Microsofts Einbuße



  • DEvent schrieb:

    Welchen Nachteil haettest du, wenn Win, Linux und Mac gleiche Marktanteile hatten?

    Der Kunde muss dann jedesmal gucken, ob einer der Anbieter noch was verkaufen darf damit die Marktanteile gewahrt bleiben.



  • Diese Diskussionen um den "gerechten" Preis und die Güte dieses oder jenes Produktes ist doch Blödsinn.
    Auch müsst ihr Daniel E. und Co. recht geben, dass es keine staatliche oder sonstwelche Verpflichtung gibt MS Produkte zu nutzen. (Alteingesessene Gewohnheiten (siehe MS Office Dokumente austauschen) kann man nicht als Verplichtung zählen). Und die freien Konkurrenten sind jedermann zugänglich.

    Die einzige Frage die bleibt ist, ob eine Marktbeherrschende Stellung in *einem* Segment, die dazu führt sich Vorteile in einem *anderen* Marktsegment zu verschaffen, geduldet werden soll oder nicht. Und die Frage ist durchaus berechtigt.



  • scrontch schrieb:

    Diese Diskussionen um den "gerechten" Preis und die Güte dieses oder jenes Produktes ist doch Blödsinn.
    Auch müsst ihr Daniel E. und Co. recht geben, dass es keine staatliche oder sonstwelche Verpflichtung gibt MS Produkte zu nutzen. (Alteingesessene Gewohnheiten (siehe MS Office Dokumente austauschen) kann man nicht als Verplichtung zählen). Und die freien Konkurrenten sind jedermann zugänglich.

    Ursprünglich hat sich hier niemand über den Preis beklagt, sondern über Daniel E.'s Behauptung, MS Office sei konkurrenzlos günstig.

    scrontch schrieb:

    Die einzige Frage die bleibt ist, ob eine Marktbeherrschende Stellung in *einem* Segment, die dazu führt sich Vorteile in einem *anderen* Marktsegment zu verschaffen, geduldet werden soll oder nicht. Und die Frage ist durchaus berechtigt.

    Naja, nicht die einzige Frage. 😉

    Eine marktbeherrschende Stellung sollte auch nicht genutzt werden um De-facto Kommunikationsstandards zu setzen, die nicht richtig kopierbar sind. (OpenOffice z.B. unterstützt die alten Microsoft-Formate ja nicht perfekt.)



  • SeppSchrot schrieb:

    Der Unterschied ist hier aber, dass die Alternative Wartburg und zeitweise Mazda teurer war als der "Monopol" Trabi.

    Also kann man hier ja argumentieren, Trabi sei verbreitet gewesen, weil er am ehesten bezahlbar gewesen sei.

    Artchi schrieb:

    SeppSchrot schrieb:

    Also kann man hier ja argumentieren, Trabi sei verbreitet gewesen, weil er am ehesten bezahlbar gewesen sei.

    👍 😃 Genau das was hier die MS-Gegner fordern. Das sich nach Möglichkeit das billigere durchsetzt. Auch wenns schlechter ist? Das war beim Trabi der Fall.

    Glückwunsch! Ihr seid gerade dabei mit Artchis Sicht der Dinge der DDR ein funktionierendes System von Angebot und Nachfrage nachzuweisen. Das ist genau das Problemchen mit Artchis Argument, um das es mir geht.

    Artchi schrieb:

    Dokumente an Kunden, werden meistens eh im RTF- oder PDF-Format raus geschickt. Die kann eigentlich jeder lesen, selbst auf nem unbekannten Acorn-RISC-OS-System gibts dafür Viewer.

    Meistens sind MS-Office-Dokumente eher Firmen-interne Angelegenheit. Deshalb verstehe ich das Problem der 90% nicht. Was interessiert mich, was der Rest der Welt intern für Office-Formate benutzt? Wenn man Daten mit anderen Firmen austauscht, kann man sich auf ein Nicht-MS-Office-Format einigen. Viele Firmen fordern heute sogar PDF, selbst wenn sie intern MS-Office einsetzen.

