was denkt ihr über die Vorfälle in Mügeln?



  • Undertaker schrieb:

    man muss selber kein heiliger sein, um missstände anzuprangern. viel schlimmer finde ich leute, die versuchen, nazi-straftaten zu relativieren (es gibt auch türken-gangs, die deutsche vekloppen. auf dorffesten ist sowas normal. etc...)
    und antifaschisten 'keine ahnung' vorhalten, um ihre argumente zu entkräften. mit solchem vehalten, zeigt man doch nur, dass man mit dem glatzen-pack sympathisiert und nur selber keine rassistischen gewaltaktionen startet, weil man angst vor strafrechtlichen konsequenzen hat. 😡

    Du hast Recht, man darf es natürlich nicht relativieren, indem man sagt, dass die anderen es genauso machen - ich hab es ansatzweise selber getan aber teilweise bin ich einfach frustriert:
    Mehr als einmal die Woche lese ich in der örtlichen Zeitung, dass wieder eine Bande arabischer oder türkischer Jugendlicher vor irgendeiner Disko mit Schlagstöcken ein Massaker veranstaltet hat. Ein Lehrer-Kollege von meinem Papa hat einem türkischen Schüler in der Schule ein Messer weggenommen, danach haben ihm seine Eltern mit Schlägen gedroht. Die Schwester meiner Freundin hat viel mit Arabern zu tun, alle mit einer dicken Deutschen verheiratet, eine (feste) Freundin nebenher, auf dem Bau schwarz arbeiten und ALG kassieren. Ich gehe Gewalt grundsätzlich aus dem Weg, bin aber bisher 5 mal doof angemacht worden, wo es oft nicht weit zu einer Schlägerei war - jedesmal von einer Gruppe Russland-Deutscher. Mein Cousin (andere Stadt) ist kürzlich mit gebrochenen Gliedmaßen im Krankenhaus gelandet, weil er nicht schnell genug vom Sportplatz runter war. Usw usf.
    Das hat zwar nichts mit Rassismus zu tun, aber bei solchen Sachen komme ich mir manchmal hilflos vor, da krieg ich einen Hals. Das hat aber auch nichts mit Türken oder Arabern generell zu tun, meine Tante hat einen Türken geheiratet, der einer der herzlichsten Menschen überhaupt ist, mit supernetter Familie! Es ist nur, dass man bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund oft eher Gewaltbereitschaft begegnet - und das will man auch mal thematisiert haben. Wenn ich hier die Posts lese, geht es einigen wahrscheinlich ähnlich.



  • Hallo

    Das es Gewaltproblem bei Jugendlichen mit igrationshintergunf gibt, bezweifelt ja keiner ernsthaft. In der Regel handelt es sich aber nicht um rassistische Gewalt.

    chrische



  • Und wo ist da jetzt der wirkliche Unterschied? Denkst du etwa, dass es der Großteil der Neonazis hier *tatsächlich* diese Nazi-Überzeugung haben?
    Für mich macht das keinen wirklichen Unterschied, und das ist eigentlich auch das was ich am Anfang nur sagen wollte. Man sollte aufhören zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen zu unterschieden. Es gibt Arschlöcher und es gibt normale Menschen. Das gilt sowohl für Ausländer als auch für Deutsche. Und genau deswegen finde ich es scheisse jetzt mit Rassismus und weiß der Geier was anzufangen. Dieser Vorfall wird aber nur deswegen so hochgepusht, weil Deutsche Ausländer vermöbelt haben. Plötzlich spricht wieder jeder von den bösen Rassisten...
    Wenn wir ein Rassisten-Problem haben, dann haben wir umgekehrt genauso ein Ausländerproblem, nur dass dieses nie soo thematisiert werden würde, da es wesentlich unangenehmer ist.



