GDL - Streik und keiner geht hin...



  • Jester schrieb:

    Dem stehen Zugbegleiter gegenüber, deren besondere Belastung ist, daß sie in Intervallen durch zwei Waggons laufen müssen.

    Vielleicht liest Du einfach mal durch, was die Aufgaben eines Zugführers sind -- zum Beispiel bei Wikipedia? Dies betrifft insbesondere Deinen ersten Punkt.

    Zugbegleiter... BEGLEITER!!! Warst Du nicht derjenige, der sich über schwammige Wortwahl aufgeregt hat?
    Der Zugführer wird sicherlich eigene Sonderkonditionen haben, die ihn gegenüber den restlichen Zugbegleitern abgrenzen. Regt sich darüber etwa nur deshalb niemand auf, weil sich das nicht in einem eigenen Tarifvertrag manifestiert?

    Jester schrieb:

    Punkt 3, die ständige Aufmerksamkeit... ja, ist in diesem Beruf so. Ist es bei LKW-Fahrern auch. Glaubst Du ein Zugführer macht während der Fahrt ne Pause? Auf ner längeren Strecke auf der nichts ist, kann man auch einfach mal Gas geben. Immerhin braucht ein Lokführer nicht lenken, nicht schaun, dass er nicht von der Spur abkommt etc. das klingt jetzt auch nicht sooo stressig.

    Erstens ist die Bezugsperson der Pilot, und der muß auch ständig aufmerksam sein, weil ihm der Vogel sonst abschmiert. Zweitens klingt der Rest einfach nur naiv... der Pilot muß ja auch nur ein paar Stunden sitzen. Klingt jetzt nicht so stressig.

    Ansonsten schließe ich mich finix an.



  • finix schrieb:

    Aber angenommen ich würde schlicht sagen "Das sehe ich nicht so", das wäre keine Begründung - und genau das, nichts weiter kam deinerseits (umgekehrt natürlich). Du kannst nicht einfach eine Behauptung aufstellen und sagen "beweis mir doch das Gegenteil!"; ich denke das wirst du selber auch wissen.

    Das weiß ich, daher habe ich ja mehr gemacht. Ich habe gezeigt, dass das Verhältnis deutlich kleiner ist, als bei Pilot zu Purser. Letztlich ist es natürlich schwieriger zu zeigen, dass etwas sich sehr ähnlich ist. Naturgemäß genügt ja aber ein Gegenbeispiel um zu zeigen, dass dem eben doch nicht so ist. Und da kommt an dieser Stelle eben ihr ins Spiel... was erwartest Du von mir? Wirklich beweisen kann man so etwas nicht. Ich kann nur eine Liste vieler Punkte machen und die alle als vergleichbar abnicken. Und schließlich stellt ihr auch eine Behauptung auf, nämlich die Gegenbehauptung. Also gilt das genauso auch für euch. Inzwischen hat es scrub ja zumindest versucht. 👍

    Jester schrieb:

    Es geht darum, dass ein eigenständiger Tarifvertrag nicht sinnvoll ist, weil der Unterschied in der Verantwortung einfach nicht so stark gegeben ist wie in anderen Bereichen.
    Das ist erstmal völlig unabhängig von der Angemessenheit irgendwelcher Löhne. Es gibt imho keine Argumente, die für einen eigenständigen Tarifvertrag sprechen.

    Mag sein dass außer der für die Lokführer besseren Verhandlungsbasis (was tatsächlich ein wenig unsolidarisch den Kollegen gegenüber, wenn auch nachvollziehbar, erscheint) nichts für einen eigenständigen Tarifvertrag spricht. Aber was spricht denn dagegen? Wenn sie einen wollen, wieso nicht?

    Äh, ja... gut dass Du es ansprichst. 🙂 Dagegen spricht, dass es zu einer Spaltung der Bahnbelegschaft führen kann. Das ist schlecht für's Arbeitsklima und damit auch für die Leistung.

    Übrigens auch interessant, dass Du es nachvollziehbar findest den Kollegen gegenüber unsolidarisch zu sein.



  • scrub schrieb:

    Zugbegleiter... BEGLEITER!!! Warst Du nicht derjenige, der sich über schwammige Wortwahl aufgeregt hat?

    Ich habe ursprünglich vom Zugführer gesprochen. Den Zugbegleiter hast Du reingebracht. Ist ja auch leichter, meine Aussagen erst abzuändern und dann zu widerlegen. 🙂

    Der Zugführer wird sicherlich eigene Sonderkonditionen haben, die ihn gegenüber den restlichen Zugbegleitern abgrenzen. Regt sich darüber etwa nur deshalb niemand auf, weil sich das nicht in einem eigenen Tarifvertrag manifestiert?

    Und wieder vermischst Du Sonderkonditionen/mehr Lohn mit nem eigenen Tarifvertrag. Das scheinst Du nicht zu kapieren, dass es um das eine geht (um den Tarifvertrag) und nicht um das andere.

    Jester schrieb:

    Erstens ist die Bezugsperson der Pilot, und der muß auch ständig aufmerksam sein, weil ihm der Vogel sonst abschmiert. Zweitens klingt der Rest einfach nur naiv... der Pilot muß ja auch nur ein paar Stunden sitzen. Klingt jetzt nicht so stressig.

    Dem Pilot kann der Vogel eben abschmieren, dem Lokführer aber nicht. Der Pilot hat deutlich mehr Freiheitsgrad als der Lokführer und muss diese alle koordinieren. Ich habe nicht gesagt, dass der nur rumsitzen muß, sondern dass der auch nicht über die komplette Zeit 100% unter Strom steht.