    Ich weiß, ich sagte es schon einmal, aber ich muss es wohl noch einmal sagen: du bist nicht die Welt.
    Ich habe einmal in einem Studentjob gearbeitet, bei dem es mein Job war, Stellenanzeigen von Firmen entgegenzunehmen, auszudrucken, auszuhängen und auch als PDF online zu veröffentlichen. Ich hatte dort Kontakt mit wirklich sehr vielen verschiedenen Firmen (von Burger King über Novartis zu Intel). Und praktisch alle Firmen haben uns fast ausschließlich DOC-Dateien geschickt. Obwohl sie explizit angehalten waren, PDFs zu schicken, weil uns das eben das Konvertieren ersparte. Dennoch schickten wohl deutlich an die 90% ihre Anzeigen eben als DOC-Dateien. Nur ein geringer Teil der Firmen, vielleicht maximal 10% nutzten PDF. So sieht die Welt da draußen aus ...
    Wenn ich schon am erzählen bin, von Microsoft (!!) bekamen wir einmal eine Stellenausschreibung als Bitmap-Datei. Ich weiß nicht, wer das dort verbrochen hatte, aber das hat definitiv den Vogel abgeschoßen. Übrigens habe ich in den zwei Jahren, die ich u.a. dort jobbte, nie eine Datei irgendeines anderen Office-Programms zu sehen bekommen.
    Wie gesagt, so sieht die Welt da draußen aus, wenn man es nicht mit ITlern oder Technikern zu tun hat. Und das ist dummerweise auch die Mehrheit der Menschen.



  • Mr. N schrieb:

    Eine marktbeherrschende Stellung sollte auch nicht genutzt werden um De-facto Kommunikationsstandards zu setzen, die nicht richtig kopierbar sind.

    Die Meinung kann ich aber auch nicht teilen.
    Das Dateiformat ist untrennbarer Bestandteil des Office-Produktes und es gibt keinen Grund warum dem Hersteller diesbezüglich irgenwelche Auflagen gemacht werden müssten.
    Ob es sich dann als "De-fakto" Standard durchsetzt hängt einzig und allein vom Erfolg des Gesamtproduktes ab.
    Und da Office nicht mit dem OS gebundelt wird greift der Einwand der erleichterten Marktzutrittsbremsen hier nicht.
    Andere Konkurrenten hätten (und haben) sehr wohl eigene Formate anbieten können.



  • scrontch schrieb:

    Mr. N schrieb:

    Eine marktbeherrschende Stellung sollte auch nicht genutzt werden um De-facto Kommunikationsstandards zu setzen, die nicht richtig kopierbar sind.

    Die Meinung kann ich aber auch nicht teilen.
    Das Dateiformat ist untrennbarer Bestandteil des Office-Produktes und es gibt keinen Grund warum dem Hersteller diesbezüglich irgenwelche Auflagen gemacht werden müssten.
    Ob es sich dann als "De-fakto" Standard durchsetzt hängt einzig und allein vom Erfolg des Gesamtproduktes ab.
    Und da Office nicht mit dem OS gebundelt wird greift der Einwand der erleichterten Marktzutrittsbremsen hier nicht.
    Andere Konkurrenten hätten (und haben) sehr wohl eigene Formate anbieten können.

    Ein Dokumentenformat hat doch ein primäres Ziel: lesbar sein. Das will der Kunde. Microsoft aber nicht, weil es seine marktbeherrschende Stellung pflegen muss.

    Falls Microsoft aber mit seiner ISO-Bestechung erfolgslos bleibt, könnte sich das Problem von selbst lösen.



  • Für Dokumentenaustausch, gibt es seit ewigkeiten RTF von MS. Wer die RTF-Spezifikation gelesen hat, weiß das RTF offiziell als "Dokmenten-Austausch-Format" gedacht ist.



  • Artchi schrieb:

    Für Dokumentenaustausch, gibt es seit ewigkeiten RTF von MS. Wer die RTF-Spezifikation gelesen hat, weiß das RTF offiziell als "Dokmenten-Austausch-Format" gedacht ist.

