Alternative zum Kernkraftwerk



  • rüdiger schrieb:

    Bei Harrisburg stand halt der Wind günstig. Bei Tschernobyl ist ja eigentlich auch nichts passiert, nur stand der Wind da ungünstig 🙄.

    Na das nenn ich mal einen gelungenen Vergleich 😉



  • Optimizer schrieb:

    Es ist aber nicht trivial, sich ein realistisches Szenario auszudenken, damit es in einem guten KKW zu einer Katastrophe kommt. Wenn natürlich schon Harrisburg eine Katastrophe für dich ist... bei der Titanic sind jedenfalls Menschen gestorben. 🙂

    Doch, ist sogar sehr trivial, wenn man mögliche äußere Einflüsse miteinbezieht. Weiter oben wurde ja schon die Problematik angesprochen, dass ne handvoll Terroristen mit einem größeren Flugzeug in ein AKW fliegen könnten. Dann ist das AKW derart kaputt, dass damit alles mögliche passieren kann und irgendwelche Sicherheitsmechanismen funktionieren dann auch nicht mehr. Also: So ein Szenario kann man relativ einfach konstruieren. Technische Geräte können nunmal kaputt gehen oder kaputt gemacht werden: Das ist eine realistische Annahme. Das Problem an AKWs ist, dass so ein Ereignis Auswirkungen haben kann, die ganze Regionen dauerhaft betreffen.

    Meinst Du vielleicht, man sollte von solchen externen Störungen absehen, dass man ein AKW als ein isoliertes System betrachten sollte? Ist es aber nicht: Externe Einflüsse sind real. Das kann auch einfach menschliches Versagen beim bedienenden Personal sein. Oder ein Erdbeben: War da nicht letztes oder vorletztes Jahr irgendsoein Vorfall mit einem Erdbeben in einem japanischen AKW?



  • Und selbst wenn es das 100% sichere KKW gäbe, es bliebe ein Problem:
    Die Gewinnung des Rohstoffs, Uran. Der Uranbergbau ist ein großes Problem, überall auf der Welt wo Uran abgebaut wird.
    Ein großer Teil des deutschen Urans z.B. stammt aus Australien, wo große Mengen verseuchten Wassers regelmäßig in die Umwelt "entweichen".
    Hinzu kommen die strahlenden Abraumhalden, das erhöhte Krebsrisiko für Minenarbeiter und Anwohner. Von der Aufbereitung erst garnicht gesprochen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Uranabbau



  • Gregor schrieb:

    Meinst Du vielleicht, man sollte von solchen externen Störungen absehen, dass man ein AKW als ein isoliertes System betrachten sollte? Ist es aber nicht: Externe Einflüsse sind real. Das kann auch einfach menschliches Versagen beim bedienenden Personal sein. Oder ein Erdbeben: War da nicht letztes oder vorletztes Jahr irgendsoein Vorfall mit einem Erdbeben in einem japanischen AKW?

    Ich meine nicht, dass man ein Kernkraftwerk als isoliertes System betrachten sollte. Aber es ist eben nicht "sehr trivial" ein Kernkraftwerk durch äußere Einflüsse (zum Beispiel durch terroristische Aktionen) derart zu zerstören, dass eine große Anzahl von Menschen betroffen sind. Die Kettenreaktion kommt zum Erliegen, das kann nicht verhindert werden, wie schon besprochen. Die Gefahr besteht also in der Freilegung des Reaktors oder radioaktiven Materials, am schlimmsten, wenn die Kettenreaktion noch nicht vollständig zum Erliegen gekommen ist. Das schaffst du mit einem Flugzeugabsturz normalerweise nicht. [1] Und wenn du es schaffen würdest, bringst du damit nicht 3000 Leute um, da lohnt es sicher eher, das Flugzeug in einen Turm _mitten in einer Stadt_ zu steuern.