  • nep schrieb:

    Man sollte aufhören zwischen Deutschen und Nicht-Deutschen zu unterschieden. Es gibt Arschlöcher und es gibt normale Menschen. Das gilt sowohl für Ausländer als auch für Deutsche.

    so ist es 👍

    nep schrieb:

    Dieser Vorfall wird aber nur deswegen so hochgepusht, weil Deutsche Ausländer vermöbelt haben. Plötzlich spricht wieder jeder von den bösen Rassisten...

    dass rassistisch motivierte verbrechen, wenn sie in deutschland passiert sind, international viel aufsehen erregen, liegt auch ein bischen an der deutschen vergangenheit. damit müssen wir leider leben aber gerade deshalb sollten wir auch zusehen, dass sowas hier nicht vorkommt (z.b. durch knallharte strafen und verbote gegen rechts, verbot von clubs wie der npd, kein demonstrationsrecht für glatzen, bessere aufklärung, etc.). wenn rechtsextremismus genau so geächtet wird, wie z.b. kinderpronografie, dann handelt der staat nur im eigenen interesse (ansehen in der welt).
    🙂


  • Mod

    Undertaker schrieb:

    kein demonstrationsrecht für glatzen,

    Sowas wäre völlig inakzeptabel.



  • Undertaker schrieb:

    verbot von clubs wie der npd, kein demonstrationsrecht für glatzen, bessere aufklärung

    Wenn der Großteil der Bevölkerung "aufgeklärt" ist, brauchen wir doch gar keine Verbote. Die latschen einfach in der Gegend umher, brüllen ihren Unsinn und gut ist. Nicht vergessen: Es gibt immer Gegendemos mit mehrfacher Teilnehmerzahl, und die würden auch wegfallen.
    Demonstrationsverbot und Vereinsverbot gehen auch nur in die Richtung "das Böse ausblenden". Aber weg ist "das Böse" davon noch lange nicht.
    Zomg, ich sehe grad in den Nachrichten, einige SPD-Funktionäre wollen ein neues Verbotsverfahren...



  • Marc++us schrieb:

    Undertaker schrieb:

    kein demonstrationsrecht für glatzen,

    Sowas wäre völlig inakzeptabel.

    warum? wegen gleichberechtigung? ich finde, man sollte ihnen jede möglichkeit nehmen, ihre schwachsinnigen parolen und idiotischen 'lösungsvorschläge' an die öffentlichkeit zu bringen. ich hab' z.b. noch nie von einer pro-kinderschändung demo von pädophilen gehört. würden die sich niemals wagen und genau so sollten sich die rechten fühlen: isoliert und verachtet.

    scrub schrieb:

    Demonstrationsverbot und Vereinsverbot gehen auch nur in die Richtung "das Böse ausblenden". Aber weg ist "das Böse" davon noch lange nicht.

    das nicht, aber die gefahr besteht, dass sie durch demos und zugelassene vereine ihr süppchen kochen und sympathisanten gewinnen können. es gibt, trotz aufklärung, genug (zu viele) die auf diesen mist hereinfallen.



  • Hallo

    Also Demonstrationsverbote und Parteienverbote halte ich auch nicht für den richtigen Weg. Man sollte sich schon den Dämonen stellen und sie mittels Intelligenz und demokratischer Überzeugungskunst bekämpfen.

    chrische



  • Undertaker schrieb:

    ... und genau so sollten sich die rechten fühlen: isoliert und verachtet.

    Wenn man bedenkt, dass die oft mit nur einer handvoll Leuten demonstrieren, dafür aber zigtausend Gegendemonstranten die Straßen füllen - ich würde mich ziemlich isoliert fühlen 😃



  • nep schrieb:

    Und wo ist da jetzt der wirkliche Unterschied? Denkst du etwa, dass es der Großteil der Neonazis hier *tatsächlich* diese Nazi-Überzeugung haben? ...

    Das macht keinen Unterschied, solange sie nur den "richtigen" Leuten ihre Stimme geben. Im NS-Deutschland war auch nicht jeder ein Nazi.



  • chrische5 schrieb:

    Also Demonstrationsverbote und Parteienverbote halte ich auch nicht für den richtigen Weg. Man sollte sich schon den Dämonen stellen und sie mittels Intelligenz und demokratischer Überzeugungskunst bekämpfen.

    das parteiverbot der nsdap hatte die faschos in den 20'er jahren auch ziemlich geschwächt, sie zerfielen in splittergruppen, die sich gegenseitig anzickten. leider wurde das verbot etwas später wieder aufgehoben und hitler begnadigt, was ein sehr grosser fehler war (wie wir alle wissen).