    Und es gibt den ISO/OASIS-Standard Open Document Format. Verwendet wird aber allermeistens .DOC.

    Und wenn Microsoft mit seiner ISO-Bestechung erfolgreich sein sollte, gibt es bald auch den Pseudostandard, den nicht mal Microsoft wirklich unterstützt, namens Office Open XML.



  • scrontch schrieb:

    Die Meinung kann ich aber auch nicht teilen.
    Das Dateiformat ist untrennbarer Bestandteil des Office-Produktes und es gibt keinen Grund warum dem Hersteller diesbezüglich irgenwelche Auflagen gemacht werden müssten.
    Ob es sich dann als "De-fakto" Standard durchsetzt hängt einzig und allein vom Erfolg des Gesamtproduktes ab.
    Und da Office nicht mit dem OS gebundelt wird greift der Einwand der erleichterten Marktzutrittsbremsen hier nicht.

    Dann nimm ein anderes Beispiel. Wer würde .WMA einsetzen, wenn nicht der Windows Media Player bei Windows dabei wäre und dieser im Default in .WMA rippen würde?

    Es gab vorher schon MP3 und für geschützte Sachen gab es den Real-Player. Wenn Microsoft in einem Markt für PC Software nichts verdienen kann, macht es den Markt kaputt, indem es die Software für Windows verschenkt. Und automatisch nutzt (fast) jeder Das Format des "gefühlt geschenkten" Programms.



  • Artchi schrieb:

    Für Dokumentenaustausch, gibt es seit ewigkeiten RTF von MS.

    die benutzung von m$-formaten zum dokumentenaustausch halte ich für keine gute idee.



  • ProgChild schrieb:

    [...] wenn nicht der Windows Media Player bei Windows dabei wäre[...]

    Genau. Das ist der springende Punkt. Da bin ich doch wieder voll auf deiner Seite.



  • Wo ist das Problem, dass ein Media Player bei Windows dabei ist? Regt ihr euch über Ubuntu auf, dass dort ein Media Player dabei ist? Oder bei Suse? Oder anderen Distributionen/Betriebssystemen? Ist doch lächerlich! Otto-Normaldau kennt evt. nur den WMP, auch weil er vielleicht kein Inet hat! Wie soll der Audiodateien abspielen, wenn kein einziger Mediaplayer bereits installiert ist?



  • Naja, er soll ins Internet gehen und dort mittels GOPHER einen Webbrowser downloaden, denn den IE soll und darf MS nicht beilegen.
    Nachdem er sich den Webbrowser runter geladen hat, darf sich der User endlich grafisch einen der vielen "besseren" Player aus dem Netz suchen. Denn einfach ein MP3 abzuspielen, darf ein WIndows mit einem MS-Player nicht. Weil MP3 nicht banal genug ist.

    Oh man... am Ende wird noch Windows verboten den Explorer (Shell) beizulegen, weil es da ja mittlerweile auch schon viele Alternativen gibt.

    Achja, ich benutze gerne Notepad++. Was erlaubt sich MS eigentlich Notepad.exe beizulegen?

    Wird alles im Sinne des Verbrauchers entschieden.



  • Artchi schrieb:

    Naja, er soll ins Internet gehen und dort mittels GOPHER einen Webbrowser downloaden, denn den IE soll und darf MS nicht beilegen.
    Nachdem er sich den Webbrowser runter geladen hat, darf sich der User endlich grafisch einen der vielen "besseren" Player aus dem Netz suchen. Denn einfach ein MP3 abzuspielen, darf ein WIndows mit einem MS-Player nicht. Weil MP3 nicht banal genug ist.

    1. Der Computer-Zusammenbauer kann ja vorinstallieren, was er will (wenn man mal von so ekelhaften Dingen wie OEM-Verträgen absieht).
    2. Es gibt noch etwas, das man CDs nennt, glaube ich.

    Artchi schrieb:

    Wird alles im Sinne des Verbrauchers entschieden.