  • Jester schrieb:

    Das weiß ich, daher habe ich ja mehr gemacht. Ich habe gezeigt, dass das Verhältnis deutlich kleiner ist, als bei Pilot zu Purser.

    Nicht wirklich. Lediglich das angesprochene "Das sehe ich nicht so".

    Und wie gesagt, du magst durchaus recht haben dass Purser und Zugführer (btw, laut Wikipedia zählt dieser auch zu den Zugbegleitern) in der gleichen "Kategorie" anzusiedeln sind, und ja, sicher ist der "Sprung" von Purser zu Pilot deutlich größer als der von Zugführer zu Lokführer. Allerdings sagt ist dies keineswegs ein Beleg dafür dass zwischen Zugführer und Lokführer keine Welten liegen.

    Was auch der Punkt ist auf den du noch nicht eingegangen bist, warum auch immer:

    <a href= schrieb:

    finix">Aber es geht ja auch nicht darum dies 1:1 ins Verhältnis zu setzen - das wäre auch mit den 30% nicht einmal annähernd erreicht worden - sondern klar zu machen dass Lokführer schon wesentlich verantwortungsvoller und belastender ist als Zugbegleiter. Eine Analogie, keine Gehaltsformel.

    Jester schrieb:

    Äh, ja... gut dass Du es ansprichst. 🙂 Dagegen spricht, dass es zu einer Spaltung der Bahnbelegschaft führen kann. Das ist schlecht für's Arbeitsklima und damit auch für die Leistung.

    Und?

    Jester schrieb:

    Übrigens auch interessant, dass Du es nachvollziehbar findest den Kollegen gegenüber unsolidarisch zu sein.

    "Nachvollziehen" ist kein Synonym für "gutheißen".



  • Jester schrieb:

    Ich habe ursprünglich vom Zugführer gesprochen. Den Zugbegleiter hast Du reingebracht. Ist ja auch leichter, meine Aussagen erst abzuändern und dann zu widerlegen.

    Ne ziemlich komische Unterstellung. Erstens ging ich davon aus, Zugführer und Lokführer seien das gleiche, zweitens habe nicht nur ich die Begriffe schon seit mehreren Seiten "falsch" verwendet, drittens argumentieren die Tarifparteien nur mit "Zugbegleitern" und "Lokführern", wenn sie es denn tun.

    Jester schrieb:

    Und wieder vermischst Du Sonderkonditionen/mehr Lohn mit nem eigenen Tarifvertrag. Das scheinst Du nicht zu kapieren, dass es um das eine geht (um den Tarifvertrag) und nicht um das andere.

    Ich habe gar nix vermischt, sondern habe den Umstand kritisiert/vermutet, daß die Forderungen anscheinend gar nicht von ihrer Legitimität abhängen, sondern davon, ob sie nun auch noch in einen eigenen Vertrag gegossen werden oder nicht. Im Wesentlichen (so meine Vermutung) geht es also gar nicht um den Inhalt, sondern nur um die Form und die daraus angeblich zwingend folgenden Konsequenzen. Damit einhergehend habe ich unterstellt, daß also alle anderen Forderungen außer dem eigenen Vertrag entweder als berechtigt angesehen werden oder gegenüber der Hauptforderung "eigener Vertrag" als bedeutungslos angesehen werden.



  • Jester schrieb:

    Die GDL hat ihren Rädelsführer ja auch sicher nicht ohne Grund in die Pause geschickt...

    Tote leben bekanntlich länger :
    http://www.welt.de/wirtschaft/article1312327/GDL-Chef_beleidigt_Personalchefin_der_Bahn.html



  • Nur um mal die Fakten zusammenzutragen:
    Die Bahn hat eine riesige Kampagne mehr großflächigen Anzeigen gestartet und behauptet: 2000 € und 10% sind das höchste.
    Also: Die 2000 € sind gleich 600 (bereits ausgehandelt durch transnet) + 1400 Überstunden bezahlt. Tolles Angebot: Geleistete Arbeit bezahlen 🙄
    Die 10% resultieren auch nur aus Mehrarbeit.

    Ich meine: Die Bahn betreibt "Volksverblödung" um es mal so krass zu sagen. Ihre teure Anzeigenkampagne ist in der Form zumindest wahrheitsverzerrend.



  • Ich finde es schon krass wenn man Geld hat um gegen seine eigene Arbeiter eine Werbekampagne zu bezahlen aber sich strikt weigert auf deren Forderung nach Gehaltserhöhung einzugehen. Ich meine Geld scheint ja genug da zu sein und darum ist eine Forderung nach mehr Gehalt auch berechtigt.

    Was beabsichtigen die eigentlich mit diesen Anzeigen? Ich meine die GDL bringen sie damit nicht in die Knie und die Kunden können der GDL ja an sich egal sein. Ich glaub kaum, dass die GDL ein Problem damit hätte als Sündenbock her zu halten wenn sie dafür ihre Forderung durch kriegt.



  • Die Bahn wird jede Gehaltserhöhung der Lokführer an ihre Kunden weiterleiten, nur mal so nebenbei.



  • Und? Ist natürlich äußerst ärgerlich, aber bestimmt nicht Schuld der GDL. Der Fahrpreis sollte sich meiner Meinung halt danach richten, welche Kosten es gibt. Und dazu gehören halt auch angemessene Gehälter der Angestellten. Damit die Fahrkarten erschwinglich bleiben und gleichzeitig Schienen und Züge in gutem Zustand bleiben erwarte ich vom Staat Zuschüsse, für die ich auch gerne meine Steuern bezahle.

    Die 300% Gehaltserhöhung des Managments erachte ich dagegen nicht für angemessen.


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