    Es gibt effizientere Methoden, möglichst viele Menschen umzubringen, Kernkraftwerke sind gar kein so lohnendes Anschlagziel. Und jetzt sag bitte nicht "aber wenn es jemand trotzdem macht ...", weil derjenige hat sich dann (meiner Meinung nach) die Chance entgehen lassen, noch mehr Menschen umzubringen und wir sollten dankbar sein, dass es AKWs gibt. 😉

    [1] http://www.energie-fakten.de/html/absturz.html

    Eher scheint ein solcher Anschlag noch mit bunkerbrechenden Waffen möglich. Die sind aber ziemlich high-tech und gehören nicht zum Waffenarsenal von good ol' Osama.

    Menschliches Versagen ist noch eine viel geringere Gefahr als Anschläge. Der Mensch hat in einem Kernkraftwerk im Zweifelsfall gar nichts zu sagen. Natürlich kann das Personal den Reaktor stoppen, aber es kann ihn nicht gegen den Willen des Sicherheitssystems am Leben halten. Selbst wenn alle Kühlungen absichtlich zerstört würden, dauert es recht lange, bis der Kern durchschmilzt, in der Zeit wird die Reaktion abgebaut. Da ist ein Anschlag schon eine viel größere Gefahr, weil er den Reaktor potenziell sofort freilegt. Menschliches Versagen, was alle Kühlsysteme daran hindern würde, ihre Arbeit zu machen, würde ich persönlich ohnehin als Anschlag werten, also können wir uns meiner Meinung nach auf diesen Punkt beschränken.

    phlox81 schrieb:

    Und selbst wenn es das 100% sichere KKW gäbe, es bliebe ein Problem:
    Die Gewinnung des Rohstoffs, Uran. Der Uranbergbau ist ein großes Problem, überall auf der Welt wo Uran abgebaut wird.
    Ein großer Teil des deutschen Urans z.B. stammt aus Australien, wo große Mengen verseuchten Wassers regelmäßig in die Umwelt "entweichen".
    Hinzu kommen die strahlenden Abraumhalden, das erhöhte Krebsrisiko für Minenarbeiter und Anwohner. Von der Aufbereitung erst garnicht gesprochen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Uranabbau

    Da muss ich zustimmen. Nicht nur der Abbau ist ein großes Problem, auch die "ungerechte" Verteilung des begrenzten Rohstoffs.



  • Optimizer schrieb:

    Der Mensch hat in einem Kernkraftwerk im Zweifelsfall gar nichts zu sagen. Natürlich kann das Personal den Reaktor stoppen, aber es kann ihn nicht gegen den Willen des Sicherheitssystems am Leben halten. Selbst wenn alle Kühlungen absichtlich zerstört würden, dauert es recht lange, bis der Kern durchschmilzt, in der Zeit wird die Reaktion abgebaut. Da ist ein Anschlag schon eine viel größere Gefahr, weil er den Reaktor potenziell sofort freilegt.

    Dann kann man doch diese ganzen komplizierten Systeme auch einsparen, oder?

    Optimizer schrieb:

    Menschliches Versagen, was alle Kühlsysteme daran hindern würde, ihre Arbeit zu machen, würde ich persönlich ohnehin als Anschlag werten, also können wir uns meiner Meinung nach auf diesen Punkt beschränken.

    Dann gab es schon ein paar "beinahe"-Anschläge.

    Dem Sicherheitsinteresse der Bevölkerung steht das Gewinnstreben der Betreiber entgegen. Sicherheit ist ein Kostenfaktor. Da die Betreiber offensichtlich dort sparen wollen, gibt es keine Vertrauensbasis mehr. Und verbunden mit "Kommunikationsproblemen" gibt es schon überhaupt keine Vertrauensbasis mehr. Und verbunden mit den genannten Problemen bei Rohstoffgewinnung und Endlagerung schon überhaupt erst recht gar keine mehr. Also werden die Scheißteile abgeschaltet, so einfach ist das.



  • scrub schrieb:

    Optimizer schrieb:

    Der Mensch hat in einem Kernkraftwerk im Zweifelsfall gar nichts zu sagen. Natürlich kann das Personal den Reaktor stoppen, aber es kann ihn nicht gegen den Willen des Sicherheitssystems am Leben halten. Selbst wenn alle Kühlungen absichtlich zerstört würden, dauert es recht lange, bis der Kern durchschmilzt, in der Zeit wird die Reaktion abgebaut. Da ist ein Anschlag schon eine viel größere Gefahr, weil er den Reaktor potenziell sofort freilegt.