    Ja, schließlich würde der Verbraucher keine so minderwertige Software wie den Internet Explorer (der kann ja nichtmal CSS!) wollen, wenn ihm die Minderwertigkeit bewusst wäre.



  • Mr. N schrieb:

    schließlich würde der Verbraucher keine so minderwertige Software wie den Internet Explorer (der kann ja nichtmal CSS!) wollen, wenn ihm die Minderwertigkeit bewusst wäre.

    oder excel 😃



  • Apeman schrieb:

    Mr. N schrieb:

    schließlich würde der Verbraucher keine so minderwertige Software wie den Internet Explorer (der kann ja nichtmal CSS!) wollen, wenn ihm die Minderwertigkeit bewusst wäre.

    oder excel 😃

    Schnell, was ist 77,1*850? 🤡



  • Diamond schrieb:

    Wo ist das Problem, dass ein Media Player bei Windows dabei ist? Regt ihr euch über Ubuntu auf, dass dort ein Media Player dabei ist? Oder bei Suse? Oder anderen Distributionen/Betriebssystemen? Ist doch lächerlich! Otto-Normaldau kennt evt. nur den WMP, auch weil er vielleicht kein Inet hat! Wie soll der Audiodateien abspielen, wenn kein einziger Mediaplayer bereits installiert ist?

    Darum geht es ja garnicht.

    Der Windows-Media-Player könnte ja auch ins Vorbis-Format rippen oder ins MP3-Format. Er könnte auch Real-Player-Dateien wiedergeben. Ich glaube nicht, dass sich Real großartig sperren würde, wenn man deren Codecs mit Windows Bundeln würde.

    Aber er tut es nicht. Am besten macht er WMV und WMA. Und somit hat Microsoft sein eigenes Format durchgedrückt und damit das Geschäft von anderen Herstellern kaputt gemacht.



  • Diamond schrieb:

    Wo ist das Problem, dass ein Media Player bei Windows dabei ist? Regt ihr euch über Ubuntu auf, dass dort ein Media Player dabei ist? Oder bei Suse? Oder anderen Distributionen/Betriebssystemen? Ist doch lächerlich! Otto-Normaldau kennt evt. nur den WMP, auch weil er vielleicht kein Inet hat! Wie soll der Audiodateien abspielen, wenn kein einziger Mediaplayer bereits installiert ist?

    Das ist wirklich Bloedsinn und da kann ich der EU nicht zustimmen. Einer Firma sollte man weder zwingen Software zu integrieren/nicht beizulegen oder zwingen ein spzielles Format in seinen Programmen zu unterstuetzen.

    Das Problem ist, dass ich weder den MediaPlayer noch den IE oder gar den normalen Explorer deinstallieren und durch ein anderes Produkt ersetzen kann. Das Problem ist, dass die Firma durch eine beherschende Stellung auf einem Markt, eine beherschende Stellung auf einem anderen Markt erreicht.

    Nur darum geht es, nicht ob MS-Office teuer ist, nicht ob .doc verbreitet ist.



  • SeppSchrot schrieb:

    DEvent schrieb:

    SeppSchrot schrieb:

    Nein!!!

    Wieso nicht? Welchen Nachteil haettest du, wenn Win, Linux und Mac gleiche Marktanteile hatten?

    Wie ich schon schrieb, es entspricht nicht dem Bedarf und wäre daher künstlich auferzwungen.

    Wer redet davon den Marktanteil Staatlich kontrollieren zu wollen? Was mit MS geschient (bzw. geschehen sollte) passiert mit jeder Firma die das Kartellrecht bricht.

    SeppSchrot schrieb:

    Ich persönlich würde als Nachteil sehen, dass dann vermutlich mehr Softwarehersteller versuchen würden, ihre Produkte auf allen drei Plattformen anzubieten. Das würde aber heißen, dass sie nicht mehr auf die jeweiligen Stärken der Betriebssysteme eingehen könnten.

    Kannst du mir da ein Beispiel nennen?


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