an zu glauben, er gehöre zum denkenden Teil der Bevölkerung.
-
Wieso ?
3% Punkte sind doch Ok, hätte schlimmer kommen könnenrb
-
Mal jetzt rein theoretisch ... könnte man nicht auf Dauer die Wirtschaft mehr ankurbeln, wenn man die MwSt senkt, somit die Leute zum Kaufen anregt, und auf Dauer mehr davon provitiert, als wenn man die MwSt erhöht, und somit die Leute quasi zum Sparen "zwingt" ?!
Und ich meine bei dem Schuldenberg, den Deutschland momentan hat, spielt es wohl kaum eine Rolle, wenn man am Anfang gewissen Verluste durch ein Senken der MwSt erhält. Oder was meint ihr dazu !?
-
Du glaubst doch nciht wirklich das die leute sparen! Die kaufen nciht mehr oder weniger wenn die MWST sinkt oder steigt. Die brauchen immer dasselbe. Vll. kurzzeitig, aber langfristig pendelt sich der verbrauch wieder auf den alten wert ein. Nur freunde macht man sich damit nciht
-
guard schrieb:
Mal jetzt rein theoretisch ... könnte man nicht auf Dauer die Wirtschaft mehr ankurbeln, wenn man die MwSt senkt, somit die Leute zum Kaufen anregt, und auf Dauer mehr davon provitiert, als wenn man die MwSt erhöht, und somit die Leute quasi zum Sparen "zwingt" ?!
nein nein nein, wenn man steuern erhöht, dann steigen ganz automatisch auch die einnahmen. andererseits würden die einnahmen dramatisch sinken, senkte man die steuer. (denk nicht ich, denken die politiker, die es in der hand zu haben scheinen)
guard schrieb:
Und ich meine bei dem Schuldenberg, den Deutschland momentan hat, spielt es wohl kaum eine Rolle, wenn man am Anfang gewissen Verluste durch ein Senken der MwSt erhält. Oder was meint ihr dazu !?
ich meine dazu: guard for chancelor!!! ich weiß nicht, was du sonst machst/kannst, aber du denkst schonmal weiter als alles, was bisher gewählt wurde. der rest kommt dann ganz von selbst bei dir.
-
guard schrieb:
Mal jetzt rein theoretisch ... könnte man nicht auf Dauer die Wirtschaft mehr ankurbeln, wenn man die MwSt senkt, somit die Leute zum Kaufen anregt, und auf Dauer mehr davon provitiert, als wenn man die MwSt erhöht, und somit die Leute quasi zum Sparen "zwingt" ?!
Und ich meine bei dem Schuldenberg, den Deutschland momentan hat, spielt es wohl kaum eine Rolle, wenn man am Anfang gewissen Verluste durch ein Senken der MwSt erhält. Oder was meint ihr dazu !?
rein praktisch sollen Steuern was Steuern ...
Die Mehrwertsteuer zum Beispiel soll dafür sorgen, daß weniger Mehrwert geschaffen wird ...
-
RED-BARON schrieb:
rein praktisch sollen Steuern was Steuern ...
Nettes Wortspielchen, das ich natürlich nicht unkommentiert lassen kann:
Althochdeutsch stiura (Altsächsisch heristiuria "Sold"), Mittelhochdeutsch stiur(e) die Bedeutung ist zunächst "Stütze, Unterstützung" seit mittelhochdeutscher Zeit auch "Steuer" im heutigen Sinn.
-
minhen schrieb:
RED-BARON schrieb:
rein praktisch sollen Steuern was Steuern ...
Nettes Wortspielchen, das ich natürlich nicht unkommentiert lassen kann:
Althochdeutsch stiura (Altsächsisch heristiuria "Sold"), Mittelhochdeutsch stiur(e) die Bedeutung ist zunächst "Stütze, Unterstützung" seit mittelhochdeutscher Zeit auch "Steuer" im heutigen Sinn.... und seit neuhochdeutscher Zeit auch "Reform" im gestrigen Sinn.
- der Staat stützt sich auf Reformen
- der Staat reformiert das Reformsystem.
- Jahresreformerklärung
- usw.mfg
RB
-
Marc++us schrieb:
"die Mehrwertsteuer ... um 3% erhöht
Man sollte noch ergänzen, dass nicht die Mehrwertsteuer erhöht wird, sondern nur die für Konsumgüter!
Also, alle anderen Dinge (z.B. Lebensmittel) werden nicht teuerer! Somit wird sich für die meisten Leute, welche am Existenzminimum leben (davon gibt es leider zu viele) sich faktisch fast nichts erhöhen.