    Dann kann man doch diese ganzen komplizierten Systeme auch einsparen, oder?

    Ich weiß nicht, wie du das schlussfolgern konntest. Ein solch erfolgreicher Anschlag ist nicht trivial (und nicht lohnenswert). Er stellt mehr oder weniger den schlimmsten denkbaren Fall dar (außer vielleicht, eine Kernwaffe auf das Kraftwerk zu werfen). Und je gravierender die Auswirkungen eines Anschlags sein sollen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Ziele voll erreicht werden. Es ist also viel wahrscheinlicher, dass weniger schlimme Sachen passieren und die kann man mit einem Sicherheitssystem nochmal erheblich eingrenzen.

    Also werden die Scheißteile abgeschaltet, so einfach ist das.

    Ja, es ist ganz einfach, schließlich brauchen wir ja keine Energie. Ach ne, ich vergaß, wir brauchen ja nur ein paar Solarzellen dafür aufstellen. 🙄 Also mal ehrlich, so einfach ist es nicht, wir importieren jetzt schon Strom. Und dein Ton ist schon geradezu religiös. Meine Einstellung zur Kernkraft ist zwar offensichtlich, aber wenigstens bemühe ich mich um eine seriöse Argumentation.



  • Schaut euch das Nachbarland Frankreich an. Wir müssen uns dem Wettbewerb um den richtigen Weg stellen.



  • darthdespotism schrieb:

    Große unterstützung der Stromkonzerne erwarte ich persöhnlich nicht, solange es nicht genügend alternativer Krafwerke gibt, kann ihnen niemand ihre Atomkraftwerke abschalten 😞

    Die großen Konzerne sitzen die Problematik auch aus. Solange ihre Kernkraftwerke bereits abgeschreiben sind (und das sind sie) bekommen sie ja noch dickes Geld für jedes Jahr zusätzlicher Laufzeit. Wenn sie nun in alternativen Investieren würden, könnten sie nicht am Schluß sagen: Seht ihr, wir können nicht Abschalten, es gibt keine Alternative.

    Wenn die Betreiber wenigstens für alle Unkosten die ein AKW verursacht aufkommen würden (wie u.a. Lagerung/Transport etc.) und nicht der Steuerzahler, würde sich vielleicht auch die Atomlobby mal gedanken über die Effizienz machen.

    Ja, man kann nach und nach Umsteigen, und ich halte es auch für sinnvoll. Aber nicht, solange kein Druck besteht in neues zu investieren. Okay, sollen die nicht negativ aufgefallenen AKW'S noch 1-2 Jahre länger laufen, aber nur wenn die dadurch gewonnenen Einnahmen auch zu 100% in den Ausbau von Alternativen fließen.

    cu André



  • Erhard Henkes schrieb:

    Schaut euch das Nachbarland Frankreich an. Wir müssen uns dem Wettbewerb um den richtigen Weg stellen.

    Genau: Wettbewerb um den richtigen Weg: Die erneuerbaren Energien führen in Deutschland zu sehr vielen Arbeitsplätzen. Viel mehr Arbeitsplätze als mit der Kernenergie verbunden sind. Und mit der zunehmenden Wettbewerbsfähigkeit dieser Technologien werden entsprechende Produkte immer mehr zum Exportschlager. Deutschland ist natürlich nicht das Land, das für Solarenergie am Besten geeignet ist. Aber guck mal nach Spanien, Italien oder Kalifornien: So langsam wird die Stromerzeugung durch Fotovoltaik dort gegenüber dem Haushaltsstrompreis wettbewerbsfähig. ...erst Recht gilt so ein Argument für Staaten, in denen die Infrastruktur bezüglich der Stromnetze mangelhaft ist.