  • Hallo

    Undertaker schrieb:

    chrische5 schrieb:

    Also Demonstrationsverbote und Parteienverbote halte ich auch nicht für den richtigen Weg. Man sollte sich schon den Dämonen stellen und sie mittels Intelligenz und demokratischer Überzeugungskunst bekämpfen.

    das parteiverbot der nsdap hatte die faschos in den 20'er jahren auch ziemlich geschwächt, sie zerfielen in splittergruppen, die sich gegenseitig anzickten. leider wurde das verbot etwas später wieder aufgehoben und hitler begnadigt, was ein sehr grosser fehler war (wie wir alle wissen).

    Naja aber eine Gleichsetzung der Weimarer Republik und der heutigen Zeit hält wohl einer näheren Betrachtung nicht Stand.

    chrische



  • chrische5 schrieb:

    Naja aber eine Gleichsetzung der Weimarer Republik und der heutigen Zeit hält wohl einer näheren Betrachtung nicht Stand.

    das stimmt, trotzdem scheinen verbote in der hinsicht sehr effektiv zu sein.
    es ist schon ein 'kleiner' unterschied, ob man es mit einer regulären partei zu tun hat (die z.b. an wahlen teilnehmen kann), oder einem verbrechersyndikat, das solche rechte nicht hat.


  • Mod

    Undertaker schrieb:

    würden die sich niemals wagen und genau so sollten sich die rechten fühlen: isoliert und verachtet.

    Und wozu brauchst Du dann ein Verbot?

    Abgesehen davon, Isolation und Verachtung schafft bei dieser Gruppe ein Elitedenken, was sicherlich kaum hilfreich ist.



  • Verbote sind sicher nicht die Lösung, wie auch schon gesagt. Man muss das Problem einfach aktiv angehen.

    Bzw. würde ein Verbot IMHO sogar eher das Gegenteil bewirken. Die NPD würde im Untergrund verschwinden und hätte bestimmt noch einen größeren Zulauf als bisher (da verboten). Zudem wäre es noch schwerer sie zu überwachen.



  • Marc++us schrieb:

    Abgesehen davon, Isolation und Verachtung schafft bei dieser Gruppe ein Elitedenken, was sicherlich kaum hilfreich ist.

    [/quote]
    das elitedenken haben die auch jetzt schon.

    nep schrieb:

    Man muss das Problem einfach aktiv angehen.

    ja, aber man sollte es nicht als sportlichen wettkampf mit fairen mitteln sehen (politische wortgefechte, plenarsitzungen, wahlkämpfe, usw.), sondern es geht um die beseitigung einer realen gefahr.

    nep schrieb:

    Bzw. würde ein Verbot IMHO sogar eher das Gegenteil bewirken. Die NPD würde im Untergrund verschwinden und hätte bestimmt noch einen größeren Zulauf als bisher (da verboten). Zudem wäre es noch schwerer sie zu überwachen.

    dass sie im untergrund einen grösseren zulauf hätten, würde ich mal bezweifeln. einer legalen partei beizutreten ist viel einfacher, als sich einer verbotenen organisation anzuschliessen.
    was die überwachung angeht: ich glaube eher, das gegenteil wäre der fall. je mehr möglichkeiten sie haben, desto eher können sie sich einer überwachung entziehen.



  • Undertaker:
    Du bist pseudomoralistisch, extremistisch und imho unfähig, eine objektive Meinung zu entwickeln. Und genau solches Verhalten führte zum Genozid.



  • Hallo

    krabbels schrieb:

    objektive Meinung zu entwickeln. Und genau solches Verhalten führte zum Genozid.

    Objektive Meinung. Sehr schön gesagt. 😃 Man sollte mit solchen sinnfreien Vergleichen wirklich sehr vorsichtig sein.

    chrische



  • Deshalb "In my humble/honest opinion".
    Irgendwie klingt vieles er schreibt unüberlegt und frei aus dem Bauch heraus.



  • Für mich klingt das eher so, als hätte er keinerlei Ahnung wie manche Dinge im Leben tatsächlich ablaufen. Internet nun mal != richtiges Leben.


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