Das wird bei der ganzen Diskussion leider fast nie erwähnt.
-
Jochen Kalmbach schrieb:
Marc++us schrieb:
"die Mehrwertsteuer ... um 3% erhöht
Man sollte noch ergänzen, dass nicht die Mehrwertsteuer erhöht wird, sondern nur die für Konsumgüter!
Also, alle anderen Dinge (z.B. Lebensmittel) werden nicht teuerer! Somit wird sich für die meisten Leute, welche am Existenzminimum leben (davon gibt es leider zu viele) sich faktisch fast nichts erhöhen.
Das wird bei der ganzen Diskussion leider fast nie erwähnt.Arme Leute müssen auch heizen und Heizöl o.ä. gehört nicht zu der 7% Gruppe.
Das Zeug ist eh schon so verdammt teuer...
-
Ich finds auch "lustig", wie man immer vorgerechnet bekommt, das dieses Geld dorthin fließt.
In Deutschland gibts nur einen großen Steuertopf, davon wird alles bezahlt. Da schaut niemand nach was wofür eingenommen wurde ... .
Man muss ja nur mal schauen, wohin die Ökosteuer "fließt".
-
fließen ...
Hi,
Nicht nur die Mehrwertsteuer wird ja angehoben, auch noch ne Menge anderer
Sachen zur Ungunst des Volkes manipuliert ... Sinn und Zweck ohne Wertung.Aber:
die aktuelle Reise führt das Merkel nach China und da kommt nun sowas durch
den Ticker:... eine Vereinbarung über eine Machbarkeitsstudie zur Zusammenarbeit beim
Biodiesel ...Wohlbemerkt wird auch Biodiesel nun bei uns besteuert ab August ...
Wäre AEG und Siemens nicht besser beraten gewesen für den Transrapid Kesselwagen zu konzipieren ?D, hat es nicht fertig gebracht in 20 Jahren den fertigen Transrapid bei uns
eine Referenzstrecke zu spendieren, aber kräftig in China subventionieren !Jetzt werden die unsrigen Biodieselproduzenten in die Enge getrieben und im gleichen Atemzug, keine 2 Tage später, den Chinesen ne Zusammenarbeit
angeboten.Warscheinlich um Biodiesel, dessen Produktion sich hier nicht mehr rechnet mit Steuer, billig in China einkaufen zu können.
Sicher bekomen die auch ne Produktionsstätte spendiert ...
Jetzt ist mir auch klar wozu der Peer die Steuermillionen braucht, China ...
-
In D läuft etwas ganz anderes schief. Es ist nicht die Umsatzsteuer.
In Ö. ist sie schon ewig bei 20% und Ö. steht vom Arbeitsmarkt aus gesehen viel besser da als D.
Das liegt sicher nicht daran das Ö. 7 Mill. Einwohner hat.
In Ö. bekommt man auch 14 Monatsgehälter wobei das 13. und 14. minder besteuert wird. Weihnachtsgeld z.B. bekommt man fast 1 zu 1 zum Bruttoverdienst da hier nur Sozialabgaben fällig sind.
Man kann eigentlich Ö. mit D. sehr gut vergleichen weil es beides Länder ohne nennenwerte Bodenschätze sind.
Ich sehe hier z.B. den großen Unterschied in der Bildung.
Der durchschnittliche Facharbeiter beginnt seine Ausbildung mit 15.
In D. ist es oft so das das Alter ab Ausbildungsbeginn sehr viel höher liegt.
Es gibt ja die Diskussion warum es in D. so wenig Kinder gibt.
Eben weil Kinder sehr teuer sind.
Es beginnt schon bei den Windeln. Hab ihr euch schonmal ausgerechnet was ein Kind im MOnat an Windeln verbraucht und wieviel man dafür alleine an Steuer bezahlt. Da gibt es Produkte die sicher nur zum Vergnügen sind welche dann keine dezeit aktuelle 16% Umsatzsteuer haben.Wieviele von diesen 5 Mill. Arbeitslosen haben keine Ausbildung?
Wieviele kommen nach welche keine Ausbildung haben.
Die Jugend (nicht pauschal) kümmert sich nurmehr ums Vergnügen weil es keine Perspektiven mehr sieht. Die Perspektiven sind aber nicht da weil sie keine Ausbildung machen. Ein Teufelskreis.
Dies sind einige wenige Dinge die hier falsch laufen.
Aktuell steitet man über die 40 Stundenwoche im öffentlichen Dienst.
Dabei denke diese das es ihnen so schlecht geht. Fast sicherer Arbeitsplatz, 30 und mehr Tage Urlaub, etc.