    Nach der entsprechenden Broschüre vom BMU Seite 24 hatten wir in der Branche der regenerativen Energien 2006 235.600 Arbeitsplätze. Alleine 40.200 davon entfallen auf die Solarenergie. Inzwischen werden das wohl schon deutlich mehr sein, da die entsprechenden Firmen weiterhin stark expandieren. Du kannst Dir überlegen, dass die erneuerbaren Energien volkswirtschaftlich gesehen einen enormen positiven Faktor darstellen. Insofern kann man das durchaus als den richtigen Weg ansehen.

    Die Kernenergie hingegen bietet technologisch AFAIK kaum noch weiteres Potential. Das ist keine neue Technologie mehr, sondern eine mehr oder weniger ausgereifte Sache, bei der die Risiken feststehen und auch die Kosten. Hinzu kommt, dass es sich bei Uran durchaus um einen begrenzten Rohstoff handelt. Insofern kann man durchaus sagen, dass diese Form der Energieerzeugung langfristig gesehen keine Zukunft hat. Die ganze Kernkraft ist in der Defensive und die momentane Wirtschaftlichkeit ist praktisch der einzig positive Aspekt, der noch damit verbunden ist. Du bist doch ein technologiebegeisterter Mensch: Warum hast Du dann nicht ein bischen Vertrauen in das Entwicklungspotential der regenerativen Energieerzeugung?

    @Optimizer: Du hast hier glaube ich schon mehrmals erwähnt, dass Deutschland Strom importiert. Hast Du darüber mal ein paar Zahlen, dass wir uns eine Größenvorstellung davon machen können? Ich meine, ich habe soetwas auch schon ein paarmal gehört, aber ich glaube eigentlich nicht, dass es sich dabei um eine wirklich relevante Menge handelt.



  • Gregor schrieb:

    @Optimizer: Du hast hier glaube ich schon mehrmals erwähnt, dass Deutschland Strom importiert. Hast Du darüber mal ein paar Zahlen, dass wir uns eine Größenvorstellung davon machen können? Ich meine, ich habe soetwas auch schon ein paarmal gehört, aber ich glaube eigentlich nicht, dass es sich dabei um eine wirklich relevante Menge handelt.

    Ah, habe dazu selbst etwas gefunden:

    http://www.bmu.de/files/download/application/pdf/statusbericht_0603.pdf

    Bezglich des Imports an Energierohstoffen:

    Seite 11(26) schrieb:

    Die Importabhängigkeit der deutschen Energieversorgung ist im Zeitablauf beständig gestiegen. Sie liegt gegenwärtig bei 62% (ohne Berücksichtigung von Uran). Dabei erreicht die Abhängigkeit von importierter Energie bei Uran 100%, bei Mineralöl nahezu 97% und bei Gas 83%. Bei der Steinkohle beträgt die Importabhängigkeit 61%. Lediglich bei Braunkohle und bei den erneuerbaren Energien kann die deutsche Energieversorgung nahezu vollständig auf heimische Energieproduktion zurückgreifen. Die Stromerzeugung aus Kernenergie wird allerdings nach internationaler Konvention als heimische Energiequelle gewertet.

    und bezüglich des Stromimports:

    Seite 56(71) schrieb:

    Die Stromversorgung erfolgt nicht nur national, sondern hat eine in ihrer Bedeutung ständig wachsende europäische Dimension (EU-Binnenmarkt, UCTE-Stromverbund). So haben der Stromhandel und die Stromtransite durch die deutschen Stromnetze in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen; Stromimport und –export betrugen im Jahr 2004 in Summe 95,7 TWh (2003: 91,7 TWh; 2002: 91,7 TWh; 2001: 88,3 TWh).

    Das ist beim Stromimport durchaus mehr, als ich gedacht hatte. Trotzdem muss man auch den anderen Aspekt sehen: Stromerzeugung aus Uran läuft praktisch auch auf Importe hinaus, nur halt an einer anderen Stelle der Kette. Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien läuft nicht auf Importe hinaus. Du kannst natürlich argumentieren, dass wir offensichtlich mehr Kraftwerke in Deutschland brauchen. Aber es ist noch lange nicht gesagt, dass das dann Kernkraftwerke sein müssen.



  • Aber es ist noch lange nicht gesagt, dass das dann Kernkraftwerke sein müssen.

    Ja, da kann sich jeder seine eigene Meinung bilden. Nach dem Text wäre wohl nur ein Ausbau der Braunkohlekraftwerke kein weiterer Schritt in die Abhängigkeit. Ich meine allerdings mal gehört zu haben, das dessen Abbau in D nicht so ganz wirtschaftlich ist.

    Ich halte es auch für heuchlerisch, vor dem Klimawandel zu warnen und auf Kohlekraft zu setzen. Beim Gas und Öl gilt im Grunde das selbe, nur dass ich es überhaupt nicht akzeptabel finden würde, Öl zur Stromerzeugung zu verbrennen (dafür ist es bereits zu knapp - ich brauchs zum Autofahren). Daher denke ich, wenn wir etwas importieren, dann lieber Uran.

    Neues Konzept: Wir bringen auf den Schutzkuppeln der KKWs viele Solarzellen an. 🤡



  • Hi,

    was heist bei erneuerbaren Energien keine Importe. Und wo kommt der Wind mit dem wir unsere Windmühlen betreiben bitte her??? 😃 😃 😃

    Nun reitet nicht immer bei Euren Begründungen auf Tschernobyl rum. Oder wollt ihr etwa jeden Ofen in Deutschland verbieten, nur weil Dynamit und Nitroglizerien gefährlich sind? Auf genau der gleichen Ebene bewegen wir uns nämlich hier.

    Tschernobyl hatte so gewaltige Folgen, weil da gewaltige Mengen schwerst verseuchten Graphitmoderatoss in die Luft geblasen wurden, zusätzlich zu den eigentlichen Brennelementen. Und die eigentliche Umweltverseuchung ist dort keinesfalls durch das durchgehen des Reaktors geschehen, sondern durch das anschließende rein CHEMISCHE Ausbrennen des Reaktorkerns. Hätte man sofort nach der Explosion wieder einen Deckel draufgeklappt, wäre das ganze ohne Bedeutung gewesen. Aber der Reaktor hat ja tagelang gebrannt und seinen ganzen radioaktiven Inhalt in der Zeit in die Umwelt verteilt.

    Bei den in Deutschland laufenden Reaktoren handelt es sich derzeit komlett um mit Wasser moderierte Reaktoren. Im gegensatz zu Tschernobyl sind da aber nicht tausende Tonnen an Moderator drin, sondern allenfalls ein paar wenige Kubikmeter.
    Auch ist Wasser nur sehr gering radioaktiv und von sehr geringer Halbwertszeit.
    Ein Verdampfen von Brennelementen wie zum Teil in Tschernobyl ist bei wassermoderierten Reaktoren auch nicht möglich, weil das als Moderator dienende Wasser spätestens bei ein paar Hundert Grad oder bei Druckverlust unweigerlich verdampft und somit die wichtigste Voraussetzung für das Weiterlaufen der Kernreaktionen nicht mehr gegeben ist. Wassermoderierte Reaktoren sind solche, die im Gegensatz zu Uran-Graphit-Reaktoren nicht von alleine laufen wollen (und daher wieder "eingefangen" werden müssen), sondern solche, bei denen man aktiv was dafür tun muß, damit sie laufen können. Das ist der kleine Unterschied.
    Wenn man die nicht direkt in bewohntes Gebiet stellt, hat sich die Radioaktivität bereits beim Erreihen der nächsten Stadt so weit verteilt und dadurch abgeschwächt, daß sie übers Jahr gesehen neben der natürlichen Radioaktivität zu vernachlässigen ist.

    Es ist ja nun nicht so, daß der Mensch im strahlungsmäßig leeren Raum lebt. Eine gewisse Grundstrahlung ist immer vorhanden. Zum großen Teil sicher auch Folge von TAUSENDEN Atombombenversuchen. Dann haben wir eine ständige Strahlenbelastung durch aus der Erde austretendes radioaktives Radon-Edelgas. wir lassen alle möglichen medizinischen radioaktiven Untersuchungen und Anwendungen über uns ergehen. Im Flugzeug holen wir uns jedes Mal eine nicht unbeträchtliche Dosis kosmische Höhenstrahlung, Raucher gönnen ihrer Lunge mit jedem Zug an einer Zigarette eine ordentliche Strahlenbelastung und dann wird noch fleißig ins Solarium gegangen. Aber wegen möglicher Unfälle mit von der Konstruktion her sicheren Kernkraftwerken wird Hysterie betrieben und statt dessen dann lieber aus Russland ... Strom importiert, wo er in überalterten schlecht gewarteten Kraftwerken vom Tschernobyltyp durch schlecht ausgebildetes Personal erzeugt wird. Ja merkt ihr es denn noch.