Ich habe selbst nur 20 Tage Urlaub im Jahr weil ich eben nicht in einem Tarifvertrag bin. Arbeite min. 40 Stunden.Jetzt rechnet euch mal aus was diese Streik um die 18 Minuten am Tag für einen Volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet.
Alleine das Sperren des Elbtunnels (Streik) und der Stau kosten Volkswirtschaftlich Millionen.
Wenn es nach mir geht würde ich diese Leute sofort Entlassen und diese Bereiche privatisieren.
-
Die Überlegungen sind nicht falsch. Aber D und Ö kann man nicht vergleichen, weil Österreich wohl kaum 70Mrd. pro Jahr nur an Zinsleistungen im Bundeshaushalt verkraften muß (2. größter Etat nach dem Sozialen)!
Ferner gibt es in Ö wohl kaum so gewaltige Transferleistungen wie bei uns. Seit der Wiedervereinigung wurden 0,750 Billionen EUR in die neuen Länder gepumpt (kam mal in einem 3teiler vor einiger Zeit zur Frage, warum wir heute da stehen, wo wir stehen). Da möchte ich mal den Rest von Europa sehen, wie dort die Haushalte aussehen würden.
Mit 70Mrd Zinszahlungen könnte man einiges anstellen und viel in die Wirtschaft investieren, wie das früher mal möglich war, als man in der Politik nur das ausgab, was man einnahm!
Bezüglich der Bildung kann ich Unix-Tom zustimmen. Wir haben ein gesellschaftliches Problem: wir sind zu fett geworden, weil wir vom Erfolg unserer Eltern/Großeltern gezeehrt haben. Wenn ich an meine Großeltern denke: die hatten nie viel Geld, haben brav ihre Steuern und Abgaben gezahlt und sich ordentlich benommen. Sie waren nicht hochgebildet, konnten aber noch Gedichte und Lieder aus ihrer Schulzeit rezitieren! Sie hatten Ehrgefühl, waren für das, was sie hatten, dankbar, zauerdeten nicht, weil der Nachbar sich ein Auto leisten konnte und sie sich "nur 3 Kinder". Sie scheuten sich davor, der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen und aus - in meiner Sicht richtigem - Stolz nicht damit beschäftigten, wo sie was wie günstig abstauben und beantragen können. Sie mußten nicht am Wochenende auf zig "kostenpflichtige" Veranstaltungen und in der Welt herumreisen, um ihrem Leben einen Sinn zu geben. Ein Fernseher wurde nicht weggeworfen, nur weil er schon 5 Jahre alt war oder Videotext erfunden wurde. Ging etwas kaputt, wurde es repariert und nicht weggeworfen. Wer läßt heute denn noch kleinere Dinge reparieren?
Das sind Tugenden, mit denen Deutschland nach dem Krieg wieder groß geworden ist. Mit tun und nicht mit: viel Geld, wenig Arbeit, 2mal im Jahr für 499€ Vollpension je 2 Wochen in Urlaub und wehe, man wird dort nicht bedient, wie man selber andere nie bedienen würde!
Unser Sozialstaat lebt seit langem über seine Verhältnisse. In einem Land, das nicht in der Lage ist, die Erdbeeren, den Spargel und die Weintrauben mit einheimischen Arbeitskräften zu ernten, wo die Müllabfuhr/Straßenreinigung überwiegend Ausländersache ist und Arbeitslose lieber HartzIV in Kauf nehmen, ggf. nebenher noch Schwarz zuarbeiten, ist gehörig etwas oberfaul.
Natürlich sind nicht allein die Arbeitslosen schuld. Es ist die Einstellung, die wir an den Tag legen. Bloß nicht zuviel arbeiten. Ja nichts verändern, nur nichts wegnehmen, keine Schnellstrasse vor der Haustür, aber jeden Käse mit dem Auto erledigen! Wir denken nur nach an Konsum und definieren uns überwiegend über das, was wir konsumieren, nur weil uns ein paar blöde einreden, daß das heute so sein muß. Nie waren die Deutschen auch privat so hoch verschuldet wie in unserer Zeit... Mein Rat: zurück zur Bescheidenheit! Weg mit überflüssigem Schnickschnack! Handys braucht fast niemand, Schuluniformen machen Schüler so gleich, wie sie sein sollten, Gesetze müssen wieder durchgesetzt werden, Pünktlichkeit ist eine Tugend und keine Persönlichkeitsstörung, Steuerzahlen und Einsatz für den Arbeitgeber keine Dummheit!