    Wenn es hier in Deutschland eine Störfall gibt, dann allenfalls dahingehend, daß ein bischen Wasser rauspufft. In Tschernobyl sind dagegen allein an radioaktivem CO² mindestens 15 Millionen Kubikmeter (15000000) rausgepufft.
    Wenn dagegen bei einem bei einem wassermoderierten Reaktor 5 m² Wasser verdampfen, dann sind das gerade mal 10000 m² Dampf. Und der ist wie gesagt nur minimal radioaktiv.
    Außerdem tut es noch gar nichts, wenn ein Flugzeug die Kuppel knackt, um wirklich den Austritt des gesammten Wassers aus dem Reaktor zu bewirken müsste es im innern der Kuppel den vergleichsweise winzigen Reaktor treffen und es dann auch noch schaffen, das Stahlgefäß aus extrem dickwandigen Spezialstahl zu knacken. Woher es nach dem durchschlagen der Kuppel noch die dazu nötige Wucht hernehmen soll kann uns hier warscheinlich auch der grünste Grüne nicht verraten.

    Im übrigen sind die Auswirkungen so eines Unfalls relativ harmlos und schwer herbeizuführen. Viel leichter hätten es Terroristen da, in irgend einen chemischen Großbetrieb mit dem Flugzeug einzubomben. Die Anlagen dort sind nicht viel ungefährlicher (Seveso läßt grüßen) und im Gegensatz zu Reaktoren nicht durch meterdicke Containments geschützt. Auch muß man da nicht ienen kleien Reaktor treffen, sondern es reicht irgendwo einzuschlagen. Aber will jemand deswegen die gesamte Chehmische Industrie abschaffen?

    Und noch ne Frage zu den alternativen Energien, wo nehmt ihr die eigentlich in einer windstillen Nacht her???

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Und noch ne Frage zu den alternativen Energien, wo nehmt ihr die eigentlich in einer windstillen Nacht her???

    Na aus nem dicken Akku. Und Gezeitenkraft funktioniert sogar bei Windstille im Dunkeln an Feiertagen in Schaltjahren.



  • Hi Jester,

    der dicke Akku geht auch nicht, den haben die Grünen schon längst wegen giftiger Schwermetalle verboten. 😃 😃 😃

    Bei den Gezeiten gebe ich Dir allerdings vollkommen recht, werde gleich mal bei Rügen eine bucht für mcih reservieren lassen. 😃 😃 😃

    Gruß Mümmel



  • Nicht jede alternative funktioniert über Windenergie. 🙄 Und man kann die Energie von Windkraftanlagen wohl wunderbar als Pressluft speichern und bei Bedarf anzapfen. 🙄



  • Gezeitenkraft... und dass ihr damit die Erddrehung verlangsamt ist euch wohl völlig egal? "Erneuerbare Energie" - ha!

    Ich glaube nicht, dass es der Umwelt gut tut, wenn ein Tag 400 Stunden dauert. Mal davon abgesehen, dass es jeden Biorhythmus total durcheinander bringt, dürfte das extreme Auswirkungen aufs Wetter haben.



  • Morris Szyslak schrieb:

    Gezeitenkraft... und dass ihr damit die Erddrehung verlangsamt ist euch wohl völlig egal? "Erneuerbare Energie" - ha!

    Ich glaube nicht, dass es der Umwelt gut tut, wenn ein Tag 400 Stunden dauert. Mal davon abgesehen, dass es jeden Biorhythmus total durcheinander bringt, dürfte das extreme Auswirkungen aufs Wetter haben.

    🤡



  • rüdiger schrieb:

    Nicht jede alternative funktioniert über Windenergie. 🙄 Und man kann die Energie von Windkraftanlagen wohl wunderbar als Pressluft speichern und bei Bedarf anzapfen. 🙄

    Naja, sooo leicht ist das alles nicht. AFAIK sucht man zur Speicherung von Energie in Druckluft nach größeren Höhlen: Man ist da also in gewisser Weise auf die geografischen Gegebenheiten angewiesen. Ähnliches gilt für Pumpspeicherwerke: Da braucht man einen gewissen Höhenunterschied, auf Grundlage dessen man elektrische Energie in potentielle Energie umwandeln kann. Es gibt natürlich noch weitere Alternativen zur Speicherung: Zum Beispiel könnte man supraleitende Materialien verwenden (die man andauernd kühlen muss), um darin dauerhaft Ströme aufrechtzuerhalten. Für kleinere Energiemengen kann man wohl auch Schwungräder als Speicher verwenden, zumindest gibt es Firmen, die entsprechende Speicher anbieten. Aber letztendlich ist das alles nicht das Wahre: Ein deutlicher Fortschritt in der Speichertechnologie für elektrische Energie wäre sehr wünschenswert. Auf jeder Skala. Angefangen vom Akku für's Handy, bis hin zu riesigen Speichern als Backup für das Stromnetz. Auch ein Durchbruch von Elektrofahrzeugen hängt sehr davon ab, ob es irgendwann entsprechende Speicher gibt, die kompakt, leicht und schnell aufladbar sind. Wer einen entsprechenden Akku entwickelt, der wird unglaublich reich: Es ist kein Wunder, dass etwas zweifelhafte Firmen wie z.B. EEStor mit entsprechend visionären Lösungen für dieses Problem sehr viel Aufmerksamkeit und Geld kriegen. Auch wenn sie bisher nichts vernünftiges vorzeigen können.

    BTW: Eine alternative regenerative Energieerzeugungsmethode, die unabhängig von der Wetterlage und Tageszeit regelbar Strom liefert, wurde noch gar nicht erwähnt: Die Erzeugung von Strom aus Biomasse. Ich erwähne die deshalb, weil sie weniger durch die Geografie von Deutschland limitiert ist. Das Potential für Wasserkraft, Gezeitenkraft und Erdwärme ist in Deutschland leider nicht sehr hoch. Die Stromerzeugung aus Biomasse könnte aber durchaus einen erheblichen Anteil an der Gesamtstromerzeugung tragen. Zumindest als Backupsystem.



  • Optimizer schrieb:

    Nach dem Text wäre wohl nur ein Ausbau der Braunkohlekraftwerke kein weiterer Schritt in die Abhängigkeit. Ich meine allerdings mal gehört zu haben, das dessen Abbau in D nicht so ganz wirtschaftlich ist.

    AFAIK ist der Abbau von Braunkohle in Deutschland durchaus wirtschaftlich. Unwirtschaftlich ist die Steinkohle: Die kann man in Deutschland nicht im Tagebau fördern, was die Kosten enorm in die Höhe treibt. Braunkohle kann man in Deutschkand aber durchaus im Tagebau fördern. Du kennst ja diese riesigen Bagger.

    Aber ich stimme Dir insofern zu, dass die bisherigen Methoden der Stromerzeugung in Deutschland alle ihre Probleme haben. Die Verbrennung von fossilen Energierohstoffen ist für das Klima schlecht, die Kernenergie ist mit Risiken verbunden und mit bisher ungelösten Problemen bezüglich der Endlagerung.



  • muemmel schrieb:

    Und noch ne Frage zu den alternativen Energien, wo nehmt ihr die eigentlich in einer windstillen Nacht her???

    Ich zünd ne Kerze auf meinem Solardach an :p

    Ansonsten gibts ja noch Biogas, was auch sehr effektiv ist.

    Zur Kernkraft:
    Die Betriebskosten werden wohl steigen, da Uran ein knappes Gut ist, und wohl ähnlich dem Öl auch von diesen Staaten knapp gehalten wird.
    Zu dem kommt das Problem des Abbaus. Uranabbau ist eine schmutzige Sache.


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